E N D
1. Einführung
Studie: Multimodale ambulante Intervention bei adipösen Kindern und Jugendlichen.
Ziel: Effekte einer multimodalen Intervention zu untersuchen
Methode: 45 adipöse Kinder ? wurden behandelt (IG) 21 Kinder ? Kontrollgruppe (WG)
Gewicht, Selbstwertgefühl, emotionale und Verhaltensprobleme wurden zu Beginn (T0) und am Ende (T1) erfasst.
Prädiktoren des Therapieerfolges wurden ebenfalls untersucht.
Ergebnisse: Die IG konnte im Vergleich zur WG ihr Gewicht moderat reduzieren. Selbstwert verbesserte sich und emotionale Probleme wurden geringer.
Prädiktoren konnten nicht bestätigt werden.
Spezifische Wirkfaktoren einer multimodalen Intervention wurden nicht weiter untersucht.
Schlussfolgerung: Adipöse Kinder und Jugendliche profitieren von multimodalen ambulanten Interventionsprogrammen in moderater Weise.
2. Fragestellung Schätzungsweise liegt die Prävalenz von Adipositas bei deutschen Schulkindern zwischen 6,3-13%
Die hohe Persistenzrate ist ein wesentliches Problem. Längsschnittstudien zeigen, dass übergewichtige Kinder meistens auch als Erwachsene übergewichtig bleiben.
Adipositas ist multifaktoriell begingt (Genetik, Essverhalten, körperliche Aktivität, familiäre Merkmale, psychische Probleme und körperliche Folgen)
3. Fragestellung In diversen Studien haben sich Multimodale Behandlungsansätze als Methode durchgesetzt.
Diese bestehen zumeist aus einer Kombination aus Bewegungs-, Ernährungs- und Psychotherapie, die auf langsame Gewichtsreduktion und längerfristige Verhaltensänderung ausgelegt sind.
Höhere familiäre Belastung mit Adipositas und das Initialgewicht des Kindes zeigten sich in früheren Studien als Prädiktoren von Therapieerfolg.
? insgesamt liegen wenig empirische Daten zur Wirksamkeit von längeren ambulanten multimodalen Interventionen vor.
? Studien weisen methodische Probleme vor (Stichprobenumfang, Kontrollgruppe, psychologische Variablen, etc.).
? unzureichende Daten zu Prädiktoren.
4. Hypothesen Hypothese 1:
Das Gewicht verringert sich signifikant von To (Beginn der Intervention) zu T1 (Ende der Intervention) in der Interventionsgruppe (IG), nicht jedoch in der Wartekontrollgruppe (WG).
Hypothese 2:
Emotionale und Verhaltensprobleme verringern sich von To zu T1, während der Selbstwert ansteigt.
Hypothese 3:
Ein höheres Ausgangsgewicht und eine höhere familiäre Belastung mit Adipositas sind mit einer geringeren Gewichtsreduktion während der Intervention assoziiert.
5. Methode Stichprobe:
Rekrutierung durch Anzeigen in lokalen Zeitungen, Internet, Infoveranstaltungen für niedergelassene Kinderärzte der Region und Stoffwechselsprechstunde der Klinik.
Alter zwischen 8-16 Jahren
BMI über dem 95. Perzentil der altersabhängigen Referenzwerte
Schriftliche Verpflichtung der Eltern zur aktiven Unterstützung und Begleitung der Schulung
Teilnahme an der medizinisch-psychologischen Eingangsuntersuchung
6. Methode Kinder mit sekundärer Adipositas, schwerer, unbehandelter Hypertonie und wesentliche Zweiterkrankungen wurden von der Schulung ausgeschlossen.
Von 54 in die IG aufgenommenen Kindern beendeten 45 (83,3%) das Projektjahr.
7. Erhebungsmethode Als medizinischer Parameter wurde der BMI-SDS eingesetzt.
Letzterer gibt an um welches Vielfache einer Standardabweichung ein individueller BMI bei angegebenem Alter und Geschlecht ober- bzw. unterhalb des BMI Medianwertes liegt.
?BMI variiert.
8. Erhebungsmethode Psychologische Parameter ? Selbstwert, emotionale und Verhaltensprobleme
Diese wurden anhand Fragebögen erfasst
(Rosenberg-Selbstwert-Skala, Elternversion Child-Behavior Checklist (CBCL) und dem Youth-Self-Report (YSR))
Familiäre Belastung mit Adipositas in der Ursprungsfamilie wurde über Angabe der Eltern über ihre Größe und Gewicht erfasst.
9. Intervention Pro Gruppe wurden bis zu 10 Kinder und Jugendliche betreut.
In jedem der verschiedenen Bausteine (Sport, Ernährung und Psychotherapie) wurde wöchentlich gearbeitet.
10. Intervention Monatlich fanden Elternkreise statt.
?Transfer des Gelernten in die Familien.
Hier wurde Ernährungswissen vermittelt und auch Probleme und Erfolge besprochen, mit dem Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“.
11. Ergebnisse Gewicht:
In der IG reduzierte sich der BMI-SDS von T0 zu T1 um etwa 6% (mittlerer Effekt)
In der WG ergab sich keine signifikante Reduktion.
Das Gewicht der Eltern ergab keinen signifikanten Befund ? kein Prädiktor für Therapieerfolg
13,2% der Kinder erreichten ein Gewicht unter dem 97. Perzentil.
12. Ergebnisse
Psychologische Parameter:
Selbstwerterleben stieg an.
Depresion/Angst und auch emotionale Probleme sanken.
Mütterliche Bewertungen ergaben eine signifikante Reduktion emotionaler und sozialer Probleme.
18. Fragestellung In diversen Studien haben sich Multimodale Behandlungsansätze als Methode durchgesetzt.
Diese bestehen zumeist aus einer Kombination aus Bewegungs-, Ernährungs- und Psychotherapie, die auf langsame Gewichtsreduktion und längerfristige Verhaltensänderung ausgelegt sind.
Höhere familiäre Belastung mit Adipositas und das Initialgewicht des Kindes zeigten sich in früheren Studien als Prädiktoren von Therapieerfolg.
? insgesamt liegen wenig empirische Daten zur Wirksamkeit von längeren ambulanten multimodalen Interventionen vor.
? Studien weisen methodische Probleme vor (Stichprobenumfang, Kontrollgruppe, psychologische Variablen, etc.).
? unzureichende Daten zu Prädiktoren.
21. Hypothese 1:
„Als erfolgreiche Verbesserung auf intraindividueller Ebene wird eine Abnahme des BMI-SDS um mindestens 0,2 angesehen.“
Widerspruchsfrei
Überprüfbar
Expizit in der Formulierung
hoher empirischer Gehalt
(aber beta Fehler nicht berücksichtigt bei WG)
22. Hypothese 3:
Widerspruchsfrei
Überprüfbar
Expizit in der Formulierung
Eher geringer empirischer Gehalt
32. BMI-SDS eines 12 jährigen Mädchens