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Islamic Finance – Alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen. 22. September 2011. Dr. Leila Momen & Zaid El-Mogaddedi. Agenda. Einleitung Marktüberblick Islamic Finance Grundlagen Islamic Finance Vertragsmodelle - Überblick Islamic Finance Vertragsmodelle - Beispiele
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Islamic Finance – Alternative FinanzierungsmöglichkeitenfürUnternehmen 22. September 2011 Dr. Leila Momen & Zaid El-Mogaddedi
Agenda Einleitung Marktüberblick IslamicFinance Grundlagen IslamicFinance Vertragsmodelle - Überblick IslamicFinance Vertragsmodelle - Beispiele Konkrete alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen Ansprechpartner
1. EinleitungAktualität von IslamicFinance IslamicFinance – shari’akonforme Finanzierungen und Finanzanlagen • Ein (immer wieder) aktuelles Thema • Auch und gerade vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise(n) • Zusammenhang zwischen IslamicFinance und Finanz- und Wirtschaftskrise(n)? • Vermeidung einer Finanzkrise durch IslamicFinance? • IslamicFinance als Alheilmittel? Alternative zu konventionellen Finanzierungen und Finanzanlagen
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2. MarktüberblickVolumen des IslamicFinance-Marktes (Global) • Vermögenswerte der Top 500 islamischen Banken(Quelle: Standard & Poors, IslamicFinance Outlook 2010) 822 Mrd. USDEnde 2009, Anstieg um 29% (639 Mrd. USD in 2008) • Weitere islamische Vermögenswerte • Shari‘a konforme Fonds, in der Mehrzahl Aktienfonds Gesamtvolumen 52,3 Mrd. USD Ende 2009(Quelle: Ernst & Young, Islamic Funds & Investment Report 2010) • Sukuk(s) (Islamische Anleihen) stellen mit einem (kumulierten) 116Mrd. USD-Anteil Ende 201010% des globalen Islamic Finance-Marktes dar(Quelle: Standard & Poors, Islamic Finance Outlook 2010) • Takaful (islamische Versicherungen)weltweite Versicherungsbeiträge sollten 2010 8,9 Mrd. USD erreicht haben(Quelle: Ernst & Young, The World Takaful Report 2010) • Investmentgesellschaften (inkl. Private Equity)steigende Zahl von islamischen Investmentgesellschaften, das Volumen der islamischen PE-Branche soll bis 2011 auf 40 Mrd. USD anwachsen(Quelle: Islamic Investment Banking 2009, yasaarmedia, S. 12) • 1) Quelle: Standard & Poors, IslamicFinance Outlook 2010 Der aktuelle IslamicFinance-Markt wird auf 1 Bill. USD beziffert, mit weiter steigender Tendenz1
2. MarktüberblickVolumen des IslamicFinance-Marktes (Global) • Sukuk Marktdaten • Während in 2009 insgesamtSukuk(s) imGesamtwert von ca. 34 Mrd. US-Dollar emittiertwurden, warenes in 2010 insgesamt 50,6 Mrd. US-Dollar. • Die Anzahlder corporate Sukuk(s) stieg um 138% von 82 Emissionenauf insgesamt 195 in 2010 (in 2009 warenesinsgesamt 131). • NachLändernhatten Malaysia (54,1%), Indonesien und an 3. Stelle Saudi Arabien (KSA) den größtenAnteil an Sukuk-Emissionen. • Die wichtigstenSukukEmissionen in KSA waren: • Saudi Electricity Company (SEC) mit 7 Mrd. SR • Islamic Development Bank (IDB) mit 500 Mio. US-Dollar • Dar Al-Arkan (DAAR) mit 450 Mio. US-Dollar • Saudi Bin Ladin (SBG) mit 187 Mio. SR • Spread derAusschüttungen lag zwischen IDB 1.7% und DAAR mit 10,75% • 1) Quelle: IFIBAF Research 2011 Der aktuelle IslamicFinance-Markt wird auf 1 Bill. USD beziffert, mit weiter steigender Tendenz
2. MarktüberblickVolumen des IslamicFinance-Marktes – GCC und Asien • Marktanteil islamischer Bank-Assets in den GCC-Staaten beträgt 26% • innerhalb der Golfregion besitzt Saudi-Arabien den größten Anteil mit 37% • 24 islamische Banken in fünf GCC-Staaten Ende 2008 ( Saudi Arabien, VAE, Kuwait, Qatar und Bahrain) • Malaysia ist auch das global führende Islamic Banking Zentrummit 30 islamischen Banken und 9 Takaful Unternehmen (Quelle: Standard & Poors, Islamic Finance Outlook 2010) • Angebot von islamischen Finanzdienstleistungen • nicht nur in den GCC-Staaten (bzw. MENA-Region) und Südostasien (Malaysia), sondern auch in den USA, Kanada, Australien und • innerhalb Europas, insbesondere in Großbritannien, in der Schweiz, in Luxemburg, zuletzt auch in Frankreich Angebot von islamischen Finanzdienstleistungen nicht nur in der GCC/MENA-Region und Südostasien, sondern auch in Europa
2. MarktüberblickMuslime in Europa 25 Russland Europäischer Anteilder Türkei 5,9 5,5 Frankreich Deutschland 4,3 Anzahl der Muslime • in der Welt: 1.600 Mio. • in Europa: 54 Mio. • in der EU: 16 Mio. • in Deutschland: 4,3 Mio. 1,5 Großbritannien Bulgarien 1,1 1 Niederlande Italien 1 0,35 Schweiz 27 % der Muslime innerhalb der EU leben in Deutschland Österreich 0,33 Quelle: www.remid.de
2. MarktüberblickIslamicFinance in Deutschland • Bafin-Konferenz am 29.10.2009, Frankfurt und IslamicFinance Conference am 18.11.2010, Frankfurt • Schaffung eines regulatorischen Rahmens für IslamicFinance in Deutschland • Ziel 1 Der muslimischen Bevölkerung in Deutschland sollen Finanzprodukte angeboten werden können, die ihren religiösen Vorschriften entsprechen • Ziel 2Lenkung zusätzlicher Kapitalströme Richtung Deutschland • Erste Initiativen in Deutschland • Eröffnung der ersten teil-lizenzierten islamischen Bank in Baden-Württemberg • Erster aktiv gemanagter islamischer Aktienfonds für deutsche Privatkunden • Anlagebedarf des IslamicFinance Marktes und Kapitalbedarf in der deutschen Realwirtschaft Marktpotenzial für IslamicFinance auch in Deutschland,jedoch bislang kein (bzw. kaum) Angebot
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3. IslamicFinance Grundlagen Religiöser Hintergrund von IslamicFinance Islam Aqida (Glaubensgrundsätze) Shari‘a (Normensystem/ Rechtsrahmen) Akhlaq (Moral & Ethik) ‘Ibada (Mensch-Gott-Beziehung) (beinhaltet z.B. Gebet, Zakat, Hadsch) FiqhulMu‘amalat (Mensch-Mensch-Beziehung) Ökonomische Aktivitäten Politische Aktivitäten Soziale Aktivitäten Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Research IFIBAF 11
Die Grundlagen von IslamicFinance richten sich nach der Shari‘a1) und der daraus abgeleiteten Rechtsprechung (Fiqh), welche auf folgenden Primärquellen basieren Qur‘an Das vom Schöpfer offenbarte Wort an den Propheten Mohammad Sunna Das überlieferte und beispielhafte Verhalten des Propheten Die Sunna dient als Vorbild für das Handeln der Muslime und ist die praktische Umsetzung der quranischen Aussagen 1) Shari‘ah ist das Islamische Normensystem mit klaren Zielen (Maqasid al-Shari‘ah), wörtlich bedeutet Shari‘a „der Weg zur Tränke“ 3. IslamicFinance Grundlagen Religiöser Hintergrund von IslamicFinance 12
Weitere anerkannte Quellen zur Rechtsfindung Al-Idschma Juristischer Konsens der muslimischen Gelehrten in der Zeit nach dem Propheten Al-Qijas der Analogieschluss Al-Ischtihad Umfassende geistige Auseinandersetzung eines Gelehrten, um die Shariah-Norm zu erkennen Historisch bedingt haben sich 4 große sunnitische Fiqh-Meinungen (Rechtsschulen) entwickelt: Hanafitische Denkschule nach Abu Hanafi Malikitische Denkschule nach Malik ibn Anas Schafiitische Denkschule nach Al Shafi´sibn Mohammad Idris Hanbalitische Denkschule nach Ahmad ibnHanbal 3. IslamicFinance Grundlagen Religiöser Hintergrund von IslamicFinance 13
3. IslamicFinance GrundlagenReligiöser Hintergrund von IslamicFinance • Grundgedanken des IslamicFinance sind in allen Religionen, insbesondere den monotheistischen Religionen enthalten • Grundprinzip der Gerechtigkeit, auch im Wirtschaftsleben • Fairer Ausgleich (von Chancen und Risiken) • Keine Ausbeutung bzw. keine Übervorteilung anderer • Daraus abgeleitete Kernelemente • Zins- und Wucherverbot • Prinzip der Gewinn- und Verlustteilung • Verbot von Unsicherheit und Spekulation • Verbot von Glücksspiel • Verbot des Hortens von Geld IslamicFinance ist nichts Exotisches und steht im Trend der Zeit!
3. IslamicFinance GrundlagenIndustry-Screening, Financial-Ratio Screening, Quality Screening Islamisch-konforme Investments müssen einem Industry-, Financial-Ratio- und Quality-Screening unterzogen werden • Verbot der Investition in ethisch unerwünschte Branchen (industryscreening) • Alkohohl • Tabak • Drogen • Schweinefleisch • Rüstung • Pornographie • Glücksspiel • Unternehmen, die große Teile ihrer Gewinne aus Geldzinsen erwirtschaften (Banken, Finanzdienstleister, Versicherungen) Industry-Screening Islamisch-konforme Produkte kommen einem „ethischen“ oder „nachhaltigem“ Investment sehr nahe Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Research IFIBAF 15
Islamisch-konforme Produkte kommen einem „ethischen“ oder „nachhaltigem“ Investment sehr nahe 3. IslamicFinance GrundlagenIndustry-Screening, Financial-Ratio Screening, Quality Screening Financial Ratio-Screening • Ausschluss aller Unternehmen • mit einem Verschuldungsgrad von 33% und mehr; • deren Summe an liquiden Mitteln sowie zinsbasierten Wertpapieren 33% und mehr übersteigen; • deren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45% und mehr übersteigen; • deren Zinseinnahmen über 5% liegen • Förderung des Allgemeinwohles • Prüfung ethischer Grundprinzipien (Verbot von Kinderarbeit, faire Löhne/Verträge, Umweltrichtlinien) Quality- Screening Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Research IFIBAF 16
3. Islamic Finance GrundlagenSchari’a-Board (EthikKommission) – Aufbau und Funktionen Zusammensetzung • Mindestens drei Gelehrte, die über Expertise im islamischen Wirtschaftsrecht verfügen • Sehr aufwendige Ausbildung zum so genannten „Scharia Scholar“ Schari‘a Board • Prüfung / Zertifizierung • Beratung • Überwachung • Beratung der Finanz-institution(Bank, Versicherung, Fonds) bei Investitionsvorhaben • Prüfung von Finanzprodukten / Transaktionen auf Schari‘akonformität • Erstellung von Rechtsgutachten („Fatwa“) • Zertifizierung dient als Nachweis für Shari‘a-konformität • Laufende Unterrichtung des Shariah-Boards durch das Management über die Geschäfts-prozesse und Anlage-entscheidungen • Laufende Überwachung von Transaktionen / Finanzprodukten zum Kundenschutz Funktion / Notwendigkeit • Das Shari‘ah-Board ist ein Gremium von islamischen Gelehrten, das die Funktion eines Advisory-Boards (religiöser Aufsichtsrat) übernimmt • Sämtliche schari‘akonformeFinanzdienstleistungen und -produkte bedürfen der Überprüfung und Zertifizierung durch ein Scharia Board“. Das Schari‘a-Board ist ein notwendiges Element des IslamicFinance, ein über-geordnetes suprantionalesShari’ah-Board wirdvorallemausGründenderVereinheitlichung von Fatwasdiskutiert Quelle: Eigene Darstellung
3. IslamicFinance GrundlagenWichtige Organisationen Organisationen • Gründung der Accounting und Auditing Organisation forIslamic Financial Institutions (AAOIFI) 1991, Sitz in Bahrain • Standardisierungsinstitution für islamische Finanzdienstleister • Hat seit Gründung 70 Standards erlassen in den Bereichen interner und externer Rechnungslegung, Corporate Governance und ethischer Aspekte von islamischen Finanzinstitutionen • Mitglieder sind 180 islamische Finanzdienstleister aus über 46 Ländern • Gründung des Islamic Financial Services Board (IFSB) 2002, Sitz in Kuala Lumpur • Die IFSB soll die Stabilität und Zuverlässigkeit der islamischen Finanzindustrie erhöhen • Fokussierung auf die Gestaltung der Regulierungs- und Aufsichtssysteme für den Kapitalmarkt • 164 Mitglieder, davon 41 Regulierungs- und Aufsichtsbehörden Die beiden Organisationen tragen wesentlich zur Harmonisierung der Standards bei 18
Agenda Einleitung Marktüberblick IslamicFinance Grundlagen IslamicFinance Vertragsmodelle - Überblick IslamicFinance Vertragsmodelle - Beispiele Konkrete alternative Finanzierungsmöglichkeit(en) für Unternehmen Ansprechpartner
4. IslamicFinance VertragsmodelleÜberblick Islamic Finance Vertragsmodelle Eigenkapitalbasierte Modelle Fremdkapitalbasierte Modelle Strukturierte Modelle Sukuk Murabaha Musharaka Sukuk-al-Ijara Tawarruq Mudaraba … …
4. IslamicFinance VertragsmodelleÜberblick Eigenkapitalbasierte Modelle • Beteiligungsfinanzierungen • Unternehmerisches Engagement der Partner sowie Einbringung von Risikokapital in die Partnerschaft • Musharaka und Mudaraba und Mischformen • Anwendungsbeispiele • Asset Management: Venture Capital und Private Equity Fonds (auch in Form von Immobilienfonds) • Eigenkapitalbasierte Finanzierungen: DiminishingMusharaka bei privater Baufinanzierung, Mudaraba-basiertes Takaful-Modell
4. IslamicFinance VertragsmodelleÜberblick Fremdkapitalbasierte Modelle • Vereinbarungen, die keine unternehmerische Initiative des Kapitalgebers/der Bank erfordern • Sachmittelkredite statt Geldmittelkredite • Geschäftliche Transaktionen, die an die Anschaffung und Veräußerung einer Ware geknüpft sind • Vereinbarung eines festen Gewinnaufschlags anstelle eines Zinses • Murabaha und Tawarruq • zur Finanzierung von Produktions- bzw. Konsumgütern • Einsatz auch bei Projekt- und Akquisitionsfinanzierungen
4. IslamicFinance VertragsmodelleÜberblick Strukturierte Finanzierungen • Eigenkapital- und fremdkapitalbasierte Techniken werden miteinander kombiniert (hybride Instrumente) • Strukturierte Finanzierungen i.e.S. insbesondere in Form von Sukuk • Insbesondere zur Finanzierung von Projekten • Stets große Investitionssummen • Verschiedene Sukuk-Formen, z.B. Sukuk-al-ijara, Verwendung dieser Sukuk-Form beim Sachsen-Anhalt-Sukuk • Je nach Grundgeschäft eher eigenkapitalbasiert oder fremdkapitalbasiert
Agenda Einleitung Marktüberblick IslamicFinance Grundlagen IslamicFinance Vertragsmodelle - Überblick IslamicFinance Vertragsmodelle – Beispiele Konkrete alternative Finanzierungsmöglichkeit(en) für Unternehmen Ansprechpartner
6. IslamicFinance Vertragsmodelle - BeispieleMusharaka– Grundmodell (Islamische) Bank(Partner / Sharik) Unternehmer(Partner / Sharik) Gewinn- und Verlustbeteiligung Bar-/Sacheinlage Bar-/ Sacheinlage MusharakaGesellschaft / Partnerschaft
Partnerschaft zwischen der Bank und einem Unternehmer Beide Parteien bringen Kapital (einschließlich Sachgüter) ein Beide Parteien sind grundsätzlich zur Geschäftsführung berechtigt Aufteilung des Gewinns nach einem im voraus festgelegten Verteilungsschlüssel Verluste werden von den Parteien im Verhältnis zu den gehaltenen (Kapital)Anteilen getragen Keine Haftungsbegrenzung auf die Kapitaleinlage (beide Parteien haften unbegrenzt persönlich und gesamtschuldnerisch) Verschiedene Unterformen, z.B. Permanent Musharaka und DiminishingMusharaka 6. IslamicFinance Vertragsmodelle - Beispiele Musharaka – Shari‘a-Rahmenbedingungen Musharaka wird in der Regel zur Durchführung von Joint Ventures eingesetzt
6. IslamicFinance Vertragsmodelle - Beispiele Mudaraba – Grundmodell Unternehmer (Manager / Mudarib) (Islamische) Bank (Kapitalgeber / Rabb-ul-mal) Gewinn- und Verlustbeteiligung Gewinnbeteiligung Einbringung von Kapital Einbringung Geschäftsidee und Managementkenntnisse Mudarabastille Gesellschaft
6. IslamicFinance Vertragsmodelle - Beispiele Mudaraba – Islamische Rahmenbedingungen • Vertrag zwischen Unternehmer und Bank, die sich als stiller Gesellschafter (an einem Investitionsprojekt) beteiligt • Die Bank als Kapitalgeber (Rabb-ul-mal) reicht das benötigte Kapital an den Unternehmer aus • Der Unternehmer (Mudarib) bringt seine Kenntnisse ein • Verteilung der Gewinne gemäß einem vereinbarten Verteilungsschlüssel • Verluste werden grundsätzlich von der Bank alleine getragen (bis zur Höhe der Einlage) • Im Verlustfall erhält der Unternehmer grundsätzlich keine Vergütung für seine Tätigkeit • Bei Beendigung des Mudaraba-Vertrags erhält die Bank neben der Rückzahlung des eingezahlten Kapitals idR auch einen Anteil am Ertrag der unternehmerischen Aktivität Bei der Mudaraba ist die Bank bzw. der Kapitalgeber stiller Gesellschafter
Fondsmanager 6. IslamicFinance Vertragsmodelle – Beispiele Anwendungsbeispiele - Venture Capital und Private Equity Fonds-Struktur angestellt Kommanditist/en Management- gesellschaft GmbH & Co. KG(Initiator-KG) Managementvertrag Kommanditist/en1 % Investoren GmbH (Veräußerungsgewinn carried interest 20 %) Kommanditist/en 99 % (Veräußerungsgewinn 80 %) VC/PEFonds Komplementär0 %
6. IslamicFinance Vertragsmodelle – Beispiele Anwendungsbeispiele - Venture Capital und Private Equity Fonds-Struktur • Zur Errichtung einer shari‘akonformen Personengesellschaft mit sowohl unbeschränkt als auch beschränkt haftenden Gesellschaftern (KG)muss auf eine Musharaka/Mudaraba-Mischform zurückgegriffen werden • GmbH & Co. KG vorstellbar, bei der der unbeschränkt haftende Gesellschafter eine GmbH ist (also der Sharik, der auch Geschäftsführungsbefugnis hat, somit auch Mudarib ist), die restlichen beschränkt haftenden Gesellschafter (Kommanditisten) sind Geldgeber bzw. Investoren (Rabb-ul-mals) • Auch der carry ist shari’ahkonform (die Vertragsparteien können den Gewinnverteilungsschlüssel frei bestimmen, so dass überproportionale (Veräußerungs)Gewinnbeteiligungen möglich sind) Venture Capital und PE Fonds-Strukturen sind shari‘akonform
6. IslamicFinance Vertragsmodelle - Beispiele Murabaha – Grundstruktur Zahlung des Kaufpreises zuzügl. Gewinnaufschlag (in Raten / am Ende der Laufzeit) Zahlung des Kaufpreises Kunde (Unternehmer / Privatperson) Verkäufer Bank (Kapitalgeber) 2. Verkauf der Ware 1. Verkauf der Ware
6. IslamicFinance Vertragsmodelle - Beispiele Murabaha – islamische Rahmenbedingungen • Vertragsform, in der die Bank eine Ware zunächst für sich auf Veranlassung des Kunden kauft • Der Kunde erwirbt dann aufgrund eines zweiten Vertrags die Ware von der Bank und erstattet der Bank den Betrag zuzüglich einer Profitmarge zurück • Der Gewinn der Bank ergibt sich damit aus dem Weiterverkauf des Gutes und nicht aus der Überlassung des Kapitals • Dem Kunden wird kein Geld für den Erwerb eines Wirtschaftsgutes zur Verfügung gestellt, sondern die Bank erwirbt die Ware und wird im ersten Schritt Eigentümer einschl. der damit verbundenen Risiken • Die Zahlung des Kunden an die Bank kann zu einem späteren Zeitpunkt in Summe oder auch in Raten erfolgen Durch eine Murabaha-Konstruktion soll shari‘ahkonform Fremdkapital zur Verfügung gestellt werden, es wird ein Kreditsurrogat geschaffen
6. IslamicFinance Vertragsmodelle – Beispiele Sukuk – Islamische Rahmenbedingungen • Sukuk (im Singular Sakk)werden oft als „shari‘akonforme Anleihen“ bezeichnet • Sie verbriefen jedoch kein Schuldverhältnis, • sondern sollen Miteigentum an einem oder mehreren konkret spezifizierten Vermögensgegenständen verkörpern • Sukuk basieren auf shari‘ah-konformen Grundmodellen • AAOIFI hat in ihren Standards insgesamt 14 Formen definiert, z.B. • Sukuk al-Ijara • Sukuk al-Musharaka • Sukuk al-Mudaraba • Sukuk al-Murabaha • Durch die Emission der Sukuk refinanziert der Emittent seine Zahlungsverpflichtungen aus dem Grundgeschäft Der Sakk steht zwischen Anleihe und Beteiligung (hybrides Instrument)
Agenda Einleitung Marktüberblick IslamicFinance Grundlagen IslamicFinance Vertragsmodelle - Überblick IslamicFinance Vertragsmodelle – Beispiele Konkrete alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen Ansprechpartner
6. Konkrete alternative Finanzierungsmöglichkeiten Deutsch-Islamischer Mittelstandsfonds • Attraktiv sind Unternehmen aus folgenden Branchen: • Biotechnologie • Raumfahrt • Erneuerbare Energien • Telekommunikation • Transport (Luftfahrt, Schifffahrt, Schiene) • Besonders interessant sind Unternehmen, die nicht ausschließlich am Export, sondern auch an lokalen Engagements (z.B. in Form von Joint Ventures) in islamischen Ländern interessiert sind • Unternehmen aus einigen Branchen sind aus religiösen Gründen ausgeschlossen (z.B. Rüstung, Spiel & Wette, Alkohol etc.) Die Möglichkeiten, Islamic Finance anzubieten, werden fast kaum genutzt
6. Konkrete alternative Finanzierungsmöglichkeiten Deutsch-Islamischer Mittelstandsfonds • Mögliche Interessenten für Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen • Staatsfonds • Pensionsfonds • Versicherungen • Family Offices • aber auch Einzelpersonen aus islamischen Ländern stellen eine zunehmend interessante (und interessierte) Investorenbasis für deutsche mittelständische Unternehmen dar • Finanzierung durch hybride Kapitalinstrumente • Mezzanine-Kapital (z.B. Genussscheine) • Anforderungen einer shari‘akonformenMudaraba-Struktur werden erfüllt Das GCC-Investorenverhalten ist heute geprägt von aktiver Beteiligung
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7. Ansprechpartner • Zaid el-Mogaddedi • Founder & Managing Director • Rheinstr. 21, • 60 325 Frankfurt, • Germany • Fon: +49 (0)69-7430 6847 • Fax: +49 (0)3212-1038752 • Mail: zaid.el-mogaddedi@ifibaf.com • Web: www.ifibaf.com Dr. Leila Momen Diplom-Kauffrau Steuerberaterin Senior Manager National Office Tax Tel.: +49 (6196) 996 10933 Mobil: +49 (160) 939 10933 Email: leila.momen@de.ey.com
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