1 / 22

Von der klassischen Physik zur Quantenmechanik – eine naturwissenschaftliche Revolution

Von der klassischen Physik zur Quantenmechanik – eine naturwissenschaftliche Revolution. Fakultät für Physik Universität Wien. Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Österreichische Akademie der Wissenschaften. Johannes Kofler. Origin Symposium Linz, 2. September 2011.

Download Presentation

Von der klassischen Physik zur Quantenmechanik – eine naturwissenschaftliche Revolution

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Von der klassischen Physik zur Quantenmechanik – eine naturwissenschaftliche Revolution Fakultät für Physik Universität Wien Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Österreichische Akademie der Wissenschaften Johannes Kofler Origin Symposium Linz, 2. September 2011

  2. Mechanik (16.–19. Jh.) • Lehre von der Bewegung von Körpern durch Kräfte • Antike: Archimedes (Hebelgesetz, Auftrieb) • Um 1590: Galileo Galileis Fallexperimente • 1687: Isaac Newtons „PrincipiaMathematica“: • Newtonsche Gesetze der Bewegung (F = ma) & Gravitationsgesetz  Keplersche Gesetze • Jedes Teilchen hat stets einen definitiven Ort und eine definitive Geschwindigkeit • Determinismus („Laplacescher Dämon“) Isaac Newton (1643–1727) Stoßgesetze Aerodynamik Himmelsmechanik

  3. Optik (17.–19. Jh.) • Lehre vom Sichtbaren • Erste Linsen in der Antike: Assyrien, Ägypten, Babylon, Griechenland • Erste Mikroskope und Teleskope um 1600 • Johannes Kepler (Mondfinsternis), WillebrordSnellius (Brechung), Christiaan Huygens (Wellen), Isaac Newton (Teilchen, Farbaufspaltung), Thomas Young (Interferenz), Francesco Maria Grimaldi & Augustin-Jean Fresnel (Beugung) Christiaan Huygens (1629-1695) Brechung Reflexion Beugung

  4. Elektrizität & Magnetismus (17.–19. Jh.) • Lehre von elektrischen Ladungen und elektrischen und magnetischen Feldern • Antike: Zitteraal, Bernstein („elektron“) • Ab 1650: Otto von Guericke (Elektrisiermaschine), Benjamin Franklin (Blitzableiter), Luigi Galvani (zuckende Froschschenkel), Alessandro Volta (Batterie), Charles Augustin de Coulomb (Kraftgesetz), Hans Christian Oersted & André-Marie Ampère (Strom bewegt Kompassnadel), Michael Faraday (Feldbegriff) • 1864: James Clerk Maxwell: Elektromagnetismus (Licht als Spezialfall), Maxwellsche Gleichungen James Clerk Maxwell (1831–1879) Elektrische Entladungen Elektrischer Strom Magnetfelder

  5. Thermodynamik (19. Jh.) • Lehre von der Wärme und Umverteilung von Energie • Sadi Carnot: Druck/Temperatur in Wärmekraftmaschinen • Julius Robert Mayer: Energieerhaltung (1. Hauptsatz) • Rudolf Clausius: 2. Hauptsatz (Unmöglichkeit des Perpetuum Mobile) • Um 1880: Ludwig Boltzmann: Entropie, statistische Mechanik (Thermodynamik reduziert auf Mechanik) • Exakte Berechnung statistischer Größen, zB. Druck und Temperatur eines Gases; einzelne Teilchenorte und Teilchengeschwindigkeiten sind unbekannt Ludwig Blotzmann (1844–1906) Dampfmaschine Wetter Phasenübergänge

  6. Relativitätstheorie (20. Jh.) • Theorie über Raum und Zeit und Gravitation • Spezielle Relativitätstheorie (1905): • Konstanz der Lichtgeschwindigkeit  schnell bewegte Uhren gehen langsamer, schnell bewegte Maßstäbe werden kürzer, schnell bewegte Massen werden schwerer, E = mc2 • Allgemeine Relativitätstheorie (1915): • Relativitätsprinzip  Gravitation ist keine Kraft sondern die Krümmung von Raum und Zeit durch Materie Albert Einstein (1879–1955) Global Positioning System Astronomie & Kosmologie Teilchenbeschleuniger

  7. Klassische Physik • Mechanik, Optik, Elektromagnetismus, Thermodynamik und Relativitätstheorie • Objekte haben stets definitive Eigenschaften • Die Welt läuft wie ein Uhrwerk ab (Determinismus und Kausalität) • Die Wahrscheinlichkeiten in der statistischen Physik ergeben sich nur aufgrund von unserer Ignoranz • Im Prinzip ist alles vorherberechenbar (Reduktionismus)

  8. Quantenmechanik (20. Jh.) • 1900: Max Planck, Plancksches Strahlungsgesetz (Quantelung der Energieaufnahme/Abgabe) • 1905: Albert Einstein, Erklärung des photoelektrischen Effekts (Lichtquanten) • 1913: Niels Bohr, Bohrsches Atommodell (stabile Bahnen und Quantensprünge) • 1925/26: Werner Heisenberg & Erwin Schrödinger: Quanten-mechanik, Schrödinger-Gleichung

  9. Geschichte des Lichts Optik Elektromagnetismus Quantentheorie Christiaan Huygens (1629–1695) Isaac Newton (1643–1727) James Clerk Maxwell (1831–1879) Albert Einstein (1879–1955) elektromagnetische Wellen Wellen Teilchen Quanten

  10. Der Zufall in der Natur Klassischer Zufall (zB. Roulette, Wetter) Quantenzufall (zB. radioaktiver Zerfall, Photon am 50/50-Strahlteiler) Zufall ist nur subjektiv im Prinzip alles vorherberechenbar (deterministisches Chaos) Vorhersage für das Einzelereignis offenbar unmöglich Zufall ist objektiv

  11. Heisenbergsche Unschärferelation 1927 durch Werner Heisenberg Teilchen mit Masse m Ort: q Ortsunschärfe: q Impuls: p (= Masse m mal Geschwindigkeit v) Impulsunschärfe: p Klassische Mechanik: q = 0, p = 0 möglich Quantenmechanik: qp  h/4. Ort und Impuls eines Teilchens können nicht mehr gleichzeitig beliebig genau festgelegt sein

  12. Das Doppelspalt-Experiment Klassische Physik Quantenphysik Teilchen (zB. Sandkörner) Wellen (zB. Schall, Wasser) Quanten (Elektronen, Atome, Moleküle, Photonen, …) Welle-Teilchen-Dualismus Superposition: |linker Spalt + |rechter Spalt Quelle: http://www.blacklightpower.com/theory/DoubleSlit.shtml

  13. Makroskopische Superpositionen Möglich? Oder unmöglich?

  14. Quantenzustände Superposition: |  = | + | Polarisation: horizontal, vertikal Verschränkung (Mehrteilchenzustand): |AB = |AB + |AB Vertikal polarisiert Nichtlinearer Kristall = |AB + |AB B Alice Bob UV- Laser A Basis: Resultat Basis: Resultat /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  /:  Horizontal polarisiert lokal: zufällig global: perfekte Korrelation

  15. „Entanglement“ (Verschränkung) “Maximales Wissen über ein zusammen-gesetztes System bedeutet nicht notweniger-weise maximales Wissen über alle seine Teile, nicht einmal dann, wenn diese gänzlich voneinander getrennt sind und sich im Moment überhaupt nicht beeinflussen.” (1935) • Bei verschränkten Teilchen sind die gemeinsamen Eigenschaften perfekt definiert, die Einzeleigenschaften aber vollkommen unbestimmt • Erst bei der Messung manifestieren sich die Einzeleigenschaften Erwin Schrödinger

  16. Vollständigkeit der Quantenmechanik EPR 1935 Kann der Wahrscheinlichkeits-charakter (Zufall) der Quanten-mechanik auf eine darunter-liegende Theorie reduziert werden? Gibt es einen zugrundeliegen-den „Mechanismus“ so wie in der statistischen Mechanik? Boris Podolsky Albert Einstein Nathan Rosen Statistische Mechanik: Quantenmechanik: ?

  17. Lokaler Realismus Realismus: Objekte haben ihre Eigenschaften definitiv und unabhängig von der Messung Lokalität: Messungen an einem Ort beeinflussen nicht die (gleichzeitigen) Messungen an einem anderen Alice und Bob sind in zwei entfernten Laboratorien, bekommen Teilchen (zB. Würfel) und messen jeweils eine von zwei Größen (zB. Farbe und Parität) Messung 1: Farbe Resultat: A1 (Alice), B1 (Bob) Messung 2: Parität Resultat: A2 (Alice), B2 (Bob) Mögliche Werte: +1 (gerade bzw. rot) –1 (ungerade bzw. schwarz) Bob Alice A1 (B1 + B2) + A2 (B1 – B2) = ±2 für alle lokal realistischen (= klassischen) Theorien lokaler Realismus begrenzt mögliche Korrelationen A1B1 + A1B2 + A2B1 – A2B2 = ±2 A1B1 + A1B2 + A2B1 – A2B2≤ 2

  18. Die Bellsche Ungleichung Würfel  Photonen. Mit dem Quantenzustand |AB = |AB + |AB kann die linke Seite der Bellschen Ungleichung (1964) A1B1 + A1B2 + A2B1 – A2B2≤ 2 gleich 22 2,83 werden. Widerpruch: 2,83 ≤ 2. John S. Bell B2 A2 B1 A1 • Fazit: • Quantenmechanik verletzt die Bellsche Ungleichung (erste Experimente in den 1970er Jahren) • Quantenmechanik kann daher nicht auf lokalen Realismus (dh. klassische Physik) reduziert werden • Das EPR-Programm ist unmöglich ?

  19. Einstein vs. Bohr Albert Einstein (1879–1955) Niels Bohr (1885–1962) Was kann über die Natur gesagt werden? Was ist die Natur?

  20. Eine naturwissenschaftliche Revolution Klassische Physik Quantenphysik Quantisierung Schrödinger-Gleichung Superposition & Verschränkung Zufall „Mikro-Welt“ Kontinuität Newtonsche und Maxwellsche Gesetze Definitive Zustände & Lokaler Realismus Determinismus „Makro-Welt“ Isaac Newton (1643–1727) Ludwig Boltzmann (1844–1906) Albert Einstein (1879–1955) Niels Bohr (1885–1962) Erwin Schrödinger (1887–1961) Werner Heisenberg (1901–1976)

  21. Revolution in der Technik Klassische Physik Quantenphysik (ca. 30% des BIP der USA)

  22. Die Wiener Quantengruppe Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

More Related