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Die Bürgschaft. Friedrich Schiller (1759-1805). Inhaltsangabe. Damon plant auf den König von Syrakus ein Attentat, um die Stadt von der Tyrannei des Königs zu befreien. Er wird jedoch von seinen Wächtern erwischt. Für seine Tat soll er zum Tode verurteilt werden.
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Die Bürgschaft Friedrich Schiller (1759-1805)
Inhaltsangabe Damon plant auf den König von Syrakus ein Attentat, um die Stadt von der Tyrannei des Königs zu befreien. Er wird jedoch von seinen Wächtern erwischt. Für seine Tat soll er zum Tode verurteilt werden. Weil er bei der Hochzeit seiner Schwester noch dabei sein möchte, bittet er den König um einen Aufschub für die Hinrichtung. Der König gewährt dies, verlangt aber einen Bürgen, der hingerichtet werden soll, wenn Damon nicht zurückkommen sollte. Damon bittet seinen Freund sich als Bürge zur Verfügung zu stellen, der willigt ein. Nach der Hochzeit der Schwester kehrt Damon zurück, doch durch ein Unwetter schwillt ein Fluss so stark an, dass er nur mit größter Anstrengung den Fluss durchschwimmen kann. Später wird er von einer Horde Räubern überfallen. Mit letzter Kraft überwältigt er drei der Räuber, die anderen schlägt er in die Flucht. Ermattet muss er ein trockenes Gebiet durchqueren in dem erbarmungslos die Sonne scheint. Erst als er schon fast verdurstet ist, entdeckt er eine Quelle.
Endlich kommt er in die Nähe der Stadt Syrakus. Er begegnet seinem Diener Philostratus, der ihm rät, nicht zurückzugehen, da sein Freund schon kurz vor der Hinrichtung sei. Philostratus vermutet, dass Damon dann ebenfalls gekreuzigt werden würde. Doch Damon lässt sich nicht abhalten und schafft es noch rechtzeitig seinen Freund zu retten. Der König, der nicht an Treue geglaubt hat, ist gerührt und erlässt beiden die Strafe und möchte als Dritter im Freundschaftsbunde aufgenommen werden.
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich Damon, den Dolch im Gewande. Ihn schlugen die Häscher in Bande. „Was wolltest du mit dem Dolche, sprich“, entgegnet ihm finster der Wüterich. „Die Stadt vom Tyrannen befreien!“ „Das sollst du am Kreuze bereuen.“
„Ich bin“ spricht jener, „zu sterben bereit Und bitte nicht um mein Leben, Doch willst du Gnade mir geben, Ich flehe dich um drei Tage Zeit, Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit. Ich lasse den Freund dir als Bürgen, Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen.“
Da lächelt der König mit arger List Und spricht nach kurzem Bedenken: „Drei Tage will ich dir schenken. Doch wisse! Wenn sie verstrichen, die Frist, Eh´du zurück mir gegeben bist, So muß er statt deiner erblassen, Doch dir ist die Strafe erlassen.“
Klassik Der ursprüngliche Begriff Klassik meint die Kultur des griechisch-römischen Altertums, welche im 5./4. Jh. vor Christus ihren Höhepunkt hatte. Die Werke, die damals geschaffen wurden, galten als vorbildlich und wurden deshalb als klassisch bezeichnet. Später wurde der Begriff Klassik auf jede kulturelle Höchstleistung eines Volkes übertragen. So hat jedes Land seine Phase der Klassik. In Italien war es die Zeit von Michelangelo und Leonardo da Vinci. In Deutschland bezieht sich der Begriff Klassik auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts und den Anfang des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit waren Mozart, Beethoven, Goethe und Schiller aktiv.
Ballade Unter Ballade versteht man in der Dichtung ein Gedicht, das ein ernstes Thema zum Inhalt hat. Oft steht der Mensch im Konflikt mit anderen Menschen oder mit der Natur. Weil diese Themen von großer Bedeutsamkeit sind, gehören sie zu den epischen Gedichten. In der Bürgschaft von Schiller heißt das Thema Freundschaft und Treue. Um sein Ehrenwort einzuhalten, muss Damon übermenschliche Kräfte entwickeln. Auch gelangt der König durch das vorbildliche Verhalten von Damon zu einer höheren Stufe des Menschseins, da er jetzt an Treue glaubt.
Friedrich Schiller Friedrich Schiller wurde 1759 im schwäbischen Marbach geboren. Er gilt neben Johann Wolfgang von Goethe als der bedeutendste Dichter der Klassik. Schillers Vater war Wundarzt und Offizier. Vom Herzog von Württemberg wurde er gezwungen, die Militär- und Beamtenschule in Stuttgart zu besuchen. Er studierte Jura und Medizin und wurde Regimentsarzt. Nebenher schrieb er Werke, die sich gegen die Willkür der Fürsten richtete. Daraufhin bekam er vom Herzog Schreibverbot. Schiller flüchtete nach Thüringen. Für das Mannheimer Nationaltheater war er zwei Jahre lang als Theaterdichter engagiert. Als dieser Vertrag auslief, hatte er kaum noch Einnahmen und war auf die Unterstützung eines Verehrers angewiesen.
1789 reiste Schiller nach Weimar, wo er sich als Herausgeber von Zeitschriften durchschlagen musste. Durch die Vermittlung von Goethe erhielt er eine Professorenstelle für Geschichte und Philosophie in Jena. Diese Zeit war geprägt von den Anschauungen der Französischen Revolution nach denen der Mensch frei sein sollte und gleich. 1790 heiratete er Charlotte von Lengenfeld. 1791 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand durch ein Lungenleiden. Der dänische Prinz unterstützte ihn deshalb mit einer Pension, die ihm den Lebensunterhalt sicherte. Ab 1794 begann mit der Freundschaft mit Goethe der Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. 1799 zog Schiller nach Weimar. 1805 starb er an seinem chronischen Lungenleiden.
Berühmte Werke Die Räuber Kabale und Liebe Wallenstein Maria Stuart Wilhelm Tell
Tyrann Gewaltherrscher Häscher Wächter gefreit verheiratet Bürge Person die für jemanden eintritt im Notfall Frevel Verstoß von dannen ziehen wegziehen Wogen Wellen spähen Ausschau halten Nachen Boot Rotte wilder Haufen, Bande ermattet müde Zinnen zahnartiger Mauerabscluss bei Burgen Syrakus Stadt Hohn Spott rühmen ehren Wundermär unglaubliche Geschichte Bunde Vereinigung gebeut befiehlt
Versmaße Zweisilbig sind Trochäus, Jambus, dreisilbig sind Daktylus und Anapäst.
Trochäus Die Silben in einem Wort können betont oder unbetont sein: Viele Wörter bestehen aus zwei Silben, zB. Bü-cher Wird die erste Silbe betont, spricht man von einem Trochäus, z.B. Freiheit, Luxus, Nebel Dichter versuchen in einem Gedicht immer den gleichen Rhythmus zu finden. Eine Verszeile als Trochäus hat dann immer die gleiche Folge von betonten und unbetonten Silben.
Jambus Beim Jambus wird die zweite Silbe einen Wortes betont. Beispiel: Beruf, Musik, Spinat, Salat, Gewinn, Beginn
Daktylus Der Daktylus besteht aus dreisilbigen Wörtern. Dabei wird die erste Silbe betont. Beispiele: Le-xi-kon, Ski-bril-le, Ball-spie-le
Anapäst Der Anapäst besteht auch aus dreisilbigen Wörtern. Hier wird jedoch die letzte Silbe betont. Beispiel: Restaurant, Ingenieur, Politik, Republik
Zu Dio-nys, dem Ty-ran-nen schlich ,-,,,-,- Da-mon, den Dolch im Ge-wan-de. -,,-,,-, Ihn schlu-gen die Hä-scher in Ban-de ,-,,-,,-, „Was woll-test du mit dem Dol-che, sprich“, ,-,,-,-,- ent-geg-ne-t ihm fins-ter der Wü-te-rich. ,-,,-,,-,, „Die Stadt vom Ty-ran-nen be-frei-en.“ ,-,,-,,-, Das sollst du am Kreu-ze be-reu-en. ,-,,-,,-,
Reimformen Reim bezeichnet heute den Endreim: der Gleichklang der letzten betonten Silben(Hut/Mut) oder der zwei letzten Silben von je zwei Versen (Sonne/Wonne). Daneben gibt es den Mittelreim und den Anfangsreim. Als Reim gilt auch der Stabreim. Hierbei reimen sich die Anfangsbuchstaben von Worten. Der Stabreim taucht vor allem in Redewendungen auf: über Stock und Stein, mit Kind und Kegel. Ferner gibt es noch den Paarreim (aabb), den Kreuzreim (abab), den umarmenden Reim (abba) und den Schweifreim abbaacc
Paarreim Beim Paarreim reimen sich die letzten Wörter bei zwei aufeinanderfolgenden Verszeilen. Sieh einmal hier steht er, pfui der Struwwelpeter!
Kreuzreim Beim Kreuzreim reimt sich die erste Zeile mit der übernächsten. abab Komm lieber Mai und mache a die Bäume wieder grün. b Und lass mir an dem Bache a die Veilchen die kleinen Veilchen blühn´! b
Umarmender Reim Der umarmende Reim hat die Form abba!
Schweifreim Zu Dionys, dem Tyrannen schlich Damon, den Dolch im Gewande. Ihn schlugen die Häscher in Bande „Was willst du mit dem Dolche, sprich“, entgegnete ihm finster der Wüterich. „Die Stadt vom Tyrannen befreien.“ Das sollst du mit dem Kreuze bereuen. A B B A A C C
Fragebogen zur Präsentation 1. Wieviel Silben hat der Jambus? 2. Welche Haarfarbe hat auf dem Bild Damon? 3. Welche Form hat der Schweifreim? 4. Was sind Zinnen? 5. Zu welcher Art Gedichte gehören Balladen? 6. Was haben Balladen zum Inhalt? 7. Welchen Rhythmus haben die sechste und siebte Zeile der 1. Strophe? 8. Weshalb warnt Philostratus Damon? 9. Mit welchem berühmten Dichter war Schiller befreundet? 10. Weshalb gelangt Dionys zu einer höheren Stufe des Menschseins? ?