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Deutsch-Albanische. DAFG. Freundschaftsgesellschaft. Aktuelle Entwicklungen in der albanischen Wirtschaft. DAFG OG Hamburg, 11.03.2011 Kay Schlette. Überblick. Daten und Fakten Hintergründe Aktuelle Wirtschaftslage in einzelnen Sektoren. 1. Daten und Fakten. Energieengpässe.
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Deutsch-Albanische DAFG Freundschaftsgesellschaft Aktuelle Entwicklungen in der albanischen Wirtschaft DAFG OG Hamburg, 11.03.2011 Kay Schlette
Überblick • Daten und Fakten • Hintergründe • Aktuelle Wirtschaftslage in einzelnen Sektoren
Energieengpässe Finanzkrise Pyramidenskandal
Wirtschaftswachstum • Stetiges Wachstum zwischen 2005 und 2008 vor allem im Bau- und Dienstleistungssektor (z.B. durch Ausbau von Straßen) • Verglichen mit anderen Ländern relativ geringe Auswirkungen der Finanzkrise 2009 • Banken nur begrenzt integriert in Weltmärkte • Hohes Niveau an Liquidität und Eigenkapitalquoten • Strukturelle, fiskalische und ökonomische Reformen • Geringeres Wachstum für 2010 als Folge der Finanzkrise • Weniger Exporte • Weniger Direktinvestitionen • Konservativere Kreditvergabe von Banken • Geringerer Anteil an Schattenwirtschaft (10% Steuersatz, obligatorische Zahlungsabwicklung über Banken)
Wirtschaftswachstum • Weniger Überweisungen aus dem Ausland, auch wg. Krise in GR
AL ähnlich wie Tunesien, Thailand oder China Rang 98 von 181 Staaten. D = 40.875 (nach IWF)
Ohne Landbevölkerung, obwohldort bis 50% der Bevölkerung arbeiten (Selbstversorger) Rückkehr aus GR?
Importe 2009Quelle: GTAI • Maschinen, Ausrüstungen 22,8% • Nahrungsmittel, Getränke + Tabak 17,3% • Baumaterialien und Metalle 15,5% • Mineralische Brennstoffe, Kraftstoffe, Elektrizität 14,4% • Chemie- und Kunststofferzeugnisse 11,8% • Bekleidung, Textilien, Schuhe 9,2% • Holz und Papierwaren 4,0% • Leder, Lederwaren 1,6% • Sonstige 3,4%
Exporte 2009Quelle: GTAI • Bekleidung, Textilien, Schuhe 46,8% • Mineral. Brennstoffe, Kraftstoffe, Elektrizität 19,8% • Baumaterialien und Metalle 12,5% • Nahrungsmittel, Getränke, Tabak 7,5% • Maschinen, Ausrüstungen 4,7% • Holz- und Papierwaren 3,3% • Sonstige 5,4%
Investitionsklima Deutliche Verbesserungen des Geschäftsklimas: • Deutliche Verbesserung des Straßennetzes und damit Reduzierung der Transportzeiten • Seit 2006: Symbolische Preise für den Erwerb von staatlichem Grund+Boden • Seit 2008: 10% flat tax für natürliche und juristische Personen bei gleichzeitiger Stärkung der Finanzämter, führte zu höheren Steuereinnahmen • 2007: Business registrationcentre / one-stopshop für Lizenzen und Konzessionen -> Gründung eines Unternehmens in 1 Tag statt 8 Noch bestehende Probleme: • Schwache Justiz, schwaches Rechtssystem • „Hohes gefühltes Niveau“ an Korruption (Finanzämter, Katasterämter)
Armut • 2002: 25,4% • 2005: 18,5% • 2008: 12,4% der Bevölkerung lebt in Armut (EBRD Weltbank), d.h. < 2 USD/Tag • Öffentliche Gesundheitsversorgung stark verbesserungsbedürftig • Schulbildung an weiterführenden Schulen problematisch, speziell auf dem Land • Besonders Frauen leidtragend
Umweltaspekte • Erhebliche Probleme bzgl. Luftverschmutzung, Erhaltung der Artenvielfalt, Müllentsorgung, Wasserver- und –entsorgung sowie Katastrophenmanagement • Problemkreise: Entforstung, Auswirkungen von Tourismus und Landreformen, Armutsreduzierung • Weitere Anpassung der Gesetzgebung und der Institutionen an die EU
Rechtsrahmen • Deutliche Verbesserungen erzielt (z.B. Sicherheiten, Unternehmensführung, Konzessionen). Noch ausstehend: Hypothekenrecht • EBRD: „Bisweilen fehlender Respekt der Regierung gegenüber dem Rechtsstaat und zur eigenen Justiz“ • Personelle Seilschaften • Keine Kontinuität in der Verwaltung nach Regierungswechseln -> Ist eine Abmachung mit einem alten Bürgermeister noch gültig, wenn ein neuer gewählt wird?
Privatisierung • 1999: Mobilfunknetz an Telenor / Cosmote (GR) • 2001: 2. Mobilfunknetz an Vodafone • Konzession zum Betrieb des Flughafens an Hochtief et al. • Konzession zum Betrieb des Hafens in Durrës • Management-Verträge zum Betrieb der Wasserversorgung in Elbasan, Sarandë, Durrë, Lezhë, Fier und Kavajë mit gemischtem Erfolg • Konzession für Betrieb von Albkrom (Chrom) an Darfo (I) und AlbBaker (Kupfer) (?) • Privatisierung von 85% der Anteile von Albanian Refinery and Marketing Oil (ARMO) (Recep Taci) • Privatisierung von 76% an Albtelecom (Türk Telekom und Calik Enerji Telekomunikasyon) • 2009: Teilprivatisierung der KESH (Verteilung: OSSh) an CEZ
Wirtschaftswachstum nach Sektoren 2009 • Land- und Forstwirtschaft 5,2 % • Industrie 0,0 % • Handel, Hotels + Restaurants 7,6 % • Transportwesen 10,0 % • Post, Telekom 23,6 % • Sonstige Dienstleistungen 5,1 % • FISIM = stat. Bankdienstleistungen 14,0 % Quelle: Deutsche Bank / JP Morgan: Anleiheprospekt
Landwirtschaft • Umverteilung von Land abgeschlossen, trotzdem noch viele strittige Eigentumsfragen • Viele Probleme: • hoher Parzellierungsgrad, durch kostenlose Verteilung von Land an Ex-Mitglieder der Kooperativen Anfang der 90er Jahre • Schlechte Infrastruktur und veraltete landwirtschaftliche Geräte • Ineffiziente Produktion • Schlechte Versorgung mit Krediten • Wenig Investitionen
Grundeigentum Tourismus • Probleme: • Baugenehmigungen • Mangelnde Effizienz bei der Umsetzung des Rechtsrahmens • De facto mangelnde Handelbarkeit von Grund+Boden • Kaum vorhandener Hypothekenmarkt • Strittige Landeigentumfragen. Projekt von Club Med bewirkt Klagen von 129 Familien -> Projektabbruch
Telekommunikation • Albtelecom (2007 privatisiert) ist Monopolist bei Festnetz und Internet-Markt, bislang kaum Wettbewerb • DSL-Zugang noch unterentwickelt • Intensiver Wettbewerb im Mobilfunkmarkt: AMC, Plus, Eagle Mobile, Vodafone im Aufbau
Energie • Unbundling von Netz und Verteilungsarmen von KESh 2007 durchgeführt • 2009: Verkauf von 76% der Verteilungsgesellschaft OSSh an die tschechische CEZ • 90% der Stromerzeugung durch Wasserkraft. Konzessionsvergabe für 50 von 100 Wasserkraftwerke an private Unternehmen • Hohe Netzverluste (38% in 2008) • Stromtarife trotz Tariferhöhungen noch nicht kostendeckend • Regulierungsbehörde klein und nur begrenzt unabhängig • Gelegentliche Stromunterbrechungen aufgrund von Wartungsarbeiten
Kommunale Versorgungsbetriebe • Formell sind die Kommunen zuständig für ihre Versorgungsbetriebe, de facto aber hoher Einfluss der Zentralregierung aufgrund widersprüchlichem Recht für Grund+Bodenverhältnisse • Lage bessert sich zwar, trotzdem oft noch kein Betrieb nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten: intransparente und oft politisch motivierte niedrige Tarife, Mangel an Messeinrichtungen, unvollständige Eintreibung von Rechnungsbeträgen fehlender Anreiz zu Investitionen • Bis auf wenige Ausnahmen keine Beteiligung von privaten Firmen im Wassermarkt • Teilweiser Betrieb von ÖPNV durch private Firmen
Natürliche Ressourcen • Heimisch produzierter Diesel hat niedrige Qualität, daher Import aus GR, I, RUS usw. • 2008 Privatisierung von 85% der Albanian Refining and Marketing Oil (AL‘s zweitgrößter Ölraffinerie)
Transport • Betrieb des modernisierten Flughafens Tirana in 20-Jahres-Konzession durch privates Konsortium • Eisenbahn nicht ansatzweise europäischer Standard • Privatisierung des Baus und Unterhalts von Straßen läuft, 2008 über 50% des Straßenunterhalts durch Privatfirmen • Ausbau der Straßenverbindungen zwischen Sarandë und Shkodër sowie zwischen Durrës und Kukës • Betrieb einiger Häfen auch von privaten Firmen
Bankwesen • Wurde komplett privatisiert. 15 von 16 Banken sind vollständig oder teilweise in ausländischer Hand • Probleme: • Geringe Kredite an KMU • Über 70% der Kredite in Fremdwährung • 2007: Bankenaufsicht verbessert • Kaum Private Equity Sektor • 2010 erfolgreiche Platzierung einer Staatsanleihe über 300 Mio. €. Nom. Zinssatz: 7,5%, Ausgabekurs: 99,5, notiert derzeit bei 95.
Versicherungen • Sehr geringer Markt • Privatisierung der staatlichen Versicherung INSIG abgeschlossen (?) • Keine Markteingangsbarrieren für ausländische Versicherungen
Literatur • EBRD: Strategy for Albania 2009 – 2012 as approved by the Board of Directors at its meeting on 17 November 2009 • Germany Trade & Invest: Wirtschaftsdaten kompakt: Albanien, Stand: Mai 2010 • Deutsche Bank / JP Morgan: Anleiheprospekt über 300 mn € vom 2.10.2010