1 / 14

Andreas Brinkmann, Tim Tjettmers

Buchstäblich abgehängt – Funktionaler Analphabetismus im Strafvollzug Bundesarbeitstagung der Lehrerinnen und Lehrer im Justizvolllzug 08. Mai 2013. Andreas Brinkmann, Tim Tjettmers. Gliederung. Begriffsbestimmung Analphabetismus Größenordnung des funktionalen Analphabetismus in Deutschland

Download Presentation

Andreas Brinkmann, Tim Tjettmers

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Buchstäblich abgehängt – Funktionaler Analphabetismus im StrafvollzugBundesarbeitstagung der Lehrerinnen und Lehrer im Justizvolllzug 08. Mai 2013 Andreas Brinkmann, Tim Tjettmers

  2. Gliederung • Begriffsbestimmung Analphabetismus • Größenordnung des funktionalen Analphabetismus in Deutschland • Das Projekt RAUS

  3. Schreibbeispiele (1)

  4. Definition und Erscheinungsbild

  5. Funktionaler Analphabetismus …“bedeutet die Unterschreitung der gesellschaftlichen Mindestanforderungen an die Beherrschung der Schriftsprache, deren Erfüllung Voraussetzung ist zur sozial streng kontrollierten Teilnahme an schriftlicher Kommunikation in allen Arbeits- und Lebensbereichen.“ (Drecoll 1981) • Die vorhandenen Lese- und Schreibkenntnisse sind geringer als die erforderlichen und selbstverständlich vorausgesetzten Kenntnisse. • Die erforderlichen Mindestkenntnisse sind abhängig von der Gesellschaft, in der ein Mensch lebt. • Der notwendige Alphabetisierungsgrad konkretisiert sich erst in einer konkreten Gesellschaft. • ist ein „relativer Begriff“ – wie z.B. Armut

  6. Schreibbeispiele (3) “Die Flächen werden mit Speismörtel befestigt. Zubereitet wird der Speismörtel mit Sand und Reinsand und Zement. Bevor ich die Fliesen an die Wand mache, spritze ich die Wand mit Reinsand vor. Klaus, 33 Jahre, Kursteilnehmer

  7. Größenordnung des funkt. Analph. • Leo. – Level One Studie • Universität Hamburg, Prof. Dr. Anke Grotlüschen (Projektleitung) • gefördert durch das BMBF • Durchführung der Erhebung im Jahr 2010 durch TNS Infratest Sozialforschung • angedockt an „Weiterbildungsverhalten in Deutschland“ • befragt wurden Erwachsene im erwerbsfähigen Alter(18-64) • Einschränkung: Personen die der deutschen Sprache mächtig waren, dass sie einer Befragung folgen können  Erstsprachler • n=8.436 vgl. Grotlüschen, Anke/Riekmann, Wibke (2011): leo. – Level One Studie. Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus. Presseheft. Hamburg

  8. Ergebnisse der leo-Studie

  9. Analphabetismus und Erwerbstätigkeit/Arbeitslosigkeit • Personen mit fehlendem Schulabschluss gehören zur besonderen Risikogruppe • 57% der Befragten sind erwerbstätig • circa 17 Prozent sind arbeitslos • 10% sind im Haushalt beschäftigt bzw. in Elternzeit Erhöhte Gefahr der Arbeitslosigkeit • Unter den Arbeitslosen sind 31,9 Prozent funktionale Analphabeten. • Unter der arbeitenden Bevölkerung sind es 12,4 Prozent.

  10. Analphabetismus und Berufsgruppen • Bauhilfsarbeiter 56,4% • Führer von Erdbewegungs- und verwandten Maschinen 46,4% • Hilfskräfte Reinigungspersonal (Büros, Hotels, sonst.) 40,3% • Transport- und Frachtarbeiter 34,1% • Pkw-, Taxi-, Kleinstkraftwagenfahrer 32,3% • Hausmeister, Hauswarte, verwandte Berufe 30,3% • Hilfsarbeiter in der Fertigung 28,9%

  11. Analphabetismus und Berufsgruppen • Gärtner, Saat- Pflanzenzüchter 27,8% • Hilfsköche 26,5% • Maler, Tapezierer, ähnliche 25,8% • Fahrer schwerer Lastkraftwagen 25,3% • Klempner, Rohrinstallateur 24,2% • Baumetallverformer, Metallbaumonteure 22,7% • Kellner, Barkeeper 16,3% • Ladenverkäufer, Marktstandsverkäufer 15,1%

  12. Warum ist Alphabetisierung für Straffällige ein Thema? • aufgrund der negativen Sozialisationsverläufe von Straffälligen im Vergleich zu dem gesellschaftlichen Durchschnitt ein überproportionaler Anteil an funktionalen Analphabeten • weiterer Indikator: hoher Anteil von Strafgefangenen, die über keinen oder einen unteren Bildungsabschluss verfügen. • Ein Beschäftigungsverhältnis nach Haftende reduziert das Risiko einer Rückfälligkeit deutlich.  Insbesondere funktionale Analphabeten sind benachteiligt, da ihnen die für die Berufswelt notwendigen grundlegenden schriftsprachlichen Kompetenzen fehlen.

  13. Projekt RAUS • Erhebt Bedarfe und Bedingungen für arbeitsplatzbezogene Alphabetisierung • Informiert über gelungene Alphabetisierungsangebote im Strafvollzug (institutionelle Einbindung, Finanzierung) • Fünf Modellstandorte : Entwicklung und Erprobung von Konzepten, zur Ansprache und zur Motivation von Betroffenen • Entwickelt Lernmaterialien und Diagnostikempfehlungen und stellt diese kostenlos in einem Online-Pool bereit • Durchführung Schulungen und Sensibilisierungsveranstaltungen • Multiplikatoren-Schulungen im Bereich Übergangsmanagement und Justizvollzug zum Erkennen, zur Ansprache und Motivierung Betroffener

  14. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Infos : www.raus-blick.de

More Related