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Traditionen. Geschlechterverhältnis mit Unter- und Überordnung = Resultat der Moderne am Ausgang des 18. Jahrhunderts Nationale Besonderheiten Deutschlands: Strikte Trennung von Berufs- und Privatsphäre Zweistufigkeit von Gesellschafts- und Ehevertrag, die männliche Autorität unterstützt
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Traditionen • Geschlechterverhältnis mit Unter- und Überordnung = Resultat der Moderne am Ausgang des 18. Jahrhunderts • Nationale Besonderheiten Deutschlands: • Strikte Trennung von Berufs- und Privatsphäre • Zweistufigkeit von Gesellschafts- und Ehevertrag, die männliche Autorität unterstützt • Tiefer Patriarchalismus in den den Geschlechterbeziehungen • Wohlfahrtsstaatliche Einkommens- und Sozialpolitik setzt auf das männliche Ernährermodell
Traditionen • Trennung und geschlechtliche Zuweisung von Berufs- und Privatsphäre der Familie setzte Männer frei für die Ausbildung des „Berufsmenschentums“ in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik • Frauen wurden im Gegenzug auf die Familien verpflichtet und waren in aller Unsichtbarkeit für Fürsorge, Entspannung und Erholung zuständig • Männer sollten ausreichend Lohn erhalten um Frau und Familie zu versorgen. • Diese Modell der bürgerlichen Familie war des Modell der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit. Existierte aber mit der 70iger Jahre schon nicht mehr
Gleichberechtigungspolitik in der DDR • Die „Lösung der Frauenfrage“ war eine Aufgabe der Regierungspolitik • Frauen waren als Arbeitskräfte eine wichtige Ressource • Berufsarbeit war die wichtigste Sphäre des gesellschaftlichen Lebens • Arbeit war das >>Herzstück sozialistischer Lebensweise<<
Gleichberechtigungspolitik in der DDR • Grundvoraussetzung der Gleichberechtigung • Juristische Grundlagen für die Beseitigung aller Formen der Diskriminierung von Frauen im Arbeitsprozess • Arbeitsplätze, also ein Entwicklungsstand der Volkswirtschaft • Qualifikation der Frauen , durch eine Berufsausbildung • Bedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf • Spezifische Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Frauen • Überzeugung von Millionen Männern und Frauen, dass die Frauenberufstätigkeit sowohl im Interesse der Frau, als auch volkswirtschaftlich notwendig ist.
Gleichberechtigungspolitik in der DDR • Die zentralistische Frauenpolitik und das paternalistische Versorgermodell führte zu eine zweifachen Benachteiligung der Frauen: • Aufgrund der Mutterschaft wurden den Frauen eine „natürliche“ Zweitrangigkeit unterstellt • Heute fallen diese Mutti massenhaft aus den Erwerbsstrukturen heraus.
Gleichberechtigungspolitik in der DDR • Die patriarchiale Gleichberechtigungspolitik führte zur Ungleichheit bei den Frauen. • Männer hielten ganz selbstverständlich an der traditionellen Arbeitsteilung fest • Frauen waren einem männlichen Anpassungsdruck ausgesetzt, da der Maßstab für Persönlichkeitsentwicklung und Gleichberechtigung männlich geprägt war sich and den Leistungen und der Karriere der Männer orientierte. • Männer wurden durch diese Politik fast gänzlich aus ihren Pflichten als Väter und Ehemänner entlassen
Drei Phasen der Frauenpolitik in der DDR • Frauenarbeitspolitik, Integration der Frauen in den Arbeitsprozess (1949-1965) • Fast vollständige Integration der Frauen in die Arbeitswelt • Sie bestimmte als grundsätzliche Orientierung die DDR-Frauenpolitik bis zum Schluss
Drei Phasen der Frauenpolitik in der DDR • Weiterbildung und Qualifizierung (1963-1972) • Frauensonderstudium, Bildungsoffensive und verstärkte Qualifizierung von Frauen in technischen Berufen sollten von formalen Gleichberechtigung zu realer Gleichstellung führen • Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen • Breite Kampagne gegen traditionelle Rollenverteilung in der Haushaltsorganisation • Veränderung des Familienrechts
Drei Phasen der Frauenpolitik in der DDR • Vereinbarkeit von Familie und Beruf (1971-1989) • Sinkende Geburtenraten und steigende Scheidungszahlen seit Mitte der sechziger Jahre führten zu Kurskorrektur • Frauenpolitik wurde schrittweise zu Familien- und Mütterpolitik • Beispiele: Babyjahr, Ehekredite, Arbeitszeitverkürzung für Mütter • Diese Verlagerung der Schwerpunktes begünstigte soziale Polarisierung zwischen den Geschlechtern, (Einkommensunterschiede, Unterschiede in beruflicher Entwicklung und erreichten Positionen) • Frauen in der DDR waren weitgehend finanziell und rechtlich Unabhängigkeit von ihren männlichen Partnern
Patriarchale Gleichberechtigung • Trotz formaler Gleichberechtigung und Erfolge in der Angleichung der Bildung und Berufsqualifikation sowie der Entwicklung der Frauenerwerbsarbeit blieben in der DDR die soziale Differenz und das Machtgefälle zwischen Männern und Frauen bestehen • Die Ausrichtung der Politik und die Ziele bestimmte der Staat, der Maßstab für Gleichberechtigung und Persönlichkeitsentwicklung war männlich geprägt • Dennoch gab es in der DDR einen Gleichstellungsvorsprung = sowohl formale Gleichberechtigung als auch weitgehende finanzielle und rechtliche Unabhängigkeit der Ost-Frauen von männlichen Partner beziehungsweise „Versorgern“
Geschlechterpolitik in der BRD • Diese Politik ist im Gegensatz zur DDR nicht zentralistisch und eindimensional von „oben nach unten“ durchgestellt, sondern stellt eine mehr oder weniger verbindliche Angebotsstruktur dar
Fünf Phasen der Geschlechterpolitik in der BRD • Familie (1949-1965) • Familie wurde verbindliche Sozialform und Frauen wurden auf dieses Aufgabenfeld eingestimmt • Familiäre Sorgearbeit = Aufgabe der Frau • Ernährerrolle = Aufgabe des Mannes
Fünf Phasen der Geschlechterpolitik in der BRD • Hausfrau und Mutter (1966 -1971) • Familie und Beruf werden als Wirkungsfeld der Frau zögerlich wahrgenommen und halbherzig anerkannt. • Teilzeitarbeit und „Dreiphasenmodell“ werden politisch thematisiert und als Lebensmodell für Frauen propagiert. • „Wesen der Frau“ bleibt vorrangig auf Mutterschaft und Fürsorge festgelegt. • Leitbild: Hausfrau- und Mutterrolle
fünf Phasen der Geschlechterpolitik in der BRD • Emanzipation (1972-1975) • Berufliche Qualifikation und Erwerbstätigkeit neben Familienarbeit feste Bestandteile des Frauenlebens • Geschlechterpolitik verbindet sich mit der Bildungsexpansion und orientiert sich am Konzept der Chancengleichheit durch Bildung • Wahlfreiheit und Selbstbestimmung der Frau gewinnt an Kontur • Emanzipation ist die Losung: Gleichberechtigung durch Bildung und Erwerb • Reform des Ehe- und Familienrechts thematisiert das partnerschaftliche Verhältnis von Mann und Frau
fünf Phasen der Geschlechterpolitik in der BRD • Vereinbarkeit Familie und Beruf (1976-1980) • Konzept der Wahlfreiheit für beide Geschlechter und Diskussion über Chancengleichheit werden weitergeführt • Familienbereich rückt wieder stärker ins Blickfeld • Vereinbarkeit von familie und Beruf gewinnt als Thema an Bedeutung
fünf Phasen der Geschlechterpolitik in der BRD • Neue Mütterlichkeit (ab 1979) • Aufwertung der Familie • Geschlechterpolitik wird zur Familienpolitik • Frauen werden wieder stärker an ich „Wesen“ – nämlich Mutterschaft gemahnt • Erwerbstätige Frauen verlieren in der Diskussion an Gewicht • Verhaltensweisen einzelner Frauen und die je persönlichen Entscheidung zwischen Familiengründung und Beruf treten an die Stelle eine sozialpolitisch ausgerichteten Konzeption zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Veränderungsprozesse in der >>alten<< Bundesrepublik • Durch rapides Wirtschaftswachstum der Nachkriegsjahre= Zunahme der Frauenerwerbsarbeit, vor allen von Ehefrauen und Müttern -> Ausbau Frauenarbeitsplätzen bei öffentlichen Dienstleitungen sowie im Handel
Veränderungsprozesse in der >>alten<< Bundesrepublik • Bildungsreform Emanzipationsgewinn für Frauen Zunahme qualifizierter Ausbildung ≠ Verbesserung der Aussichten auf dem Arbeitsmarkt • Veränderte Einstellungsmuster bei Frauen und Mädchen: vorrangige Zielstellung lebenslange Erwerbstätigkeit die nur kurzfristig durch die Geburt eines Kindes unterbrochen wird. Realität zeigt, dass weibliche Erwerbsverläufe weitgehend unplanbar und von Unterbrechungen und Brüchen geprägt.
Veränderungsprozesse in der >>alten<< Bundesrepublik • Liberalisierte Sexualmoral: weibliche Sexualität und Mutterschaft sind entkoppelt, wodurch sich die Wahlmöglichkeiten der Frauen in Bezug auf Lebensplanung und Beziehungsformen ernorm erweitert. • Sozialstaatliche Vermittlung von Hilfs- und Pflegediensten hat Freiräume für Frauen geschaffen
Aufwertung der Familie • Keine rückwärtsgewandte Ideologie, sondern eine modernisierte Familien- und Frauenpolitik nach dem Motto: „Jede Familie und jede Frau kann frei wählen, wie sie ihr Leben gestaltet“. • Ökonomische Wiederaufwertung im Bereich der Primäreinkommen • Die Möglichkeiten des Alltags hängen demnach davon ab, welchen Preis Männer und/oder Frauen beim Verkauf ihrer Arbeitskraft ganz individuell erzielen und welche der kommerzialisierten Dienstleistungen sie auf der Grundlage billiger Arbeitskräfte für ihren Haushalt kaufen können
Problematische Utopie • Wenn „Frau“ es nicht schafft, sich auf dem Arbeitsmarkt karriereorientiert durchzusetzen, oder es ihr nicht gelingt, sich mit dem richtigen männlichen Partner zusammen zu tun, stehen für sie nur „verschlankte“ Rechte auf Umverteilung und auf solidarische Hilfe bereit. • Antwort auf die Widersprüche sind Abbau der sozialen Leistungen und ein Appell an die vermehrte Anstrengung des Individuums • Eine Versöhnung der Lebensbereiche trat bisher nicht ein, die Kluft in den Lebenschancen von Männern und Frauen, aber auch unter Frauen vertieft sich.