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Bernd Winkelmann, 11.7. 2013.

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Presentation Transcript


  1. Bernd Winkelmann, 11.7. 2013 Die hier vorgestellte Powerpointshow ist in Kurzfassung eine Gesamtschau postkapitalistischer lebensdienlicher Ökonomie. In ihre werden die wichtigsten der bisher erarbeiteten Aspekte und Bausteine einer postkapitalistischen Ökonomie in Titeln und Stichworten zusammengestellt. Die grundlegenden Inhalte sind in der Akademie Solidarische Ökonomie erarbeitet worden. Sie wurden hier von Bernd Winkelmann in Varianten und Einzelaspekten weiterentwickelt bzw. konkretisiert. Diese Kurzfassung kann ergänzt werden durch a) vier Einzelbausteine: 1. Grundparadoxien unserer Zivilisation; 2. Menschenbild und Lebensverständnis; 3. Wachstum und Gleichgewichtsökonomie; 4. Markt und Unternehmertum;b) durch eine Langfassung, in der die Einzelbausteine u.a. eingearbeitet wurden. Zum Vortrag mit diesen Folien sind genauere Kenntnisse einer alternativen Ökonomie Voraussetzung. Diese können in sonstigen erarbeiteten Arbeitspapieren ersehen werden, zu finden auf der Homepage der der Akademie Solidarische Ökonomie oder auf meiner eigenen Homepage, siehe: www.akademie-solidarische-oekonomie.dewww.winkelmann-adelsborn.de Achtung! Diese Darstellung wird ständig überarbeitet, darum immer auf den jüngsten Bearbeitungsstand achten. Für inhaltliche Anregungen, Ergänzungen, kritische Anfragen, auch Schreibfehlerkorrekturen bin ich sehr dankbar. Schicken an Mail: Bernd-Winkelmann@web.de Vorbemerkung

  2. Wirtschaft neu denken- Ansätze und Bausteine einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie(Kurzfassung) Bernd Winkelmann, Akademie Solidarische Ökonomie Bearbeitungsstand 10.7. 2013 I. Systemfehler der kapitalistischen Wirtschaftsweise 1. Die Fehlkonstruktion unserer Wirtschaftsweise2. Klärung der Ursachenfrage 3. Zielvorstellungen einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie 4. Schlüsselfrage Menschenbild und Lebensverständnis II. Bausteine einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie 1. Neue Eigentumsordnung 2. Neue Finanzordnung 3. Partizipatorisches Unternehmertum 4. Neue Arbeitskultur 5. Leistungsgerechtes Lohnsystem 6. Solidarisches Steuer- und Sozialsystem 7. Ökologisierung der Wirtschaft 8. Regionalisierte Globalisierung III. Fragen der Umsetzbarkeit und der politischen Transformation 1. Reform oder Überwindung des Kapitalismus? 2. Erkenntnisse der Systemtheorie und der Revolutionswissenschaft 3. Veränderungskräfte heute 4. Politische Handlungsfelder 5. Aufgaben der Kirchen und Christen 6. Handlungsfelder auf persönlicher Ebene www.akademie-solidarische-oekonomie.dewww.winkelmann-adelsborn.de

  3. I. Systemfehler der kapitalistischen Wirtschaftsweise – Zielvorstellungen einer lebensdienlichen Ökonomie 1. Die Fehlkonstruktion unser Wirtschaftsweise Die Grundparadoxie unserer Zivilisation ● Einerseitsfortlaufende Steigerungen menschlicher Potentiale: - der Arbeitsproduktivität, - er Reichtümer und Geldvermögen, - der wissenschaftlichen und ökologischen Erkenntnisse- der technischen Fähigkeiten Beispielzahlen: Anstieg>Produktivität in D. in letzten 40 Jahren um 4-fache;>des BIP um das 10-fache;>Geldvermögen jährlich um ca. 7%. > Welt-BSP seit 1991 um 3-fache;> Welthandel verdreifacht,> Energiekonsum verdoppelt. > Verdoppelung des Wissens alle 5-10 Jahre. ● Andererseits keine Lösung, sondern Zuspitzung gesellschaftlicher Grundprobleme:- wachsende Schere von Arm und Reich, - Fremd- und Selbstausbeutung, - Ausschluss aus Erwerbsarbeit und sozialer Teilhabe, - Präkarisierung der Mittelschicht, - Erosion des Sozialstaates, - Umweltzerstörung, - Hungerkatastrophen, soziale Aufstände, - terroristische Exzesse, neue Kriege... Frage: Worin liegen die Ursachen für diese Fehlentwicklung unserer Zivilisation?

  4. Fehlkonstruktion 1: Die Abschöpfungs- und Bereicherungsfunktion der vorherrschenden Wirtschaftsweise So ständige Umverteilung der Wertschöpfung, Einkünfte, Reichtümer von unten nach oben, von den vielen zu einer 10-20%-Spitze Exemplarische Beispielzahlen: > In D. verfügt das reichste Zehntel über 66% des Gesamtvermögens;> die unteren 50% über ca. 1%;> das reichste 1 % verfügt über 35%. > 20 % der Weltbevölkerung verfügen über 83% des Weltvermögens, die anderen 80% über 17%; > ca. 100.000 Menschen = 0,001% kontrollieren über 30% des globalen Finanzvermögens. > Ein Viertel der Menschheit lebt mit weniger als 2 US$ pro Tag; > täglich sterben 100.000 Menschen an Hunger, alle 5 Sekunden ein Kinder unter 10 Jahren Das fragile Gleichgewicht unserer Zivilisation

  5. Fehlkonstruktion 2: Die Natur-Ausbeutungs- und Externalisierungsfunktion der vorherrschenden Wirtschaftsweise So ständige Übernutzung und Überlastung der Natur Exemplarische Fakten: ● Ökologischer Fußabdruck liegt > weltweit 50% über dem verträg- lichem Maß, > in Deutschland bei dem 3-4-fachen; > in den USA bei dem 10-fachen 2011 bei 1,5 ● Der CO2-pro-Kopf-Ausstoß liegt in D. bei dem 5-fachen (11 t) der 2 t-Grenze, in den USA bei dem 10-fachen (19 t). „Jeder, der glaubt, dass exponentielles Wachstum für immer weitergehen kann in einer endlichen Welt, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.“ Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Kenneth E. Boulding, USA

  6. a) Strukturelle Ursache: Umfunktionalisierung wirtschaftlicher Handlungsfelder zu Abschöpfungs-, Bereicherungs- und Externalisierungsinstrumenten 2. Klärung der Ursachenfrage ● Finanzwesen: >spekulativer Geldhandel, > im abschöpfendes Bankwesen, >leistungslose Gewinnen im Zinswesen ● Eigentumsordnung: Privateigentum an Grund und Boden, Immobilien, Grundversorgungsgüter... zur Abschöpfung fremder Leistung ●Unternehmensverfassung: Akkumulation des Mehrwertes in Privatverfügung, Ausklammern der Gerechtigkeitsfrage, Verdrängung vom Markt, feindliche Übernahme... ●Entlohnungssystem: Spitzenlöhne weit über jedes Leistungsvermögen (50-500-fache ), Absenken der unteren Einkommen ●Steuer- und Sozialsystem, Abbau des solidarischen, paritätischen und progressiven Prinzips > Kommerzialisierung des Sozialsystem, Entlastung der hohen Einkommen ● Liberalisierung und Deregulierung der Märkte, neoliberaler Globalisierung ●Welthandelsordnung: Bevorteilung der reichen Länder (einseitiger Protektionismus) So Abschöpfung von unten nach oben, + ökologische Ausplünderung

  7. b) Mentale Kernursache der ökonomischen Fehlentwicklung(die innere Logik kapitalistischer Wirtschaftsweise) 1. Kapitalisierungsprinzip: aus Kapital (Geld) muss mehr Kapital (Geld ) werden 2. Privatisierungsprinzip: Privatisierung möglichst jeder Wertschöpfung Ziel und Zweck allen Wirtschaftens: Profitmaximierung, Renditensteigerung, Geldmehrung, - „Akkumulation des Kapitals in Privatverfügung der Kapitaleigner“ Daraus vier weitere kapitalistische Prinzipien:1. Das Verwertungsprinzip: alles muss zur Geldvermehrung verwertet werden, „muss sich rechnen“: Natur, Mensch, Kultur, Sport, Religion... = Monetarisierung des Lebens;2. Das Konkurrenzprinzip: Wirtschaften im Gegeneinander, im gegenseitigen Übervorteilen, Verdrängen...3. Der Wachstumsprinzip auf Grund des Profitmaximierungsprinzips, des Wachstumswettlaufs – durch Konkurrenzprinzip erzwungen ...4. Das Externalisierungsprinzip: Abschieben aller Last- und Folgekosten (Natur, Soziales) auf Allgemeinheit – Folgen des Profitmaximierungsprinzips...5. Das Deregulierungsprinzip der Wirtschaft: weitgehendster Rückzug von Staat und Regeln aus Wirtschaft

  8. Dahinterstehende Glaubenssätze, Ideologien und Halbwahrheiten(weitere mentale Ursachen) ● Eigennutz und Konkurrenz würde wie von einer „unsichtbaren Hand geleitet“ zum Wohlstand aller führen (Adam Smith 18. Jahrhundert). Pseudoreligiöser Charakter des Kapitalismus ●Der liberalisierte Markt löse automatisch sich selbst stabilisierend alle Verteilungsprobleme („Selbstheilende Kräfte des Marktes“). ● Freihandel würde automatisch zum „komparativen“ Vorteil für alle Beteiligten wirken (David Ricardo 18. Jahrhundert). ● Privatisierung und Kommerzialisierung aller Güter des Lebens brächte höchste Effizienz und größten Wohlstand. ● Kapitalanhäufung und Reichtum in der Hand weniger würde die unteren Bevölkerungsschichten mit nach oben ziehen („Pferdeapfeltheorie“ von M.Theatcher). ● Ständiges exponentielles Wachstum der Wirtschaft sei möglich und Wirtschaft ginge nur im ständigen Wachstum. ● Kapitalismus sei Voraussetzung für Freiheit und Demokratie. 8

  9. 3. Zielvorstellungen einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie 1. Den Sinn der Wirtschaft vom Kopf auf die Füße stellen: > Nicht Bereicherung und Kapitalanhäufung in der Hand weniger, sondern: leistungsgerechte Teilhabe aller Menschen an der ökonomischen Wertschöpfung> Nicht primär Gewinne, sondern:Bereitstellung nützlicher Produkte, Dienstleistung, Schaffung sinnvollerfüllender Arbeitsplätze 2. Dies in: > in Entwicklung eines kulturell und sozial stabilen Gemeinwesens, > in Erhaltung des Ökosystems. ● Strukturelle Voraussetzung: an Stelle der kapitalistischen Abschöpfungs-, Bereicherungs- und Externalisierungsmechanismen treten kooperative, partizipative, ökologisch nachhaltige Ordnungsstrukturen. ● Mentale Voraussetzung: an Stelle der kapitalistischen Leitvorstellungen, Prinzipien und Ideologien treten solidarische, gemeinwohlorientierte, ökologische Leitvorstellungen. So nicht nachträgliche Rückverteilung, sondern die Fehlentwicklung unserer Zivilisation von Ursachen und Zielstellung her überwinden!

  10. 4. Schlüsselfrage Menschenbild und Lebensverständnis Das kapitalistische Menschenbild: 1. Materialistische Grundirrtum:Leben und Glück seien im Haben und immer mehr Haben, im Machen, Unterwerfen zu finden. 2. Sozialdarwinistisches Menschenbild:Der Mensch sei von Natur aus ein auf Egoismus, materielle Bereicherung, Neid, Konkurrenz, Aggressivität hin angelegtes Wesen. Nur im Ausleben dieser Gaben könne der Einzelne gut leben und die Gattung Mensch in der Evolution überleben. Tragik unserer Zivilisation: die kapitalistischen Ideologien haben beide Irrtümer zum herrschenden Leitprinzip der gegenwärtig Kulturepoche gemacht. 10

  11. Das ganzheitliche Menschenbild und Lebensverständnis 1. Ganzheitlich duale(christlich-humanistische)Menschenbild: > der Mensch ist sowohl ein auf Egoismus, Aggressivität und Habenwollen, > wie ein auf Mitempfinden, Solidarität, Kooperation, Verantwortung, sinnvolle Verzicht, spirituelle Sinnfindung hin angelegtes und begabtes Wesen(„Sünder und Gerechter zugleich“) 2. Der Mensch ist ein Sozialwesen(relationales Menschenbild / Geschwisterlichkeit des Menschen ): > kann nur in Beziehung, in Gemeinschaft leben, glücklich werden > braucht Ethik, sich Regeln gebende Sozietät (Gemeinschaft, Staat) 3. Erkenntnisse der neueren neurobiologischen Forschung und Glücksforschung: > Ab einem mittleren Einkommen steigt Lebenszufriedenheit nicht wirklich. > Nicht Konkurrenz, Aggression und Kampf ums Dasein - sondern Kooperation, Zugewandheit, Empathie, Vertrauen und Wertschätzung sind die besseren Stimulanzien biologischer, sozialer, auch wirtschaftlicher Systeme.“ (Gerald Hüther, Joachim Bauer, Christian Felber) 4. Der Mensch kann nur eingebunden im ökologischen Netzwerk der Erde überleben.(„Ökologischer Imperativ“ nach Hans Jonas, Herrmann Scheer; Schöpfungsglaube der Bibel ) 5. Die Wirklichkeit kann der Mensch nie nur rational erfassen, sondern erst im ganzheitlichenZusammenspiel von rationalen, intuitiven, emotionalen und spirituellen Wahrnehmungen. 6. Der Mensch ist auf „Transzendenz“ hin angelegt, erfährt hier Sinngebung und Gewissensanrede.

  12. Überblick: Ökonomische Prämissen einer postkapitalistischen Wirtschaftsweise Friedliche Konfliktlösung Statt Konkurrenz-Kooperationsprinzip Beteiligungs -Ökonomie aller Zu einer Wertegeleiteten Wirtschaft zurückfinden Abschöpfungs- und Bereicherungsmecha-nismen überwinden Statt Wachstums-Ökonomie Gleichgewichtsökonomie Entschleunigung + ganzheitliche Wertschöpfung Demokratisierung+ Mitbestimmung Primat der Politik Neuer Gesellschaftsvertrag(neue Verfassung)

  13. Arbeitsmethodischer Ansatz zur Entwicklung einer Alternativen Ökonomie 1. Systemischer Ansatz: Wirtschaft im Sinne des Systemtheorie als ein hochkomplexes System begreifen; Veränderungen des Systems / im System suchen suchen 2. Radikaler Ansatz: im wörtlichen Sinn von den „Wurzeln“ , den Ursachen her Veränderungen suchen 3. Realutopischer Ansatz: über das bisher Gedachte und bisher Machbare hinaus denken („Utopia“ = der Ort, wo noch keiner war, wir aber hin müssen). Im zweiten Schritt nach Realisierungsmöglichkeiten suchen 4. Elementarer Ansatz: von den elementaren Grundvollzügen wirtschaftliche Funktionen begreifen und neu aufbauen Drei Testfragen: 1. Überwinden die neuen Systementwürfe ursächlich die systemischen Fehlentwicklungen unserer Wirtschaftsweise? 2. Können die neuen Strukturen ökonomisch grundsätzlich funktionieren?3. Entsprechen die neuen Ansätze einem realistischen und ganzheitlichenMenschenbild?

  14. II. Bausteine einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie(„Systemweichen“) Überblick Neue Arbeitskultur Leistungsgerechtes Lohnsystem Neue Eigentumsordnung Neue Finanzordnung Partizipatorisches Unternehmertum Ökologisierung der Wirtschaft SolidarischesSteuer+Sozialsystem Regionalisierte Globalisierung

  15. (1) Neue Eigentumsordnung: ● Privateigentum wird gewährt und geschützt, sofern: - durch eigene Leistung geschaffen, - dem eigenen Lebensunterhalt dient, - dem Gemeinwohl dient(Sozialpflichtigkeit des Eigentums), - nicht als leistungsloses Abschöpfungsinstrument fremder Leistung genutzt wird. Eckpfeiler:1. Entprivatisierung von Grund und Boden, natürlichen Ressourcen, große kulturelle Güter, gehen in Gemeineigentum über (klassische Allmende), Können zur Nutzung verliehen werden (z.B. Erbpacht). 2. Entprivatisierung der Öffentlicher Güterder Daseinsvorsorge, gehen in gemeinnützige öffentliche Trägerschaft, werden rein betriebswirtschaftlich geführt(moderne Allmende, Commons-Ökonomie). 3. Einnahmen durch Mieten und Pachterträge dienen nur zu deren Errichtung, Erhaltung, Verwaltung, nicht einem leistungslosem Einkommen. 4. Nutzungsbestimmtes Eigentumsrecht tritt an Stelle des ursprungs- bestimmten Eigentumsrechtes („Ersitzung von Eigentumsrechten“)

  16. (2) Neue Finanzordnung ● Das Geld wird auf seine eigentlichen lebensdienlichen Funktionen zurück geführt. Es dient 1. als Tauschmittel, 2. als Aufbewahrungsmittel. 3. als Spar- und Kreditmittel, 4. als Wertmaßstab für quantifizierbare Werte. ● Die Ware-Geld-Beziehung auf ihre zweckdienliche Funktion zurückgeführt: W – G – W / bedingt G – W – G´ // kein G´- G´- G´´- G´´´ Somit kein abschöpfender Handel Geld mit Geld – Überwindung der kapitalistischen Geld-Geld-Akkumulation Eckpfeiler:1. Neuordnung Bankenwesen: Banken als reine gemeinnützige Dienstleistungs-unternehmen(Maklerfunktion) in Öffentlicher Hand ohne Gewinne, mit festen Gehältern („Demokratische Banken“). 2. Einführung des Vollgeldsystem: Geldschöpfung allein durch Zentralbanken, volle Deckung aller Kredite durch Einlagen... 3. Zinssystem: - statt Zins einmalige Kreditgebühr... Geldeinlagen ohne Zins, Bankenservice ist „Gewinn“ genug. 4. Finanzwirtschaft: Verbot allen (spekulativen) Geldhandelns: Börsen- und Aktienhandel, Hedgefonds, Derivate usw.(Allokation des Geldes durch Realwirtschaft, realwirtschaftl. Kredite, Steuer-Förder-Politik) 5. Kapitalisierung der Unternehmen allein durch Rücklagen und durch Geschäftsbanken

  17. (3) Partizipatorische Unternehmensverfassung ●Prinzipien der kapitalistischen Unternehmensverfassung: 1. Bilanzierung allein an Steigerung des Gewinns orientiert (z.B. Aktiengesetz) 2. Privatisierung der gemeinsam erwirtschafteten Gewinne (Kapitalakkumulation) 3. Entscheidungen in Unternehmensfragen allein durch Kapitaleigener (Shareholder-Prinzip) 4. Prinzip der Konkurrenz, der Verdrängung, des Ausschaltens der Konkurrenten Eckpfeiler einer partizipatorischen Unternehmensverfassung: 1. Nachhaltigkeitsbilanz: Hineinnahme ökologischer, sozialer, gemeinwohlorientierter Kennzahlen in die Bilanzierung mit entsprechenden Steuer- und Förderregeln 2. Hineinnahme aller am Unternehmen Beteiligten und vom Unternehmen Betroffenen in Entscheidungen des Unternehmens durch Betriebliche Wirtschaftsräte • Kapitaleigner bzw. Besitzer, • Manager (Betriebsleitung), • Angestellten, • Kunden, • Lieferanten, • Vertreter der Öffentlichkeit, • Umweltverbände (Stakeholder-Prinzip) 3. Neutralisierung des betrieblichen (Groß-)Kapitals(satt private Kapitalabschöpfung bleibt und wird Kapital Betriebseigentum) 4. Förderung Genossenschaftlicher Unternehmen (z.B. Macora-Gesetz Italien) 5. Bildung Nationaler Wirtschaftsräte für Erstellung der sozialen, ökologischen, gemeinwohlorientierten Leitwertkennzahlen ; Bildung Regionaler Wirtschaftsräte für konkrete regionale Rahmenvorgaben (vgl. „Zünfte“ früher, „Raumplanungsbehörden“ heute)

  18. (4) Leistungsgerechtes und solidarisches Lohnsystem Im bisherigen Lohnsystem erkennbar: ●Kriterien für Arbeitsleistung: 1. Leistungsintensität, 2. Qualitätsanspruch und Ausbildungsgrad, 3. Verantwortungslast. ●Arbeitsleistungsvermögen schwankt zwischen 0,5 und dem 5-fachen der Durchschnittsleistung eines guten Facharbeiters. ●Übliche Tariflöhne liegen zwischen 1.400 € (Arzthelferin) und 6.300 € (Geschäftsführer).Spreizung zu 80% bei 1 : 3; max. 1 : 10. ●Fazit: „Löhne“ die weit über dem 5-fachen des Durchschnittslohnes liegen, sind nicht durch eigenen Leistung erarbeitet; sind als „Raublöhne“ abzulehnen.(z.B. Löhne und Boni von Managern, Vorstände u.ä. 50 bis 100 bis 500 mal über Durchschnittshöhe)

  19. Eckpfeiler eines leistungsgerechten und solidarischen Lohnsystems 1. Generelle Bezahlung für jede Erwerbs- und Berufstätigkeit nur nachTariflöhnen. 2. Lohnspreizung im Mindestlohn 0,5 des Durchschnittslohns, im Spitzenlohn bis zum 5-fachen (max. 10-fachen) der Durchschnittslöhne(z.B. bei 2.500 Durchschnitt: Mindestlohn 1.200 €, Spitzenlohn 12.500 €) 3. Solidarischen Lohnausgleich für sehr leistungsschwache Tätigkeiten (Mindestlohn) 4. Für Künstler, Freiberufler, Sportler und ähnliche Berufe statt „Knappheitskriterium“ variablen aufwands- leistungsgemäße Pauschalsätze

  20. (5) Ganzheitliches Arbeitskultur Arbeit als ganzheitliche Wertschöpfung a) Materieller Wert: Produktivität, Entlohnung b) Sozialer Wert:soziale Einbindung, Anerkennung,soziale Sicherheit c) Psychischer Wert:Kreativität, Kommunikation, Verantwortung,ganzheitl. Betätigung d) ideeller, ethischer Wert:Sinnfindung, dem Guten dienen Wertschöpfung der Arbeit in drei Bereichen: Bezahlte Lohnarbeit /Erwerbsarbeit:als Arbeiter, Angestellter, Beamter, als Selbstständiger Unentgeltliche Eigenarbeit:Familienarbeit, Arbeit an Wohnung, Haus,Garten...Hobby u.ä. Ehrenamtliche Gemeinnutzarbeit:(Bürgerarbeit): Vereinsarbeit, Kulturelle Arbeit, Bürgerinitiativen, Chor, Freiwillige Feuerwehr, Mitarbeit in Parteien, Kirchen, Nachbarschaftshilfe u.ä. Die „Überwindung der Entfremdung des Menschen in der Arbeit“ wäre dann gegeben, wenn sich der Mensch in allen drei Bereichen frei entfalten kann – und so das familiäre, kulturelle, gesellschaftliche Leben seine volle freie Entfaltung findet. 20

  21. Das Recht der Erwerbsarbeit - Teilung des Arbeitsvolums Besonderer Wert der Erwerbsarbeit: Hineinnahme des Menschen in den ökonomischen Prozess von >Arbeit, >Produktion, > Einkommen, > Konsumtion, >Steuer- und Sozialsystem (Beteiligungsökonomie). Hineinnahme aller arbeitsfähigen Menschen in den ökonomischen Prozess: 1. beste Grundlage eines stabilen und tragfähigen Sozialsystems, 2. beste Grundlage einer nachhaltigen Wirtschaftsweise,3. soziale Integration und Wertschätzung des Menschen. Darum ist das Recht auf Erwerbsarbeit als ein Grundrecht des Menschen verfassungsmäßig zu verankern. Eckpfeiler einer solidarischen Arbeitskultur: 1. Teilung des Arbeitsvolumens 2. Herabsetzung der Regelarbeitszeit auf z.B. 30 W-Stunden; große Flexibilisierung der Arbeitszeit. So Überwindung der strukturellen Arbeitslosigkeit, „Vollbeschäftigung“ als Teilhabe aller am Ökonomischen Prozess - und zugleich Freisetzung für Eigen-, Familien- und gesellschaftliche Arbeit. 21

  22. (6) Solidarisches Steuer- und Sozialsystem ●Vier Prinzipien eines solidarische Steuer- und Sozialabgabensystems:1. Einheitsprinzip: Abgaben von allen Bürgern und allen Einkünften;2. Solidarisches Prinzip durch progressive Besteuerung: höhere Anteile der wirtschaftlich Stärkere zu Gunsten der wirtschaftlich Schwächeren;3. Paritätisches Prinzip: zu gleichen Anteilen zahlen Unternehmen und Angestellte Sozialabgaben (Bismarcksche Sozialsystem);4. Lenkungsprinzip: Höhe der Abgaben nach sozialen und ökologischen Zielorientierungen. ● Eckpfeilerdes neues Steuer- und Sozialsystems: 1. gemeinsame gesetzliche Kranken- und Sozialversicherung für alle Bürger (Bürgerversicherung, Umlagefinanzierung) 2. Steuerfinanziertes Sozialsystem: Ablösung der Sozialabgaben der Unternehmen von Arbeitsplätzen, dafür Wertschöpfungsabgabe der Unternehmen 3. Besteuerung der Unternehmen nach ökologischen, sozialen Kennziffern 4. Besteuerung der Bürger durch Einkommensteuer und Sozialsteuer progressiv 5. Verbrauchs- und Ressourcensteuer ökologisch und sozial zielorientiert 22

  23. Konturen eines vereinfachten Sozial- und Steuersystems

  24. Bedingungsloses Grundeinkommen ● Idee und Begründung:Jeder Bürger erhält allein aus der Tatsache, dass er Bürger eines Sozialwesens ist, als soziale Grundsicherung eine bedingungsloses Grundeinkommen (BGE). ●Vorteile: 1. Soziale Grundsicherung als Menschenrecht unabhängig von Leistungsfähigkeit; 2. Keine entwürdigende Bedürftigkeitsprüfung; 3. Radikale Entbürokratisierung. ● Funktion: Das BGE an Stelle der bisherigen Sozialleistungen: Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Kindergeld, Grund-Bafög, Grundrente... ● Das Aufkommen des BGE wird erbracht: a) aus der Sozialsteuer der Erwerbstätigen und der Unternehmen, b) aus Verbrauchssteuern. ● Vier (umstrittenen) Varianten: a) sehr hohes BGE, damit Arbeit zur freiwilligen Betätigung wird b) relativ geringes BGE ohne Bedürftigkeitsnachweis die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit bleibt c) das Grundeinkommen nach einer Negative Einkommensteuer verrechnet d) BGE für jeden, holt durch hohe Steuerprogression von Reichen zurück

  25. Beispielrechung Bedingungsloses Grundeinkommen und geteilte Erwerbsarbeit Beispielberechnung:• Mann und Frau mit drei Kindern hätten ein Grundeinkommen von zusammen 2.100 € (2 mal 600 € und 3 mal 300 € ).• Dazu würde Mann oder Frau oder gemeinsam in Teilanstellung mit 45 Wochenstunden einer Lohnarbeit nachgehen - mit einem Nettoverdienst von etwa 1.800 €. • Mit zusammen 3.900 € Monatseinkommen wäre ein gutes Auskommen gegeben. Aber Vorsicht! Ein bedingungsloses Grundeinkommen allein löst die Arbeitskrise nicht! 25

  26. Beispiel für das Zusammenwirken verschiedener Bausteine in einer neuen Arbeits- und Sozialkultur Teilung des Arbeitsvolumens - ca. 30-Stundenwoche - hohe Flexibilisierung der Arbeitszeit Bedingungsloses Grundeinkommenanstelle Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Kindergeld, Bafög, Grundrente...- z.B. Erwachsene 600 € - Kinder 300 € Paritätisch steuerfinanziertes Sozialsystem:Ablösen der Sozialabgaben von Arbeitsplätzen, dafürWertschöpfungsabgabe der Unternehmen nach Arbeitsplatzkoeffizient Ausgleichendes, leistungsgerechtes Lohnsystem - Mindestlöhne in Niedriglohnbereich- Leistungsgerechte Löhne von 0,5 bis zum 5-fachen - „Zeit statt Geld“ für hohe Löhne, • So Hineinnahme a l l e r in ökonomischen Prozess von Arbeit, Produktion, Einkommen, Konsumtion, Steuer- und Sozialabgaben• Sosoziokulturelle Befreiung und Bereicherung im Zusammenspiel von Familien- und Eigenarbeit, Erwerbsarbeit, bürgerschaftliches Engagement und Muße! 26

  27. (7) Ökologisierung der Wirtschaft ●Unausweichliches Ziel: drastische Verringerung des Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastung durch Abprodukte („Schrumpfungswirtschaft“) ●Zusammenwirken von drei Strategien: 1. Konsistenzstrategie: ökologische Übereinstimmung, 2. Effizienzstrategie: ressourcensparende Technologie, hoher Wirkungsgrad, 3. Suffizienzstrategie: „Mit weniger besser leben!“ (nötig weil „Rebount-Effekt“ der Effizienzstrategie!) Eckpfeiler:1. schnellstmöglicher Umstieg auf regenerative Energie2. Durchsetzung des Verursacherprinzips3. Realisierung der Kreislaufwirtschaft(höchste Ressourceneffizienz)4. Umstieg auf drastisches Reduzieren des Material- und Energiedurchsatzes5. Umstieg auf suffiziente Lebensart ● Die wichtigsten mentalen, ökonomischen und politischen Voraussetzungen: a) Überwindung der Wohlstandsmehrungs- und den Wachstumsideologie b) statt BIP „Neuer Wohlfahrtsindex“, „Human Development Index“ u.ä. c) Herausnahme der Wachstumstreiber aus der Wirtschaft d) entsprechende Steuer-, Abgaben- und Fördersysteme 27

  28. (8) Regionalisierte Globalisierung Eckpfeiler: 1. Reform oder Neuerfindung internationaler Organisationen z.B. neue WTO, IWF, Weltbank ; mit neuen ausgleichenden Regelwerke, Ziel: fairer Welthandelsbedingungen, ökosoziale Mindeststandards durchsetzen; z.B. ILO-Bestimmungen 2. Die Machtkonzentration der TNC verhindern bzw. auflösenkleingliedrige regionale Einheiten stärken, 3. Verstärkte Regionalisierung der Wirtschaft durch beschränkende Einfuhrreglungen Überwindung des Dogmas vom „Freihandel“! 4. Entwicklung einer modernen regionalen Subsistenzwirtschaft: regionale Märkte, Commons- Ökonomie, Regionalwährungen u.a. 5. Vernetzung eigenständiger Regionen lokal, national, global. Nicht auf weltweite Einigung warten, sondern durchregionales, nationales, bilaterales Agieren von unten. 28

  29. Das Zusammenwirken der Bausteine einer Lebensdienlichen Wirtschaftsweise Neue Arbeitskultur Leistungsgerechtes Lohnsystem Neue Eigentumsordnung Neue Finanzordnung Partizipatorisches Unternehmertum Ökologisierung der Wirtschaft SolidarischesSteuer+Sozialsystem Ökosoziale Globalisierung + Regionalisierung 29

  30. III. Fragen der Umsetzbarkeit, der politischen Transformation 1. Reform oder Überwindung des Kapitalismus? Kapitalistische Ökonomie:- Prinzip Kapitalmehrung, Privatisierung; Konkurrenz, Wachstum... - Mechanismen der Bereicherung, Abschöpfung, Externalisierung... Solidarische Ökonomie: - Prinzip Kooperation, Solidarität, Teilhabe, Nachhaltigkeit...- Mechanismen der Partizipation, Kooperation, Nachhaltigkeit ... ? Zähmung, Reformen im Kapitalismus:- Beibehalten der kapitalist. Prinzipien und Mechanismen- aber Zähmung, Kontrolle, Beschränkungen... durch soziale und ökologische Auflagen (Regularien)„Ökosoziale Marktwirtschaft“ Konfrontativer Kampf oder Doppelstrategie?

  31. 2. Erkenntnisse der Systemtheorie und der Revolutionswissenschaft Bifurkationen Paradigmenwechsel ●Entscheidend für eine „Wende“: - Vorlauf von Pioniergruppen und Alternativkräften - Wahrnehmen der Kairos-Situation, - Entwicklung von Doppelstrategien- Zusammenwirken von „oben“ und „unten“ (nach Ervin Laszlo, Fritjof Capra u.a.)

  32. Mögliche Szenarien, Handlungsstrategie ●Sanftes Übergangsszenarium: schrittweise Entwicklung einer neuen „Sozialökologischen Marktwirtschaft“, eines „Global-Marshall-Planes“... Voraussetzung: geleistete Vorarbeit, Einsicht in Politik und Wirtschaft, Primat der Politik...Handlungsstrategien: alternative Inhalte+Modelle einbringen; Doppelstrategie... auf Streit und Kampfsituation einstellen... ●Sanfte Crash-Entwicklung: massive Krisenentwicklung, Zusammenbrüche der alten Großstrukturen; Protestbewegungen setzen systemverändernde Reformen, Alternativ-Projekte durch....Voraussetzung: geleistete Vorarbeit; Paradigmenwechsel, Alternativprojekte werden aufgenommen; friedliche Entmachtung der alten Machtträger...Handlungsstrategien: alternative Inhalte+Modelle einbringen; Mobilisierung „der Straße“ zur friedlichen Erhebung; auf konsequente Wende bestehen, Alternativprojekte durchsetzen ... ●Eruptive Crash-Entwicklung: sozial-ökologische Crashs in weiten Teilen der Welt, Massenverelendung, Aufstände, Bürgerkriege, Migrationsströme... Zusammenbruch der politischen und ökonomischen Infrastrukturen und alten Machtzentren...Handlungsstrategien: Methoden der Friedlichen Revolution aktivieren; alternative Inhalte+Modelle einbringen, Überlebensinseln, Archen bauen; auf regionale Subsistenzwirtschaft umsteigen.... Neuanfang von unten ...

  33. 3. Veränderungskräfte heute Ansätze ökonomischer Transformation a) In bisheriger Sozialer Marktwirtschaft (Reformen im bisherigen System):- Tariflohnsystem - Mitbestimmungsgesetze- Öko-Steuer - Kartellgesetze - Ansätze von Finanzmarktregulierungen - Genossenschaftsbanken - Daseinsvorsorge in Öffentlicher Hand - Non-Profitunternehmen ... b) In alternativen Projekten (Ansätze von Systemalternativen): - gemeinnützige Banken (z.B. GLS-Bank, Oicocredit), - zinsfreie Regionalwährungen (Komplementärwährungen) - Tauschringe - Zeitbanken - Unternehmen der Gemeinwohlökonomie (Felber)- Betriebsübernahmen durch Belegschaften (Marcora-Gesetz in Italien) - genossenschaftliche Unternehmen - alternative Lebensstilbewegung - Ökologiebewegungen - postkapitalistischen Ökonomiebewegungen - .... Entscheidend ist unsere Wahrnehmung und unser Mitwirken.

  34. ·Ökologiebewegung, Friedensbewegung, Dritte-Welt-Bewegung, Gerechtigkeitsgruppen, auch feministische Bewegungen... ·Nichtregierungsorganisationen wie „Greenpeace“, Ärzte für den Frieden u.a. ·Konziliarer Prozess der Kirchen ·Kairos-Bewegung „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ · „Ökumenische Initiative Eine Welt“ (ÖIEW) ·Erd-Charta-Bewegung (eine sozial-ökologische Weltgemeinschaftsethik) ·Global-Marshall-Plan-Bewegung (weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft) ·Lebensstilbewegung „anders besser leben“; kritische Verbraucherbewegung... ·Attac-Bewegung , Sozialforen (Weltebene, europäischer, nationaler Ebene) ·  „Anders wachsen – Wirtschaft braucht Alternative zum Wachstums“ ·  Suchbewegungen einer „Alternativen Ökonomie“, Wirtschaftswendeinitiativen usw. ·Neue Demokratiebewegung: Bürgerbeteiligungsdemokratie, „Verfassungskonvent“... · Alternative Internetbewegungen · ... Aufbruch- und Veränderungsbewegungen

  35. 4. Politische Handlungsfelder und Strategie a) Bewusstseinsarbeit > Zuspitzung der Krise und Begreifen der Krise > Breite Bildungs- und Aufklärungspolitik auf allen Ebenen> Gesellschaftlicher Diskurs: „Was wollen wir wirklich wirklich?“ (Frithjof Bergmann) b) Ökonomische Pionierarbeit > Entwicklung alternativer Ökonomie/Systementwürfe> Entwicklung alternativer Lebensstilbewegung(neue Werteerfahrung)> Entwicklung alternativer Projekte, Erprobungsarbeit, Inselmodelle, c) Politische Bewegungsarbeit:> Gemeinsames Wirken zivilgesellschaftlicher Gruppen, Initiativen, Bewegungen, Bündnisbildung: Druck von unten, Demos, Blockaden... > Befreiung der Politik aus der Umklammerung der Wirtschaft; neue Demokratiebewegung, alternative Parteien > Die Machtfrage im demokratischen Prozess lösen> Durchsetzen eines Neuen Gesellschaftsvertrags(neues Grundgesetz)

  36. 5. Aufgaben der Kirchen und Christen 1. Prophetisch Zeitansage wagen: > Aufdecken der Mammon-Herrschaft, der Pseudoreligiosität kapitalistischen Wirtschafts- weise; > konkrete Schalomansage Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung heute... 2. Aufdecken und Anklage der Unrechtsstrukturen, Parteinahme und Anwalt sein für die Opfer der Bereicherungsund Ausgrenzungsökonomie... 3. Sich mit anderen Aufbruchsbewegungen verbünden 4. Das spirituelle, religiöse Suchender Menschen aufnehmen, hier die transformierte biblische Botschaft einbringen: > Leben als Gabe, aus „Gnade“ vor aller Leistung > das ganzheitlich-christliche Menschenbild und Lebensverständnis > dem kapitalistischen Konsumismus(Kultmarkting) entgegentreten. 5. Im eigenen Leben sich der christliche Lebensstil-Umkehrbewegung anschließen... 6. in kirchlichen Einrichtungen, Finanz- und Sozialwesen vorbildhafte Praktiken und Modelle entwickeln...

  37. 6. Handlungsfelder auf persönlicher Ebene ●Selbst begreifen, worum es geht ... ●Sehen, was ich davon im eigenen Leben umsetzen kann ... ●Entsprechende Meinungsbildung nach außen ... ●Entsprechende Initiativen, Bewegungen unterstützen, mitmachen ... ●Politische Forderungen, Druck von unten, bei politischen Aktionen mitmachen ... ●... 37

  38. Zusatzfolien Solidarische Ökonomie: www.akademie-solidarische-oekonomie.de Bernd Winkelmann Adelsborn 113a 37339 Kirchohmfeld Tel. 036074/ 63910 Mail: Bernd-Winkelmann@web.de www.winkelmann-adelsborn.de Initiative „anders wachsen – Wirtschaft braucht Alternativen zum Wachstum“ Christine Müller, Walter Lechner, Tobias Funke, Bernd WinkelmannPaul-List-Straße 1904103 LeipzigT.: 0341/ 9940655www.anders-wachsen.de 38

  39. Literaturhinweise: Stand 15.4. 2013 • Norbert Bolz, David Bossart: „Kultmarketing. Die neues Götter des Marktes“, 1995• Matthew Fox: „Revolution der Arbeit. Damit alle sinnvoll leben und arbeiten können“, 1996• Hans Peter Martin, Harald Schumann: „Die Globalisierungsfalle. Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand“, 1997• Ulrich Beck (Hg.): „Die Zukunft von Arbeit und Demokratie,“ Frankfurt a.M. 2000• Heiner Geißler: „Ou Topos. Suche nach dem Ort, den es geben müsste“, 2009• Wolfgang Kessler: „Weltbeben. Auswege aus der Globalisierungsfalle“, 2004 • Günther Moewes: „Geld oder Leben. Umdenken und unsere Zukunft nachhaltig sichern“, 2004• Fritz Reheis: „Entschleunigung. Abschied vom Turbokapitalismus“, 2004• Franz Josef Radermacher: „Global Marshall Plan. Ein Planetary Contract. Für eine Ökosoziale Marktwirtschaft” 2004 • Wolfgang Engler: „Bürger, ohne Arbeit. Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft“, 2005• Niko Paech: „ Befreiung vom Überfluss“, 2012• Maynard Keynes „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zins und des Geldes“ und Aufsatz von 1943; 2008• Ulrich Duchrow, Franz Josef Hinkelammer: „Leben ist mehr als Kapital. Alternativen zur Diktatur des Eigentums“, 2002• Ulrich Duchrow, Reinhold Bianchi, Rene Krüger, Vincenzo Petracca: „Solidarisch Mensch werden. Psychische und soziale Destruktionen im Neoliberalismus – Wege zu ihrer Überwindung“, 2006• Elmar Altvater / Nicola Sekler (Hrsg.): Solidarische Ökonomie“, 2006• Joachim Galuska (Hg.): „Pioniere für einen neuen Geist in Beruf und Business. Die spirituelle Dimension im wirtschaftlichen Handeln“, 2004• Manfred Linz: „Was wird aus der Wirtschaft? Über Suffizienz, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit“, 2006• Joachim Bauer: „Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren“ ,Hamburg 2006 • Christian Felber: „Neue Werte für die Wirtschaft. Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus“; 2008• Christian Felber: „Gemeinwohl-Ökonomie“, 2010• Maximilian Heubach: „Koordinatenwechsel. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Aufbruch“, 2011 •BUND und Brot für die Welt: „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt. Ein Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte.“ Eine Studie des Wuppertal Instituts, 2008• Dennis Meadows: „Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre-Update, Signale zum Kurswechsel“, 2009• Hans Peter Gensichen: „Nur die Armut wird uns retten. Geteilter Wohlstand in einer Gesellschaft des Weniger“, 2009• Meinhard Miegel: „EXIT. Wohlstand ohne Wachstum“, Berlin 2010• Susanne Schmidt: „Markt ohne Moral. Das Versagen der internationalen Finanzelite“, 2010 • Hans Küng „Anständig wirtschaften. Warum Ökonomie Moral braucht“, 2010• Richard David Precht „Die Kunst kein Egoist zu sein“, 2010• Thoma´s Sedla´cek: „Die Ökonomie von gut und böse“, 2009/2012• Gil Ducommun: „Nach dem Kapitalismus. Wirtschaftsordnung einer integralen Gesellschaft“, 2005• Leonardo Boff: Zukunft für Mutter Erde. Warum wir als Krone der Schöpfung abdanken müssen“; 2012 39

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