E N D
1. Vorurteile
2. 2 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Überblick Definitionen
Arten
Beispiele
Geschichtlicher Überblick über die Vorurteilsforschung
Ausdrucksformen von Rassismus
Messung
3. 3 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Definitionsansätze 1 „es gibt keine richtige Definition“ („there is no single correct definition“, Nelson, 2006, p. 11)
„Vorurteile sind ein komplexes Problem, sie sind multifaktoriell bedingt…“ (Ashmore, 1970)
Vorurteile als: Negativer Affekt
z.B. Allport (1954):
„… eine Antipathie, die auf einer falschen oder unflexiblen Generalisierung beruht. Sie kann nur gefühlt oder auch ausgedrückt werden und sich gegen eine ganze Gruppe oder gegen ein Indivuum aufgrund dessen Gruppenmitgliedschaft richten.“
(„an antipathy based upon a faulty and inflexible generalisation. It may be felt or expressed. It may be directed toward a group as a whole, or toward an individual because he is a member of that group.“)
Problem: nur negativ = unnötige Einschränkung
Vorurteile als: Einstellung (v.a. durch social cognition Forscherinnen)
„Bewertung eines (sozialen) Reizes“
enthält kognitive, affektive & verhaltensmässige Komponenten
aber Problem (z.B. Devine, 1995): die drei Komponenten können auch unabhängig sein
4. 4 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Vorurteile als: Soziale Emotion (Eliot Smith, 1993)
Theoretischer Hintergrund:
Verbindung von „Bewertungstheorien der Emotionen“ (z.B. Frijda, 1986; Roseman, 1984; Scherer, 1988) und Social Categorisation Theory (Turner, 1987)
Grundgedanken:
es ist zu vage, Vorurteile als nur positive / negative Emotionen bzgl. einer Gruppe zu sehen, unsere Emotionen sind differenzierter als nur pos/neg (z.B. Angst vs. Ärger vs. Ekel)
der Kontext (= die Situation)
sowie die Bewertung der Person in Bezug auf unsere eigenen Ziele spielen eine wichtige Rolle
(z.B. Türke als Dönerverkäufer vs. in der Disko)
(z.B. Türke als Dönerverkäufer vs. in der Disko)
5. 5 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Minimalkonsens unter Forschern:
Vorurteile
treten zwischen Gruppen auf
beinhalten eine Bewertung (pos/neg) einer Gruppe
stellen eine verzerrte Wahrnehmung einer Gruppe dar
basieren auf wirklichen oder vorgestellten Gruppenmerkmalen
d.h. Vorurteile sind:
verzerrte Bewertungen von Gruppen, die auf wirklichen oder vorgestellen Merkmalen von Mitgliedern dieser Gruppen beruht
Verbindung zu Stereotypen???
Verbindung zu Stereotypen???
6. 6 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Arten von Vorurteilen Welche Art von Gruppen kann Vorurteilen ausgesetzt sein?
eigentlich ALLE, aber v.a. Hautfarbe, Herkunft („Rasse“), Alter, Geschlecht, Religion, sexuelle Orientierung, politische Orientierung, Berufsgruppe, Beschäftigungsstatus, soziale Schicht, …
? Migranten nur ein mögliches Beispiel
Einige Arten von Vorurteilen:
Rassismus
Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit)
Anti-Semitismus
Anti-Islamismus
Sexismus
Homophobie
… d.h. kategorisierung ist sehr wichtig, weil durch diese die gruppen „entstehen“d.h. kategorisierung ist sehr wichtig, weil durch diese die gruppen „entstehen“
7. 7 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Exkurs Begriff „Rasse“ 1 Rassen oder Unterarten sind in der biologischen Systematik Populationen einer Art, bei denen der Genaustausch mit anderen Populationen vermindert ist. Dadurch kann es zu einer verstärkten Herausbildung von gemeinsamen phänotypischen Merkmalen kommen, die die Individuen der Rasse von anderen Populationen der gleichen Art unterscheiden (Merkmalsdivergenz).
Im weißen diskriminierenden Sprachgebrauch des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (vgl. das englische race) wurde „Rasse“ auf Menschen angewandt, als ein biologistisch begründeter kulturell zuschreibender Terminus.
Da der Begriff „Rasse“ in Bezug auf Menschen einen deutlich rassistisch-ideologischen Charakter annimmt, hat die UNESCO (1952) empfohlen, den Begriff „Rasse“ (race) durch den rein deskriptiven (beschreibenden) Begriff Ethnische Gruppe (ethnic group) zu ersetzen.
8. 8 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Exkurs Begriff „Rasse“ 2
Widerspruch gegen Rassentheorien gab es, seit es Rassentheorien gibt.
Hinter dem Interesse, Menschen in "Rassen" einzuteilen, verbarg sich oftmals ein Herrschaftsinteresse im Sinne von "divide et impera". Heute, nach der Erfahrung mit der "Herrenrasse" und der Apartheid, gilt solch ein Interesse als Zeichen eines sehr rückständigen Menschenbilds.
Im Vergleich mit vielen anderen Tierarten (etwa Primaten) zeigen Menschen eine sehr hohe genetische Ähnlichkeit - die DNA zweier beliebiger Menschen ist sich zu 99,9% gleich.
9. 9 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Warum sind Vorurteile relevant? Negative Einstellungen bilden die Grundlage für negatives Intergruppen-Verhalten, können zu Abwertung und Diskriminierung von anderen Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit führen.
10. 10 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Beispiele: Rassismus Mordversuch aus Fremdenhass:Deutsch-Äthiopier von Rassisten halb tot geschlagen
Am 16.04.2006 wurde in Potsdam der 37-jähriger Wasserbauingenieur Ernyas M. von zwei unbekannten Tätern angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus, … die Täter hatten das Opfer vor der Tat als „Nigger“ bezeichnet…
11. 11 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Beispiele: Rassisten lauern überall - Zahl der Gewalttaten steigt Die Zahl polizeilich registrierter Körperverletzungen durch Rechtsextremisten stieg von 640 im Jahr 2004 auf 816 im Jahr 2005. Das entspricht einer Zunahme von 27 Prozent. Gegenwärtig setzt sich dieser Trend fort. Auch seit dem Überfall in Potsdam wurden weitere Menschen zu Opfern deutscher Rassisten. Eine unvollständige Übersicht:
18. April … schritten auch drei Männer im Ruhrpott zur Tat. In den späten Abendstunden des Ostersonntags griffen sie in Essen einen 30-jährigen Mann an, beleidigten und schlugen ihn. Das Opfer stammt aus Sri Lanka … Beamte … stellten … fest, dass die drei Angreifer schon bei einem Übergriff auf einen Schwarzafrikaner vor vier Wochen am Bahnhof beteiligt waren. …
19. April, … griffen zwei Endzwanziger einen 35-jährigen Jemeniter an. … Nach Zeugenaussagen schlug einer der beiden Männer eine Flasche auf den Kopf des Jemeniten, der Zweite bedrohte ihn mit einem Klappmesser. quelle: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=82&kat=82&artikelid=2234
Ferner gibt es aus Medien Hinweise auf folgende Taten mit rechtsextremem oder rassistischem Hintergrund im Verlauf der vergangenen Tage:Aus Wismar (Spiegel Online 26.5., >klick)Aus Rheinsberg und Magdeburg (taz vom 24.4. >klick)Aus Hannover: (NDR, 24.4. >klick)Aus Görlitz: (taz, 24.4. >klick)Aus Berlin-Treptow: (Tagesspiegel 24.2. >klick)Aus Kiel (indymedia 22.4. >klick)Frühere Fälle aus 2006 von Backnang bis Rügen (taz, 22.4. >klick)quelle: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=82&kat=82&artikelid=2234
Ferner gibt es aus Medien Hinweise auf folgende Taten mit rechtsextremem oder rassistischem Hintergrund im Verlauf der vergangenen Tage:
12. 12 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Beispiele: Rassisten lauern überall - Zahl der Gewalttaten steigt 20. April Am Geburtstag des Führers bleibt es selten friedlich in Deutschland. … So wurden in Magdeburg ein 39jähriger Mosambikaner und sein Sohn von einer fünfköpfigen Gruppe angegriffen und rassistisch beleidigt. Der Mann habe einen Faustschlag ins Gesicht erhalten, nachdem er und sein 14 Jahre alter Sohn fremdenfeindlich beschimpft und beleidigt worden seien, …
Nur einige Tage vor dem Geburtstag von Adolf Hitler schändeten einige seiner treuesten Gefolgsleute den ältesten Judenfriedhof in Europa. Ihrem Hass auf tote Juden fielen 15 Grabsteine auf dem Friedhof 'Heiliger Sand' in Worms zum Opfer. …
Im Osthessischen Bebra schmierten am 25. April Rechtsextreme mehrere Hakenkreuze und andere Nazisymbole. Insgesamt wurden 28 Grabsteine verunstaltet sowie der Eingang und ein Hinweisschild mit schwarzer Sprayfarbe beschmiert.
Dies sind nur einige Fälle, die in Polizeiberichten festgehalten worden sind… quelle: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=82&kat=82&artikelid=2234
Ferner gibt es aus Medien Hinweise auf folgende Taten mit rechtsextremem oder rassistischem Hintergrund im Verlauf der vergangenen Tage:Aus Wismar (Spiegel Online 26.5., >klick)Aus Rheinsberg und Magdeburg (taz vom 24.4. >klick)Aus Hannover: (NDR, 24.4. >klick)Aus Görlitz: (taz, 24.4. >klick)Aus Berlin-Treptow: (Tagesspiegel 24.2. >klick)Aus Kiel (indymedia 22.4. >klick)Frühere Fälle aus 2006 von Backnang bis Rügen (taz, 22.4. >klick)quelle: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=82&kat=82&artikelid=2234
Ferner gibt es aus Medien Hinweise auf folgende Taten mit rechtsextremem oder rassistischem Hintergrund im Verlauf der vergangenen Tage:
13. 13 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Beispiele: Sexismus - Diskriminierung von Frauen in Afghanistan Afghanistan: Busse auch für Frauen
Bis zum Ende des Jahres sollen in Afghanistan mindestens 30 Prozent der Sitzplätze in öffentlichen Bussen für Frauen reserviert sein. Das von den Vereinten Nationen unterstützte Programm reagiert damit auf die massive Diskriminierung von Frauen im öffentlichen Linienverkehr, wie die Nachrichtenagentur IPS am Mittwoch berichtete. ... Nach Angaben von UNIFEM ist es üblich, daß Busfahrer an Haltestellen nicht anhalten, an denen nur Frauen warten. Zudem würden männliche Passagiere Frauen am Einsteigen hindern.
14. 14 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Beispiele: Sexismus – Geschlechts-spezifische Lohnunterschiede in Dtld. Im Durchschnitt war der Lohn von Vollzeit beschäftigten Frauen im Jahr 2001 in den alten Bundesländern um etwa 24 Prozent geringer als der Lohn der Männer.
Im Untersuchungszeitraum von 1993 bis 2001 wurde festgestellt, dass der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern "nur leicht" zurückgegangen ist.
Erklärt wird der Lohnunterschied teilweise damit, dass Frauen häufiger in Berufen und Betrieben arbeiten, "in denen ein unterdurchschnittlicher Lohn bezahlt wird".
Doch auch innerhalb des gleichen Berufes, so die Studie, "verdienen Frauen im Durchschnitt um 22 Prozent weniger als Männer".
15. 15 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Geschichtlicher Überblick über Rassismusforschung in den USA 1(nach Duckit, 1992, p. 48) hier noch bestimmte namen von forscher dazu???
genauer nachlesen…hier noch bestimmte namen von forscher dazu???
genauer nachlesen…
16. 16 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Geschichtlicher Überblick 2(nach Duckit, 1992, p. 48)
17. 17 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Geschichtlicher Überblick 3(nach Duckit, 1992, p. 48) was ist seitdem???was ist seitdem???
18. 18 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Verschiedene Ausdrucksformen von Rassismus 1 Klassischer (biologischer) Rassismus
„Biologische Überlegenheit“ der eigenen über andere „Rassen“
Drei sehr ähnliche moderne Formen rassistischer Einstellungen sind:
Moderner Rassismus (McConahay, 1983, 1986)
„Diskriminierung ist eine Sache der Vergangenheit“
„Minoritäten versuchen, sich in Bereiche zu begeben, wo sie nicht willkommen sind“
„Forderungen der Minoritäten sind unfair“
„Errungenschaften der Minoritäten sind nicht verdient und unfair“
Symbolischer Rassismus (Kinder & Sears, 1981)
Widerstand gegen Fortschritte von Minoritäten, nicht weil diese „minderwertig“ sind
sondern weil sie „nicht den Normen & Werten entsprechen“ (z.B. Individualismus, Selbstverantwortung, Arbeitsethik, Fleiss, Disziplin, Gehorsam, …)
Subtiler Rassismus (Pettigrew & Meertens, 1985)
Festhalten an traditionellen Werten der Ingroup
negative Gefühle gegenüber der Outgroup
verstärkte Betonung von kulturellen Unterschieden zwischen den verschiedenen Nationen / Ethnien
19. 19 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Verschiedene Ausdrucksformen von Rassismus 2 Zwei weitere einander sehr ähnliche Formen rassistischer Einstellungen sind:
Aversiver Rassismus (Gaertner & Dovidio, 1986)
intra-individuelle Widersprüche zwischen
einerseits egalitären Werten (Gleichheit, Gerechtigkeit, liberale Politik, …)
und andererseits negativen Gefühlen (Unsicherheit, Angst, Ekel, …) gegenüber der Minorität
führt zu unsicherem oder Vermeidungsverhalten
sowie
Ambivalenter Rassismus (z.B. Bobo, 1983)
intra-individueller Konflikt zwischen
einerseits humanitären / egalitären (=pro Minorität) Werten und
andererseits individualistischen / protestantischen (=contra Minorität) Werten
führt zu instabilem & tw. extremem (positivem oder negativem) Verhalten gegenüber Minoritäten
Horizontale Vorurteile (White & Langer, 1999)
Vorurteile zwischen Minoritäten, z.B. zwischen Schwarzen und Asiaten in den USA (sind wenig untersucht)
20. 20 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Komponenten-Modell der Rassismusformen 1 GG:
Anordnung verschiedener Rassismusformen anhand ihrer Intensität, wobei stärkere Ablehung schwächere Formen beinhaltet
die Einstellungen zur Differenz zwischen Ingroup und ethnischer Outgroup drücken sich vor allem in bestimmten ideologischen Bereichen aus.GG:
Anordnung verschiedener Rassismusformen anhand ihrer Intensität, wobei stärkere Ablehung schwächere Formen beinhaltet
die Einstellungen zur Differenz zwischen Ingroup und ethnischer Outgroup drücken sich vor allem in bestimmten ideologischen Bereichen aus.
21. 21 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Komponenten-Modell der Rassismusformen 2 In Anlehnung an Kleinpenning und Hagendoorn (1993, zit. bei
Zick, 1997) ordnet er die Konzepte auf dem zweidimensionalen Kontinuum der Intensität der
Vorurteile an, wobei eine stärkere Ablehnung jeweils schwächere Formen beinhaltet. Am
wenigsten vorurteilsgeladen sind danach nichtrassistische Einstellungen, nur leichte
Vorurteile spiegeln sich im Konzept des "aversive racism" wider, welcher sich durch soziale
Distanz und Vermeidung des Kontaktes zu Mitgliedern der Outgroup wegen emotionalen
Unbehagens und Unsicherheit diesen gegenüber äußert. Ethnozentrische Einstellungen, die
sich durch eine Aufwertung der Ingroup und eine Abwertung der Outgroup äußern, sind noch
stärker vorurteilsgeladen. Danach folgt der Symbolische bzw. Moderne Rassismus, bei dem
die Meinung vorherrscht, die Outgroup sei in wesentlichen (v.a. kulturellen) Aspekten
verschieden von der Ingroup und müsse deshalb anders behandelt werden. Biologischer
Rassismus stellt nach dieser Klassifikation die stärkste Form von ethnischem Vorurteil dar.
Seine Anhänger gehen von angeborener und biologisch-genetischer Überlegenheit der
Ingroup aus.
In Anlehnung an Kleinpenning und Hagendoorn (1993, zit. bei
Zick, 1997) ordnet er die Konzepte auf dem zweidimensionalen Kontinuum der Intensität der
Vorurteile an, wobei eine stärkere Ablehnung jeweils schwächere Formen beinhaltet. Am
wenigsten vorurteilsgeladen sind danach nichtrassistische Einstellungen, nur leichte
Vorurteile spiegeln sich im Konzept des "aversive racism" wider, welcher sich durch soziale
Distanz und Vermeidung des Kontaktes zu Mitgliedern der Outgroup wegen emotionalen
Unbehagens und Unsicherheit diesen gegenüber äußert. Ethnozentrische Einstellungen, die
sich durch eine Aufwertung der Ingroup und eine Abwertung der Outgroup äußern, sind noch
stärker vorurteilsgeladen. Danach folgt der Symbolische bzw. Moderne Rassismus, bei dem
die Meinung vorherrscht, die Outgroup sei in wesentlichen (v.a. kulturellen) Aspekten
verschieden von der Ingroup und müsse deshalb anders behandelt werden. Biologischer
Rassismus stellt nach dieser Klassifikation die stärkste Form von ethnischem Vorurteil dar.
Seine Anhänger gehen von angeborener und biologisch-genetischer Überlegenheit der
Ingroup aus.
22. 22 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Komponenten-Modell der Rassismusformen 3
23. 23 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Messung expliziter Vorurteile vielleicht besser hinter Geschichte?vielleicht besser hinter Geschichte?
24. 24 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Zusammenfassung komplexes Thema
„multidimensionales bio-psycho-soziales Phänomen“
viele wissenschaftliche Sichtweisen
Definitionen
Ausdrucksarten von Vorurteilen
Messung
Veränderungen im Zeitverlauf
Relevanz
25. 25 Seminar „Stereotype und Vorurteile im Kontext von Migration“
02.05.2006, Referenten: Dolderer / Geschke Literatur Grundlagen:
Nelson, T.D. (2006). Chapter 1: Introduction to the study of stereotyping and prejudice. In: The psychology of prejudice. Boston: Allyn & Bacon. pp.1-25.
Nelson, T.D. (2006). Chapter 5: Old-fashioned versus modern prejudice In: The psychology of prejudice. Boston: Allyn & Bacon. pp.112-133.
Vertiefung:
Biernat, M. & Crandall, C.S. (1999). Racial attitudes. In J.P.Robinson, P.R.Shaver & L.S. Wrightsman (Eds.) Measurement of political attitudes. San Diego: Academic Press Inc.. (Überblick über vorhandene Rassismusskalen incl. Items, Kennwerten und Kritik)
Duckit, J. (1992). The Social Psychology of Prejudice. (z.B. für Überblick über US-amerikanische Forschungstraditionen)
Kleinpenning, G., & Hagendoorn, L. (1993). Forms of racism and the cumulative dimension of ethnic attitudes. Social Psychology Quarterly, 56(1).
Walker I. (2001). „The changing nature of racism: From old to new.“ In. K.Y. Reynolds & M. Agoustinius (Hrsg.) Understanding prejudice, racism and social conflict. (guter knapper Überblick über verschiedene Rassismus-Konzepte)
Zick, A. (1997). Vorurteile und Rassismus - eine sozialpsychologische Analyse. Münster: Waxmann.