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Einführung in die Funktionswerkstoffe Kapitel 5a: Magnetismus. Prof. Dr. F. Mücklich, Dipl.-Ing. K. Trinh. Lernziele Kapitel 5a: Magnetismus. Was versteht man unter der Spin-Bahn-Kopplung? Welche Arten von Magnetismus gibt es? Wodurch zeichnen sie sich aus? Welche Gesetzmäßigkeiten gibt es?
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Einführung in die FunktionswerkstoffeKapitel 5a: Magnetismus Prof. Dr. F. Mücklich, Dipl.-Ing. K. Trinh
Lernziele Kapitel 5a: Magnetismus Was versteht man unter der Spin-Bahn-Kopplung? Welche Arten von Magnetismus gibt es? Wodurch zeichnen sie sich aus? Welche Gesetzmäßigkeiten gibt es? Was versteht man unter der Austauschwechselwirkung? Welche Arten von Anisotropie gibt es im Zusammenhang mit Magnetismus? Was sind magnetische Domänen? Warum entstehen sie? Wie entsteht die magnetische Hysterese? Wie beeinflusst man die Koerzitivfeldstärke von Magnetwerkstoffen
Magnetismus Erzeugung eines Magnetfeldes: 1. Elektrische Ladung in Bewegung 2. Permanentmagnet Magnetische Feldlinien in einem Tokamak-Reaktor
Magnetisches Moment • - Fluss (flux) in Weber [Vs] durch Leiterschleife • oder: Permanent-Magnet • l – Dipol-Länge • 0=410-7 Hm-1: • Vakuum Pertmeabilität • Magnetische Induktion: B=0H
Ursache des Magnetismus Spin-Bahn-Kopplung: Elektronen bewegen sich um Atomkern. Damit verknüpft ist ein Bahnmoment Bahn. Durch die Eigendrehung des Elektrons um sich selbst entsteht zusätzlich ein Spinmoment S. Es gilt: Bahnmoment: Bahn = (eh/2me) n Spinmoment: Spin= 2(eh/2me) S eh/2me = 9.274 10-24 Am2 heißt Bohr´schesMagneton(kleinstes nicht weiter teilbares magnetisches Moment) Kernmoment kann wegen größerer Masse der Protonen vernachlässigt werden! (mproton ~ 1836 me!!) n: Hauptquantenzahl, S: Spinquantenzahl, h: Planck´sches Wirkungsquantum
Magnetische Grundgrößen • magnetische Induktion B: • Materialbeitrag: magnetische Polarisation J • Magnetisierung M ist die auf 0 bezogene Polarisation M = J/ 0 • Also: • Für die Polarisation folgt somit: Vakuumbeitrag Materialbeitrag r ist die relative magnetische Suszeptibilität m. Falls H, B gleiche Richtung haben, dann sind beide Größen Skalare
Klassifikation magnetischer Materialien Magnetische Materialien werden nach ihrer Bulk-Suszeptibilität klassifiziert: Das magnetische Verhalten von Materialien kann in folgende fünf Gruppen unterteilt werden:
Diamagnetismus Examples: Cu, Ag, Au, Bi and Be
Paramagnetism Examples: Al, Pt, Mn
Ferro-, Ferri-, Antiferro - Magnetismus Ferromagnetismus Beispiele: Fe, Ni und Co Antiferromagnetismus Beispiele: LaCrO3 Ferrimagnetismus Beispiele: Fe3O4
Ms SpontaneMagnetisierung und Sättigung
Elektronenwellen und Austausch-WW Wave functionfortwoelectrons:
Austauschwechselwirkung Ursache Ferromagnetismus: Direkte Austauschwechselwirkung zwischen nächsten Nachbarn: Elektrostatische Wechselwirkung! Betrag + Vorzeichen des Austauschintegrals Jij beschreiben Stärke der Spinkopplung. Beschreibung durch Hamiltonoperator: Si,j beschreiben Spinwellenfunktionen der beteiligten Partner. Ferromagnetisch, wenn Austauschintegral > 0!! (bei a/r > 3/2) und a/r < 6.2 Zutreffend bei: Fe, Ni, Co, Gd etc. (Seltene Erden) Nicht zutreffend bei Mn, Cr Einflussnahme: Verändern der Gitterabstände durch Legieren (z.B. mit Al oder Cu)
Curie-Gesetz • : Suszeptibilität C: Curie-Konstante T: Temperatur
Curie-Temperatur Unterhalb der Curie-Temperatur ist ein Ferromagnet geordnet, oberhalb ungeordnet. Die Sättigungsmagnetisierung sinkt auf Null am Punkt der Curie-Temperatur TC. Magnetite
Beispiel eines Ferrimagneten Inverse Spinellstruktur von Magnetit Fe3O4
Ferrimagneten - Magnetit • 2 verschiedene Gitterplätze: • tetraedrisch koordinierter A-Platz (umgeben von 4 Sauerstoffionen) • oktaedrisch koordinierter Platz (umgeben von 8 Sauerstoffionen) • Alle Fe3+-Ionen auf B-Plätze und M2+-Ionen auf A-Plätze, dann normaler Spinell. • Inverser Spinell: Fe3+-Ionen besetzen nur Hälfte der B-Plätze aber alle A-Plätze. M2+-Ionen besetzen andere Hälfte! • Fe3+-Ionen heben sich gegenseitig auf, Magnetisierung kommt nur von den M2+-Ionen. Inverse Spinellstruktur von Magnetit Fe3O4
Antiferromagnetism TN: Neel-Temperature(Louis Neel) istheanalogontothe Curie-Temperature. AboveTN, a transitionfromtheantiferromagneticintotheparamagneticstatetakesplace P – Paramagnetismus AF – Antiferromagnetismus Es gilt das Curie-Weiss-Gesetz:
Magnetische Anisotropie = AbhängigkeitdermagnetischenEigenschaften von bestimmtenVorzugsrichtungen. Man unterscheidet: Kristallanisotropie Spannungsanisotropie Formanisotropie Einfluss auf Form derHysterese
Kristallanisotopie – kubische Kristalle Spinmomentesind in kristallinenFestkörperninnerhalbeinerDomäne parallel zu best. Gitterrichtungenorientiert leichteRichtungen MagnetokristallineAnisotropie: Energie, die notwendigist um einmagnetisches Moment in einemEinkristallauseinerleichten, in eineschwereRichtungzudrehen Flächezw. Kurvenleichter und schwerer RichtungentsprichtAnisotopieenergie
Spannungsanisotopie • ÄußeresMagnetfeld Magnetisches Moment drehtsich in RichtungminimalerfreierEnergie (Anisotropieenergiewirdminimiert) • Ausrichtungder Spins führtzuÄnderungenderAtomabstände (Magnetostriktion) • Volumen- und Formänderung • Bsp.: lineareMagnetostriktion • AuchinverserEffektmöglich • äußereSpannungbestimmtleichteMagnetisierungsrichtung • ausführlicher - sieheKapitelMagnetostriktion
Formanisotropie • EinmagnetisierterKörperproduziert • Oberflächenladungen • wirkeneinemäußerenFeldentgegen • Entmagnetisierungsfeld • Es gilt: Hd = Nd M; • mitHd– Entmagnetisierungsfeld • Nd – Entmagnetisierungsfaktor • M – Magnetisierung • Ndistorientierungsabhängig klein in Längsrichtung, groß in QuerrichtungeineslanggestrecktenTeilchens
Magnetische Domänen und ihre Ursachen Weiss‘sche Bezirke = Domänen (Größenordnung: µm bis mm) 1012-1018 parallel orientierte Spinmomente pro Domäne Minimierung des äußeren Streufeldes Wie klein werden Domänen? – Energie der Domänenwände!
Domänenwände • Konkurrenz zwischen Austauschkräften und Anisotropieenergie • bestimmt Dicke der Domänenwände (Größenordnung 30 nm)
Die Hysterese [Quelle: Leinenbach et al. 2002]
Die Hysterese [Quelle: Leinenbach et al. 2002]
Magnetisierungsprozesse mikroskopisch Aufgabe 3 1 4 2 technische Sättigung durch reversible Drehung der Spinmomente a c Irrevesible Wandverschiebungen b unmagnetischer Zustand partielle Magnetisierung durch Domänenwandverschiebung d
Magnetisierungsprozesse mikroskopisch Lösung unmagnetischer Zustand partielle Magnetisierung durch Domänenwandverschiebung Irrevesible Wandverschiebungen ( Barkhausenrauschen) technische Sättigung durch reversible Drehung der Spinmomente
Größeneffekte HC 1/D HC D6 • Für Hc gilt: D – Korngröße • Hc - Koerzitivfeldstärke • größere Körner benötigen kleinere Felder zur Ummagnetisierung • Weil: Dichte der Korngrenzen behindert Domänenwand-Bewegung • ABER: gilt nicht für amorphe oder nanokristalline Materialien • Magnetische Anisotropie-Energie und ferromagnetische • Austauschenergie konkurrieren auf engstem Raum • Es gilt:
Größeneffekte • Wenn D in Größenordnung der Blochwanddicke (im 100 nm-Bereich) • Hc => Max. • D<< 100nm • Superparamagn. D6 (Herzer) 1/D (Mager)
Koerzitiv-Feldstärke - Ausscheidungsdichte Anstieg Hc im Eisen durch Ausscheidungen (interstit., substitut.)
Increasing degree of wall distortion under progressively stronger pinning. Einflüsse auf Koerzitiv-Feldstärke r
Defekt-Dichte und Koerzitiv-Feldstärke : Defektdichte AB: totaleDomänenwandfläche Domain wall in ironshowingitsplanarandbowingaspects in different crystallographic planes