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Update zum Thema „Reifendruckkontrollsysteme“. Referent: Hans-Jürgen Drechsler Geschäftsführer des BRV e.V., Bonn . Warum RDKS?. Eine Vielzahl einschlägiger Luftdruckuntersuchungen in Deutschland und Europa zeigen es in aller Deutlichkeit:
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Update zum Thema„Reifendruckkontrollsysteme“ Referent: Hans-Jürgen Drechsler Geschäftsführer des BRV e.V., Bonn
Warum RDKS? Eine Vielzahl einschlägiger Luftdruckuntersuchungen in Deutschland und Europa zeigen es in aller Deutlichkeit: • Über 35% aller im Betrieb befindlichen Kraftfahrzeuge weisen Luftunterdruck aus! • Dies hat Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Umwelt!
Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit (Quelle: DVR und ADAC) Bereits ab einem Minus von gerade mal 0,6 bar Reifenunterdruck: • Spürbar unsichere Fahreigenschaften – Schleudergefahr bei Spurwechselmanövern • Spurtreue in Kurven kann um bis zu 50% abnehmen • Verlängerung des Bremsweges um mehrere Meter • Reifenunterdruck/schleichender Luftdruckverlust ist in 80% der Fälle die Ursache für Reifenpannen/Reifenausfälle
Auswirkungen auf die Umwelt …. Schon 0,6 bar zu wenig Luftdruck verursachen einen vermehrten Kraftstoff- verbrauch von 4%! Durch Luftunterdruck werden europaweit rund 3,1 Mrd. Liter zusätzlich Kraftstoff verbraucht und damit deutlich mehr Schadstoffe emittiert ….
Auswirkungen auf die Umwelt …. das bedeutet pro Pkw: Bei einer jährlichen Kilometerlaufleistung pro Pkw in Deutschland von 14.210 km (2013 nach DAT) und einem Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern auf 100 km entspricht das einem vermehrten Kraftstoffverbrauch von rund 40 Litern im Jahr und der entsprechenden Menge an zusätzlichen Schadstoffemissionen!
Auswirkungen auf die Umwelt …. 0,6 bar zu wenig Luftdruck verursachen außerdem: • eine deutliche Reduzierung der Lebensdauer und • eine Reduzierung der Kilometerlaufleistung der Reifen (bis zu 45%) !
Bereits mit der Verordnung zum EU-Reifenlabel hat sich der europäische Gesetzgeber zur Förderung Kraftstoff sparender (Rollwiderstand), sicherer (Nasshaftung) und Geräusch armer (Abrollgeräusch) Reifen bekannt….
Konsequenzen des europäischen Gesetzgebers Verordnung (EG) Nr. 661/2009 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTES UND DES RATES über die Typengenehmigung von Kraftfahrzeugen, Kraftfahrzeuganhängern und von Systemen, Bauteilen und selbständigen technischen Einheiten für diese Fahrzeuge hinsichtlich ihrer allgemeinen Sicherheit: „(6) Es ist angebracht, Vorschriften sowohl für die allgemeine Sicherheit von Kraftfahrzeugen als auch für die umweltrelevanten Eigenschaften von Kraftfahrzeugreifen zu erlassen, da inzwischen Reifendrucküberwachungssysteme zur Verfügung stehen, die die Sicherheit und die Umweltverträglichkeit von Reifen gleichermaßen verbessern.“
Konsequenzen des europäischen Gesetzgebers *1) Aufgrund des zulässigen mehrstufigen Typengenehmigungsverfahrens für Kraftfahrzeuge ist es in Ausnahmefällen möglich, dass sich das in der Zulassungsbescheinigung Teil I unter Ziffer 6 angegebene Datum auf eine Ergänzung zu einer bereits erteilten Typengenehmigung bezieht und das Fahrzeug damit trotzdem noch nicht unter die EU-VO 661/2009 fällt und damit nicht unbedingt mit einem RDKS/TPMS nach ECE-R 64 ausgestattet sein muss. *2) Bei Einführung solcher neuer gesetzlicher Bestimmungen haben die Fahrzeughersteller die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung nach Richtlinie 2007/46/EG (Artikel 27, Anhang XII) für die Fahrzeuge zu beantragen, die vor dem Stichtag produziert wurden, noch nicht den gesetzlichen Bedingungen entsprechen (hier: noch nicht mit RDKS/TPMS ausgestattet sind) und noch nicht verkauft (neu zugelassen) sind. Allerdings in einer nur sehr begrenzten Stückzahl (zum Stand April 2014 haben das wohl BMW und Ford beantragt). • Seit 01. November 2012 müssen alle neu typengenehmigten Fahrzeuge der Klasse M1/M1G (Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit höchstens acht Sitzplätzen außer dem Fahrersitz – Pkw/Gelände-Pkw und Wohnmobile) mit einem Luftdruck-Kontrollsystem (RDKS/TPMS) nach ECE-R 64 ausgestattet sein *1 • Ab 01. November 2014 müssen alle neuzugelassenen Fahrzeuge der Klasse M1/M1G mit einem Luftdruck-Kontrollsystem (RDKS/TPMS) nach ECE-R 64 ausgestattet sein *2
Konsequenzen des europäischen Gesetzgebers • Der Gesetzgeber regelt in der EU-Verordnung 661/2009 definitiv nicht, welches Reifendruckkontrollsystem verbaut werden muss. Sowohl direkte als auch indirekte RDKS/TPMS sind technologieneutral zulässig, sofern sie der ECE-R 64 entsprechen! • RDKS/TPMS nach EU-VO 661/2009, die der ECE-R 64 entspricht, dürfen nicht mehr mit dem so genannten „Wintermodul“ ausgestattet sein, d.h. bei Nichtfunktionsfähigkeit muss das System in den Modus der permanenten Fehlermeldung/Fehleranzeige gehen, der nicht deaktivierbar ist! • Es ist rechtsverbindlich geklärt, dass • eine Deaktivierung des RDKS/TPMS unzulässig ist. Allerdings erlischt nicht die ABE, sondern die Deaktivierung wird im Rahmen der Hauptuntersuchung nach § 29 StVZO als Mangel eingestuft; • bei direkten RDKS/TPMS an Stelle der vom Fahrzeughersteller serienmäßig verbauten und im Rahmen der nach ECE-R 64 geprüften Systeme auch Ersatzmarktsensoren eingesetzt werden können, sofern sie die Funktionsfähigkeit des RDKS/TPMS garantieren.
Möglichkeiten der Identifikation der Fahrzeuge, die unter die EU-VO 661/2009 fallen: • Zulassungsbescheinigungen Teil I – Ziffer J – EG-Fahrzeugklasse: M1/M1G • Zulassungsbescheinigung Teil I – Ziffer 6 – Datum der EG-Typengenehmigung: ab 01.11.2012 • Zulassungsbescheinigung Teil I – Ziffer B – Datum der Erstzulassung: ab 01.11.2014
Ist mehr Sicherheit und besserer Umweltschutz wirklich teurer? • Bei Fahrzeugen mit indirekten RDKS/TPMS entstehen keine Mehrkosten. • Bei Fahrzeugen mit direkten RDKS/TPMS liegen die Kosten bei einmalig ca. 250,- EUR für einen Satz Sensoren für den zweiten Radsatz (z.B. Winterreifenradsatz) und ca. 45,- EUR zusätzlicher Dienstleistungen pro Jahr für das Handling der RDKS/TPMS (Service-Kits). • Kraftstoffersparnis von ca. 40 Liter = ca. 64,- EUR pro Jahr • Erhöhung der Laufleistung der Reifen von bis zu 45% = ca. 63 EUR pro Jahr • Fazit: Bei einer jährlichen durchschnittlichen Kilometerlaufleistung des Fahrzeuges von 14.210 km amortisieren sich die Mehrkosten bereits nach 3 Jahren!
RDKS/TPMS war Schwerpunktthema des BRV • Umfassende Informationen zum Thema RDKS/TPMS finden Sie im Trends & Facts Special, Ausgabe Mai 2014, das nach wie vor auf der HP des BRV im internen Bereich zum Download zur Verfügung steht! • Der BRV hat anlässlich der Reifenmesse 2014 die Fachtagung Reifendruck-Kontrollsysteme durchgeführt. Auch diese Unterlagen, Präsentationen etc. stehen nach wie vor auf der HP des BRV im internen Bereich zum Download zur Verfügung!
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt • Gesetzliche Grundlagen • Marktvolumen
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt • Unterschiede zwischen direkten und indirekten RDKS • Sensortypen • OE/OEM-Sensoren • vorprogrammierte Sensoren – Continental/VDO „Redi-Sensor“ • konfigurierbare Sensoren – Hof „Intellisens-Sensor“ • frei programmierbare Sensoren – Schrader „EZ-Sensor“ und Alligator „Sens.it-Sensor“
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt a. OE / OEM-Sensoren Eingebauter OE-Sensor von Huf Modell: Schrader OE-Sensor von TRW Pacific-OE-Sensor Sensor des Erstausrüstungslieferanten Lear VDO-OE-Sensoren
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt b. Vorprogrammierte Sensoren – Continental/VDO „Redi-Sensor“ REDI-Sensor von VDO:erhältlich in drei Varianten, wird innen auf der Lauffläche eingeklebt
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt c. Konfigurierbare Sensoren – Huf „Intellisens“-Sensor Intellisens von Huf: Konfigurierbarer Ersatzmarktsensor, programmiert mit einer Vielzahl von RDKS-Sendeprotokollen und ausgezeichnet mit dem „RedDot Award 2014“ für gelungenes Produktdesign
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt d.Frei programmierbare Sensoren – Schrader „EZ-Sensor“ und Alligator „Sens.it-Sensor“ EZ-Sensor von Schrader: frei programmierbarer Ersatzmarktsensor mit Snap-in-Ventil und Clamp-in-Ventil. Sens.it-Sensor von ALLIGATOR: frei programmierbarer Ersatzmarktsensor, erhältlich mit Alu- oder Gummiventil.Ausgezeichnet mit dem „Innovation Award“ zur Reifenmesse 2012
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt • Diagnosegeräte • Pre-Service-Geräte • PAD (Programming Accessory Devices) • All-In-One-Geräte Wichtig: Bei der Beurteilung der einzelnen RDKS/TPMS-Diagnosegeräte spielt neben den angegebenen Funktionsmerkmalen und dem Handling vor allem die jeweils „dahinter liegende“ Datenbank eine zentrale Rolle. Qualität und Umfang der Datenbank bestimmen sich durch die Vollständigkeit der OE/OEM-Daten, also die Informationen zu den Fahrzeugtypen und Ausführungen der verschiedenen Fahrzeughersteller. Die Fahrzeughersteller beginnen erst jetzt damit, alle Fahrzeuge mit einem RDKS/TPMS entsprechend der EU-Verordnung auszustatten. Folglich können die Datenbanken erst jetzt sukzessive mit den Erstausrüstungsdaten aufgebaut werden. Auch wenn dies zum Teil bereits behauptet wird: Sie sollten sich also darauf einstellen, dass eine 100%-ige Abdeckung derzeit kaum möglich sein wird!
Trends & Facts Special „RDKS“ - Inhalt • Einbau von Sensoren (Ventilvarianten) in das Rad (die Felge) • Verwendung von Service-Kits und Austausch von Gummiventilen • Werkzeuge für den Einbau von RDKS/TPMS-Sensoren in das Rad (die Felge) • BRV-POS-Pakete (Flyer, Thekenaufsteller und Poster RDKS) • Betriebswirtschaftliche Aspekte • Argumentation pro RDKS • Übersicht über die Kursangebote • Nützliche Links zu mehr Informationen