640 likes | 780 Views
Forschendes Lernen - Forschende Schüler – Individuelles Fördern. Kopernikanische Revolution in der Schule. Nicht der Lehrer sondern der Schüler steht im Mittelpunkt des Unterrichts. Man muss nur die Bremsklötze wegziehen….
E N D
Forschendes Lernen - Forschende Schüler – Individuelles Fördern
Kopernikanische Revolution in der Schule • Nicht der Lehrer sondern der Schüler steht im Mittelpunkt des Unterrichts
Man muss nur die Bremsklötze wegziehen…. Magnetkanone (rechts) mit Reed-Schaltern, Klasse 5,6 und 7 als Antriebstest für Schwebebahn
Film: LoL in Physik • Vorkenntnis: „Goldene Regel der Mechanik“ = Energieerhaltungssatz bei einer schiefen Ebene • Arbeitsauftrag: Gilt der Energieerhaltungssatz auch bei einem Flaschenzug und einem Hebel? Beobachten Sie die Aktivitäten der Schüler/innen: Was fällt Ihnen auf? Vergleichen Sie mit eigenen Unterrichtserfahrungen
Mikromethode: Eigenverantwortliches Arbeiten EVA Was Lehrer nicht dürfen: • Alles entscheiden • Alles planen • Alles erklären • Alles korrigieren • Alles strukturieren • Sich für alles verantwortlich fühlen • Alles kontrollieren • Alle Probleme Lösen • Alles visualisieren • Ständig Anweisungen geben • Alles anschreiben • Alles diktieren • Dem aktiven eigenverantwortlichen Lernen im Wege stehen
Eigenverantwortliches Arbeiten EVA Was Lehrer dürfen/sollten: • Vorstrukturieren • Moderieren • Rahmenbedingungen organisieren • Beraten • Sachbezogene Arbeitsinseln schaffen, auf denen Schüler frei herumgehen dürfen • Fehler zulassen und selbst machen • Lernumwege zulassen • Durch Zielvorgaben führen und strukturieren • Loslassen! • Kooperative Arbeitsformen fördern • Prinzip der minimalen Hilfe anwenden • Differenzierungsmöglichkeiten schaffen
Konstruktivistische Lehr- und Lern-Theorie • Wissen kann nicht einfach übernommen werden, es muss aktiv konstruiert werden. • Lernen ist ein aktiver Konstruktionsprozess mit individuellen und kollektiven Aspekten: Individuell Eigenständigkeit Metakognition Methode Kommunikation Inhalt
Konstruktivistisches Arbeiten Netzwerk von Zusammenhängen Üben Anwenden
Konstruktivistisches Arbeiten • Metakognitive Begleitung: • Intensive Beratung zur Förderung der Anstrengungsbereitschaft, der Motivation und der Ausdauer • Entwickeln einer Methodenkompetenz • Beratung bei Lernproblemen • Individuelle Aspekte: Eigenverantwortung: Planen, Durchführen und Kontrollieren des Lernens und Forschens • Inhaltliche Aspekte: • Fachübergreifende Bezüge herstellen • Offene, authentische Probleme, keine kleinschrittigen eingeengten Fragestellungen • Exemplarische Aspekte mit wesentlichen Bedeutungen • Sozial-Kommunikative Aspekte: • Kommunikation und Disput der Lernenden anregen • Angstfreies Ausdrücken von Ideen, Fragen und Problemen • Methodische Aspekte: z.B.: Eigenständige Projektarbeit mit Präsentation Methodenvielfalt: auch Vorträge, Unterrichtsgespräche neben freiem Arbeiten
Was ist forschendes Lernen? • Erarbeitung eines (komplexeren) Themas mit eigenen Ansätzen und Ideen • Entwicklung eigener Fragestellungen oder auch Vorgabe fachlicher Ziele • Das Neue wird auf eigenem Weg und durch eigene kognitive Aktivitäten erschlossen • Die Lernenden spüren und entwickeln eine eigene Autonomie, führen ihre Erfolge auf eigene Kompetenzen und Anstrengungen zurück • Misserfolge können anspornen, zu neuen Wegen und Erfahrungen führen • Das Gelernte wird hinterfragt und eigene Fragen werden beantwortet • Problemorientiertes Unterrichten kombiniert mit eigenständiger Arbeit ermöglich forschendes Lernen • Forschendes Lernen ist kein entdeckendes Lernen, denn Wissen lässt sich aus Beobachtungen nur theoriegeleitet aufbauen • Forschendes Lernen erfordert einen Wechsel zwischen Instruktion und eigenständiger Konstruktion
Rollenwechsel: Lehrer als Lernberater: • Rücknahme der belehrenden Wissensvermittlung • Modelling, Scaffolding, Coaching: Vom stützenden Vormachen zur Eigenständigkeit und zurück Forschendes Lernen erfordert eine Veränderung der Rolle von Lehrer/innen zum Berater und Facilitator
Themenfindung: Forschendes Lernen • Fokussierender und motivierender Einstieg führt zur Entwicklung von Fragenkatalogen • Strukturierung und Finden von Oberthemen • Beispiel: • Wie schwingt ein Pendel? (Weg-Zeit-Gesetz) • Warum schwingt ein Pendel? (Rücktreibende Kraft und Trägheit) • Wie lang schwingt ein Pendel? (Dämpfung) • Wie kann eine Schwingung aufrecht erhalten werden? (Entdämpfung, Rückkopplung) • Wann schwingt ein Pendel? (Eigenschwingungen, erzwungene Schwingungen, Resonanz) • Wie kann man eine Schwingung beschreiben? (Kreisbewegung)
Themenfindung: Forschung • Hinführung: • Festlegung des Fachgebietes durch Anknüpfen an Interessantes und Bekanntes • Vorauswahl notwendig • Markt der Möglichkeiten und Ideen ? • Teambildung und Themenfindung sind gekoppelt • Behandlung von Leitthemen (Chaosphysik, Netzwerktheorie)? • Beschränkung: • Teamzusammensetzung: Alter, Freunde, soziale Aspekte, Intelligenz und Anspruch • Mehr Zeit und mehr Beratung zu Beginn? • Auswahlkriterien: • Ist eine eigene Untersuchung möglich? • Sind Geräte und Theorien zugänglich? • Lassen sich die fachlichen Inhalte bearbeiten? • Ist das Thema schon bearbeitet? • Gefahr: Berater/in entwickelt eigene Vorstellungen, die dominieren können
Wissenserwerb • Eigenes Vorwissen erkennen • Wissensstand reflektieren • Standortbestimmung durchführen können: Was war das Ausgangsproblem, die Zielvorgabe? Welche Aspekte sind verstanden/noch nicht verstanden? Wie sind wir vorgegangen, wo traten Schwierigkeiten auf? • Sachtexte erfassen und zusammenfassen • Antwort auf eine Frage im Text suchen • Texte erläutern, Beispiele und Skizzen hinzufügen • Hilfsfragen: Worum geht es? Was ist wichtig? Was verstehe ich (nicht)? Vorbereitende Gespräche auf Metaebene dienen dem Kompetenzerwerb? Informationsquellen kennen und benutzen können Recherchieren können Kurse zur Vermittlung der Basiskompetenzen? Der Inhaltsbereich des forschenden Lernens ist letztlich noch fremdbestimmt. Mit welchem Gefühl geht man an einen Sachinhalt, den man sich ganz allein ausgesucht hat und den man nur intrinsisch motiviert erarbeiten möchte?
Forschendes Lernen Forschen • Phasenmodell (Bybee, Bell, Haupt) • Zu klärendes Phänomen • Forschungsfrage • Zielvorgabe • Vorwissen aktivieren, Ideen sammeln • Information suchen, Experimentieren (Ausprobieren), Diskutieren • Messreihen durchführen, auswerten • Wissen ausdrücken, Modell entwickeln, hinterfragen, korrigieren • Standortbestimmung: Ziel erreicht? • Ergebnissicherung, Präsentation • Anwenden, Üben
Hypothesenbildung • Hypothesen sind Suchstrategien, vorläufige Annahmen • Ordnungsfunktion: z.B. Bedeutsames und Unwichtiges trennen • Anregungsfunktion: neue Sichtweisen erschließen, neue Möglichkeiten ausloten • Verschiedene Bereiche und Aspekte werden in einen denkbaren Zusammenhang gebracht • Orientierungsfunktion: z.B. bei einer Einarbeitung in unbekannte Gebiete • Konkretisierungsfunktion: Allgemeine Forschungsfragen werden auf überprüfbare • Aspekte konkretisiert (operationalisiert) • Hilfefunktion: Bei der Suche nach Variablen und Verknüpfungen In welcher Phase erwerben die Teams dieses Meta-Wissen?
Miteinander kooperieren - Ein Team ermöglicht gemeinsame Benennung von Schwierigkeiten und Ideen • Schülersprache unmittelbarer und besser geeignet zur Benennung von Problemen • Lernen durch Lehren: Erklären erfordert Rekonstruktion, Strukturierung und logisches Aufbereiten • Dörner: Die Rolle des (Selbst-)Gesprächs • Kommunikation über unterschiedliche Vorgehensweisen und Resultate • Forschendes Lernen erfordert Erfahrung mit kooperativen Unterrichtsmethoden • Teamfähigkeit kann nicht vorausgesetzt werden! Kann sie vermittelt werden?
Gesprächsführung in der Gruppe • Gesprächsregeln (gelten auch für das Coaching): • Ich – Botschaften formulieren • Beim Zuhören zuwenden • Niemanden abwerten • Informationen allen zugänglich machen • Verabredungen einhalten • Gesprächszeiten vereinbaren und einhalten
Einstiegsfrage eines Gesprächs: Was macht ihr? Was habt ihr vor? Aus der Antwort wird die Stärke der notwendigen Beratung deutlich! • Nach dem Suchen, was das Team, nicht der Betreuer, als erfolgreiches Ergebnis ansieht • Verwende W-Fragen: Was? Wo? Wann? Wer? Aber niemals „Warum?“, weil es einen negativen und feindlichen Unterton besitzen kann. „Und wie kommt es,…“ ermuntert zu Erklärungen und Hinterfragungen. • Eine Reaktion mit „aber“ zu beginnen produziert Widerspruch und lässt Zweifel am Gegenüber aufkommen. Ein „und“ signalisiert Akzeptieren und die Bereitschaft auf dem Gesagten aufzubauen. • Stimmt man mit dem Ziel der Gruppe nicht überein, keine Überzeugungsarbeit leisten sondern sofort einen anderen Berater empfehlen! • Kleine Schritte reichen aus! Sie können eine Lawine lostreten! Was braucht man für den nächsten kleinen Schritt? Die Visionen muss das Team entwickeln! • Es ist unsere Aufgabe, die Bedürfnisse der Teams anzunehmen und realistische und erreichbare Ziele auszuhandeln. Entscheidungsträger ist der Schüler, und dies in mehrfacher Hinsicht. Er entscheidet zunächst über die Teilnahme, dann über das konkrete Thema seines Forschungsprojektes und dann über die anzuwendenden Methoden. Je nach Alter und Leistungsstand sind die Schüler dabei auf Hilfe angewiesen, der Lehrer ist Berater, Begleiter, hat auf keinen Fall das letzte Wort. Coaching: Diagnose, Unterstützen, Feedback
Coaching: Diagnose, Unterstützen, Feedback • Ein Element der Selbststeuerung des Lernprozesses ist die Selbstreflexion: Die jungen Forscher werden aufgefordert, ihren Weg mit seinen Stolpersteinen, Hindernissen, Umwegen, Höhen und Tiefen zu reflektieren. • Schwierigkeiten und Hindernisse auszuhalten ist ein wesentlicher Bestandteil des forschenden Lernens. • Während des Gesprächs Anerkennung ausdrücken, die Schwere des Vorhabens ausdrücken, neugierig sein. • Denkpausen mit räumlicher Distanz (Rausgehen…) einlegen, besonders bei aufkommenden Spannungen und unklarem Vorgehen. • Feedback geben und geben lassen: Zusammenfassen, was ist zu tun? Was ist wegzulassen? Was wurde gelernt? Was ist zu beachten (auch im Bezug auf Sicherheit)? Das nächste Gespräch vereinbaren! • Nicht zu viel in eine Beratung reinpacken, sondern sich auf die Schlüsselkomponente konzentrieren. • Keine Voreingenommenheit , sondern herausfinden, was dem Team wichtig ist! • Das Ziel des Teams sehr ernst nehmen! • Das Beratungsgespräch auf die inhaltlichen Aspekte der Arbeit beschränken, nicht auf anderes, privates ausdehnen! • Respekt entwickeln vor den vielen farbenprächtigen und kreativen Wegen auf denen die Teams Lösungen finden.
Coaching: Konkrete Aspekte • Hilfe beim Aussuchen und Besprechen des Themas: • Klärende Fragen beantworten, eingrenzen • Anregungen geben • Ziele diskutieren • Fachliche und methodische Aspekte ansprechen • Zeitliche Strukturierung ansprechen • Hilfe während des Projektes: • Stückweise anleiten und unterstützen • Am Fortschritt interessiert sein • Zwischenresultate besprechen • Bei Schwierigkeiten moderieren • Bei der Materialbeschaffung helfen • Hilfe bei der Konzeptentwicklung: • Team entwickelt ein eigenes Konzept • Rückmeldung geben • Arbeitsplan diskutieren • Bei der Präzisierung von Fragen unterstützen • Vertrag oder Vereinbarung abschließen??? Wie weit geht die Hilfe bei Hilflosigkeit? z.B.: Einarbeiten in Elektrodynamik fehlende handwerkliche Fähigkeiten? „Wenn wir den Teilnehmern die Stützräder schon abschrauben, sollten wir am Anfang zumindest Anschubsen, Führen und Helfen das Gleichgewicht zu halten. Und sie erst dann allein lassen, wenn sie eine gewisse Grundfertigkeit haben.“
Methoden der Projektbegleitung: Forschung • Ziel der Projektbegleitung: • Selbständiges Steuern des Arbeitsprozesses • Entwickeln von Lösungsstrategien unterstützen • Unterscheiden von Wichtigem und Unwichtigem lernen • Wissenschaftliche Methode implementieren: • - Fragen formulieren • Untersuchungen planen und durchführen • Daten auswerten, mathematisieren • Daten interpretieren • Fehlerbetrachtungen • Theoriebezug herstellen • - Konsens herstellen Wann achten wir darauf: Wissenschaftliches Arbeiten ist theoriegeleitet und genügt methodischen Normen. Es liefert einen Beitrag zur Diskussion der wissenschaftlichen Community, insbesondere werden Resultate mit zitierter Literatur verknüpft?
Methoden der Projektbegleitung: Forschung • Authentische Forschungsprojekte: • Austüfteln, Verstehen, Konkretisieren und Lösen von eigenen Fragen, zu denen noch keine Antworten bekannt sind. • Projektstart: • Kooperative Diskurse zur Erfassung der inhaltlichen Zusammenhänge • Intensive individuelle Beratung bei Projektauswahl und Teambildung • Eigene Strukturierung des Wissens und Erfassung der Problembezüge • Erarbeiten und bewerten konventioneller Problemlösungen • Projektablauf: • Forschungsansätze erarbeiten, bewerten • Lösungen planen und umsetzen • Finanzierung mit Hilfe von Beratern und Sponsoren erarbeiten • Ergebnisse bewerten und zur Weiterentwicklung nutzen • Running Presentations • Projektende: • Präsentation für Fachleute und Laien • Verteidigen und Vertreten der Ergebnisse • Vorbereiten einer Poster-Präsentation • Vorbereiten eines Vortrages
Arbeitsmethoden:Weitere Bausteine zur Vorbereitung auf forschendes Lernen Hinweis: Bausteine für forschendes Lernen im Unterricht können auch Trainingseinheiten für Forscherteams, insbesondere im KidsClub und JuniorClub sein. • Sprachliche Kompetenzen entwickeln: • Kernpunkte einer Erarbeitung zusammenfassen und individuell sichern • Stichwortsammlungen breiten individuelle Ergebnissicherungen vor • Bilder, Skizzen, Diagramme dienen als Vorlage für Bildunterschriften und Texte • Begriffsnetze, Mindmap als Schreibhilfe anbieten • Mitschreiben üben: Vortrag enthält auch überflüssige, nebensächliche und schlecht erklärte Informationen - Forschendes Lernen erfordert eigene Texte der Lernenden - Schreiben schafft Präzision und führt zur Konzentration auf das Wesentliche
Fragen stellen können • Entwickeln von Fragekatalogen • Strukturieren der Fragen, Finden von Oberthemen • Entwickeln eines Lern- und Forschungsprogramms • Generieren und Präzisieren von neuen Fragen • Forschendes Lernen geht von Problemen und Fragen aus und steuert auf bekannte Ziele hin • Die Lehrer/innen haben die Aufgabe Problemstellungen so in den Fokus der Lernenden zu rücken, dass diese ihre eigenen Fragen formulieren können und sich mit forschendem Lernen hierzu kundig machen können. • Fragen und deren Auswahl verstärken das Interesse und fokussieren die weitere Arbeit,
Lesen lernen: • Sachtexte erfassen und zusammenfassen • Antwort auf eine Frage im Text suchen • Texte erläutern, Beispiele und Skizzen hinzufügen • Hilfsfragen: Worum geht es? Was ist wichtig? Was verstehe ich (nicht)? Forschendes Lernen erfordert eigenständige Informationsbeschaffung und Bewertung
Das eigene Üben organisieren und kontrollieren • Lernteams stellen sich ihre eigenen HA, trainieren ihre sprachlichen Kompetenzen • Lernteams vergleichen ihre HA und korrigieren Fehler • Unterstützung durch Selbstdiagnosebögen - Forschendes Lernen erfordert eine Rücknahme der Kontrolle durch Lehrer/innen
Notizen machen und dokumentieren Im Unterricht: Keine Merksätze und Zusammenfassungen diktieren oder anschreiben! Ergebnissicherung zunehmend in die Hand der Lernenden geben. Portfolio führen Im Labor: Laborbuch führen Kontrollieren? Motivieren? Überzeugen? Verlangen?
Metareflexion „Weshalb sehen wir unser Vorgehen als gelungen oder nicht gelungen an?“ „Gibt es unterschiedliche Auffassungen und wie begründen sie sich?“ „Nach welchen Kriterien entscheiden wir über Wichtiges und Unwichtiges?“ „ Welchen persönlichen Gewinn und welchen Nutzen hat das Projekt für mich?“ Wann? Zeit für Metareflexion am Ende einplanen!?
Bausteine zur Vorbereitung auf forschendes Lernen • Selbstvertrauen schaffen! • Keine Merksätze und Zusammenfassungen diktieren oder anschreiben! Ergebnissicherung zunehmend in die Hand der Lernenden geben. • Behutsames Hinführen zur Fachsprache • Überprüfen der HA im Team! • Forschendes Lernen erfordert Kompetenzen Fehler zu erkennen, zu bewerten und zu beheben! • - Forschendes Lernen erfordert ein Selbstwirksamkeitskonzept: Vertrauen auf eigene Fähigkeiten
Bausteine zur Vorbereitung auf forschendes Lernen • Fehler als Möglichkeiten zum Lernen erkennen! • Trennen von Lern- und Bewertungssituation • Fehler markieren und kommentieren • Forschendes Lernen erfordert Kompetenzen Fehler zu erkennen, zu bewerten und zu beheben! • - Forschendes Lernen erfordert ein Selbstwirksamkeitskonzept: Vertrauen auf eigene Fähigkeiten
Bausteine zur Vorbereitung auf forschendes Lernen • Sich selbst einschätzen lernen • Eigenes Vorwissen erkennen • Wissensstand reflektieren • Standortbestimmung durchführen können: Was war das Ausgangsproblem, die Zielvorgabe? Welche Aspekte sind verstanden/noch nicht verstanden? Wie sind wir vorgegangen, wo traten Schwierigkeiten auf? • Hilfen: Selbstdiagnosebögen, moderiertes Gespräch, Lerntagebuch, Zwischenbericht • Forschendes Lernen erfordert Zielvorgaben: Nur wer das Ziel kennt, kann es erreichen!
Forschungsprogramm Schwingungen • Beispiele von Schwingungen beobachten • Aus Fragenkatalog entwickelt sich ein Forschungsprogramm: • Wie schwingt ein Pendel? (Weg-Zeit-Gesetz) • Warum schwingt ein Pendel? (Rücktreibende Kraft und Trägheit) • Wie lang schwingt ein Pendel? (Dämpfung) • Wie kann eine Schwingung aufrecht erhalten werden? (Entdämpfung, Rükkopplung) • Wann schwingt ein Pendel? (Eigenschwingungen, erzwungene Schwingungen, Resonanz) • Wie kann man eine Schwingung beschreiben? (Kreisbewegung) • Texte, Lehrbücher, Internet, Simulationen, Experimentiermaterial, Inputreferate
Forschungsprogramm Linsen Traditioneller Weg: - Übergang Wasser- Luft, Glas-Luft - Planparallele Platte - Prisma - Linse - Optische Abbildung • Glaskörper, Kerze, Wand • Fragenkatalog • Forschungsprogramm: • Gibt es nicht gewölbte Linsen? Welche Rolle spielt die Linsenform? • Was passiert an der Oberfläche? • Gibt es in jedem Abstand ein Bild? Was passiert, wenn die Kerze verschoben wird? • Antrag an Geldgeber mit Begründung des Forschungsprojektes • Einbeziehung schon bekannter Forschungsarbeiten • Präsentation • Festlegung von verbindlichem Wissen • Sicherung durch Daumenkino
Beispiel Optische Geräte • Beschreibe Aufbau und Funktionsweise, führe einen Modellversuch vor • Erläutere, wie das jeweilige Gerät fokussiert, insbesondere beim Übergang von nah zu fern. Führe Konstruktionen und Experimente durch • Bereite eine Präsentation mit Handout und Demonstrationsversuch vor Fotoapparat, Beamer, Auge, Fernrohr ev. arbeitsteilig
Beispiel Gleichförmige Bewegung • Was bedeutet die Angabe 50 km/h? Rechne auch in m/s um. Stelle eine Umrechnungsregel auf und begründe sie. • Erläutere und unterscheide die Begriffe Momentan- und Durchschnittsgeschwindigkeit • Untersuche Bewegungen mit konstanter Momentangeschwindigkeit. Wie hängt der zurückgelegte Weg von der benötigten Zeit ab?
Beispiel: „Determinismus und freier Wille“ • Leitfrage: Schließen sich Determinismus und freier Wille aus? • Entwickeln von Forschungsfragen • Eigenständige Literaturrecherche, Expertenbefragung • Während regulärer Stunden nur Beratungsmöglichkeit, keine Präsenzpflicht • Vorbereitung einer beliebig gestalteten Präsentation (CD-Rom, Ausstellung, Aufsatz, Portfolio, Vortrag) • Anfertigen eines Zwischenberichtes (Klausurersatz) mit anschließender metakognitiver Beratung - Charakterisiere die Begriffe Determinismus und freier Wille und stelle die Problematik ihrer Beziehung dar. - Beschreibe den Ablauf Deiner bisherigen Arbeit, der aufgetretenen Schwierigkeiten und der beabsichtigten Lösungen - Beschreibe das weitere Vorgehen. Zitate aus Zwischenberichten lesen
Forschendes Lernen --- Forschende Schüler/innen • - Wechsel zwischen Lehrerunterstützung und Selbstständigkeit • Selbstwirksamkeitserfahrung • Erfahrung und Überwinden von Widerständen • Eigene Wissenskonstruktion • Eigene Ergebnissicherung • Gestaltung von Lehr- Lern – Umgebungen • Lehrer als Lernberater: Modeling, Scaffolding, Coaching • Entwicklung einer eigenen Methodenkompetenz • Erkenntnisse sind objektiv vorhanden, sie werden aber als subjektiv neu entdeckt • offene authentische Fragestellungen • „Hilf mir es selbst zu tun“ • Kein Abarbeiten von Arbeitsblättern oder Versuchsanleitungen
Eigenständiges Forschen im PhysikClub/SchülerForschungsZentrum Albert-Schweitzer-Schule Kinder- und Jugendakademie Kassel Universität Kassel Nach Georg Kerschensteiner (1914) gilt auch 2009: Physikunterricht an der Schule ist häufig wie Lateinunterricht, in dem man Vokabeln lernt aber keine Lektüre liest. Im PhysikClub lesen wir nicht nur, wir schreiben unsere Lektüren selbst: Physik begreifen durch aktives Forschen!
Organisation Träger: Kinder- und Jugendakademie des Staatlichen Schulamts Kassel Stadt und Land, Albert-Schweitzer-Schule, Kassel, Universität KasselLeiter: Klaus-Peter Haupt (Fachleiter am Studienseminar für Gymnasien))Mitarbeit: 23 Mitarbeiter (StudentInnen, Referendare, Lehrerinnen) , regelmäßige Beraterkonferenzen25 Lehrerstunden (8 Lehrer: Physik, Mathematik, Chemie, Biologie, Astrophysik, Geographie), 17 Werkverträge (KuMi),), 3 Werkverträge (ASS) (15 Studenten), Angebote:ScienceClub: Eigenständige mehrjährige Forschungsarbeiten aus allen MINT Fächern für 91 Jugendliche aus Klasse 9 bis 13 aus 20 Schulen in 36Projekten Bau einer Tarnkappe – Untersuchung von Spektren – Rotationslichtwechsel von Kleinplaneten – Entstehung von Jets – Entwicklung einer Roboterhand – Strömungen in Wasserbrücken – Quantenkryptographie – Schwarmverhalten u.v.a.JuniorClub: Eigenständige einjährige Forschungsprojekte für 55 Schüler/innen Klasse 7 und 8 aus 3 Schulen in 11 Projekten Biolumineszenz – Abschirmung von Magnetfeldern – Chaosphysik - ÖkosystemeKidsClub: Forschendes Lernen für 80 Schüler/innen Klasse 5 und 6 aus 3 Schulen in verschiedenen Kursen
Ferienakademie in der letzten Woche der Sommerferien, Klasse 4 – 7: Spielend lernen und experimentieren in Bio, Chemie und PhysikVorträge für Jugendliche der Oberstufe Donnerstags, vierzehntägig: Pizza withthe ProfExperimentier- und Theoriekurse (Studenten unterrichten Schüler) freitags ab 18.15 Uhr: Mathematica – Fehlerrechnung – Textverarbeitung – Programmierung - LabViewWorkshops alle 15 Monate: Quantenmechanik – Zeitbegriff – Navigation - WellenphysikSchülerkongress: jährlich mit Workshops und Experimentierstationen nordhessischer SchülerlaboreLehrerfortbildung: Kurse, Workshops, Hospitationen, BeratungenZeit: Jeden Freitag, 13.30 Uhr bis 23.00, dienstags 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr, donnerstags 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr, samstags 11.00 Uhr – 14.00 Uhr, Ferienforschungstage - www.physikclub.de- NaTWorking Projekt (Robert-BoschStiftung), Science for People Science Teaching European Network forCreativityand Innovation in Learning (STENCIL), NatWorking Botschafter Nordhessen SIGNO - Erfinderclub
Das Berater-Team:Studenten mit fachlich hohen Kompetenzen lernen durch Beratertätigkeit soziale und kommunikative KompetenzenAlumni – Prinzip als Säule der Betreuung: Vorbildfunktion, Learning byteaching, trainieren von Soft Skills
Ziele der Arbeit Fähigkeit zum Selbstmanagement: • Selbstkontrolle • Umgang mit persönlichen Emotionen und Motiven • Pflichtbewusstsein, • Durchhaltevermögen Ermöglichen von Selbstwirksamkeitserfahrung • Eigene Ziele werden mit bedeutsamen Strategien verfolgt • Korrespondiert mit großer Lern- und Leistungsfreude • Betroffene werden zu Beteiligten • Lehrer werden zu Lernberatern und Facilitatoren Hochbegabtenförderung
Ziele der Arbeit Im PhysikClub geht es weniger um Physik sondern mehr um die Schüler, die etwas über sich selbst am Beispiel der MINT – Fächer lernen Normative Strukturen der Schulsysteme ermöglichen wenig Selbsterprobung und Selbsterfahrung, die Verantwortung für den Lernprozess liegt bei den Lehrern. Wissen wird im PhysikClub als Werkzeug erfahren, mit dem man selbst konkrete Probleme lösen kann. Es gibt keinen Zeit-und keinen Notendruck: Der PhysikClub ist eine bewertungsfreie Zone. Fachübergreifendes Arbeiten als zentrale Arbeitsform, einschl. der Verwendung der englischen Sprache
Ziele der Arbeit Erwerben von Schlüsselqualifikationen, die im Berufsleben als gleichberechtigt zum Faktenwissen angesehen werden. Sowohl Unterricht als auch Ausbildung werden in Zukunft kompetenz- und nicht lernzielorientiert gestaltet sein! • Teamfähigkeit • Kreativität • Verantwortungsbewusstsein • Konsequente Realisierung langfristiger Planungen • Durchhaltevermögen • Soziale Kompetenz • Zuverlässigkeit • Präsentationstechniken
Anreize für Schüler/innen • Praktisches Arbeiten mit modernen Geräten an authentischen Aufgaben • Weg vom 45/90 Minuten Takt • Kompetenzerleben: Erfahren der eigenen Grenzen und Fähigkeiten • Erlernen und Einüben sozialer Fähigkeiten (Teamarbeit, kooperative Kompetenzen) • Fachübergreifende Forschung • Kompetente und engagierte Ansprechpartner/innen • Umfeld, in dem Hochbegabte sich entfalten und ihre eigenen Herangehensweisen ausprobieren dürfen
Anreize für Lehrer/innen • Neue Ideen und Impulse an die eigene Schule tragen • Aktualisierung des eigenen Fachwissens • Erfahrung mit echten Projekten sammeln • Erfahrung mit fachübergreifendem Arbeiten sammeln • Erfahrung mit kooperativen schülerorientierten Unterrichtsmethoden sammeln • Motivierte und engagierte Schüler und Kollegen kennenlernen • Eine neue Sicht auf Schüler erhalten • Erfahrung mit Begabtenförderung • Umgang mit Hochbegabten lernen
Leitlinien (siehe www.physikclub.de) • Leitlinien für Berater: • Hilf mir, es selbst zu tun • wir geben Denkanstöße und fordern die Teams heraus, über ihre eigenen Grenzen zu gehen. • Wir motivieren die Teams, den Anteil echter Arbeits- und Lernzeit zu erhöhen. Wir erwarten aber auch von ihnen, dass sie ohne Kontrolle aus Eigenverantwortung heraus gezielt an ihrem Projekt arbeiten. • Uns gelingt (meistens) die Gratwanderung zwischen Loslassen und Beraten. • Leitlinien für Teilnehmer/innen • Du hast keine Scheu dich mit Themen auseinander zu setzen, die Du noch nicht genau kennst. • Du solltest bereit sein, mal an die Grenzen Deiner Fähigkeiten zu gehen und diese Grenzen vielleicht sogar zu überschreiten. • Du solltest eigenständig und eigenverantwortlich arbeiten wollen (auch wenn Du vielleicht damit noch nicht viel Erfahrung hast) und nicht warten, bis Dir jemand eine Anweisung gibt.
Förderung von Kompetenzen • Selbstkompetenz: • Entwicklung von Selbstständigkeit, der Fähigkeit zur Selbsteinschätzung und einer am Lernprozess orientierten Reflexionsfähigkeit • Sachkompetenz: • Erfassen, Strukturieren und Nutzen von Wissen • Methodenkompetenz: • Erwerben, anwenden und reflektieren von Lern- und Forschungsmethoden • Sozialkompetenz: • Kooperative Zusammenarbeit im Team, konstruktive Kommunikation mit Beratern und Wissenschaftlern