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Diatopische und diastratische Varietäten

Diatopische und diastratische Varietäten. Positionen der Translationswissenschaft. Gliederung. Diatopische Varietät. sprachliche Varietät mit begrenzter räumlicher Geltung (geographischer Raum) Dialekte nicht standardisiert (offizielle Normung orthographischer und grammatischer Regeln)

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Diatopische und diastratische Varietäten

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Presentation Transcript


  1. Diatopische und diastratische Varietäten Positionen der Translationswissenschaft

  2. Gliederung

  3. Diatopische Varietät • sprachliche Varietät mit begrenzter räumlicher Geltung (geographischer Raum) • Dialekte nicht standardisiert (offizielle Normung orthographischer und grammatischer Regeln) • typischerweise in gesprochener Sprache Varietäten

  4. Diastratische Varietät • für eine sozial definierte Gruppe charakteristische Sprachvarietät • Bildungsschicht, Berufsgruppe, Alter, ethnische Gruppe, Geschlecht • 3 Typen von Soziolekten • Schichtensprachen (restringierter vs. elaborierter Code) • Gruppensprachen (z. B. Jugendsprache) • Sondersprachen (z. B. Geheimsprachen) Varietäten

  5. Abgrenzung • Dialekte manchmal als „regional bestimmte Soziolekte“ interpretiert •  negative Markierung • Dialekt = Sprecher sozial niederer Schichten • klare Abgrenzung schwierig • unterschiedliche Wahrnehmung abhängig von Dialekt • kulturelle u. gesellschaftliche Ursachen Dialekt vs. Soziolekt

  6. Dialekt ruft stereotypische Assoziationen hervor • „Rangordnung“ der Dialekte • Sächsisch unbeliebt   diastratische Assoziation („dumm“, ungebildet, usw.) Dialekt vs. Soziolekt

  7. Dialekte und Soziolekte haben Vielzahl distinktiver Merkmale • Phonetik, Morphologie, Syntax, Lexik/Semantik • besondere Schwierigkeiten in der ÜS • konnotativer Unterschied zwischen Dialekt und Soziolekt • Dialekte sind sprachliche Kulturspezifika  damit unübersetzbar? • Soziolekte in Kulturen ähnlich und unspezifisch Dialekt vs. Soziolekt

  8. 19. Jhd.: häufige Übertragung eines AS-Dialektes in ZS-Dialekt • danach: zunehmender Verzicht auf Substitution • eher überregionale, umgangssprachliche oder soziolektale Elemente genutzt • Heute: Dialektelemente stark mit Ausgangskultur verflochten (Kolb, Reiß/Vermeer) •  eher ablehnende Haltung zum ÜS dieser Elemente • „Die Zeit des ‚einbürgernden Übersetzens‘ ist endgültig vorbei [...]“(Czennia) Wandel

  9. Konnotative Invarianz im ZT vergleichbare Umgebung hervorgerufen mit vergleichbaren Mitteln Denotative Invarianz • Primat der Bezeichnung (Schreiber) • Neutralisierung Invarianz(Freunek 2002)

  10. Levý (1969) • Informative Funktion der ÜS über entlegene Kultur am wichtigsten • „Einpflanzung“ soll in der ÜS nicht erfolgen • Koller (1978) • Übersetzung tendiert dazu normgerechter zu sein als AT Allgemeine Feststellungen

  11. Reiß/Vermeer (1984) • soziokulturelle Einbettung des AT ausschlaggebender Faktor für das Übersetzen • Sprache und Kultur untrennbar •  Einpflanzung in zielkulturelle Verknüpfungen • Später spricht Vermeer von Vermittlung des „Exotischen“ (1994) Allgemeine Feststellungen

  12. Frank/Schultze (1988) • Sprachliche, stilistische und textuelle Normenbereiche nicht kongruent • Positive bis negative Stellung der Varietäten in versch. Kulturen/Sprachgemeinschaften • Je größer Unterschiede, desto schwieriger Übersetzung Allgemeine Feststellungen

  13. Schmitt, Christian (1990) • äquivalente ÜS von Dialekt und Soziolekt untersch. problematisch • Schreiber (1993) • für Übertragung dialektaler Elemente muss Übersetzer sehr fähig sein • Ergebnisse oft nicht zufriedenstellend • Czennia (2008) • ÜS neigt zu Abschwächung sondersprachlicher Markierungen • Dialekt  Soziolekt • Soziolekt  Standardsprache Allgemeine Feststellungen

  14. Einteilung der Positionen (nach Brembs)

  15. Güttinger, Levý, Albrecht, Ingo • Dialektelement soll nicht durch ein entsprechendes in der ZS ersetzt werden • geografische und soziokulturelle Gründe • Güttinger (1963), Levý (1969) • allenfalls „regional merkmalslose sprachliche Züge“ / Umgangssprache • Ingo (1991) • Kompensation durch dialektale Elemente an anderer Stelle Positionen1. Keine ZS-Entsprechung

  16. Diller/Kornelius (1978) • ZS-Dialektmarkierung weckt andere Assoziationen als AT-Element • Verfälschung des Informationsgehaltes • nur in Ausnahmefällen •  Dialekt bildet zentrales Element des Textes Positionen2. ZS-Entsprechung unter Vorbehalt

  17. Nord (1991) • fordert Funktionsgerechtigkeit und Loyalität gegenüber AT und ZT • zu erhaltende Elemente werden von Skopos bestimmt Positionen3. Abhängigkeit von Skopos und Funktionsgerechtigkeit

  18. Reiß (1971) • Beibehaltung der Abweichungen von Sprachnorm • Erhaltung von Stilmischung/Stilbruch des AT  Wirkung • schlägt keine Methode vor Positionen4. Erhaltung stilistischer Merkmale

  19. Koller (2001) / Sorvali (1983) • AT-Dialekt  ZS-Dialekt • Koller: geografische/stilistische Wirkung zu beachten •  Autonomie des AT • Sorvali: „äquivalente“ Markierung Positionen5. ZS-Entsprechung des AT-Elementes

  20. Kolb (1998) • befürwortet ÜS der Dialektmarkierungen bei Gedichten/Theaterstücken • nur wenn unspezifischer soziokultureller Hintergrund • gegen Kunstsprache • Funktion und Adressat zu beachten Positionen6. Indifferent

  21. Einzelbeispiele vs. Allgemeingültigkeit • keine Richtlinien - Tendenz zu überregionaler Umgangssprache • theoretische und kontrastive Untersuchungen nicht umfassend •  Dialekt und Soziolekt getrennt betrachtet • ungenaue Abgrenzung von Dialekt/Soziolekt PositionenKritik

  22. eher ablehnende Haltung • Funktion und ZK zu beachten •  häufig Neutralisierung • Machbarkeit differenziert betrachtet • Übertragung von diatopischer Varietät  Grenzen des ÜS Fazit

  23. ÜS-Strategien(Czennia)

  24. ÜS-Strategien(Czennia)

  25. Kunstdialekt am Beispiel ... „Willkommen bei den Sch‘tis“ (Originaltitel: „Bienvenue chez les Ch‘tis“ (2008)

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