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Materialeigenschaften: Dielektrika. Antwort auf ein elektrisches Feld. Inhalt. Definition der Dielektrizitätszahl Materialeigenschaften, makroskopisch und auf atomarer Skala : Verschiebungspolarisation Orientierungspolarisation Dielektrika Parelektrika Ferroelektrika Pyroelektrika
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Materialeigenschaften:Dielektrika Antwort auf ein elektrisches Feld
Inhalt • Definition der Dielektrizitätszahl • Materialeigenschaften, makroskopisch und auf atomarer Skala: • Verschiebungspolarisation • Orientierungspolarisation • Dielektrika • Parelektrika • Ferroelektrika • Pyroelektrika • Piezoelektrika
Die Dielektrizitätszahl • Ein elektrisches Feld verschiebt die Ladungsschwerpunkte in der Materie (Polarisation) • Die getrennten Ladungen verursachen ein Gegenfeld • Zwischen den Platten eines Kondensators fällt deshalb die Spannung bei konstanter Ladung: Die Kapazität wird größer
Die Spannung als Funktion der Feldstärke Volt 1 0 0,5
Die Spannung als Funktion der Feldstärke mit Dielektrikum Volt 1 0 0,5 Durch Polarisation erzeugtes Gegenfeld
Die Spannung als Funktion der Ladung Volt 1 0 0,5
Versuch • Ein Kondensator wird statisch aufgeladen und dessen Spannung mit einem Elektrometer überprüft. • Wird ein Dielektrikum eingebracht, dann sinkt die Spannung, wegen steigt also die Kapazität C. Bei entfernen des Dielektrikums steigt sie auf ihren ursprünglichen Wert.
Polarisation auf atomarer Skala Im Material erscheinen Dipole, Grund: • Verschiebungspolarisation • Ursache für Dielektrizität, in allen Materialien vorhanden • Orientierungspolarisation • Erscheint in Parelektrischen Materialien • Voraussetzung: Polare Moleküle • Im elektrischen Feld werden sie ausgerichtet • Die thermische Bewegung verhindert vollständige Ausrichtung • Häufigkeit der Orientierung entsprechend dem Boltzmannfaktor • Ferroelektrizität: kollektive Polarisation im Gitter
Verschiebungspolarisation • Die Schwerpunkte der Ladungen verschieben sich im äußeren Feld • Neutrale Atome werden zu Dipolen • Temperaturunabhängig • Schnell, in Phase mit der Anregung, folgt den Lichtwellen und verursacht den Brechungsindex (Ausnahme: Resonanzen), • Die Strahlung der angeregten Dipole istUrsache der „kohärentenStreuung“ • Schwacher Effekt, ist aber immer vorhanden • Keine Sättigung, wächst mit der Feldstärke
Verschiebungspolarisation Atom mit Kern und negativer Elektronenwolke
Verschiebungspolarisation Feldrichtung Molekularer Dipol
Orientierungspolarisation: Parelektrische Stoffe • Auf vorhandene Dipole wirkt ein Drehmoment im äußeren Feld • Dipole drehen sich in Feldrichtung • Temperaturbewegung stört die Ausrichtung • Hinkt dem Feld nach, je mehr, je höher viskos das Medium ist • Sättigung ist erreicht, wenn alle Dipole ausgerichtet sind
Orientierungspolarisation Dipol, z. B. Wasser
Orientierungspolarisation Dipol, z. B. Wasser, Schwerpunkte der positiven und negativen Ladung
Verknüpfung zwischen Dielektrizitätszahl ε und mikroskopischer Polarisierbarkeit p
Versuch • Kraft auf einen Wasserstrahl. Ein statisch geladener Stab induziert Dipole im Wasser, diese streben zum geladenen Stab.
Versuch • Kraft auf Luftblasen in Öl. Eine in einem Ölbad befindliche Spitze wird aufgeladen. Im Öl entstehen Dipole, die zur Spitze streben. Die Luftblasen stören dabei, sie werden von der Spitze weg gedrängt.
Sättigung P E Parelektrische Materialien
Ferroelektrika • Ferroelektrika sind kristalline Materialien • Unterhalb der „Curie Temperatur“ erscheinen permanente Dipole • Im elektrischen Feld bewirkt die Wechselwirkung zwischen den Gitterplätzen eine kollektive Ausrichtung • Sehr hohe Dielektrizitätszahl
Polarisation in Ferroelektrika Beispiel: Einheitszelle eines BaTiO3 Kristalls. Unterhalb Tc, der Curie Temperatur, verschiebt sich der Schwerpunkt der negativen gegenüber der positiven Ladung
P E Hysterese Ferroelektrische Materialien
Versuch • Hysterese am BaTiO3
Piezoelektrische Materialien • Kristalline Materialien, Coulombkräfte zwischen polaren Baugruppen sind im Gleichgewicht mit elastischen Kräften • Mechanischer Druck ändert die Länge des Bauteils und stört das Gleichgewicht: Es erscheinen Ladungen an den Oberflächen • Umkehrung des Effekts: Ein elektrisches Feld ändert die Längen • Anwendung: Elektro-mechanische Aktoren
Versuch • Spannung am Seignette-Salz bei zunehmendem Druck
Pyroelektrische Materialien • Analog zu den piezoelektrischen Materialien, anstelle des mechanischen Drucks steht die Temperatur: • Die Temperatur ändert die Länge des Bauteils und stört das Gleichgewicht: Es erscheinen Ladungen an den Oberflächen
Zusammenfassung Definition der Dielektrizitätszahl εr: Quotient, • Zähler: Kapazität mit Material • Nenner: Kapazität ohne Material Eigenschaften der Materialien in allen Aggregatzuständen: • Dielektrika: Dipole entstehen im Feld, 1< εr <10 • Parelektrika: Vorhandene Dipole werden im Feld ausgerichtet, 10< εr <100 Nur in Kristallen: • Ferroelektrika, Ausrichtung großer polarer Bereiche, 103 < εr <105 • Pyroelektrika: Dipole entstehen bei Erwärmung • Piezoelektrika: Dipole entstehen bei Druck • Anwendung: Elektromechanische Aktoren