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News Letter 02

Liebe Shaktis, liebe Shivas,. News Letter 02.

papina
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News Letter 02

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Presentation Transcript


  1. Liebe Shaktis, liebe Shivas, NewsLetter02 geht‘s euch auch so, dass die Zeit zu rasen scheint, und die Ereignisse in so rascher Folge übereinanderpurzeln, dass man nichtmal mehr zum Staunen kommt? Uns geht‘s jedenfalls so, und nach einem (seminarmäßig) fast ferienartigen Februar ist jetzt das Frühjahr mit einer Menge an wunderbaren und spannenden Gruppen an der Reihe. Helena hat die letzen drei Monate über ihrer Diplomarbeit brütend verbracht und sie pünktlich abgegeben, wir haben ein neues Dankeschön-System für unsere Assis entworfen, der zeiTraum hat neue Jalousien und ein renoviertes Bad, die heurige Jahrestrainings-Gruppe hat sich weitgehend etabliert … der Frühling kann loslegen!  Alles Liebe - 4-12

  2. Instituts -news Was gibt es neues? (1) ASSISTIEREN wird jetzt noch attraktiver! Absolvent_innen des Großen Bogens können sich jetzt nicht nur – wie schon immer – in einer Assistenzrolle die neue Perspektive zunutze machen und so ganz neu und noch intensiver selbst wachsen. Als Anerkennung und kleines Dankeschön für die Unterstützung gibt es ab sofort für jeden assistierten Tag eine Gutschrift von 6% Rabatt auf dein nächstes Seminar (drei Assistenztage bringen daher eine Reduktion um 18%!) oder, wahlweise, einen Jour fixe bzw. eine AUM. So sind deine Jours fixes zwischen den Seminaren ganz schnell kostenlos, oder du kannst auf ein längeres Seminar ansparen – deine Gutschrift gilt ein ganzes Jahr lang. Angehende Assistent_innen sind am besten zunächst bei einem Schnuppertag dabei, um sich einzugewöhnen. Wenn das gut klappt, kann es richtig losgehen – wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! Tantra-Plausch im Second Life Jeden ersten Mittwoch im Monat von 20-21h gibt es nun einen Tantra-Plausch auf unserer Insel im Second Life! SL ist einer der romantischsten und grafisch aufregendsten Plätze im Internet. Du kommst einfach zum Treffen und hast Gelegenheit Fragen zu stellen, Erfahrungen auszutauschen und Kontakt mit Gleichgesinnten zu pflegen.

  3. Instituts -news Was gibt es neues? (2) AUFSTELLEN gegen Spende?! Ja, das gibt‘s! Im Rahmen unserer Ausbildung für AufstellungsleiterInnen bieten wir den fortgeschrittenen unter unseren Azubis einmalig die Möglichkeit, unter Supervision (also mit Netz ) und unter realen Bedingungen Aufstellungen zu leiten. Dieses kurze Wochenende – Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag – ist eine gute Gelegenheit, dir die Dynamiken in deinem Familiensystem anzusehen, gute Lösungsschritte zu setzen und alte, schmerzliche Muster aus der Kindheit aufzulösen. Zusätzlich kannst du den Auszubildenden auf die Finger schauen und die Leistung, die hinter einer gelungenen Aufstellung steckt, vielleicht erstmals so richtig einschätzen. 28.6.-1.7. 12, Wien GEWINNSPIEL im Second Life! Es ist wieder soweit: die verspielten Findigen unter euch machen beim neuesten Gewinnspiel auf unserer SL-Insel mit – Vergnügen und verbesserte Geschicklichkeit im Umgang mit deinem Avatar garantiert! Diesmal zu gewinnen: Die Teilnahme an Männersache 1(17.-20.5.12)!

  4. Instituts -news Was gibt es neues? (3) PAAR-WEISE! Wie versprochen, hier mehr Details zum neuen dreiteiligen Zyklus Paar-Weise. Keine Voraussetzungen, Rabatt bei Buchung des gesamten Zyklus‘! (Level 0/2) Liebe, die hält. DasBeziehungspickerl: Viele meinen, Liebe die von Dauer ist sei halt ein bloßer Glücksfall. Ganz so ist es nicht: Glückliche , haltbare Beziehungen haben bestimmte Regeln beachtet und klare Schwerpunkte gesetzt. Welche das sind? Das verraten wir hier! 23.-25.11. 12, (voraussichtl.) Niederbayern Mit Leib & Seele:Liebe und Beziehung gedeihen dort, wo wir mit Leib und Seele bei der Sache sind. Die spielerische Freude aneinander ist entscheidend für das Gefühl des Glücklichseins in einer Partnerschaft. Lasst euch altvertraute Freuden aufpolieren und neue in euren Spielplan aufnehmen – das Leben darf ab sofort ein Fest sein! 15.-17.2. 2013, (voraussichtl.) Niederbayern Glückshormone: Das Besondere in dir und deinem/ deiner Liebsten zu erkennen und gebührend zu feiern ist eines der Geheimrezepte glücklicher Partnerschaften. Hier erfahrt ihr wie es sich anfühlen kann, mit kleinen Ritualen den Alltag in ein immer wieder neues Abenteuer zu verwandeln! 26.-28.4. 2013, (voraussichtl.) Niederbayern

  5. Plätze sichern! Kommende Seminare EROTIC TOUCH 2 – Yoni-Lingam Massage für Erfahrene: (Level 5/5) Heilung, die in Lust überfließt – Lust, die gleichzeitig Heilung ist. LETZTE PLÄTZE! 28.4.-1.5. 12, OÖ RÄUBERTÖCHTER – Bravsein war gestern! Ein Seminar für Frauen, die andere gernhaben können.(Level 0/2) Lange genug für andere dagewesen? Nase voll vom Brav-und-gesittet-Sein? Komm! Das Abenteuer und dein innerer Wildfang warten auf dich! 7.-10.6.12, Tirol Anmeldeschluss 16.4.13! 8sam statt 1sam – Der stressfreie Einstieg ins tantrische Erleben! (Level 0/2) Tage zum Einatmen. Achtsamkeit erleben. Wirklich gehört werden. 4.-6.5. 12, OÖ MÄNNERSACHE 1– Freu(n)de finden. Zum Wesentlichen kommen. (Level 0/2) Eine starke Gruppe – ein starkes Erlebnis. Für richtige Männer und gute Freunde. 17.-20.5. 12, OÖ

  6. Das sagen unsere teilnehmer_innen: feedbacks Trauer, Wut und Freude stehen für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es ist Fülle um mich herum. Je weniger ich festhalten will, desto mehr bekomme ich. Es ist alles da. Mein neuer Glaubenssatz:Ich übernehme Verantwortung für mein Leben! Wenn ich mir meine Wünsche 1) bewusst mache und 2) ausspreche – dann können sie in Erfüllung gehen, leichter als ich glaube…. Achtsamkeit mit mir und mit anderen; und meine Aufmerksamkeit zu sammeln für meine Heilung. DANKE… komme mit Angst… gehe mit Glück… • In mir breitet sich so etwas wie Friede aus, Freundlichkeit zu mir selbst. Danke der Gruppe für viele tolle Begegnungen, Achtsamkeit, Humor, Geborgenheit, Unterstützung – Danke der Leitung für professionelle Begleitung, Geduld, Weisheit.

  7. Was hat Tantra mit Sex zu tun? Ein wenig Hintergrundinformation für Einsteiger_innen und Erfahrene über die Zusammenhänge von Tantra und Sexualität. Dieser Artikel ist ersmals in Ursache & Wirkung im März 2012 erschienen. ARTIKEL Die indische Lehre kann ein frisches erotisches Lüftchen ins Schlafzimmer bringen, versprechen herkömmliche Sexualratgeber. Nur wenige Menschen wissen aber worum es sich bei Tantra genau handelt und was es bezwecken soll. Tantra jedenfalls kann sich positiv auf sämtliche Beziehungen im Leben auswirken. Was ist Tantra? Immer wieder wird diese Frage aufgeworfen. Von spirituell interessierten Menschen, Seminarteilnehmern, praktizierenden Buddhistsen und auch Journalisten. Die Antwort darauf kann durchaus unterschiedlich ausfallen. Denn das Thema selbst ist unfügsam, windet sich wie die sprichwörtliche Kundalini-Schlange und verlangt kompromisslos einen immer neuen Zugang. Je nachdem womit das Gegenüber bereits vertraut ist, was der Situation angemessen ist und nicht zuletzt, was einer selbst seit dem letzten Mal an Erfahrung und Einsicht dazugewonnen hat, wird die Antwort auf die immer gleiche Frage sich wandeln wie die Bilder in einem Kaleidoskop. Auch die Übersetzung des Sanskrit-Begriffs Tantra entzieht sich dem eindimensionalen Zugriff. Sanskrit-Wörterbücher nennen für tantra als Silbenkombination die Bedeutungen Arznei, Glück, Webstuhl, Feuerprobe, Trick, Eid, richtige Vorgangsweise oder auch Ursache für mehr als eine Wirkung bedeuten. Weitere wichtige Bedeutungen von tantra sind wissenschaftliche Arbeit oder religiöse Abhandlung (vergleiche Tantra als Bezeichnung für Lehrschriften einer sehr spezifischen Übungspraxis, etwa als Kalachakra-Tantra). Im westlicheren Kulturkreis hingegen wird unter Tantra oft eine Sammlung von Methoden zur Persönlichkeitsentwicklung unter Einbeziehung des Aspekts nicht-hedonistischer Sexualität verstanden. Diese Mehrfachbedeutung des Begriffs führt immer wieder zu Missverständnissen zwischen den verschiedenen Tantra-Praktizierenden. Während viele der genannten Bedeutun-gen selbsterklärend sind, kann ich dem webenden, verbindenden Aspekt des Begriffs besonders viel abgewinnen. Was genau wird denn nun auf dem tantrischen Webstuhl verwoben und verbunden? Ganz schlicht: Gegensätze. Sie werden so lange gezielt verbunden, bis sie sich aufgelöst haben, bis die Grenzen zwischen ihnen sich verwoben haben, bis die Übende sich so auf eine Ebene jenseits der Dualität und des mentalen Verstehens katapultiert und damit – für Sekunden jedenfalls - das Ziel des Strebens erreicht hat. Das liest sich einfacher als es ist. Das Auflösen von Gegensätzen geht mit massiven inneren Widerständen einher, denn unser Geist tut sich schwer einzusehen dass es etwas jenseits von heiß und kalt, gut und schlecht, existent und nicht existent und vor allem, dem Geist selbst geben soll. (Die Fortsetzung dieses Artikels findest du ab Seite 13.)

  8. Wie leben wirklich geht…  Ernst & heiter

  9. Wir suchen Dich ! Hast du lust…? • Neben dem Mitmachen bei Seminaren als reguläre_r Teilnehmer_in stehen dir noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, die viel Erfahrung und Freude bei wenig Budgetbelastung bringen: • Assistieren: Absolvent_innen des Großen Bogens sind berechtigt, nach einem Probelauf bei Seminaren die sie selbst bereits besucht haben, zu assistieren. Es fallen lediglich die Unterkunftskosten an UND du bekommst Bonus-Prozente für dein nächstes gebuchtes Seminar gutgeschrieben (s.S.4). • Wenn du als Assi dabei sein möchtest, such dir ein Seminar aus und ruf uns an! • Pausenchef: Bei den Wiener Schnuppertagen und bei Familienaufstellungen freuen wir uns über Wiederholer, die uns im Foyer des zeiTraums unterstützen; du als Pausenchef_in kannst dich dafür übers gratis Mitmachen freuen. • Praktikum am Institut: Unser Büro braucht laufend tatkräftige Unterstützung von gutorganisierten, computerfreundlichen Menschen mit ca. 10 Wochenstunden Tagesfreizeit. Wenn du für mindestens 12 Monate am Pulsschlag des Instituts dabeisein möchtest, freuen wir uns auf deinen Anruf! • Einspringen: Manchmal schlägt die Grippewelle zu und die angestrebte ungefähre Ausgeglichenheit einer Gruppe ist nicht mehr gegeben. Dann gibt es seitens des Instituts ein Mailing an alle, die in Frage kommen (zB alle Frauen mit Erfahrungslevel 4+) und du hast dann – wenn du schnell bist – die Chance, gegen einen sehr reduzierten Beitrag an diesem Seminar teilnehmen! Pausenchef-Plätze FA 10.-13.5. 12 FA 20.-23.9. 12 FA 15.-18.11. 12 ST 16.9.12 ST 11.11. 12 Assi-Plätze verfügbar 8-1: 4.-6. 5. 12, OÖ ST: 6.5. 12, ZR L&H: 26.5.-1.6.12, Bayern BS: 4.-8. 7. 12, NÖ Praktikum Seminare gratis? Aber ja! Punkt 3) durchlesen, zustimmen und anrufen: 419 76 88

  10. Wer begleitet dich? Das Team Seminarleitung Dr. Amrit Fuchs In Ausbildung tantralehrer Administration Nick Möbius Ale Schratt Mag. Helena Krivan aufstellungsleitung Barbara Schwarzmann Nick Federmann Praktikant Ale Schratt Peter Petz Hans Schieber, MSC Walter Brand Du möchtest mehr über uns wissen? HIER klicken!

  11. Wegweiser levels Levels, ganz einfach! Wir vom Institut Namasté sind stolz darauf, euch ein reichhaltiges Buffet an Veranstaltungen bieten zu können – von den allerersten Schritten in Richtung Selbsterfahrung bis zu sehr anspruchsvollen Seminaren für fortgeschrittene Tantra-Übende, aufgebaut in sanft ansteigenden, logischen Stufen. Die Üppigkeit des Angebots führt freilich manchmal zu Orientierungsschwierigkeiten, besonders für Einsteiger_innen. Welches Seminar passt am besten zu mir und meiner derzeitigen Lebenssituation? Das Level-System soll dir dabei helfen, einen ersten Überblick zu gewinnen. Wie immer gilt: wenn etwas unklar ist – einfach anrufen. Wir sind gerne für dich da! SO FUNKTIONIERT‘S: Level 0/3 bedeutet, dass du zum Buchen keine (0) Voraussetzungen brauchst; dasAbsolvieren des Seminars hebt dich auf Erfahrungslevel 3. Das ist wichtig zu wissen, wenn du dich zB für Erotic Touch 1 interessierst oder die AUM, die beide Level 3/3 haben: Du brauchst ein 3-er Seminar als Voraussetzung, bleibst jedoch auch nach dem Seminar auf demselben Erfahrungslevel wie vorher. Anderes Beispiel: Willst du die Tantralehrer-Ausbildung machen, brauchst du zum Einsteigen L11 und schließt mit dem höchsten Level ab, den wir zu vergeben haben, nämlich L14.

  12. So findest du uns: IMPRESSUM

  13. Tantra & Sex artikel (Fortsetzung von S. 7) Tantrische Ansätze waren von jeher revolutionär und riefen Widerstand hervor; das ist auch der Grund warum Tantra nie eine Massenbewegung, sondern immer Anliegen lediglich einer Handvoll scheinbar Halbverrückter war. Vor rund 4000 Jahren in Südindien vor dem religiösen Hintergrund des Hinduismus entstanden, hat sich die frühe Tantra-Bewegung radikal gegen alles gewendet das den eigenen Vätern heilig war und als alleinseligmachender Weg zum Erwachen angesehen wurde: Reinheit etwa, Kastenwesen, rigoroses Fleisch- und Alkoholverbot. Die respektlose junge Generation hingegen behauptete dass Erwachen genau dann erreicht wird, wenn Versuchungen nicht unter Selbstkasteiung widerstanden wird. Im Gegenteil: die Versuchungen sollten zum Ruhm der Götter in sakralem Rahmen ausgelebt werden, bis sich ihre Leerheit ganz von selbst offenbarte. Wer es heute mit möglichst unverfälschtem Tantra beschäftigen will, sollte also einigen Mut und viel Lust auf Veränderung im Gepäck haben, denn traditionelles Tantra setzt auch heute noch auf Provokation. Allerdings niemals um der Provokation selbst willen sondern stets, um einen Paradigmensprung im Denken der Übenden zu bewirken: das Erkennen der Wirklichkeit zu erreichen, indem die üblichen Regeln dieser Wirklichkeit für kurze Zeiträume außer Kraft gesetzt werden. Tantra vermählt also Spiritualität mit Sexualität und gibt der Sexualität ihre tiefe, mystische Bedeutung zurück. Denn was könnte ehrfurchtgebietender sein als die Schaffung neuen Lebens? Und doch geht von diesem Ehrfurchtgebieten-den nichts verloren, wenn diese geheimnisvolle Energie ganz bewusst nicht für äußere, sondern für innere Zeugung verwendet wird. Dieser Turbo-Effekt ist es, der tiefe Einsicht in überschaubar kurzer Zeit erlebbar macht. Manche der Methoden – oft überra-schend zeitgemäß und psychologisch wohlfundiert – können wir heute noch in Texten wie etwa dem Hevajra-Tantra nachlesen, die als Grundlage für Sadhanas des Anuttara-Yoga-Tantra dienen. Damals wie heute gilt, dass für solche außergewöhnlichen Entwicklungs-schritte auch außergewöhnlich viel Energie erforderlich ist: es braucht Konsequenz beim Üben, Entschlossen-heit zum Durchhalten, Mut in schwierigen Phasen, Zuversicht wenn nichts klappen will oder das Gebälk des selbstgebastelten Weltgebäudes zu krachen beginnt – und vor allem auch die Kraft zu Weisheit und Demut, wenn sich irgendwann doch Resultate des Übens einstellen. Woher soll nun diese viele Energie zum Erkennen der Wirklichkeit kommen? Wo gibt es eine Quelle die leicht zugänglich und dabei unerschöpflich ist und unwiderstehlich stark sprudelt? Die Antwort der frühen Tantrika war naheliegend und ruft dennoch bis heute ungläubiges Staunen hervor: pure Schöpfungsenergie. Die Kraft der Kreativität. Die Lebenskraft schlechthin - Sexualität.  

  14. Tantra & Sex artikel (Fortsetzung von S. 13) Sexualität ist für Tantra daher – im Gegensatz zu dem, was oft geglaubt wird – niemals Selbstzweck. Es geht nie um Lustgewinn; der ist lediglich ein angenehmer Nebeneffekt. Sexualität ist im Tantra ein Gefährt, ein Mittel, eine Form der Meditation, die die Übenden gezielt und ohne das Schaffen persönlicher Bindungen verwenden, um genügend Energie zu erzeugen und so schneller ans Ziel des tiefen Verstehens zu gelangen. Wenn Tantra nun nichts mit Sexualität als Ausdruck von Liebe und Verbundenheit zu einer bestimmten Partnerin zu tun hat – was hat dann Tantra überhaupt mit Beziehung zu tun? Richtig: Gar nichts. Oder bestenfalls wieder nur als Nebeneffekt. Einmal mehr im Gegensatz zu dem, was viele – darunter auch solche die Tantra-Workshops anbieten – glauben, ist Tantra kein exotisches Elixier das mit Mantraklang, Räucherstäbchenduft und akrobatischen Stellungen müden Beziehungen wieder auf die Sprünge hilft. Versteht man Tantra in seinem traditionellen Kontext, ohne es zu Sex-Gymnastik oder Paartherapie zu verwässern, dann ist es ein Übungsweg für Individuen, die einander auf diesem Weg unterstützen. Folgt man dabei dem hinduistischen Pfad, ist Befreiung von Illusionen für eine selbst das Ziel; ist man mehr auf der buddhistischen Seite unterwegs, übt man Tantra, um Erkenntnis zum Wohle aller Wesen zu erlangen. Viele meinen freilich, wenn sie zu einer Tantramassage gehen, hätten sie damit schon Tantra erfahren; ebenso glauben manche Paare dass sie eine tantrische Beziehung leben, während es sich dabei lediglich um eine offene Beziehung mit wechselnden Sexualpartnern handelt. Wer tantrische Lebensfreude und Leichtfüßigkeit leben will, muss vorher einiges an Zeit und Mühe investieren. Tantra ist ziemlich aufwendig und wenig schmeichelhaft fürs Ego, wenn man es ernst meint mit dem Erkennen-Wollen. Eben darum brauchen wir die erwähnten Mengen an Energie, die wir aus freudvoller erotischer Betätigung schöpfen können. Der Haken daran ist, dass das klassische Tantra von einem natürlichen, herzlichen, entspannten Verhältnis zur Sexualität ausgeht. Hat man ein solches, steht uns die sprudelnde Schöpfungsenergie tatsächlich zur Verfügung, und wir können uns frohgemut ans Erkennen machen. Nur – wer von uns hat schon ein entspanntes, von keiner Neurose getrübtes, stressfreies und freudiges Verhältnis zur Sexualität? Um also mit der Kraft der Quelle arbeiten zu können, muss sie zunächst einmal freigelegt werden. Sind Beziehungen im Tantra also gar kein Thema? Selbstverständlich – wenn auch ein wenig anders als wir es gewohnt sind. Eine der Methoden ist ja das Verbinden von Gegensätzen. Dies kann in einer ritualisierten Vereinigung zwischen männlich und weiblich geschehen, oder aber auch viel einfacher und alltäglicher: Etwa indem wir es uns zur täglichen Übung machen zu verstehen, dass alles was wir wahrnehme Projektionen unseres eigenen Geistes sind. Ganz gleich wen ich also unterstütze, kränke, bewundere oder verachte: es trifft immer nur mich selbst. Insofern ist die Trennlinie zwischen mir und „den anderen“, egal welcher Nationalität, Einkommensstufe oder Geisteshaltung, nur eine weitere Illusion, die mich in meinem Käfig der irrigen Weltsicht gefangen hält. Habe ich mich durch Übung von emotionalen und geistigen Verstrickungen auch nur ansatzweise befreit, wirkt sich das jedoch automatisch positiv auf sämtliche meiner Beziehungen aus: Ich höre allmählich auf, den anderen Schuld an den Unannehmlichkeiten in meinem Leben zuzuweisen, ich verstehe die Ursachen ihrer eigenen Verstrickungen besser und bin nachsichtiger und geduldiger mit ihnen. Das wäre, neben Achtsamkeit, Körperbewusstsein und Dankbarkeit, ein sinnvolles tantrisches Übungsprogramm.

  15. Tantra & Sex artikel (Fortsetzung von S. 14) Das ist der Grund warum das sogenannte westliche Tantra auf der Einsteigerstufe oft eher wie Biodanza und Kommunikations-training wirkt und auf der Mittelstufe häufig wie Körperarbeit, Therapie und Lebensschule. Auf diese Weise werden Körper, Geist und Herz behutsam und gemeinsam trainiert; das Ergebnis ist ein holistisches Wachstum des ganzen Menschen. Erkenntniswege die den Körper ignorieren oder gar verachten, sind vom tantrischen Standpunkt aus ungünstig, denn ohne Körper hätten wir keine Sinne. Ohne unsere Sinne aber könnten wir die Dualität nicht wahrnehmen – und folglich auch nicht über sie hinauswachsen. Wenn man sich nun, neugierig geworden, mit Tantra befassen möchte – wie geht man es am besten an? Es aus einem Buch lernen zu wollen widerspricht nicht nur der mündlichen Tradition; es ist auch mit großer Wahrscheinlichkeit schade um die Zeit, da viele Übungen nur schwer in Schriftform vermittelbar sind. Besonders auf den ersten tantrischen Teilstrecken ist eine Gruppe hilfreich, in der ich mich gut aufgehoben fühle und die mich mein Entwicklungspotenzial erkennen lässt; auch jemand den ich vertrauensvoll fragen kann und der mir bei Schwierigkeiten weiterhilft, weil er/sie über viel eigene Erfahrung verfügt, ist eine wertvolle Stütze. • Das Finden einer guten Lehrerin ist etwas Besonderes. Erwarte nicht, dass es gleich beim ersten Anlauf klappt; nimm dir also Zeit und hab Geduld. Ja, es kann Jahre dauern. • Schau dir mehrere an: Im Seminar selbst und auch außerhalb. Wenn sie Bücher oder Artikel schreiben, lies sie. Mach dir dein eigenes Bild. • Kontaktiere sie persönlich. Solange du respektvoll und unaufdringlich bist, sollte die freundliche und klare Beantwortung einiger Fragen möglich sein. Gurufiguren die nicht wenigstens über e-mail persönlich erreichbar sind, sind für Lernende wenig hilfreich. • Schau dir die Schüler deiner potentiellen Lehrerin an, besonders die, die sie als Fortgeschrittene bezeichnet. Sind sie gute Vorbilder für dich? Möchtest du in einigen Jahren auch so sein? • Wie ist die Stimmung in der Gruppe? Wie wird mit Spannungen und Widerständen umgegangen? Wird auch gelacht, aber nicht über andere? • Überprüfe Möglichkeiten eines Ausstiegs: Er sollte jederzeit und problemlos möglich sein. • Will man eine geeignete Lehrerin oder einen Lehrer finden, ist das ein echtes Projekt. Nachstehend eine Handvoll Hinweise, die man dabei beachten kann aber nicht muss. • Tut man es nicht, so wie ich in meiner Anfangszeit, sind die Lektionen nicht weniger wichtig, aber oft weitaus weniger vergnüglich und die Umwege können recht lang werden.

  16. Tantra & Sex artikel (Fortsetzung von S. 15) • Es ist ein gutes Zeichen, wenn deine Lehrerin dich darin bestärkt, auch bei anderen Anbietern zu lernen. • Werden persönliche Dienstleistungen erwartet und/oder eingefordert? • Sind Regeln transparent, nachvollziehbar und hinterfragbar? • Gerade weil Tantra mit sexueller Energie arbeitet ist es besonders wichtig, eine klare Linie zwischen Lehrenden und Lernenden zu ziehen: erotische Anspielungen, Angebote oder Aufträge seitens der Lehrenden sind ein Alarmzeichen; ebenso wenn Lehrende erotische Angebote der Lernenden annehmen. • Wie geht die Lehrerin mit eigenen Schwächen und Fehlern um? Ist sie bereit zu erklären, dass sie etwas nicht weiß oder vermasselt hat? • Sagt sie von sich selbst dass sie erleuchtet ist oder über besondere Fähigkeiten verfügt, oder gestattet sie dass andere es von ihr behaupten? • Generell gilt: Jede findet die Lehrerin, die zu diesem Zeitpunkt am besten passt. • Die tantrische und buddhistische Welt begegnen einander immer wieder und durchdringen sich teilweise untrennbar. • Das körperfreundliche westliche Tantra jedenfalls ist jener Bauteil, der das Gedankengebäude des tantrischen Buddhismus erst zu einem lebendigen, sinnvollen Ganzen rundet. • Helena Krivan, 2012

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