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Hämodynamisches Monitoring. Theoretische und praktische Aspekte. Hämodynamisches Monitoring. A. Physiologische Grundlagen B. Monitoring C. Optimierung des HZV D. Messung der Vorlast E. Einführung in die PiCCO-Technolgie F. Praktisches Vorgehen G. Anwendungsgebiete H. Limitationen.
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Hämodynamisches Monitoring Theoretische und praktische Aspekte
Hämodynamisches Monitoring A. Physiologische Grundlagen B. Monitoring C. Optimierung des HZV D. Messung der Vorlast E. Einführung in die PiCCO-Technolgie F. Praktisches Vorgehen G. Anwendungsgebiete H. Limitationen
Praktisches Vorgehen Anschlussschema der PiCCO-Technologie Für das PiCCO-Monitoring werden bereits vorhandene bzw. ohnehin benötigte Gefäßzugänge verwendet! Zentralvenöser Katheter Injektattemperatur Sensorgehäuse PULSIOCATH Arterieller Thermodilutionskatheter (femoral, axillär, brachial)
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Patient mit sekundärer myeloischer Leukämie bei Z.n. Non-Hodgkin-Lymphom. Aktuell:Aplasie unter laufender Chemotherapie. Übernahme von der peripheren onkologischen Station auf die interne Intensivstation aufgrund der Entwicklung eines septischen Zustandsbildes Befunde bei Aufnahme auf die Intensivstation HämodynamikRR 90/50mmHg, HF 150bpm SR, ZVD 11mmHg PulmoSaO2 99% unter 2l O2 via Nasensonde Abdomen schwere Diarrhoe, a.e. chemotherapieassoziiert Niere Retentionswerte leicht erhöht, kumulative 24h-Diurese 400ml LaborHb 6,7g/dl, Leuko <0,2/nl, Thrombo 25/nl Hohe Flüssigkeitsverluste durch starkes Schwitzen initiale Therapie Gabe von 6500 ml Kristalloiden und 4 EK
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Weiterer Verlauf Hämodynamik • trotz großzügiger Volumentherapie Entwicklung einer Katecholaminpflichtigkeit innerhalb der ersten 6 Stunden • Katecholaminbedarf stetig steigend • echokardiographisch gute Pumpfunktion • ZVD-Anstieg von 11 auf 15mmHg Pulmo • Respiratorische Verschlechterung unter der Volumentherapie: SaO2 90% bei 15l O2/min, pO2 69mmHg, pCO2 39mmHg, AF 40/min • radiologisch Zeichen der pulmonalen Überwässerung • Beginn einer intermittierenden nicht-invasiven BIPAP-Beatmung Niere • Weiterhin quantitativ sehr knappe Diurese trotz Furosemidapplikation Infektsituation • Nachweis von E.coli in der Blutkultur Diagnose: septisches Multiorganversagen
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Therapeutische Probleme und Fragestellungen Hämodynamik • besteht weiterer Volumenbedarf? (steigender Katecholaminbedarf trotz guter Pumpfunktion) • problematische Einschätzung des Volumenstatus (ZVD primär erhöht, Schwitzen/Diarrhoe) Pulmo • bereits bestehendes Lungenödem (pulmonale Funktion verschlechtert) • Gefahr der Intubationspflichtigkeit mit erhöhtem Risiko einer Ventilator- assoziierten Pneumonie (VAP) bei Immunsuppression Niere • drohendes anurisches Nierenversagen
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Therapeutische Probleme und Fragestellungen Hämodynamik Volumengabe Pulmo ? Niere Hämodynamik Volumenentzug Pulmo Niere
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Einsatz eines PiCCO-Systems • Weiterführung der Noradrenalinzufuhr • vorsichtige Volumentherapie unter GEDI-Kontrolle
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel PiCCO-Werte am Folgetag GEDI unter Volumentherapie weiter im oberen Normbereich, jedoch kein ELWI-Anstieg
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Sonstige Therapie • - non-invasive Beatmung • testgerechte Antibiotikatherapie • Gabe von Hydrocortison/GCSF weiterer Verlauf - Stabilisierung der Hämodynamik - gleichbleibender Noradrenalinbedarf - Beginn der negativen Volumenbilanzierung unter Kontrolle der PiCCO- Parameter
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel PiCCO-Werte am Folgetag • Stabilisierung der pulmonalen Funktion • Beendigung der Katecholamintherapie • gute quantitative Diurese unter Furosemid
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel PiCCO-Werte im Verlauf trotz Volumenzufuhr/-entzug relativ konstant, somit HI allein kein geeigneter Indikator für den Volumenstatus HI 30 25 Nor HI 20 bleibt unter Monitoring im oberen Normbereich GEDI ZVD ITBI 15 ELWI GEDI EVLW regelmäßiges Monitoring erlaubt titrierende Volumentherapie bei gleichzeitiger Vermeidung einer Zunahme des Lungenödems 10 SVRI ELWI SVR 5 HI 0 bereits initial trotz Volumenmangel erhöht und damit nicht aussagekräftig ZVD Day 1 Day 2 Day 3 Day 4 Day 5 Nor Zeitlicher Verlauf
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Konkrete Vorteile durch PiCCO bei diesem Patienten Optimierung des intravasalen Volumenstatus Überwachung des Lungenödems Stabilisierung der Hämodynamik Pulmonale Stabilisierung Reduktion des Katecholaminbedarfs Vermeidung der Intubation Kein prärenales Nierenversagen Keine invasive Beatmung Vermeidung von Komplikationen Einsparung von Ressourcen
Praktisches Vorgehen Klinisches Fallbeispiel Probleme ohne PiCCO-Einsatz bei diesem Patienten Diarrhoe starkes Schwitzen Hoher ZVD Niedrige Diurese Konstantes HZV schwierige klinische Einschätzung des Volumendefizits Volumen ? Volumen ? Volumen ?
Praktisches Vorgehen Therapiesteuerung mit der PiCCO-Technologie PiCCO erlaubt die Etablierung eines adäquaten HZV durch optimalen Volumenstatus unter Vermeidung eines Lungenödems Optimierung des Schlagvolumens Das hämodynamische Dreieck Optimierung der Vorlast Vermeidung eines Lungenödems
Praktisches Vorgehen Therapiesteuerung mit der PiCCO-Technologie Bewertung des Therapieerfolgs ggf. zusätzliche Informationen: Sauerstoffausschöpfung ScvO2 Organperfusion PDR-ICG PiCCO-Monitoring HZV, Vorlast, Kontraktilität, Nachlast, Lungenwasser, Volumenreagibilität Therapie Volumen / Katecholamine
Praktisches Vorgehen Therapiesteuerung mit der PiCCO-Technologie Cardiac Output bei niedriger Vorlast primär Volumengabe 5 3 EVLW 7 3 Vorlast
Praktisches Vorgehen Therapiesteuerung mit der PiCCO-Technologie Cardiac Output bei niedriger Vorlast primär Volumengabe 5 Volumenzufuhr bis zum Anstieg des EVLW fortsetzen 3 EVLW 7 3 Vorlast
Praktisches Vorgehen Therapiesteuerung mit der PiCCO-Technologie Cardiac Output bei niedriger Vorlast primär Volumengabe 5 Volumenzufuhr bis zum Anstieg des EVLW fortsetzen 3 Volumenentzug bis EVLW nicht mehr oder nur noch langsam fällt (Vorlastmonitoring!) EVLW Messwerte immer auf Plausibilität prüfen! Volumenzufuhr muss zum Anstieg der Vorlast oder zum Lungenödem (Anstieg des EVLW führen) 7 3 Vorlast
Kosten und Ressourcen Ökonomische Aspekte der PiCCO-Technologie Können durch die optimierte Therapiesteuerung mit der PiCCO-Technologie die Behandlungskosten gesenkt werden? Wie hoch ist der finanzielle Aufwand im Vergleich zum Pulmonalarterienkatheter?
Kosten und Ressourcen Ökonomische Aspekte der PiCCO-Technologie Direkte Kosten im Vergleich zum PAK Prozentuale Kosten 230% PiCCO - Kit Pulmonaliskatheter Röntgen-Thorax 140% Schleuse ZVK 100% 100% Arterie Druckwandler Injektionszubehör PiCCO-Kit CCO - PAK PiCCO-Kit CCO - PAK 5 bis 8 Tage 1 bis 4 Tage Die PiCCO-Technologie ermöglicht durch niedrige Kosten für Verbrauchsmaterial und geringen Personalaufwand ein kostengünstiges, effizientes Monitoring
Kosten und Ressourcen Ökonomische Aspekte der PiCCO-Technologie Indirekte Kosten im Vergleich zum PAK Beatmungstage Intensivpflegetage * p ≤ 0,05 n = 101 * p ≤ 0,05 22 Tage 9 Tage 15 Tage 7 Tage PAK Gruppe EVLW Gruppe PAK Gruppe EVLW Gruppe Mitchell et al, Am Rev Resp Dis 1992;145: 990-998 Durch Verkürzung der Beatmungs- und Intensivliegedauer können die Kosten wirksam gesenkt werden (durchschnittliche Fallkosten pro Tag: 1.318,00€ (Moerer et al., Int Care Med 2002; 28)!
Praktisches Vorgehen Zusammenfassung • Die PiCCO-Technologie verwendet als gering invasives Verfahren bereits vorhandene bzw. bei Intensivpatienten ohnehin benötigte Gefässzugänge • Die PiCCO-Technologie liefert alle Parameter, die für ein komplettes hämodynamisches Management erforderlich sind • Durch die validen und schnell verfügbaren PiCCO-Parameter wird eine optimale hämodynamische Therapiesteuerung ermöglicht • Durch die Therapieoptimierung mit der PiCCO-Technologie können Komplikationen vermieden und Ressourcen eingespart werden