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Identität und Lebenszyklus. Erik Homburger Erikson. Erik Homburger Erikson. (1902 – 1994). Erik Eriksons Biographie. 1902 Geboren in Frankfurt Vater verlies die Familie bereits vor der Geburt, Mutter heiratete den jüdischen Kinderarzt Dr. Theodor Homburger
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© Marcel Hoffmann & Theresa Krause Identität und Lebenszyklus Erik Homburger Erikson
Erik Homburger Erikson (1902 – 1994) © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Eriksons Biographie • 1902 Geboren in Frankfurt • Vater verlies die Familie bereits vor der Geburt, Mutter heiratete den jüdischen Kinderarzt Dr. Theodor Homburger • Besuch einer Kunstakademie – Reisen durch Europa, wird sesshaft in Wien • 1927 Lehrer an der privaten Schule (15 Schüler) von Dorothy Burlingham (Freundin von Anna Freud) • Lehranalyse durch Anna Freund • Ausbildung zum Psychoanalytiker • 1929 Heiratet mit Joan Serson, einer Künstlerin und Soziologin. • 1933 Flucht vor dem Nationalsozialismus Emigration in die USA • Anstellung an der Harvard Medical School • Praxis für Kinderanalyse in Boston © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Eriksons Biographie • Anstellung an der Yale University (New Haven/Connecticut) • 1939 Übersiedlung nach Kalifornien (Ethnologe und Analytiker) • Amerikanische Staatsbürgerschaft • Änderung seines Namens in Erik Homburger Erikson • Professur in Berkeley • 1951 Universität Pittsburg • 1959 Veröffentlichung seines Werkes „Identity and Life Cycle“ • 1960 Professur in Harvard. • 1975 Veröffentlichung „Der junge Mann Luther. Eine psychoanalytische und historische Studie“ • 1978 Veröffentlichung „ Gandhis Wahrheit. Über die Ursprünge der militanten Gewaltlosigkeit.“ • 1994 stirbt Erikson in Harwich, Massachusetts © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Eriksons Stufenmodell Die Einflüsse © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Einflüsse • Erikson wurde besonders durch Sigmund Freund beeinflusst • Erikson gilt als Neo-Freudianer • Erikson sieht sich selbst als Freud-Nachfolger • Grundlage des 8 Stufenmodells: • Psychoanalyse Siegmund Freuds: • Entwicklung als triebgesteuerte Prozesse • Weiterentwicklung dieser Theorie © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Erikson Stufenmodell Das Freudsche Phasenmodell - Allgemein © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Freuds Phasenmodell • Ausgangspunkt: • Mensch ein Apparat, der aus mehreren Instanzen besteht • Grundlage: „Es“ ( = Triebe) • Entstehung bei Entwicklung des Menschen: • „Ich“: Rolle des Vermittlers • „Über-Ich“: Moral & Gewissen © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Eriksons Stufenmodell Das Freudsche Phasenmodell – Die Phasen © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Freuds Phasenmodell • Orale Phase • Alter: 1-2 • das Kind erlebt Lustbefriedigung durch alles, was mit dem Mund zusammenhängt • Störung: - schizoide Persönlichkeitsstörung - abhängige Persönlichkeitsstörung © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Freuds Phasenmodell • Anale Phase • Alter: 2-3 • Kind hat durch das Ausscheiden oder Zurückhalten der Exkremente erste Kontrollmechanismen inne • Störung: - analer Charakter, d.h. Geiz, übertriebener Ordnungssinn © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Freuds Phasenmodell • Phallische Phase • Alter: 3 - 5 • Entdecken der eigenen Sexualität • Hinwendung zum gegengeschlechtlichen Elternteil • Ödipaler Konflikt • Kind übernimmt Moralbegriffe • Entwicklung des Über-Ich • Störung: - Nichtbejahung des eigenen Geschlechts - Identifizierung mit dem anderen Geschlecht © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Freuds Phasenmodell • Latenzphase • Alter: 5 - 11 • Sexualität „schläft“ © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Freuds Phasenmodell • Genitale Phase • Alter: ab 11 • Abschluss der Sexualentwicklung © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Eriksons Stufenmodell Die Identität © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Was ist Identität? • Das Ich repräsentiert ein organisiertes System von Einstellungen, Motiven und Bewältigungsleistungen • Ich-Identität ist der „Zuwachs an Persönlichkeitsreife, den das Individuum am Ende der Adoleszenz der Fülle seiner Kindheitserfahrungen entnommen haben muss, um für die Aufgaben des Erwachsenenlebens gerüstet zu sein.“ © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Wie entsteht Identität? • Bewältigung von Krisen, die aus der Einbettung des Individuums in die Sozialordnung beruhen • Krise allgemein: • Krise ist der Moment, in dem sich entscheidet, ob eine Entwicklung erfolgreich verläuft, oder misslingt • Persönlichkeitsentwicklung erstreckt sich über ganzes Leben © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Eriksons Stufenmodell Weiterentwicklung des Freudschen Modells © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Weiterentwicklung • die Interaktion zwischen dem Kind und seiner Umwelt spielt eine bedeutende Rolle • Eigenaktivität des Individuums ergänzt die Triebsteuerung • Keine Fokussierung auf die sexuelle Entwicklung • Weiterentwicklung während der gesamten Lebensspanne © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Weiterentwicklung • Ergänzung des Modells um die psychosoziale Dimension • Kulturelle Einflüsse • Krisenbewältigung: • Entwicklungsaufgaben, die phasenspezifisch aktuell werden und nacheinander gelöst werden müssen • eigentliche Entwicklungsaufgabe: aktive Auseinandersetzung mit diesem Konflikt und die Bewältigung der Krisen © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Weiterentwicklung • Stufen statt Phasen • Jede Stufe definiert ein Programm, dass durchlaufen werden muss bevor die nächste Stufe angegangen werden kann • jede Stufe steht für eine altersspezifische Krise • konstruktiv Bearbeitung der Krise führt zu einer positiven Weiterentwicklung • auch bei problematischer Bearbeitung wird die nächste Stufe erreicht © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Eriks Eriksons Stufenmodell Die 8 Stufen © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Allgemein • Grundlage: epigenetisches Prinzip • Die Entwicklung der Persönlichkeit läuft in 8 Stadien nach angeborenen Gesetzmäßigkeiten ab • Charakteristika jeder Stufe • Krise • Sozialer Bezugsrahmen • Gewinn bei positiver Bewältigung der Krise © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
1. Stufe: Urvertrauen vs. Misstrauen • Alter: Erstes Lebensjahr • Fehlanpassung: • Sensorische Fehlanpassung • Maligne Neigung zur Zurückgezogenheit • Grundtugend: • Antrieb und Optimismus © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
2. Stufe: Autonomie gegen Scham und Zweifel • Alter: Zweites Lebensjahr • Fehlanpassung: • Impulsivität („impulisveness“) • Zwanghaftigkeit („compulsiveness“) • Grundtugend: • Selbstbeherrschung und Willenskraft © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
3. Stufe: Initiative gegen Schuldgefühle • Alter: 3.-5.Lebensjahr • Fehlanpassung: • Rücksichtslosigkeit („ruthlessnes“) • Hemmungen („inhibition“) • Grundtugend: • Entschlusskraft, Richtung und Zweckhaftigkeit © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
4. Stufe: Leistungsverhalten gegen Minderwertigkeitsgefühle • Alter: Sechstes Lebensjahr, Übergang Pubertät • Fehlanpassung: • Niedrige Vituosität („narrowvituosity“) • Trägheit („inertia“) • Grundtugend: • Kompetenz © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
5. Stufe: Identität gegen Rollendiffusion • Alter: Pubertät und Adoleszenz • Fehlanpassung: • Neigung zum Fanazitismus • Zurückweisung („repudiation“) • Grundtugend: • Glaubwürdigkeit bzw. Loyalität © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
6. Stufe: Intimität gegen Isolierung • Alter: Frühes Erwachsenenalter • Fehlanpassung: • Promiskuität • Ausschluss („exclusion“) • Grundtugend: • Liebe als die Fähigkeit © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
7. Stufe: Generativität gegen Stagnation • Alter: Mittleres Erwachsenenalter • Fehlanpassung: • „Overextension“ • „Rejectivity“ • Grundtugend: • Produktivität und um sich kümmern © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
8. Stufe: Ich-Integrität gegen Verzweiflung • Alter: Reifes Erwachsenenalter • Fehlanpassung: • Anmaßung („persumption“) • Verachtung („disdain“) • Grundtugend: • Weisheit © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Erik Eriksons Stufenmodell Die Kritik © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Kritik • Stärken der Theorie: • Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie um kulturelle und soziale Aspekte und der Entwicklung im Erwachsenenalter • Erikson hat die Entwicklung der Persönlichkeit aus einer breiteren Perspektive betrachtet und sich auch mit sozialen und historischen Variablen befasst © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Kritik • Schwächen der Theorie: • die Theorie ist eine "Zusammenstellung aus Beobachtungen, empirischen Verallgemeinerungen und abstrakten theoretischen Postulaten" • Vernachlässigt die Veränderung der Lebensumstände • Hat eine bestimmte biographische Entwicklung zur Norm gemacht • Vernachlässigt bei Stufenmodell die Frauen © Marcel Hoffmann & Theresa Krause
Ende Vielen Dank für die Aufmerksamkeit © Marcel Hoffmann & Theresa Krause