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Der Notfall bei ICD- und SM-Problemen. 28. Januar 2012 Dr. E. Luciani St. Vincentius Kliniken, Karlsruhe. Reanimation Reanimationspflichtigkeit bei SM- oder ICD-Trägern kann völlig unabhängig vom Gerät sein. Reanimation
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Der Notfall bei ICD- und SM-Problemen 28. Januar 2012 Dr. E. Luciani St. Vincentius Kliniken, Karlsruhe
Reanimation Reanimationspflichtigkeit bei SM- oder ICD-Trägern kann völlig unabhängig vom Gerät sein
Reanimation Reanimationspflichtigkeit bei SM- oder ICD-Trägern kann völlig unabhängig vom Gerät sein Es gelten die Reanimationsleitlinien...
Komplikationen der • Schrittmacher- und Defibrillator-Therapie • Sondenprobleme • Geräteprobleme • Andere Komplikationen
Sonden-Probleme Fehlerquellen akut (häufige Ursachen) Konnektor Sondendislokation / Perforation
Sonden-Probleme Fehlerquellen chronisch (häufige Ursachen: Stellen mit großem Stress oder Druckbelastung) Sondenbruch (häufig hohe Sondenimpedanz) Isolationsdefekt (meist niedrige Sondenimpedanz) 1. Rippe-Clavikel Herzklappe Problemstellen Naht - Fixierhülse
Folgen von Sonden-Problemen • (Intermittierender) Stimulationsverlust • sporadische oder fehlende Wahrnehmung • ICD: fehlende Therapieabgaben • Oversensing • ICD: inadäquate Therapien
Subclavian Crush(Sondenfraktur im Bereich zwischen Schlüsselbein und der ersten Rippe)
Übliche Anzeichen Gestörtes, unregelmäßiges Sensing Unterbrochene oder fehlende Stimulation Hohe Sondenimpedanz Sondenbruch
Typische Veränderungen: Sondenimpedanz niedrig kann intermittierend auftreten Reizschwelle Verlust oder plötzlicher Anstieg kann intermittierend auftreten Sensing Over-/Undersensing kann intermittierend auftreten Isolationsdefekt Isolationsdefekt bei Koaxialelektroden
Sondenperforation liegt vor wenn die Sondenspitze das Herz durch das Myokard verlässt
Diagnose • Kann auf dem Röntgenbild gesehen werden • ggf. echokadiographisch oder im CT • Reizschwelle und Impedanz können u.U. unverändert bleiben (durch weiterbestehenden Kontakt mit Gewebe außerhalb des Herzens) Symptome • Blutdruckanstieg oder -abfall • Herzbeuteltamponade • Dyspnoe
Zusammenfassung möglicher Ursachen Sonden-Probleme • Konnektor • Schraube nicht angezogen • Pin unvollständig eingeführt HäufigeProblemstellen • Sondenbruch/-beschädigung • Fixierhülse • 1. Rippe & Clavicula • Trikuspidalklappe • Position • Dislokation • Perforation
Geräte-Probleme • Lange Ladezeiten • Batterieerschöpfung • Recommended Replacement Time (RRT) • End of Service (EOS) • Nicht angepasste Programmierung !!! • Akzeleration • Over-/Undersensing • Output • Schrittmachertachykardie
Gerät: Unpassende Programmierung ATP verursacht Akzeleration
Andere Probleme • Hämatom • Infektion • Twiddler-Syndrom • Phantom-Schocks • Elektrische Interferenzen
Taschenhämatom Wiegand UKH: Chest 2004;126:1177
Manipulation des Gerätes und/oder der Sonden durch den Patienten Twiddler-Syndrom
Problem Patient erlitt einen “Schock” und der Episodenspeicher zeigt keine Therapieabgabe Maßnahmen gründliche Geräteüberprüfung Signaltöne aktivieren (falls noch nicht geschehen) Patient beruhigen evtl. Selbsthilfegruppe empfehlen (falls möglich) Phantomschocks
Die Wahrnehmung von Potentialen, die ihren Ursprung außerhalb des Herzens haben. Elektromagnetische Interferenz (EMI) 50 Hz (oversensing)
Kann durch den ICD wahrgenommen werden und kann zu folgendem führen: Oversensing falsche Detektion einer Arrhythmie inadäquate Therapie falsche Episodenaufzeichnung Kommt in frisch und chronisch implantierten Systemen vor. Könnte die vorübergehende Inaktivierung der Erkennung notwendig machen, um unerwünschtes Verhalten (Schock) zu vermeiden. Elektromagnetische Interferenz (EMI) Elektrokautern
Chirurgische/therapeutische Ausstattung Elektrokauter Transthorakale Defibrillation Extrakorporale Lithotrypsie (Stoßwellentherapie) Therapeutische Bestrahlung RF-Ablation TENS Geräte Diathermie MRI Häufige Störquellen für EMI
Starke Elektromagnetische Felder TV/Radio-Sendemasten (>100.000 Volt) Starkstromanlagen/-leitungen Große Generatoren Schwere Elektrogeräte Kettensäge Elektroschweißgeräte Elektro- und Induktionsschmelzöfen Industriemagnete Häufige Störquellen der EMI
Potentielle Ursachen für Reanimationspflichtigkeit bzw. Notwendigkeit von Notfallmassnahmen bei Schrittmacherträgern I 1. Ineffektive oder ausbleibende ventrikuläre Stimulation bei Schrittmacherabhängigkeit
Potentielle Ursachen für Reanimationspflichtigkeit bzw. Notwendigkeit von Notfallmassnahmen bei Schrittmacherträgern I 1. Ineffektive oder ausbleibende ventrikuläre Stimulation bei Schrittmacherabhängigkeit 2. Ineffektive oder ausbleibende atriale Stimulation bei AAI-Schrittmachern und intermittierender Asystolie
Potentielle Ursachen für Reanimationspflichtigkeit bzw Notwendigkeit von Notfallmassnahmen bei Schrittmacherträgern I 1. Ineffektive oder ausbleibende ventrikuläre Stimulation bei Schrittmacherabhängigkeit 2. Ineffektive oder ausbleibende atriale Stimulation bei AAI-Schrittmachern und intermittierender Asystolie
Potentielle Ursachen für Reanimationspflichtigkeit bzw Notwendigkeit von Notfallmassnahmen bei Schrittmacherträgern I 1. Ineffektive oder ausbleibende ventrikuläre Stimulation bei Schrittmacherabhängigkeit 2. Ineffektive oder ausbleibende atriale Stimulation bei AAI-Schrittmachern und intermittierender Asystolie 3. Ventrikuläre Tachykardie bei Sensingdefekt der ventrikulären Elektrode und Pacing in die vulnerable Phase 4. Mechanische Induktion von Kammertachykardien bei dislozierter ventrikulärer oder atrialer Elektrode in den Ventrikel
Potentielle Ursachen für Reanimationspflichtigkeit bzw Notwendigkeit von Notfallmassnahmen bei Schrittmacherträgern II 5. Hyperkaliämie bei Niereninsuffizienten und Patienten mit Exsikkose und Kaliumsubstitution oder bei Herzinsuffizienten unter Kaliumsubstitution und Aldosteronantagonist 6. Batterieerschöpfung 7. Sondenperforation mit Perikardtamponade 8. Akuter Myokardinfarkt 9. Akute Lungenembolie 10. Sepsis 11. Sonstige Ursachen
Maßnahmen bei asystolem SM-Patienten 1. Beim asystolem Patienten Druckmassage und Gabe von Atropin und Suprarenin oder wenn beobachtete Asystolie Orciprenalin i.v. 2. Schrittmachertyp eruieren 3. Anhebung der Amplitude bei sichtbaren Spikes im EKG unter Captureverlust auf maximalen Wert programmieren 4. Rö-Thorax 5. BGA zum Ausschluß einer Hyperkaliämie v.a. wenn QRS-Komplex übermäßig breit und deformiert
Maßnahmen bei SM-Patienten mit Kammertachyarrhythmien und Stimulation außerhalb von QRS 1. Schrittmacher sofort auf ineffektive Amplitude und Impulsbreite programmieren bzw. wenn möglich empfindlicher programmieren 2. Rö-Thorax 3. Kontrolle des Sensings 4. Wenn DDD-SM auf AAI programmieren
Akute Lösungsmöglichkeiten Bradykardie oder Ventrikelasystolie mit und ohne AV-Block II°-III° und Reanimationspflichtigkeit 1. Wenn Programmiergerät vorhanden: - Umprogrammierung von AAI auf DDD - Anhebung der Stimulationsamplitude und -breite 2. Bei Fehlen eines Programmiergerätes -Versuch der Magnetauflage mit Induktion einer Magnetfrequenzstimulation mit höherer Frequenz und angehobener Stimulationsamplitude- und Impulsbreite -Anlage einer temporären transvenösen Stimulationselektrode -Transkutane Stimulation -(Transösophageale Stimulation) -medikamentöse Anhebung der Herzfrequenz
Cardioversion oder Defibrillation bei SM-Trägern Wenn möglich nicht das sternale Paddel auf den SM plazieren Nach Defibrillation auf Captureverlust achten (cave bei SM-pflichtigem Patienten!) So früh wie möglich SM testen
Geschwindigkeit der Erkennung Die Anzahl schneller Kammerschläge kann programmiert werden z.B. 6, 8, 12, 16 oder mehr erforderliche konsekutiv schnelle Schläge, die für eine Therapieabgabe erforderlich sind.
Zeit bis zur Therapie in der VT-Zone: Anzahl konsekutiver Intervalle x Zykluslänge = Zeit bis zur Therapieabgabe in der VF-Zone Anzahl schneller Intervalle plus Ladezeit=Zeit bis zur Therapieabgabe Die Ladezeit beim intakten Gerät verändert sich mit der Lebensdauer der Geräte
Wann ist eine ICD-Therapie zu erwarten (Ladezeiten approximativ) 12-16sec 10-12sec 8-12sec 6-8 sec O Monate 12 Monate 24 Monate 36 Monate
Ursachen für Funktionsverlust des Gerätes oder Ausbleiben eines Schocks 1. End of life 2. Elektrodenfraktur der PACE/Sense-Elektrode 3. Fraktur der HV-Elektrode bzw. des HV-Anteils 4. Kurzschluß im HV-Anteil mit z.B. der active can bei Isolationsdefekt 5. Bei alten und wenigen neuen Geräten Inaktivierung durch langanhaltende Einwirkung eines Magnetfeldes
Ursachen für Funktionsverlust des Gerätes oder Ausbleiben eines Schocks 6. Alle Therapien erschöpft für eine Episode 7. Kammertachykardie unterhalb der Erkennungsgrenze 8. Ausprogrammierung der Therapien bei letztem Follow-up ohne wieder einzuprogrammieren z.b. nach Provokationsmanöver zur Testung auf Noise-Detektion