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Zwischen Femizid und Gleichberechtigung Zum Geschlechterverhältnis in Hindu-Traditionen. KPH Edith Stein Salzburg, 15.10.09 Birgit Heller Universität Wien. Ambivalenzen. S ī t ā : meist propagiertes Frauenideal Witwenverbrennung und Mitgiftmorde Bevorzugung von Söhnen und Mädchenmorde
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Zwischen Femizid und GleichberechtigungZum Geschlechterverhältnis in Hindu-Traditionen KPH Edith Stein Salzburg, 15.10.09 Birgit Heller Universität Wien
Ambivalenzen • Sītā: meist propagiertes Frauenideal • Witwenverbrennung und Mitgiftmorde • Bevorzugung von Söhnen und Mädchenmorde • Jedoch: Konzepte weiblicher Macht • Reste einer matrilokalen Gesellschaftsstruktur in S-Indien • reiche weibliche religiöse Symbolik: Shakti, Göttinnen und überschwängliche Mutterverehrung
Vedische Zeit • Frau gilt als Hälfte des Mannes, wichtige Nebenrolle im Opferritual • Die Tochter ein Jammer, der Sohn ein Licht • Seherinnen und gelehrte Frauen • Initiation für Mädchen? • Religiöse Bildung: allmählicher Ausschluss von Mädchen und Frauen
sadhāranadharma und varnāshramadharma Vier āshramas in der klassisch-brahmanischen Tradition: • Schüler • Haushalter • Eremit • sannyāsin: Wanderasket
Klassisch-brahmanischer Hinduismus • āshramas für Frauen: Tochter - Ehefrau – Witwe • Keine Initiation für Töchter: Frauen sind keine Vollmitglieder der Gesellschaft • strīdharma: Gattendienst ist Gottesdienst • Ausweg aus dem weiblichen Existenzenkreislauf • pativratā: “die ihr Leben dem Ehemann weiht” • satī als Erfüllung des Frauenideals?
Klassisch-brahmanischer Hinduismus • Sohn als sozialer Erlöser der Frau • Situation von Frauen verschlechtert sich zunehmend • patriarchale Frauenstereotype in der klassisch-brahmanischen Literatur • keine Autonomie für Frauen • Natur der Frau: Verführerin • Frauen als rituelle Śūdras
Moderne • Frauenfrage im Brennpunkt • Soziale und religiöse Reformbewegungen: Bemühungen um Besserstellung • Frauenbewegung • 1.Phase: „women‘s uplift“ im Dienst der nationalen Erneuerung („Mütter großer Männer“ • 2.Phase: „equal rights“ • 1948: Gleichberechtigung in der Verfassung, aber bis heute kein einheitliches Zivilrecht
Moderne: Modelle weiblicher Emanzipation • Rāmakrishna-Bewegung: sannyāsa für Frauen • Vishva Dharma-Bewegung: Revitalisierung des alten Gleichheitsideals
Moderne: ein autonomer Frauenorden • Spirituelles Leitbild: Die Heilige MutterSāradā Devī • 1894: Pläne für einen weiblichen Orden • 1946: Grundrecht auf sannyāsa • 1954: autonomer weiblicher Zweig
Moderne: „Feminismus“ aus dem 12. Jahrhundert • Bhakti-Bewegungen betonen die religiöse Gleichheit der Kasten und Geschlechter • Vor Gott ist jeder Mensch eine Frau • Akkamahādēvi als Symbol für die Gleichberechtigung der Frau • Akkamahādēvi als spirituelles Vorbild von Māte Mahādēvi (geb. 1946) • Zeichen setzen für die Gleichberechtigung der Geschlechter • 1996: inthronisiert als Mahājagadguru, “Päpstin”