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ENTSCHEIDUNGSTHEORIE Teil 4b Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement Universität Greifswald. Gliederung. 4 Prognosemodelle 4.1 Statistische Prognosemodelle 4.1.1 Gleitende Durchschnitte 4.1.2 Exponentielle Glättung
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ENTSCHEIDUNGSTHEORIETeil 4bProf. Dr. Steffen FleßaLst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und GesundheitsmanagementUniversität Greifswald
Gliederung 4 Prognosemodelle 4.1 Statistische Prognosemodelle 4.1.1 Gleitende Durchschnitte 4.1.2 Exponentielle Glättung 4.1.3 Ökonometrische Modelle 4.1.4 Neuronale Netze 4.2 Prognostizierende Modelle 4.2.1 Netzplantechnik 4.2.2 Markov-Modelle 4.2.3 System Dynamics 4.3.4 Simulation 4.3 Expertenprognosen
4.2.1 Netzplantechnik • Definition: Ein Netzplan ist ein Graph, der mit Hilfe von Knoten und Kanten (größere) Projekte visualisiert und Anschlussrechnungen ermöglicht • Arten • Tätigkeitsgraph und Ereignisgraph • Stochastische und deterministische NPT • Teilprobleme • Strukturplanung • Zeitplanung • Kostenplanung • Ressourcenplanung
Praxis der NPT • wahrscheinlich häufigstes OR-Verfahren, jedoch meist „versteckt“ in Projektmanagement-Software (z. B. MS-Project) • Arten: • CPM (Critical Path Method, 1956): Theorie • MPM (Metra Potential Method, 1957): Praxis • PERT (Program Evaluation and Review Technique, 1956): Theorie
Strukturplanung • Strukturliste
Tätigkeitsgraph • Inhalt: • Knoten = Tätigkeit • Kante = Anordnungsbeziehung • Metra-Potential-Methode (MPM)
Ereignisgraph • Inhalt: • Knoten = Ereignis (z. B. Anfang/Ende einer Tätigkeit) • Kante = Tätigkeit • Critical Path Method (CPM), Program Evaluation and Review Technique (PERT)
Erweiterung: Puffer Tätigkeiten ohne Puffer sind zeitkritisch, d.h. sie bilden den „kritischen Pfad“
Puffer • Puffer I: Gesamtpuffer • Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger spätest möglich • P_Ii=SZi-FZi • Puffer II: freier Puffer • Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich • P_IIi=Min{FZj-FZi-dij}, wobei P_IIi≥0 • Puffer III: • Alle Vorgänger fangen spätest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich
PERT-COST • Ermittlung von zeitlichen und kostenmäßigen Überschreitungen • Hinweis: Nicht zu verwechseln mit der stochastischen NPT PERT.
Ressourcenplanung • Bedeutung: falls Ressourcen nicht ausreichend sind, müssen die Tätigkeiten verschoben werden • Varianten • Verschiebung innerhalb der Puffer • Verlängerung des frühesten Endzeitpunktes • Verfahren von Fehler • Optimierung: Konventionalstrafe vs. Kosten für Zusatzaggregate
Praxisbeispiel • MS-Project: Bauprojekt ET 4
4.2.2 Markov-Modelle • Prozess: Folge von ursächlich verbundenen Ereignissen im Zeitablauf • Stochastischer Prozess: Abfolge ist nicht fest vorgegeben, sondern unterliegt bestimmten (bekannten) Wahrscheinlichkeiten • Markov-Prozess: Die Übergangswahr-scheinlichkeit aij von Zustand wi nach wj hängt allein von Zustand wi zum Zeitpunkt t, jedoch nicht vom Zustand wk zum Zeitpunkt t-1 ab („Beschränktes Gedächtnis“).
a 12 w2 a 24 a 21 a 42 w1 a 14 w4 a 41 a a 32 23 a 31 a 34 a 13 w3 Zustände und Übergänge im Markov-Graph a 43
Beschreibung von Prozessen • anhand von Ereignissen • z. B. Zahl der Ankünfte (Poissonverteilt) • anhand von Übergängen • z. B. Zwischenankunftszeiten ‚(Negativ-Exponentiell-Verteilt) • Von besonderer Bedeutung sind hierbei Warteprozesse (Warteschlangentheorie)
Prognose mit Markov-Modellen • Vorhersage des Zustandsvektors zum Zeitpunkt t • Berechnung von Kennziffern, z. B. durchschnittliche Aufenthaltsdauer im System, durchschnittliche Wartezeiten etc.
Spezialfälle • Absorbierende Markovketten • es gibt einen Zustand, der nicht mehr verlassen werden kann, z. B. Totalschaden, Tod • Inhomogene Markovketten • Übergangswahrscheinlichkeiten sind nicht konstant
Zugänge, Anfangsbestand, Entwicklung Zugang zu gering, um die Zahl der Autos zu halten: Simulation – wie viele Zugänge brauche ich wo, um Konstanz zu gewährleisten?
Zugänge, Anfangsbestand, Entwicklung Pro Periode zusätzlicher Transport von Greifswald (22/50 Fahrzeuge) und von Berlin (58/50 Fahrzeuge) nach Hamburg nötig, um Konstanz zu halten. 357
4.2.3 System Dynamics • Problem der Prognose mit Markov-Modellen: Homogenität, d.h. Unveränderlichkeit der Übergangswahrscheinlichkeiten • Populationswachstum: Zuwachs ist abhängig von der bestehenden Population
Gleichungen Differentialgleichung Differenzengleichung
Umsetzung • World Dynamics (Club of Rome; Grenzen des Wachstums) • Industrial bzw. Business Dynamics (Forrester, Sterman) • Disease Dynamics • Software: Dynamo (1960), Stella (1980), etc.
Industrial Dynamics • EDV-gestütztes dynamisches Modell der Unternehmung • Technischer Wandel induzierte neues Management-Verständnis • Neue Anforderungen an Methoden der Entscheidungsfindung • Erfassung und Simulation von Informationen zwischen • Abteilungen eines Unternehmens • Unternehmen einer Wertschöpfungskette
Beispiel 1 Bedeutung von Werbung und Konsumentenmarkt in Forresters Industrial Dynamics Konsequenzen für Unternehmen einer Wertschöpfungskette (Produktion und Verteilung)