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Hans im „Glück“

Hans im „Glück“. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen. Förderungswerk St. Nikolaus, Dürrlauingen www.sankt-nikolaus.de. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen. Schwerpunkte des Vortrages

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  1. Hans im „Glück“ Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen

  2. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Förderungswerk St. Nikolaus, Dürrlauingen www.sankt-nikolaus.de Karl-Heinz Eser

  3. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Schwerpunkte des Vortrages 1. (Schwere) Lernbehinderung 2. Werkerausbildung 3. L-Merkmale und Förderbedarfe 4. Beispiel: Berufsvorbereitung Karl-Heinz Eser

  4. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Ein altes Märchen (1) • Hans: Arbeit = Gold – Pferd – Kuh – Schwein – Gans – Wetzstein – „Nichts“ - Mutter • „Tor“ (etymologisch: töricht, unwissend, verwirrt) • naiv, einfältig, gut- bzw. leichtgläubig, „rein“ • kurzes, eindimensionales Urteil: scheinbarer Vorteil durch geringere Schwierigkeiten = verlustträchtig • keine/ andere? (Wert-) Maßstäbe • positive (Um-) Deutung → Glücksempfinden • Binet & Simon, 1905: Intelligenz = „die Art der Bewäl- tigung einer aktuellen Situation“ im Hinblick auf (gutes) „Verstehen, Urteilenund Denken“. Karl-Heinz Eser

  5. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Ein altes Märchen (2) Kein „Es war einmal …“ „Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.“ (Insel-Ausgabe um 1920) Karl-Heinz Eser

  6. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Ein neues Märchen? • Hans: Mutter – „Nichts“ – Wetzstein – Gans – Schwein – Kuh – Pferd – Arbeit = Geld? • Oder: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans immer mehr!?“ Karl-Heinz Eser

  7. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen 1. (Schwere) Lernbehinderung Karl-Heinz Eser

  8. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(1) • Lernbehinderung, die Behinderung „auf den zweiten Blick“ • Oder: Sind (junge) Menschen mit Lern- behinderung überhaupt behindert? Karl-Heinz Eser

  9. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(Demo 1) • Muster fortsetzen: pro Zeile 15 Sek. Karl-Heinz Eser

  10. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(Demo 2) • Behinderung zunächst „unsichtbar“, aber Arbeitsverhalten: langsam (weniger); keine unbewusste Automatik (= schnell, effizient), sondern bewusstes Handeln (= Koordination, „Konzentrationskosten“) • Arbeitsergebnis: Leistungsgrenzen trotz Moti- vation (Wollen) • Aufwand: anstrengender, Ertrag: weniger • → (innen) Insuffizienz, (außen) Ineffizienz: Frustration? (→ Aggression?, Regression?, Resignation?, Vermeidung?, …) Karl-Heinz Eser

  11. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(2) 1. Lernen • Lernen ist die herausragende und umfassende psycho-physische „Anpassungsfunktion“ des Menschen: „Der Mensch wird zum Menschen durch Lernen.“ (Kanter, 1977) • Eine Störung der Lernfähigkeit ist massiv chan- cenmindernd und benachteiligend für die beruflich -gesellschaftliche Teilhabe. • „ ..., einschließlich lernbehinderter Menschen.“(§ 19 SGB III [Behinderte Menschen] i.V.m. § 2 (1) SGB IX) Karl-Heinz Eser

  12. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(3) 2. Fehlende Offensichtlichkeit • Typisch: „16 - 12 - 3“ • Entwicklungsbehinderung mit individuellen Verzögerungen (interaktiv, kumulativ, fixativ) • (Ständige) Überforderung im standardisierten Altersvergleich • Fehl- und Vorurteil, nicht nur bei Unkundigen: „Dumm - Faul – Frech!“ • „Sonderkunden“, keine einfach standardisierbaren u. administrierbaren „Normalkunden“ z.B. der BA Karl-Heinz Eser

  13. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(4) 3. Offenes, breites, vielschichtigesGrenz- oder Übergangssyndrom • auf dem Kontinuum zwischen Geistiger Behin- derung und Normalentwicklung • FließendeÜbergänge zu Geistiger Behinderung: Beispiel: F2/3 Teilnehmer/innen (schwere Lb) • FließendeÜbergänge zur Normalentwicklung: Beispiel: „Grenzfälle“, „von Behinderung bedrohte“ junge Menschen • Lernbehinderung ist keine qualitativ eigene, ein- deutige, klar abgrenzbare Behinderungskategorie! Karl-Heinz Eser

  14. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(5) 6. Seyd, Naust-Lühr & Mentz, 2005: N >> 2.500 • Lernbehinderung ist „offensichtlichen“ Behinde- rungsarten in Schwere, Umfänglichkeit und Dauer mindestens gleichrangig! • Lernbehinderte Menschen haben unter „klassi- schen“ Behinderungsarten (L, P, K, S) den größ- ten Förderbedarf: mentale, praktische, soziale u. personale Kompetenzen mit Ausbildungsrelevanz gleichzeitig und ähnlich stark betroffen. • Probleme i. Kombinationen (z.B. L+P) potenziert Karl-Heinz Eser

  15. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(6) Drei Schülergruppen (1) Lernbehinderung i.e.S.: deutliche Normabwei- chung der psychischen Entwicklung, mentale Re- tardierung, physiologisch-anatomische Korrelate • schweres, umfängliches, überdauerndes Schulleistungs- versagen • erhebliche Intelligenzbeeinträchtigung (IQ 55/60 - 70/75) • deutlich verminderte soziale Reife, mangelnde soziale Kompetenz (keine Dissozialität!) • DD: keine Sinneseinschränkungen u. Mangel/Fehlbeschu- lung; FD: genaue Beobachtung/Analyse d. Lernverhaltens Karl-Heinz Eser

  16. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(7) Drei Schülergruppen (2) Generalisierte Lernstörung: keine zentralen, ein- heitlich wirkenden Ursachen; eher umschriebene, relativ isolierte psychische Ausfälle u. Irregularitä- ten; Interaktions-, Kumulations- und Verfestigungs- effekte m. sekundären u. tertiären Folgewirkungen • Schulleistungsversagen weniger schwer, umfänglich u. andauernd • Intelligenzniveau wenig herabgesetzt (IQ ≥ 75 - 80) • Dazu: neurotische Lernhemmungen (Angst), Psychopathie- formen (z.B. Verhaltensstörungen) Karl-Heinz Eser

  17. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(8) Drei Schülergruppen (3) Vordergründige Verhaltensstörung: „erwartungs- widriges“ Schulversagen, „underachievement“; von Anfang an in der Förderschule • Intelligenztestwerte nicht o. nicht wesentlich unter Norm (IQ ≥ 80 - 90) • Verhaltensstörungen: aktiv störend/passiv gestört • Dazu: schulische Lern- u. Leistungsausfälle, Kenntnisrück- stände, unangemessene kognitive Stile, mangelnde Moti- vation usw. Karl-Heinz Eser

  18. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(9) Einteilung der Intelligenzminderung (IM) Karl-Heinz Eser

  19. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(10) Borderline Intellectual Functioning (BIF) (DSM-IV: V62.89; ICD-10: grenzwertige Intelligenz) • IQ 705 bis 855 (Kernbereich: IQ 70 - 85), „Slow Learners“ (Kaznowski, 2004; Shaw, Grimes & Bulman, 2005) • dazu: kognitive, emotionale u. Verhaltensindikatoren plus herabgesetztes Selbstwertgefühl: lernen langsam, un- gleichmäßig; Regelschulnoten oft schlecht, Misserfolge; auffälliges Verhalten bei Aufmerksamkeit/ Konzentration; Anstrengungsvermeidung; Planlosigkeit; lieber konkretes Tun; Überaktivität/ Passivität; wenig Frustrationstoleranz; Stimmungsschwankungen; Albernheit; Furchtsamkeit; Miss- stimmung; Ärger; wenig gesunder Menschenverstand; Un- bedarftheit Karl-Heinz Eser

  20. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(11) Mild Mental Retardation (DSM-IV: 317; ICD-10, F70: leichte Im) Unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkei- ten mit erschwerter Anpassung an die Anforderun- gen des täglichen Lebens (Verhaltensstörungen?) • IQ 555 bis 705 (Kernbereich: IQ 50 - 69) • Leichte Schädigungen bzw. Einschränkungen im „aktuellen Anpassungsverhalten“ („adaptiv skill areas“) in mindestens zwei Fertigkeitsbereichen • Beginn vor dem 18. Lebensjahr Karl-Heinz Eser

  21. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(12) Adaptive Skill Areas 11 Bereiche aktuellen Anpassungsverhaltens (Mes- sung als Sozialquotient [SQ]?) Selbstbestimmung, Kommunikation, schulische Fertigkeiten, soziale Fertigkeiten, Arbeit, Wohnen (häusliches Leben), Freizeit, Selbstversorgung, Gesundheit, Sicherheit, Teilnahme am öffentlichen Leben/Nutzung von Hilfen Karl-Heinz Eser

  22. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(13) Ursachen – Stichworte (1) Individuum bezogen: „Neuro(bio)logie“ • Starke Hinweise auf genetische u. neuro-psychologische Faktoren = primäre u./o. sekundäre Faktoren Gesellschaft bezogen: „Soziologie“ • Sozio-kulturell vermittelte defizitäre Entwicklungsbedingun- gen = tertiäre Faktoren Entwicklung: „Diathese“ • Multifaktoriell bedingte, interaktiv realisierte Störungsent- wicklung konstitutioneller, erworbener u. sozialer Faktoren (Grünke, 2004): „Individuelle Beeinträchtigungsmuster“ Karl-Heinz Eser

  23. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Lernbehinderung(14) Ursachen – Stichworte (2) Individuum bezogen: „Neuro(bio)logie“, „Kognition“ • Neuronale Effizienz: Myelinisierung, (umweltabhängige) dendritische Verzweigungen (Borkenau et al., 2005) • Kognition: Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung, Kapazität des Arbeitsgedächtnis (Borkenau et al., 2005) Gesellschaft bezogen: „Soziologie“ • Ca. 90% der Sonderschüler (L) stammen aus Unterschicht- familien (Begemann, 1970), aber nur ca. 10% der Unter- schichtkinder besuchen eine solche Schule [oder integrative Angebote] (Cloerkes, 1997)! Karl-Heinz Eser

  24. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen 2. Werkerberufe Karl-Heinz Eser

  25. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Werkerberufe(1) • Grundsätzlich sollen alle Menschen mit Behin- derung in anerkannten Berufen ausgebildet wer- den (§ 64 BBiG). • § 66 BBiG/ 42m HwO eröffnen Ausbildungsmög- lichkeiten für Menschen, die wegen Art oderSchwere ihrer Behinderung keine Ausbildung in einem anerkannten Beruf absolvieren können. • Die zuständigen Stellen treffen Regelungen auf Antrag des behinderten Menschen oder seiner gesetzlichen Vertretung. Karl-Heinz Eser

  26. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Werkerberufe(2) • Entscheidend für die Feststellung der Notwen- digkeit einer Ausbildung nach § 66 BBiG/ 42m HwO ist der individuelle Förderbedarf. • Er wird aus einer differenzierten, bundesweit einheitlichen Eignungsuntersuchung (PSU durch Fachdienste der BA, Schulgutachten (Bayern: § 15, 2 EUG), Reha-Beratung u. ggf. Ergebnissen aus BF o. AE) abgeleitet. • Eine Beeinträchtigung der individuellen Lern- fähigkeit kann dazu führen, dass die Lernan- forderungen eines anerkannten Ausbildungs- berufes nicht bewältigt werden können. Karl-Heinz Eser

  27. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Werkerberufe(3) • Um diesen jungen Menschen mit Lernbehinde- rung dennoch eine Ausbildung zu ermöglichen, schuf der Gesetzgeber besondere Regelungen nach § 66 BBiG/ 42m HwO. • Die Eignungsbeurteilung für diese Ausbildungen geht ebenso wie bei nichtbehinderten jungen Menschen von Fähigkeiten, Kenntnissen, Fertig- keiten, Neigungen u. Interessen aus. • Bei Bedarf ist eine Förderungvor (BvB) u./o. begleitend während der Ausbildung möglich. Karl-Heinz Eser

  28. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Werkerberufe(4) Karl-Heinz Eser

  29. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen 3. L-Merkmale und Förderbedarfe Karl-Heinz Eser

  30. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen L-Merkmale und Förderbedarfe(1) L-Merkmale (1) Lernverhalten u. -aufbau zeigen Besonderheiten, sind aber nicht grundsätzlich von anderer Art, sondern quantitative Extremvariation bezüglich: • Zeit (verlangsamt) • Kapazität (merkreduziert, ungenauer auffassend, weniger differenzierend) • Abstraktion (begrifflich unpräzise, weniger strukturierend und verallgemeinernd) • Metakognition (planungs- und steuerungsreduziert) • Transfer (vermindert übertragungs- u. anwendungseffektiv) Karl-Heinz Eser

  31. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen L-Merkmale und Förderbedarfe(2) L-Merkmale (2) Weitere Charakteristika: • mehr wahrnehmungsorientiert als denkzentriert (erschwertes Generalisieren von Einsichten u. Vor- gehensweisen) = wenig handlungsökonomisch • Verhältnis: Lernaufwand zu Lernertrag ungünstig = „ineffiziente Lerner“ Karl-Heinz Eser

  32. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen L-Merkmale und Förderbedarfe(3) Karl-Heinz Eser

  33. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen L-Merkmale und Förderbedarfe(4) Karl-Heinz Eser

  34. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen L-Merkmale und Förderbedarfe(5) Karl-Heinz Eser

  35. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen L-Merkmale und Förderbedarfe(6) Nachteilsausgleich in Prüfungen • mehr Zeit • Prüfung am Arbeitsplatz • Begleitperson (psychische Unterstützung) • häufigere Pausen • Lese- und Schreibhilfen • Computereinsatz Keune, S. & Frohnenberg, C. (2004). Nachteilsausgleich für behinderte Prüfungsteilnehmer/innen. Bielefeld: Bertels- mann. Karl-Heinz Eser

  36. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen 4. Beispiel: Berufsvorbereitung Karl-Heinz Eser

  37. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Fachkonzept BvB der BA(1) Qualifizierungsebenen: i.d.R. bis zu 18 Monaten (23. März 2006) • Grundstufe mit Eignungs- bzw. Eingangsanalyse: „Findung“ (Berufsorientierung/-wahl) • Förderstufe: „Vertiefung“ (berufliche Grundfertig- keiten) • Übergangsqualifizierung (berufs- u. betriebs- orientiert) • Stabilisierungsphase (bis zu 3 Monaten) • Kritik: Passt nicht für o.g. Personenkreis! Karl-Heinz Eser

  38. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Fachkonzept BvB der BA(2) Notwendig: BvB-Reha2≈F2/3 („alt") mit Konzeptelementen, u.a.: • Förderdauer: nach individuellem Lern- und Entwicklungstempo • Starke Individualisierung: bei äußerst hetero- genem Personenkreis (Mehrfachdiagnosen!) • Förderfaktoren: Zeit, Kontinuität, Bezugsperso- n(en) [Internat, Eltern], stark individualisierte Förderung, angeleitetes Lehren-Lernen, Inte- grationsmanagement (Vermittlungspraktikum) Karl-Heinz Eser

  39. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Modellerprobtes Curriculum (1) 1. Berufliche Qualifizierung • Grundqualifizierung (6-30 Monate)Berufliche und berufsübergreifende Qualifikationen, (Klassische) 4-Schritt-Methode, pos. Gewohnheiten • Aufbauqualifizierung (6-12 Monate)Vertiefungen: vermittlungsorientiert (Selbstständigkeit, Praktika), ausbildungsvorbereitend (Fachwerker) 2. Schulische Qualifizierung (parallel) • Anschaulichkeit, lebenspraktisch Wesentliches, überschaubare Lernschritte, Üben/Wiederholen • Projektorientiert, fächerübergreifend 3.Begleitende Fachdienste • Psychologen, Sozialpädagogen, (Ärzte), … Karl-Heinz Eser

  40. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Modellerprobtes Curriculum (2) 1994-2000: „Berufliche Qualifizierung schwer lernbe- hinderter Jugendlicher in vier Berufsbildungswerken“ N = 140, Ergebnisse: • 46% erster Arbeitsmarkt, darunter 10% Fachwerker • 25% Förderlehrgang 1 oder einfache Ausbildung im BBW • 01% Integrationsfirma • 11% WfbM, darunter 1% in ausgelagerten Arbeitsplätzen • 08% arbeitslos, darunter 6% nach Arbeit • 05% stehen Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, z.B. krank • 01% verstorben • 04% Verbleib unbekannt 71% der Teilnehmenden erreichen den ersten Arbeitsmarkt! Karl-Heinz Eser

  41. 3 Berufsfeld über- greifende Ziele V – V - S Verlässlichkeit Verträglichkeit Selbstständigkeit 4 Erfolgsfaktoren S – B - Z2 Struktur Beziehung Zusammenarbeit Zeit Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Karl-Heinz Eser

  42. Zur Qualifizierung schwer lernbehinderter junger Menschen Ich hoffe, es war: • anregend, • (einigermaßen) kurzweilig, • erweiternd, und fürchte, es war – wie immer - • zeitlich etwas zu knapp! Karl-Heinz Eser

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