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Vortrag zum Thema Kleinste Quadrate von Christian Patitz. Geschichte Lineare Ausgleichsprobleme Das Kleinste Quadrate Problem Lösung von linearen Ausgleichsproblemen Logarithmische Kleinste Quadrate. 1. Geschichte. Gauß beschreibt die „Methode der kleinsten Fehlerquadrate“ erstmals 1809.
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Vortrag zum ThemaKleinste Quadrate von Christian Patitz Geschichte Lineare Ausgleichsprobleme Das Kleinste Quadrate Problem Lösung von linearen Ausgleichsproblemen Logarithmische Kleinste Quadrate
1. Geschichte Gauß beschreibt die „Methode der kleinsten Fehlerquadrate“ erstmals 1809. Er stand vor dem Problem eine Anzahl von physikalischen Meßpunkten durch eine lineare Funktion zu beschreiben. Da diese Meßpunkte jedoch fehlerhaft waren und der Idealfall i.d.R. auch unter „Laborbedingungen“ nicht zu erreichen war, blieb die Aufgabe, eine Gerade so durch den Nullpunkt zu legen, daß sie dem Verlauf der Messungen „möglichst nahe“ kommt.
2. Lineare Ausgleichsprobleme Ausgangspunkt ist ein überbestimmtes lineares Gleichungssystem Ax = b mit gegebener Matrix ARm x n , bRm , wobei m n. Das heißt, die Anzahl m der Gleichungen ist im allgemeinen größer als die Anzahl n der Variablen. Es kann also nicht von der Existenz einer exakten Lösung des linearen Gleichungssystems ( im Folgenden mit LGS bezeichnet ) Ax = b ausgegangen werden. Man fragt daher nach einer Lösung, die diesem LGS „möglichst gut“ genügt.
3. Das Kleinste Quadrate Problem Wenn der Defekt ( auch Residuum genannt ) Ax – b durch die Euklidische Norm ||. ||2 gemessen wird, spricht man von einem linearen Ausgleich nach der „Methode der kleinsten Quadrate“und nennt ( LA ) minimiere || Ax – b ||2 mit xRn ein lineares Ausgleichsproblem.
Eigenschaften • x*Rn ist genau dann eine Lösung von ( LA ), wenn ATAx* = ATb , d.h. wenn die Normalengleichungen erfüllt sind. • Die Menge L der Lösungen von ( LA ) ist nicht leer. • ( LA ) besitzt genau dann eine eindeutige Lösung, wenn Rang ( A ) = n . • Unter allen Lösungen aus L gibt es genau eine mit minimaler Euklidischer Norm.
4. Lösung von linearen Ausgleichsproblemen Um lineare Ausgleichsprobleme der Form minimiere || Ax – b ||2 mit xRn zu lösen, muß man 2 Fälle unterscheiden. Fall I Rang ( A ) = n Lösung erfolgt mittels QR – Zerlegung Eine alternative Lösung ist über die Normalengleichungen möglich. Fall II Rang ( A ) = r < n Lösung mittels Singulärwertzerlegung
Lösung mittels QR - Zerlegung Problem: ( LA ) minimiere || Ax – b ||2 mit xRn Es sei eine QR – Zerlegung der Matrix A gegeben! A = QR ist eine QR – Zerlegung von A, wenn es eine orthogonale Matrix QRmxm und eine Matrix R der Form R = gibt, wobei R1Rnxn eine obere Dreiecksmatrix ist. Es folgt die Anwendung von QT auf b. Daraus ergibt sich der Vektor QTb = Durch Rückwärtseinsetzen erhält man R1x = c und kann dadurch die eindeutige Lösung des Problems ( LA ) bestimmen.
Lösung mittels Normalengleichungen Problem: ( LA ) minimiere || Ax – b ||2 mit xRn x ist genau dann eine Lösung von ( LA ), wenn es die Normalengleichung ATAx = ATb erfüllt. Der „Kleinste Quadrate - Fehler“ errechnet sich aus r = b – Ax .
Lösung mittels Singulärwertzerlegung Problem: ( LA ) minimiere || Ax – b ||2 mit xRn Für ARmxn existieren orthogonale Matrizen U = ( u1,...,um) Rmxm V = ( v1,...,vn ) Rnxn derart, UTAV = wobei 1 2 ... r > 0
für beliebiges xRn gilt dann || Ax – b ||22 = (i ( VTx)i – uiTb )2 + ( uiTb )2 x löst ( LA ), wenn VTx = mit r+1,..., nR die minimale Lösung von ( LA ) x = V Kennt man also die Singulärwertzerlegung von ARmxn, so kann man für beliebige bRm alle Lösungen von ( LA ) angeben.
5. Logarithmische Kleinste Quadrate gegeben sei eine Bewertungsmatrix mit aij > 0 aii = 1 aij = 1 / aji Diese Matrix A heißt widerspruchsfrei, wenn ein positiver Vektor X = [ x1,x2,…,xn ] existiert, für den gilt: Der Vektor x würde in diesem Fall die Rangordnung angeben. Eine empirisch ermittelte Matrix ist aber i.a. nicht widerspruchsfrei. Man nutzt nun die Logarithmischen Kleinsten Quadrate um zu einer vorgegebenen Bewertungsmatrix A eine möglichst „nahe gelegene“ widerspruchsfreie Bewertungsmatrix zu ermitteln.
Man schreibt also aij daraus folgt log a12 = log x1 – log x2 log a13 = log x1 – log x3 log a1n = log x1 – log xn log an-1,n = log xn-1 – log xn Man erhält also wieder eine überbestimmte Matrix mit Gleichungen für n Unbekannte yi.
Benennt man die einzelnen Teile der Matrix A um, so kann man auch schreiben Daraus folgt Oder
Die Lösung des Problems erfolgt nun über die Normalengleichung ATA = ATb Neues Problem: ATA besitzt keinen vollen Rang, sondern Rang ( ATA ) = n-1. Es existiert keine eindeutige Lösung. Man interpretiert die Lösung als x = y + N ( ATA ) Kleinste – Quadrate – Lösung zu ATA = ATb = eine spezielle Lösung + alles aus N ( ATA ) = eine spezielle Lösung +
Anwendung der „e - Funktion“ Da der Faktor die Rangordnung nicht ändert, erhält man nun einen Vektor , der eine „faire“ Rangordnung zur gegebenen Matrix A angibt.
Quellen: - Prof.Dr.rer.nat.habil. Michael Eiermann ( Technische Universität Bergakademie Freiberg ) - Jochen Werner „Numerische Mathematik 1“ ( vieweg studium 32 ) - WorldWideWeb