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The Interpersonal Effects of Anger and Happiness in Negotiations. Van Kleef , G.A.; De Dreu , C. K. W. & Manstead , A. S. R. (2004). Verhandeln. konstruktivste Art, mit Konflikten umzugehen Definition ( Pruitt & Carnevale , 1993) :
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The Interpersonal Effects of Anger and Happiness in Negotiations Van Kleef, G.A.; De Dreu, C. K. W. & Manstead, A. S. R. (2004) Juliane Wagner
Verhandeln • konstruktivste Art, mit Konflikten umzugehen • Definition (Pruitt & Carnevale, 1993): „a discussion between two or more parties with the apparent aim of resolving a divergence of interests“ • Umgang mit Forderungen: • Matching: Angleichung der Forderungen/ Zugeständnisse in gleicher Weise (A: B:) • Mismatching/ Kompensation: Angleichung der Forderungen/ Zugeständnisse in entgegengesetzter Weise (A: B: )
Emotionen • gebräuchlichste Definition (Frijda 2008): vorübergehende Reaktion auf ein Ereignis, in der die Komponenten Kognitionen, physiologische Veränderungen, affektive Erfahrungen sowie Verhalten eng miteinander verknüpft sind und Veränderungen sich gegenseitig bedingen • Basisemotionen (Ekman, 1972): Angst, Ärger, Freude, Überraschung, Ekel, Trauer • Funktion in Interaktionen: • Kommunikationsfunktion • Vermittlung von Handlungsintentionen (Plutchik 1982)
Emotionen in Verhandlungen • Intrapersonale Effekte: Einfluss von emotionalem Zustand auf eigenes Verhandlungsverhalten • positiver Affekt Zugeständnisse , Kooperation • negativer Affekt Eingangsangebot , kompetitive Strategien • Interpersonale Effekte Einfluss von Emotionen des Verhandlungspartners auf eigenes Verhandlungsverhalten • Auslösen von reziproker (Freude) oder komplementärer (Wut Angst) Emotionsantwort • Hinweis auf Ziel des anderen und Bereitschaft zur Einigung • Belohnung oder Bestrafung von sozialem Verhalten
Wie würdet ihr euch verhalten/fühlen ? • Partner 1: • Partner 2:
Wie wirken Emotionen auf Verhandlungsverhalten? • 2 konkurrierende Hypothesen • Social Contagion (soziale Ansteckung): • Übernahme von Emotionen und Verhandlungsstrategie des Partners • = Matchingstrategie • Strategic Choice • mixed-motive-nature von Verhandlungen • Partner nachgiebig selbst unnachgiebig • Partner unnachgiebig selbst nachgiebig
Experiment 1- Methode I • Social Contagion oder Strategic Choice? • Vpn: 128 Studenten (NL) • UV: Emotion des Verhandlungspartners 2 EG (Anger, Happiness) + 1 KG • AV: • Verhandlungsverhalten (Forderungen) • selbst berichtete Emotion • Wahrnehmung des Partners • Manipulationscheck
Experiment 1- Methode II • computergestützte Verhandlungsaufgabe - Handyvertrag • Coverstory: Welchen Effekt hat das Wissen um die Intentionen des Partners auf den Verhandlungsprozess sowie dessen Ergebnis? • Aufgabe: Aushandeln eines Handyvertrages in der zugewiesenen Rolle (Verkäufer) mit Einigung auf bestmögliches Ergebnis für den Probanden • Info, dass „zufällig“ ausgewählt, über die Vorhaben des anderen informiert zu werden, ohne dass dieser davon weiß
Vorschlag Käufer (= Computer; 8-7-8, 8-7-7, 8-6-7, 7-6-7, 7-6-6, 6-6-6) • Vorschlag Verkäufer (=Proband) • Info über nächsten Vorschlag des Käufers nach 1., 3., 5. Runde • Abbruch nach 6 Runden
Experiment 1 – Ergebnisse I Manipulationscheck Social Contagion
Experiment 1 – Ergebnisse II Strategic Choice
Experiment 1- Diskussion • Strategic Choice ✓: • ärgerlicher Partner: niedrigere Forderungen und mehr Zugeständnisse als mit fröhlichem Partner • obwohl Social Contagion Rolle spielt, keine Vorhersage auf Verhalten: • Emotion Verhalten oder • Verhalten Emotion???
Experiment 2 - Fragestellung • Replikation der Ergebnisse aus Experiment 1 • Bleibt der Effekt von Emotionen auf das Verhandlungsverhalten bestehen, wenn Informationsgehalt der Emotionen nicht mehr gegeben ist? (Moderatoranaylse) Manipulation der Zugeständnisse (larg, small) • Welcher Prozess liegt dem Einfluss der Emotionen des Verhandlungspartners zugrunde? (Mediatoranalyse) Tracking = Versuch, die eigenen Forderungen nah am (geschätzten) Limit des anderen zu positionieren
Experiment 2- Methode I • Vpn: 103 Studenten (NL) • 2 Emotionen (Happiness, Anger) x 3 Zugeständnisse (small, moderate, large) • AV: • Verhandlungsverhalten (Forderungen) • Schätzung des Limits des Verhandlungspartners • Wahrnehmung des Partners • selbstberichtete Emotionen • Manipulationscheck • gleiche Vorgehensweise wie in Experiment 1 • erweiterte Auszahlungstabelle
Experiment 2 – Ergebnisse I • Manipulationscheck: • Opponent‘s emotion ✓ • Opponent‘s concession size ✓ • Replikation Experiment 1: • Haupteffekt Zeit: je höher Rundenzahl, umso geringer Forderung • Haupteffekt Emotion: Forderungen bei ärgerlichem Partner niedriger als bei fröhlichem • Interaktion Emotion x Zeit strategicchoice
Experiment 2- Ergebnisse III • Mediatoranalyse: Appraisal of ohter‘s Limits partiell mediiert
Experiment 2- Fazit Schätzung des Limits des VP Verhandlungsverhalten (Zugeständnisse) Emotion des VP Zugeständnisse des VP
Diskussion- Fazit • Interpersonale Effekte von Emotionen in Verhandlungen: • StrategicChoice Kompensationsstrategie • Ärger führt zu mehr Zugeständnissen beim Verhandlungspartner • Freude lässt Verhandlungspartner unnachgiebiger in seinen Forderungen sein • Effekt nur, wenn „Limits“ nicht einschätzbar oder als hoch empfunden werden • Zugrunde liegender Prozess: Tracking (= Angleichen des eigenen Verhaltens an Limits des anderen) • Implikationen?