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Single Transferable Vote. Eine Alternative zum Kumulieren und Panaschieren von Martin Wilke. Anforderungen an ein Wahlsystem. proportional: der Wähler bekommt, was er gewählt hat kein Anlass zu taktischem Wählen
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Single Transferable Vote Eine Alternative zum Kumulieren und Panaschieren von Martin Wilke
Anforderungen an ein Wahlsystem • proportional: der Wähler bekommt, was er gewählt hat • kein Anlass zu taktischem Wählen • möglichst viele Wähler haben effektiven Einfluss auf das Ergebnis (wenig verschwendete Stimmen)
Warum Verhältniswahl innerhalb der Parteien • Ansichten der Bevölkerungen sollen möglichst gut im Parlament abgebildet werden. • Parteien sind selbst Bündnisse von Menschen unterschiedlicher Ansichten und Interessen. • Innerhalb der Fraktionen finden Mehrheitsentscheidungen statt.
Teil 1 Kritik am Kumulieren und Panaschieren
Kumulieren und Panaschieren • beruht auf Prinzip der relativen Mehrheitswahl • führt zu sehr vielen verschwendeten Stimmen • massive Verzerrungen des Wählerwillens möglich • begünstigt taktisches Wählen
Relative MehrheitswahlEin Gewinner • Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt • Gewinner braucht keine 50% der Stimmen. • Entscheidung durch Minderheit der Wähler • Je mehr Kandidaten es gibt, desto weniger Stimmen reichen für einen Wahlsieg. • Mehrheit der Stimmen fällt unter den Tisch • Gewinner haben ihr Amt nicht mit Gewissheit verdient. • taktisches Wählen: aussichtsreichstes kleineres Übel wählen, um größeres Übel zu verhindern
Ein Gewinner • Verdient ist der Wahlsieg erst, wenn der Gewinner mehr Stimmen hat als alle anderen Kandidaten zusammen. • Also mehr als 50% (absolute Mehrheit) • Statt Stichwahl: Präferenzwahl
Relative MehrheitswahlMehrere Gewinner • Die Kandidaten mit den meisten Stimmen gewinnen. • Genau so werden die Gewinner beim Kumulieren und Panaschieren bestimmt.
Adaption der absoluten Mehrheit • Welchen Stimmenanteil braucht ein Kandidat, damit ihm ein Sitz zusteht? • Der Stimmenanteil muss so groß sein, dass jeder gewählte Kandidat mehr Stimmen hat als alle nicht gewählten Kandidaten zusammen.
Verzerrungen beim Kumulieren Szenario • Uneinigkeit in einer Partei über eine Kriegsbeteiligung • ist eines der entscheidenden Themen des Wahlkampfes • 60% der Wähler dieser Partei sind gegen Krieg, 40% dafür • Kriegsgegner wählen nur Anti-Kriegs-Kandidaten. • Partei erhält 5 Sitze Erwartung: • 3 von 5 Sitzen gehen an Anti-Kriegs-Kandidaten
Fazit zum Kumulieren und Panaschieren • Kumulieren und Panaschieren ist ungeeignet, um damit die eine Parteiliste neuzuordnen. • Denn relative Mehrheiten von Personen-Stimmen sind nur ein schwaches Indiz für Popularität. • Alternative: PräferenzwahlWähler geben ihre Wunschreihenfolge direkt an.
Teil 2 Single Transferable Vote
STV-Stimmzettel ausfüllen • Der Wähler bringt die Kandidaten in eine Rangfolge seiner Wahl. • Und zwar indem er die Kandidaten durchnumeriert. • Seinem liebsten Kandidaten gibt er die Nummer „1“, seinem zweitliebsten die Nummer „2“ usw. • Jeder Wähler kann so viele oder so wenige Kandidaten ordnen wie er will.
Bedeutung der Präferenzen • Wer einem Kandidaten die Nummer 1 gibt, sagt damit, dass dies sein Kandidat erster Wahl ist. • Wer außerdem weiteren Präferenzen (2, 3, 4, usw.) vergibt, sagt damit, welche Kandidaten er bevorzugt, wenn • seine Nummer 1 zu wenig Unterstützung hat, um ins Parlament zu kommen • seine Nummer 1 nicht alle erhaltenen Stimmen braucht, um gewählt zu sein.
Geschichte der STV • erfunden von Thomas Wright Hill 1821, Carl Andrae 1855 und Thomas Hare 1857 • lange Tradition in den Debatten um Wahlreform • erstmals verwendet 1840 in Adelaide, 1856 in Dänemark, 1906 in Tasmanien • Britisches Unterhaus stimmte 5mal für die Einführung von STV, traf aber jeweils auf ein Veto des Oberhauses (der Lords) • Einführung in Irland und Nordirland, um Repräsentation rel. Minderheiten zu gewährleisten • 2005 Referendum in British Columbia (Kanada)
Auszählung • Dazu jetzt eine Animation:http://www.martinwilke.de/stv/bc-stv-full-deutsch.swf
Eigenschaften von STV • Verhältniswahl zwischen Personen • proportionale Ergebnisse nach den Kriterien, die den Wählern wichtig sind. • Minimierung verschwendeter Stimmen • kaum Anlass für taktisches Wählen
Darstellung des Wahlergebnisses • Erstpräferenzen aller Kandidaten und Angabe, welche Kandidaten gewählt sind • Behalte-Wert oder Übertragungswert • Übertragungsprotokolle