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International Organization for Migration (IOM) Internationale Organisation für Migration (IOM). Netzwerkstrukturen der IOM vor Ort für Reintegrationsmaßnahmen Marian Benbow, IOM Deutschland. Fachtagung “Neubeginn im Heimatland” München, 30. Mai 2011.
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International Organization for Migration (IOM) Internationale Organisation für Migration (IOM) Netzwerkstrukturen der IOM vor Ort für Reintegrationsmaßnahmen Marian Benbow, IOM Deutschland Fachtagung “Neubeginn im Heimatland” München, 30. Mai 2011
Netzwerkstrukturender IOM vor OrtGliederung 1. Rückkehr- und Reintegrationsprogramme der IOM – allgemeines 2. Reintegration IOM Irak 3. Reintegration IOM Ghana 4. Projektidee: „Reintegrationslotsen“
Arten von Reintegrationsprogrammen • Bestandteile allgemeiner Programme zur Förderung der freiwilligen Rückkehr und Reintegration • Länder- od. Zielgruppenspezifisch • „Origin country managed“ • Aufbau von Kapazitäten in Herkunftsländern zur Aufnahme und Reintegration zurückkehrender eigener Staatsangehöriger
Chronologische Abfolge der freiwilligen Rückkehr und Reintegration ALLGEMEINE AUFGABEN • Assessment, profiling, Kommunikation und Information über die Möglichkeit einer freiwilligen Rückkehr • Erste Beratungs- und Rückkehrberatungsgespräche, konkrete Informationen PRE-DEPARTURE • Rückkehrinformation und -beratung, inkl. herkunftslandspezifische Informationen und Reintegrationsmöglichkeiten • Bearbeitung der Anträge auf freiwillige Rückkehrförderung • Gesundheits-Check-ups und medizinische Hilfsleistungen • Reisevorbereitungen (Pässe, Unterstützung bei Visa/Stempel, Begleitung, Unterbringung) RÜCKKEHRUNTERSTÜTZUNG-REISE • Reiseplanung (ticketing/Gepäckkontingent); Hilfe bei Einstieg • Ggf. Zahlung von Starthilfen/ Taschengeldern • Transitunterstützung NACH RÜCKKEHR • Ggf. Hilfe und Abholung vom Flughafen, Informationsmöglichkeiten, Beratung nach Rückkehr • Hilfe bei Weiterreise im Herkunftsland, temporäre Unterbringung etc. • Unterstützung bei sozialer und wirtschaftlicher Reintegration • Monitoring, Assessments, Anpassungen
Reintegrationsunterstützung 1 • Muss die Ursachen berücksichtigen, die Menschen zu ihrer ersten Migrationsentscheidung bewegt haben • Für alle Beteiligten ist Reintegrationsunterstützung zentral in der Ermöglichung nachhaltiger Rückkehr – für die Migrantin, Herkunfts- und Zielland • Reintegration sollte sich nicht nur an die Migrantin richten, sondern auch der lokalen Gemeinschaft vor Ort zugute kommen, wohin die Rückkehr erfolgen wird. • Reintegrationsunterstützung beginnt im Zielland und setzt sich im Herkunftsland fort. • Reintegrationshilfen sollten auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse der Migrantin zugeschnitten sein.
Reintegrationsunterstützung 2 • Balance zwischen Unterstützung durch Sachleistungen und Barmittel. • Identifizierung der Stakeholder, die im Herkunftsland am Besten die Reintegrationshilfe gewähren können • Entwicklung von Monitoring- und Evaluationsmechanismen, die aktuelle und genaue Daten für die Weiterentwicklung von Reintegrationsunterstützungsmöglichkeiten bieten • Schlüsselkomponenten zur Ermöglichung von Reintegrationsunterstützung - Herkunftslandspezifische Information - Sozio-ökonomisches Profiling von Rückkehrern - Rückkehrberatung mit aktueller, individualisierter rückkehrrelevanter Information - Monitoring nach Rückkehr, und Möglichkeit, Reintegrationshilfen dann weiter anzupassen
Reintegrationsleistungen Kurzzeitige Leistungen a) Taschengelder/ Starthilfen (Bargeld, das vor Ausreise oder nach Ankunft ausgezahlt wird) b) Temporäre Unterbringungslösungen Langfristige Unterstützungsleistungen zur Reintegration a) Entwicklung von KMU (Kredite/ Mikrokredite) b) Unterstützung bei Arbeitssuche (z.B. durch Lohnzuschüsse) c) Hilfen für Bildungs-/ Schulungs-/ Weiterbildungsmaßnahmen d) Unterstützung im Aufbau von Kapazitäten (z.B. Hilfen, um Schulen zu bauen; Kapazitätsaufbau zur Arbeitsmarktsteuerung)
Auswirkungen von Reintegrationsmaßnahmen • Tragen zu einer nachhaltigen Rückkehr und Reintegration bei • Leisten einen Beitrag zur allgemeineren wirtschaftlichen Entwicklung • Sind entscheidend in Situationen nach Konflikten • Bieten Unterstützung im Wiederaufbau und in der allgemeinen Rehabilitierung • Tragen zum Aufbau von Kapazitäten der lokalen zivilgesellschaftlichen Akteure und Institutionen in Herkunftsländern bei • Führen zu einer Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren
Reintegrationsunterstützung - Herausforderungen und Bedürfnisse • Monitoring/ Evaluierung • Notwendigkeit auf Daten/ Analysen zu erfolgreicher Reintegration aufzubauen • Weiterentwicklung des Monitoring • Gemeinsame Indikatoren und Standards für eine „erfolgreiche“ Reintegration • Verbesserte Unterstützung • Mehr Regierungen in Rückkehrländern und verschiedene Ressorts in Zielländern (Kohärenz) müssen eingebunden werden • Anerkennen der Fertigkeiten, Fähigkeiten und Qualifikationen die Rückkehrer haben, und die sie sich angeeignet haben • Entwicklung auch der lokalen Gemeinschaften vor Ort • Gemeinsame Ansätze • Europäischer gemeinsamer Ansatz, der auf bestehenden Strukturen und Expertisen aufbaut • Vergrößertes und effizienteres Netzwerk an Partnern, einschließlich lokaler Partner vor Ort in den Herkunftsländern
IOM Irak • 3 regionale „Hubs“ in Bagdad, Erbil, Basra • 22 Satelliten-Büros im gesamten Irak • Wichtigstes Projekt: PHSS (seit 2007) • Unterstützt durch das „Regional Operation Centre“ in Amman/ Jordanien
Irak - Reintegrationsprojekte • Überwiegend Selbständigkeiten, gefolgt von Arbeitsvermittlung und Hilfe für Wohnraum • Bei Selbständigkeit/ Unternehmensgründungen Handel (unterschiedliche Bereiche) gefolgt von Landwirtschaft/ Viehhaltung
„Community Assistance Projects“ • Unterstützung der lokalen Gemeinschaften vor Ort • Einbeziehen der lok. Bevölkerung in Reintegrationsmaß-nahmen und Verbesserung der allg. Situation
IOM Ghana • Von 2006 – 2011 1.294 freiwillige Rückkehrer aus 15 Staaten, darunter • Libyen (774 Personen) • UK (394 Personen) • Belgien (20 Personen)
Herausforderungen - Ghana • Unterschiede in Reintegrationsprozessen aus unterschiedlichen Zielländern • Falsche Informationen der Rückkehrer und mangelnde Mitwirkung am Reintegrationsprozess • Unzureichende Infrastruktur in ländlichen Gebieten (z.B. Fehlen von Banken) • Hohe Arbeitslosigkeit in Ghana
Umgangsstrategien Ghana • Reintegrationslotsen in Ghana; Case Referral System mit Zielländern: Reintegrationsberatung auch nach Rückkehr; Erklärung des Reintegrationsprozesses. Rückkehrern wird dabei vermittelt, dass sie selbst proaktiv und ernsthaft ihre Reintegrationsprojekte voranbringen müssen • Häufige Monitoringbesuche bei den Rückkehrern • Rückkehrer werden ermutigt, Rückkehrervereine zu gründen oder diesen beizutreten, bzw. gemeinsame Reintegrationsprojekte zu starten • Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren (zuständige Behörden und Nichtregierungsorganisationen), etwa bei der Verbesserung der Arbeitsvermittlungsstrukturen und der Erforschung des regionalen Arbeitsmigrationsgeschehens
„Reintegrationslotsen“ • Individueller Reintegrationsplan – in Aufnahmeland ausgearbeitet; vor Ausreise im Herkunftsland durch Reintegrationslotsen der IOM verifiziert. • RP definiert von MigrantIn mit BeraterIn auf Basis der individuellen Situation… • Hintergrund, Migrationserfahrung und Perspektiven, Qualifizierungen und Ressourcen, Bedürfnisse bei der Reintegration • Spezifische Vulnerabilität – Möglichkeit weiterer Unterstützung ? (besondere Bedürfnisse explizit in RP aufgenommen) • … unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel, und nach Verifizierung im Herkunftsland, dass benötigte Dienste und Sachmittel im Herkunftsland existieren und der RP durchführbar ist. • Reintegrationsvertrag zwischen MigrantIn und IOM/ Rückkehrberatungsstelle: • beiderseitige Verpflichtung; MigranIn nimmt ein Orginal der Reintegrationsvereinbarung bei Abreise ins Herkunftsland mit • Nach Rückkehr und Kontaktaufnahme mit IOM: • Nochmalige Überprüfung des RP durch zeitnahe weitere Beratung durch Reintegrationslotsen • Implementierung des RP durch Rückkehrer mit Unterstützung des örtlichen IOM-Büros und lokalen Partnern • Regelmäßige Updates für die Rückkehrberatungsstelle in Deutschland • Monitoring durch IOM bis 12 Monate nach Rückkehr; gemeinsame Monitoringbesuche von IOM und den Rückkehrberatungsstellen in Deutschland
Vielen Dank! mbenbow@iom.int 0911 4300 120