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Lateinamerikas neue außenpolitische Orientierungen Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerika-Forschung (ADLAF) Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin 07./08.Mai 2009.
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Lateinamerikas neue außenpolitische Orientierungen Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerika-Forschung (ADLAF) Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin 07./08.Mai 2009 „Gemeinsam sind wir (nicht) stärker!“Perzeptionen, Illusionen und Visionen in den sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Prof. Dr. Hartmut Sangmeister Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
Perzeptionen, Illusionen und Visionen in den sino-lateinamerikanischen Beziehungen • China und Lateinamerika: Neue Freunde? • Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen • China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen? SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? China ist nicht nur geografisch weit von Lateinamerikaentfernt … … auch die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Lateinamerika und China waren lange Zeit für beide Seiten nur von nachrangiger Bedeutung. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
November 2008: Hu Jintao und Castro beschwören alte Freundschaft in neuen Zeiten 1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Der erste Staat in Lateinamerika, mit dem die VR China diplomatische Beziehungen aufgenommen hat, war Kuba. Führer der Kommunistischen Partei Kubas und Mitglieder der neuen kubanischen Regierung besuchten 1959 China, kurz nach dem Sieg der kubanischen Revolution. Mit der Erklärung von Havanna vom 1.09.1960 brach Fidel Castro die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab. Die VR China nahm darauf hin am 28.09.1960 diplomatische Beziehungen mit Kubaauf. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Bahamas: 1997 Antigua&Barbuda: 1983 Jamaica: 1972 Cuba: 1960 Grenada: 1985 Barbados: 1977 Trinidad&Tob.: 1974 Mexico: 1972 Dominica: 2004 Costa Rica: 2007 Venezuela: 1974 Surinam: 1976 Erst seit den 70er Jahren des 20. Jhdts. hat die VR China die diplomatischen Beziehungen zu den Staaten Lateinamerikas und er Karibik ausgeweitet. Kolumbien: 1980 Guyana: 1972 Ecuador: 1980 Brasilien: 1974 Peru: 1971 Bolivien: 1985 Chile: 1975 Uruguay: 1988 Argentinien: 1972 SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Eine wichtige Rolle in der Lateinamerika-Politik Chinas spielt die „Ein-China-Doktrin“: Keine diplomatischen Beziehungen zu Staaten, die Botschafter mit der Republic of China (Taiwan) austauschen! Nur noch 11 Staaten in Mittelamerika und der Karibik unterhalten diplomatische Beziehungen zu Taiwan: • Nikaragua • Panama • Paraguay • St.Christopher & Nevis • St.Vincent & Grenadinen • Belize • Dominikanische Republik • El Salvador • Guatemala • Haiti • Honduras SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
Seit Ende der 90er Jahren sind die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und den Staaten Lateinamerikas intensiviert worden. • Der Staatsbesuch im November 2004 von Präsident Hu Jintao in mehreren lateinamerikanischen Ländern (Brasilien, Argentinien, Chile, Cuba) markiert den veränderten Stellenwert Lateinamerikas in der chinesischen Außenpolitik. • Die offizielle Devise lautet: • „Fortalecer la cooperación amistosa para lograr el desarrollo común".
April 2005: Raúl Castro Ruz, 2.Sekretär des ZK der KPC, besucht Präsident Hu Jintao in Peking. Februar 2009: Staatsbesuch des chinesischen Vizepräsidentin Xi Jinping in Venezuela Febrero de 2009:Vicepresidentes chino y colombiano acuerdan desarrollo a largo plazo de relaciones bilaterales April 2008: Staatsbesuch der chilenischen Präsidentin Bachelet in China November 2008: China veröffentlicht ein Dokument zu seiner Lateinamerikapolitik. 1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Den amtlichen chinesischen Verlautbarungen zu Folge sind sich der asiatische Gigant und Lateinamerika politisch näher gekommen … SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Oficina de noticias del Ministerio de Comercio de la Republica Popular China[http://spanish.mofcom.gov.cn/aarticle/ultimasniticias/] • 13.02.2009: Los intercambios ampliados entre los parlamentos de China y de Jamaica favorecerán la amistad y la cooperación entre las dos naciones • 17.02.2009: Vicepresidentes chino y colombiano acuerdan desarrollo a largo plazo de relaciones bilaterales • 19.02.2009: Prevé vicepresidente chino futuro brillante para relaciones China-Venezuela • 09.04.2009: Activos avances logrados en segunda ronda de negociaciones sobre inversión de Zona de Libre Comercio entre China y Chile • 18.04.2009: Avanza activamente la segunda ronda de negociaciones del TLC entre China y Costa Rica SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Das von der chinesischen Regierung im November 2008 veröffentlichte Dokument zur Politik mit Lateinamerika und der Karibik nennt als Ziele u. a.: • Zusammenarbeit auf der Grundlage von Gleichberechtigung und wechselseitigem Respekt. • Intensivierung des gegenseitigen politischen Vertrauens und des strategischen Konsens. • Vertiefung der Kooperation im Geist wechselseitigen Nutzens und gemeinsam geteilter Gewinne. • Ausweitung des Austauschs, um von den positiven Erfahrungen beider Seiten zu lernen. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Mit der Rhetorik des chinesischen Strategiedokuments [„Beziehungen auf gleicher Augenhöhe“, „wechselseitiges Lernen“, „gemeinsamen Förderung von Entwicklung und Fortschritt der menschlichen Zivilisation“] wird politischen Erwartungen und Empfindlichkeiten der lateinamerikanischen Adressaten entsprochen. • China pflegt sein Image als verantwortlich handelnde aufstrebende Nation, welche die Unabhängigkeit und das Selbstbestimmungsrecht anderer Staaten achtet. • Appelle an „Süd-Süd-Solidarität“ und Verurteilung der „Industrieländer-Hegemonie“ treffen auf die Renaissance von Tercermundista-Diskursen in der politischen Kultur Lateinamerikas. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Chinas Vorschläge für eine neue internationale Finanz-architektur finden in der aktuellen Weltwirtschaftskrise bei lateinamerikanischen Politikern offene Unterstützung. „É uma crise causada, fomentada, por comportamentos irracionais de gente branca, de olhos azuis, que antes da crise parecia que sabia tudo e que, agora, demonstra não saber nada“. Luiz Inácio Lula da Silva no dia 26 de marco de 2009, na entrevista coletiva que encerrou o seu encontro oficial com o primeiro-ministro britânico, Gordon Brown, no Palácio da Alvorada. http://ultimosegundo.ig.com.br/economia/2009/03/27/html SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Aus lateinamerikanischer Perspektive ist es die Kombination aus politischer und ökonomischer Potenz, die China als einen zunehmend attraktiveren Partner erscheinen lässt. • Erwartet wird, zusammen mit China mehr Einfluss auf die Umgestaltung der globalen Governance-Strukturen ausüben zu können. • Für Lateinamerikas Wirtschaft bietet das Absatzpotenzial des chinesischen Marktes mit 1,4 Milliarden Menschen eine Chance, die traditionelle Abhängigkeit von den USA und der EU zu vermindern. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Chinas Gewicht in der Weltwirtschaft hat sich in drei Dekaden vervielfach – Lateinamerikas weltwirtschaftliche Bedeutung ist eher geringer geworden. Die Anteile Chinas und Lateinamerikas an der globalen Wertschöpfung* 1980, 1990 und 2007 Bruttoinlandsprodukt in konstanten US-Dollar des Jahres 2000. Quelle: World Bank, World Developement Indicators Online.
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? Für China kommt dem Zugang zu dem Rohstoffreichtum und dem Agrarpotenzial lateinamerikanischer Länder strategische Bedeutung bei der Absicherung des eigenen Entwicklungsmodells zu. • China verfügt nur über 9% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche der Erde, muss aber 20% der Weltbevölkerung ernähren. • In dem globalen Poker um Rohstoffe und Energie will China auch in Lateinamerika als zunehmend gewichtigerer Akteur mitspielen. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
1. China und Lateinamerika: Neue Freunde? China ist arm an Rohstoffen und Energieressourcen, hat sich aber in der internationalen Arbeitsteilung auf die Herstellung von rohstoff- und engergieintensiven Industrieprodukten spezialisiert - auch als Folge der Verlagerung solcher Produktionsprozesse aus den Industrieländern nach China. • Die wirtschaftlichen Interessen Chinas sind vor allem auf die in Lateinamerika reichlich vorhandenen Rohstoffe und Primärenergieträger gerichtet. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
Perzeptionen, Illusionen und Visionen in den sino-lateinamerikanischen Beziehungen • China und Lateinamerika: Neue Freunde? • Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen • China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen? SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Für den sino-lateinamerikanischen Außenhandel wurden in den zurückliegenden Jahren durchschnittliche Zuwachsraten von mehr als 40 % registriert. Quelle: UN COMTrade 2008
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Die Bedeutung Chinas als Außenhandelspartner ist innerhalb Lateinamerikas sehr unterschiedlich. • Für Chile machen die Exporte nach China inzwischen 16% der Gesamtausfuhren aus – für Ekuador hingegen nur 0,3%. Quelle: ALADI SICOEX SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen • Mexiko bezieht 10% seiner Importe aus China – aber weniger als 1% seiner Exporte gehen dorthin. • Mit Paraguay unterhält China keine diplomatischen Beziehungen – aber liefert dorthin ebenso viele Waren wie nach Kuba … SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009 Quelle: ALADI SICOEX
Chinas Warenexporte in die Top-10-Abnehmerländer in Lateinamerika 2002-2006 „Mas de la mitad de vestimenta y el calzado – sobre todo pijamas, pantalones y zapatos deportivos – que se consumen en México se originan en China.“ Léon-Manríquez 2006, S.41. Quelle: UN COMTrade 2007 2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Mexiko steht auf Platz 1 der Abnehmer chinesischer Produkte in Lateinamerika.
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen In dem Zeitraum 2002-2008 haben sich die mexikanischen Importe aus China verfünffacht. Quelle: Aladi SICOEX SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Die chinesischen Exporte nach Mexiko sind diversifiziert; geliefert werden überwiegend industriell gefertigte Produkte niedriger und mittlerer technologischer Komplexität. Quelle: UN COMTrade 2009 SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Für Mexiko hat sich der Passivsaldo im Handel mit China innerhalb einer Dekade fast verzwanzigfacht. Außenhandel Mexiko-China 1998-2008 (Mio. US$) Quelle: Aladi SICOEX
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Für Mittel- und Südamerika war der Saldo im Außenhandel mit China in den zurückliegenden Jahren positiv. Chinas Außenhandel mit Mittel- und Südamerika, 2002-2007 (Mrd. US-$) SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009 Quelle: WTO, International Trade Statistics.
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Für China ist Brasilien der mit Abstand wichtigste Warenlieferant in Lateinamerika. Chinas Warenimporte aus den Top-10-Lieferländern in Lateinamerika 2002-2006 Quelle: UN COMTrade 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Die brasilianischen Warenausfuhren nach China haben sich in dem Zeitraum 2002-2008 mehr als versechsfacht. Quelle: Aladi SICOEX SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Über 70 Prozent der chinesischen Warenimporte aus Brasilien entfallen auf Primärprodukte. Quelle: UN COMTrade 2009 SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Chile, drittgrößter Außenhandelspartner Chinas in Lateinamerika, ist reiner Primärgüterlieferant. Chile estableció, en 1975, relaciones diplomáticas con la República Popular China, durante el gobierno del Presidente Augusto Pinochet. Quelle: UN COMTrade 2009 • 2005 hat Chile als erstes Land Lateinamerikas mit China ein Freihandelsabkommen abgeschlossen. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Russland: 2,2% Europa: 24,0% Nordamerika: 19,1% Indien: 2,1% S-Korea: 7,4% ASEAN: 7,7% Japan:10,3% Trotz der Intensivierung der transpazifischen Handelsbeziehungen ist Lateinamerika nach wie vor nur von nachrangiger Bedeutung für China. • Auf Lateinamerika entfielen 2008 lediglich 5,1% der chinesischen Warenexporte und 6,4% der Warenimporte Chinas*. * Vorläufige Werte. http://german.mofcom.gov.cn, 28.04.2009
Kein lateinamerikanisches Land gehört zu den 10 wichtigsten Abnehmerländer der Warenexporte aus China. * Januar-Oktober 2008 ** Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam Quelle: http://german.mofcom.gov.cn SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
* Januar-Oktober 2008 ** Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam Quelle: http://german.mofcom.gov.cn Von den lateinamerikanischen Staaten zählt nur Brasilien zu den 10 wichtigsten Lieferländern Chinas. SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Lateinamerika ist für Chinas Wirtschaft interessant als Lieferant von Eisenerz und Stahl, von Kupfer, Erdöl, Soja – auch bestimmte Industrieprodukte z.B. elektronische Geräten und integrierten Schaltkreise) bezieht China aus Lateinamerika. • Lateinamerika ist aber auch als zunehmend wichtigerer Abnehmer chinesischer Produkte von Interesse sowie als Zielregion chinesischer Direktinvestitionen.
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Durch langfristige Lieferverträge und Direktinvestitionen in Lateinamerika will China vor allem seine Rohstoffversorgung sichern. „China will promote the development of foreign trade in mineral products. […] The Chinese government shall encourage the signing of long-term supply contracts with foreign companies. […] The Chinese government will promote and protect investments in mineral resources prospecting and exploitation outside China […] and encourage domestic enterprises to take part in international cooperation in the sphere of mineral resources.” Quelle:Information Office of the State Council of the PRC, China‘s Policy on Mineral Resources, 2003.
Chinas Präsident Hu Jintao hat für den Zeitraum 2004-2014 chinesische Direktinvestitionen in Lateinamerika in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar angekündigt. Rede Hu Jintaos vor dem brasilianischen Kongress am 12.11.2004. 2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Die chinesische Regierung hat später diese Ankündigung korrigiert: 100 Mrd. US$ Handelsvolumen mit Lateinamerika! • Das finanzielle Volumen der tatsächlichen Investitionen chinesischer Unternehmen in Lateinamerika ist bislang hinter den Ankündigungen zurückgeblieben. http://mds.mofcom.gov.cn/aarticle/cbw/200210/20021000042961.html; 23.12.2008
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Die geplanten chinesischen Direktinvestitionen in Lateinamerika konzentrieren sich auf den Ausbau der Infrastruktur (Häfen, Eisenbahnen), auf die Erschließung von Rohstoffvorkommen (Kohle, Eisenerz) sowie auf die Errichtung von Stahlwerken, Aluminiumschmelzen etc. • In den zurückliegenden Jahren hat China die bilaterale Kooperation mit einigen lateinamerikanischen Ländern auf den Hochtechnologiesektor ausgeweitet; z.B. • Sino-brasilianischer Erderkundungssatellit, • Gemeinschaftsunternehmen von Embraer und Harbin Aviation Industry zum Bau des Mittelstreckenflugzeugs ERJ 145.
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Empresa argentina operará como terminal automotriz china • La empresa argentina HP Global, licenciataria de los camiones chinos Foton, comenzará a producir vehículos dentro de 15 meses, con el objetivo de vender en el mercado interno y exportar. La nueva planta estará instalada en el Parque Industrial Pocitos, de la provincia de San Juan, oeste del país, e iniciará su proceso productivo dentro de 15 meses.El proyecto "implica inversiones y la creación de nuevos puestos de trabajo", y el producto de su actividad "será destinado tanto al mercado interno como a la exportación", indicó la Secretaría de Industria de la Argentina en el decreto que autoriza la iniciativa, publicado en el "Boletín Oficial".[Publicado el 01 de Mayo de 2009 ]
2. Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen Das Engagement lateinamerikanischer Investoren in China ist bislang begrenzt geblieben. • Zum Vergleich: • 2008 betrug der Gesamtbestand der Direktinvestitionen latein-amerikanischer Unternehmen im Ausland 493 Mrd. US$. • Quelle: UNCTAD, World Investment Report 2008, S.258 http://mds.mofcom.gov.cn/aarticle/cbw/200210/20021000042961.html; 23.12.2008
Perzeptionen, Illusionen und Visionen in den sino-lateinamerikanischen Beziehungen • China und Lateinamerika: Neue Freunde? • Die sino-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen • China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen? SWP/ADLAF Berlin, 8. Mai 2009
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen China gehört zu den 10 größten Volkswirtschaften der Welt. Quelle: World Bank, World Developement Indicators Online. … aus Lateinamerika ist im Club nur Brasilien als Kleinster dabei.
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen China ist Mitglied in der Champions League der 10 führenden Welthandelsnationen. Quelle: WTO, Statistical Database Online..
124. Paraguay [von 134] 3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen China ist international wettbewerbsfähiger als die meisten lateinamerikanischen Volkswirtschaften. Global Competitiveness Index 2008-2009 Quelle: World Economic Forum, Global Competitiveness Report 2008-2009.
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen In der Weltwirtschaft sind lateinamerikanische Länder im günstigsten Falle Juniorpartner Chinas. • Zu den 100 größten transnationale agierenden Unternehmen aus Entwicklungsländern gehören 33 Konzerne aus China… … aber lediglich neun Unternehmen aus Lateinamerika (Cemex, Companhia Vale do Rio Doce,Petrobrás, América Móvil, Telefónicos de México, Metalúrgica Gerdau, Gruma, Grupo Bimbo). Quelle: UNCTAD, World Investment Report 2008.
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen Führt der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Lateinamerika zu einer win-win-Situation? Lateinamerika kann im Außenhandel mit China zusätzliche Exportpotenziale mobilisieren und seine Abhängigkeit von traditionellen Abnehmern vermindern. China kann durch einen intensivierten wirtschaftlichen Austausch mit Lateinamerika Komplementaritäten und Synergien nutzen. Jedoch profitieren nicht alle lateinamerikanischen Volkswirtschaften von dem Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit China gleichermaßen.
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen „Gewinner" der China-Connection sind vor allem südamerikanische Länder (z.B. Argentinien, Brasilien Chile, Peru), die im Rahmen einer ressourcenbasierten Wachstums-strategie das vorhandene Naturkapital zur Spezialisierung auf Primärgüterexporte nutzen. • Risiken: • Der aktuelle Nachfrageboom nach Rohstoffen und Agrarprodukten ist nicht von Dauer. • Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China führt zu einem spürbaren Rückgang der Nachfrage nach Primärgütern aus Lateinamerika. • China reduziert seine Nachfrage nach Rohstoffen durch Substitutions- und Recyclingprozesse.
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen In dem Verhältnis zwischen China und lateinamerikanischen Ländern bestehen wirtschaftlich Komplementaritäten und Konkurrenz. • Produktkonkurrenz auf dem Weltmarkt (z.B. Textilien, Schuhe, Spielzeug). • Konkurrenz um Absatzmärkte (USA, EU). • Konkurrenz um ausländische Direktinvestitionen
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen "Verlierer" sind aktuell diejenigen Volkswirtschaften Lateinamerikas, deren Wachstumsstrategie auf die Herstellung und den Export von industriellen Fertigwaren wie Textilien, Bekleidung, Elektronikartikeln setzt (z.B. Mexiko, zentralamerikanische und karibische Staaten). Die zunehmende chinesische Konkurrenz auf den für diese Länder wichtigsten Absatzmärkten (USA, EU) lässt die Exporterlöse sinken. Vor allem die auf den US-Markt ausgerichtete Maquila-Industrie in Mexiko und Mittelamerika gerät wegen des Lohndifferentials gegenüber China unter Druck.
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen Muss Lateinamerika sich vor der aufstrebenden Wirtschaftsgroßmacht China fürchten? • China verfolgt sehr pragmatisch seine wirtschaftlichen Interessen in Lateinamerika. • Es knüpft Handelsabkommen und Investitionen an keine politischen Bedingungen (einzige Ausnahme: Abbruch diplomatischer Beziehungen zu Taiwan). • China ist als Mitglied, Geldgeber oder Beobachter in multilaterale Institutionen der Region eingebunden (z.B. IDB, OAS). • China unterstützt lateinamerikanische Staaten in ihrem Bestreben, sich aus der US-amerikanischen Abhängigkeit zu lösen (z.B. verstärkte Kooperation mit Venezuela, Bolivien, Ekuador).
3. China und Lateinamerika: Partner oder Rivalen Sind lateinamerikanische Befürchtungen über die chinesische Wirtschaftsmacht übertrieben? • China ist in der Weltwirtschaft kein Bösewicht oder Räuber, sondern ein gewichtiger Mitspieler - wie die EU und die USA. • Chinas Wirtschaft hat ebenso viele Stärken und Schwächen wie die meisten lateinamerikanischen Volkswirtschaften. • Mit wachsendem Wohlstand in China wird das Land auch zunehmend ein wachsender Absatzmarkt für Fertigwaren und Dienstleistungen aus Lateinamerika.
3. Gewinner und Verlierer In der globalisierten Wirtschaftswelt haben lateinamerikanische Volkswirtschaften auch Vorteile im Vergleich zu China. • Die Finanzinstitutionen Lateinamerikas sind leistungsfähiger. • Die marktwirtschaftliche Orientierung ist in Lateinamerika stärker ausgeprägt. • Das durchschnittliche Bildungsniveau und die Arbeitsproduktivität sind in Lateinamerika höher. • Defizite der Rechtsstaatlichkeit sind vergleichsweise geringer als in China.