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Hamburger Gründertag am 23. April 2005 in der Handwerkskammer Hamburg

Hamburger Gründertag am 23. April 2005 in der Handwerkskammer Hamburg. Klare Sicht statt Blindflug Tipps zur vorausschauenden Liquiditätssteuerung von Norbert Ussleber (Betriebsberater der Handwerkskammer Hamburg) Martina Krämer

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Hamburger Gründertag am 23. April 2005 in der Handwerkskammer Hamburg

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Presentation Transcript


  1. Hamburger Gründertag am 23. April 2005 in der Handwerkskammer Hamburg

  2. Klare Sicht statt Blindflug Tipps zur vorausschauenden Liquiditätssteuerung von Norbert Ussleber (Betriebsberater der Handwerkskammer Hamburg) Martina Krämer (Firmenkundenbetreuerin der Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg GmbH)

  3. Agenda: Was ist Liquidität? Warum Liquidität planen? Ein Fall aus der Praxis Wie wird Liquidität geplant und gesichert? Grundlagen der Liquiditätsplanung Tipps und Anregungen aus der Praxis Wer kann Ihnen helfen? Diskussion

  4. Was ist Liquidität? • Das Fremdwörterlexikon definiert den Begriff Liquidität als „die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Zahlungs-verpflichtungen fristgerecht erfüllen zu können.“ • Dabei spielt der Faktor Zeit eine besondere Rolle: Ein Unternehmen, das zwar mit einem hohen Zahlungs-eingang rechnet, jedoch die aktuell fälligen Zahlungs-verpflichtungen, wie z.B. Löhne und Steuern, nicht bezahlen kann, ist zunächst von der Zahlungsun-fähigkeit (Insolvenz) und somit vom Aus bedroht, selbst wenn es durch Einnahmen nur vier Wochen später über ausreichende flüssige (liquide) Zahlungsmittel verfügt.

  5. Warum Liquidität planen? • Liquidität kommt vor Rentabilität (Zahlungsfähigkeit vor Wirtschaftlichkeit) • Vorwegnahme von unvorhersehbaren Ereignissen

  6. Ein Fall aus der Praxis • M. Mustermann (Tischlermeister, 35 Jahre) hat sich Anfang 2004 mit Errichtung einer Tischlerei selbständig gemacht. • Hallenanmietung: T€ 1 pro Monat • 2 Mitarbeiter, Personalkosten insgesamt T€ 5,5 brutto • Auftragsstruktur: 20% Privatkunden und 40% gewerbliche Kunden (inkl. öffentliche Hand), überwiegend Reparaturarbeiten + Kleinserie in Eigenfertigung

  7. Ein Fall aus der Praxis • Frühjahr 2004: Guthaben bei Sparkasse T€ 20 (als Dispositionskredit) • Ermutigender Start, erste Bestellungen gingen ein (Auftragsvorlauf vier Wochen) • Sommer 2004: Zwischen Architekt und Bauherr kommt es zu Differenzen; Leitragender ist M. Mustermann, da Auftraggeber die Abnahme der Baustellen verweigert => kein Geldeingang! Zwei Wochen später kommt es zu einer Fehllieferung bei Fenstern (hierfür wurde eine 20%ige Anzahlung geleistet).

  8. Ein Fall aus der Praxis • Am 18. August 2004: Inanspruchnahme Konto T€ 18 • Am 20. sind die Löhne fällig (T€ 4) • Kontoüberziehung T€ 2: Rücklastschriften und/oder Überweisungen werden nicht ausgeführt (Kranken-kassenbeiträge, Finanzamt) • M. Mustermann schätzt die Zahlungsbereitschaft der öffentlichen Hand zu optimistisch ein = es kommt zu weiteren Zahlungsverzögerungen • Nach zwei weiteren Monaten: Inanspruchnahme T€ 30 • Bank lehnt weitergehende Verfügungen ab = Krisenfall!

  9. Wie wird Liquidität geplant und gesichert? • Planungsprozess: Prognose von künftigen Einzahlungen und Ausgaben sowie deren Gegenüberstellung; Ermittlung finanzieller Engpässe; Abweichungsanalyse (Soll-/Ist-Abgleich) • Erarbeitung von Handlungsalternative = Flexibilität (Plan B) • Differenz aus Einzahlungen und Ausgaben = Liquidität

  10. Wie wird Liquidität geplant und gesichert? • Zum Ergebnis der Kapitalbedarfsplanung führt die Frage: Welche Ressourcen brauchen Sie? • Einmaliger Bedarf: Investitionen in Maschinen, Geräte, Fuhrpark, Gründungskosten (Notar, Gebühren) usw. • Laufender Bedarf: Verbrauchsmaterialien, Personalkosten, Berufsbeiträge, Mieten, Zinsen usw. • Planungszeitraum für den laufenden Kapitalbedarf: mindestens sechs, besser 12 Monate • Jeder Unternehmer sollte die zu erwartenden Geld-ströme – geordnet nach deren Zahlungsterminen – immer im Blick haben.

  11. Grundlagen der Liquiditätsplanung • Wichtig bei Abgängen: Wie viele Tage oder Wochen bleiben Ihnen, um die offenen Rechnungen Ihrer Lieferanten zu bezahlen? • Wichtig bei Zugängen: Wann können Sie – für Produkte oder Leistungen – Ihre Rechnungen stellen? Wann können Sie damit rechnen, dass zusätzliche Zahlungen in die Kasse fließen? Welches Zahlungsziel haben Sie Ihren Kunden eingeräumt? • Umsatzsteuer nicht vergessen!Die Umsatzsteuer muss monatlich an das Finanzamt abgeführt werden. Umgekehrt ist das Finanzamt verpflichtet, die Vorsteuer, die Sie an Lieferanten für Materialeinkäufe oder Dienstleitungen bezahlt haben, an Sie zu erstatten.

  12. Tipps und Anregungen aus der Praxis • Gewährung von Zahlungszielen und Skonto kann Zahlungsvorgänge beschleunigen • Wer hat nicht bezahlt? Mahnen Sie Ihre Kunden nach Überschreitung des Zahlungsziels. Sind Sie „schlampig“ beim Mahnen, sind Ihre Kunden „schlampig“ beim Bezahlen. • Einholung von Bonitätsauskünften • Bei Leistungen im größeren Umfang sollten Sie auf einen Zahlungsplan bestehen. Setzen Sie – wenn vertraglich möglich - Teil-/Abschlagszahlungen durch.

  13. Tipps und Anregungen aus der Praxis • Die alte Rechnung ist noch nicht bezahlt, aber der nächste Auftrag winkt bereits. Folgeaufträge gehören erfahrungsgemäß zu den gefährlichsten und größten Verlockungen (Achtung: Vor „schwarzen Schafen)“ • Ausreichend (Finanzierungs-) Spielraum sichern: Jedes Unternehmen hat Phasen, in denen zwischenfinanziert werden muss. Sichern Sie sich rechtzeitig bei Ihrer (Haus-) Bank einen ausreichend großen Kreditrahmen – und zwar bevor Sie Ihre Kreditlinie ausgeschöpft haben.

  14. Wer kann Ihnen helfen? • Unternehmensberater • Steuerberater und Wirtschaftsprüfer • Handels- und Handwerkskammer • Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg GmbH • Banken und Sparkassen

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