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1. Highlights aus dem Entwurf der Verrechnungspreisrichtlinien 2009 (VPR 2009) des BMF Dr. Claus Staringer
13. Jänner 2010
2. Übersicht Überblick über die VPR 2009
Gesamtwürdigung
Ausgewählte Themen der VPR 2009
Business Restructuring (Rz 129 ff)
Kommissionärs-Strukturen (Rz 139, 176)
Konzernfinanzierung (Rz 87 ff)
Factoring / Verbriefungen (Rz 100)
Ausblick
3. Überblick über die VPR 2009 Darstellung der Rechtsansicht des BMF zu zahlreichen Themen des Internationalen Steuerrechts (rd 90 Seiten/rd 400 Randziffern)
5 Teile
Multinationale Konzernstrukturen
Multinationale Betriebstättenstrukturen
Dokumentationspflichten
Abgabenbehördliche Verrechnungspreisprüfung
Steuergestaltung mittels Zwischengesellschaften
4. Überblick über die VPR 2009 (2) In den VPR 2009 behandelte Einzelthemen (Auswahl)
Fremdvergleichsgrundsatz, Bedeutung der OECD-Verrechnungspreisgrundsätze, Verrechnungspreismethoden, Methodenauswahl, Relevanz von Datenbankstudien, Lohnfertigung, Low Risk Distribution, Konzernumlagen, Shareholder Related Cost, Konzernfinanzierung, Sicherungsgeschäfte im Konzern, Factoring, Verbriefungen, Cash Pooling, Lizenzverträge, Cost Contribution Arrangements, Business Restructuring, Kommissionärs-Strukturen im Vertrieb, Intellectual Property Companies, Location Savings, Währungsrisken, Internationale Arbeitskräfteentsendung, Betriebsstätten-Begriff, Vertreterbetriebsstätten, Betriebsstättengewinnzuordnung, OECD Authorized Approach, Dotationskapital bei Banken, grenzüberschreitende Überführung von Wirtschaftsgütern, Bauausführungen und Montagen, Arbeitsgemeinschaften, Personengesellschaften, Sondervergütungen, Dokumentationspflichten für Verrechnungspreise, Funktions- und Risikoanalyse, Betriebsprüfung von Verrechnungspreisen, Internationale Gewinnberichtigungen, DBA-Verständigungsverfahren, Verfahren nach der EU-Schiedskonvention, Advance Pricing Arrangements (APA), Empfängernachweis bei Betriebsausgaben, Briefkastengesellschaften, Einkünftezurechnung, Anerkennung von Holdinggesellschaften
Die VPR 2009 gehen daher weit über klassisches Transfer Pricing hinaus
5. Gesamtwürdigung Offenlegung der Sicht der Finanzverwaltung an sich zu begrüßen
VPR 2009 fassen aber weitgehend nur bereits bekannte Einzelfragen und EAS-Anfrage-Beantwortungen zusammen
insbesondere bei Übernahme von EAS droht Verallgemeinerung von Einzelfällen
fiskalische „Schlagseite“
Pauschalvermutung für Missbrauch, die vom Steuerpflichtigen widerlegt werden muss
idR wird nur auf Gewinne Bezug genommen, nicht auf Verluste
OECD-Grundsätze sollen für Auslegung nationalen Rechts maßgeblich sein
Gefahr der Nichtanerkennung durch andere Staaten (weil nicht international abgestimmt)
daher Gefahr der Doppelbesteuerung
6. Business Restructuring „Thema der Stunde“
OECD Draft Report
IFA Kongress 2011
Wichtige Fälle des Business Restructuring lt VPR 2009
Änderung der Vertriebsstrukturen (Eigenhändler ? Kommissionär)
Änderung der Produktionsstrukturen (Eigenproduzent ? Lohnfertiger)
Rationalisierungsprozesse (Konzentration oder Spezialisierung von Geschäftsabläufen)
IP-Gesellschaften (Bündelung von IP-Werten)
7. Business Restructuring (2) Position VPR 2009
Steuerersparnis ist für sich kein wirtschaftlich beachtlicher Grund für Reorganisation (aA OECD, dort nur Missbrauch als Grenze)
Verschärfte Prüfung bei Gewinneinbußen inländischer Konzerngesellschaften
Dokumentationspflicht der Gründe für die Reorganisation
Erläuterungs- und Begründungspflicht von Synergieeffekten
taxativer Katalog zulässiger Gründe?
wenn Teilnahme an Reorganisation verweigert werden könnte: Pflicht zur Reorganisationsentschädigung
Kündigung befristeter Konzernverträge kann zu Entschädigungspflicht führen (zB Abgeltung von Investitionen, Marktaufbau etc)
Entschädigungspflicht für bei Reorganisation übertragene Wirtschaftsgüter (materiell oder immateriell) und entzogene Gewinnchancen
zB Einschränkung Produkt-Palette
zB Eigenhändler ? Kommissionär
zB Eigenproduzent ? Lohnfertiger
zB Verlagerung Produktion auf ausländische Konzerngesellschaft
8. Kommissionärs-Struktur große Bedeutung im Konzern-Vertrieb
inländische Vertriebsgesellschaft wird zu Kommissionär herabgestuft („Downgrading“)
Position VPR 2009
Übergang Firmenwert (Kundenstock) auf ausländischen Kommittenten, daher (jedenfalls?) Anspruch auf Entschädigung
Begründung Vertreterbetriebsstätte für ausländischen Kommittenten (vor allem wenn Provision des Kommissionärs geringer als bisheriger Gewinn); Ausnahme nach DBA Deutschland
9. Konzernfinanzierung Erläuterung der Preisvergleichsmethode für konzerninterne Zinsen
Position VPR 2009
keine uneingeschränkte Vergleichbarkeit von Konzernfinanzierung und Bankfinanzierung (weil Konzernfinanzierung nicht primär auf bestmögliche Veranlagung, sondern auf Gesamt-Konzernziel ausgerichtet)
daher Bank-Sollzinssatz (für besicherte Darlehen!) als Obergrenze des zulässigen Konzern-Zinssatzes
Bank-Habenzinssatz relevant, wenn finanzierende Konzerngesellschaft eigenen Liquidität hat
im Zweifel „Nichtbeanstandung“ einer Teilung der Spanne zwischen Soll- und Habenzinssatz
Missbrauchsvermutung bei Finanzierungsgesellschaften in „Steueroasen“
10. Factoring / Verbriefungen behandelt wird Factoring, würde aber auch andere Erwerbe von Forderungs-Portfolios betreffen (ABS-Verbriefungen, NPL-Transaktionen, CDOs etc)
Position VPR 2009
„stille“ Forderungsabtretung (dh ohne Drittschuldnerverständigung) mit Nichtanerkennung (?) bedroht, wenn keine messbare Entlastung vom Ausfallsrisiko stattfindet
erhöhtes Risiko, wenn Servicing beim Organisator verbleibt und Kosten in keinem Verhältnis zur Risikoentlastung stehen
inländische Vertreterbetriebsstätte des ausländischen Erwerbers, wenn inländischer Organisator „abhängiger Vertreter“ ist
11. Ausblick weiteres Schicksal des Entwurfs der VPR 2009?