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Die Inquisition. Die Gerichtsprozesse der römisch-katholischen Kirche. Entstehung der Inquisition Anfang des 13. Jahrhunderts Instrument der röm.-kath. Kirche e rleichterte Aufspürung, Bekehrung und Verurteilung von Häretikern Häresie, Magie oder Blasphemie
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Die Inquisition Die Gerichtsprozesse der römisch-katholischen Kirche
Entstehung der Inquisition Anfang des 13. Jahrhunderts • Instrument der röm.-kath. Kirche • erleichterte Aufspürung, Bekehrung und Verurteilung von Häretikern • Häresie, Magie oder Blasphemie • waren die verfolgten Hauptverbrechen Besonderheiten des Verfahrens: • Einsatz von Folter • Bestrafungen bis zur Todesstrafe • Vorsitzender: Inquisitor • Bischöfe oder Ordensgeistliche • Neuzeit: Protestanten wurden durch die Inquisition verfolgt • Ende im späten 18. Jahrhundert Kurzer Überblick über die Inquisition
Darstellung einer Inquisition – die bis dahin härteste Strafe
Die päpstliche Inquisition • Papst Gregor IX. • Ab 1227 nach Christus • Päpstliche Sonderbeauftragte • Inquisitoren übernahmen Aufgaben der Bischöfe • Dominikaner wurden beauftragt • Zumeist Inquisitoren des Papstes • Vertraut mit der Ketzerverfolgung • Bulle „Ille humanui generis“ • Aufträge an Dominikaner Konvente in Deutschland, Österreich und Frankreich • Bischöfe konnten auch Inquisitoren sein • Eigeninitiative vom Heiligen Stuhl sehr gewünscht Die päpstliche Inquisition und Erlaubnis zur Folterung
Verschärfung der Handhabung gegen Ketzer • Nach Albingenserkreuzzug • Synode von Toulouse unter Gregor IX. • Toulouser Ketzer sollen aufgespürt werden und gefangen genommen werden • Ausweitung der Verfolgung • Mitwisser wurden bedroht das Vermögen oder das Leben zu verlieren • Menschen waren Verdächtige wenn: • sie mit Ketzern reden • ihnen Almosen gaben • Einladung zur Anhörung • Wer kam wurde eingekerkert • Wer nicht kam galt als schuldig Die päpstliche Inquisition und Erlaubnis zur Folterung
Einsetzen von Visitationen in Toulouse • Charakteristisch für die Inquisition • Art der Bestands- oder Normenkontrolle • Apostolische Visitatoren untersuchen Vorfälle, die sich gegen die Kirche richten • Festlegung der strafrechtlichen Bestimmungen gegen Ketzer • Papst Gregor IX. im Jahr 1231 • Erlaubnis zur Folterung • Mittel zur Wahrheitsfindung bei Inquisitions-prozessen • Formale Einschränkungen der Folter • Keine bleibenden körperliche Schäden sollten entstehen Die päpstliche Inquisition und Erlaubnis zur Folterung
Die ersten Ketzerprozesse • Ketzerrichter und Inquisitor Konrad von Marburg • Zahlreiche Hinrichtungen • Inquisitionen in Deutschland • Augsburg und Nürnberg ab 1300 nach Christus • Entsendung zweier Inquisitoren • Papst Urban V. • 1367 nach Christus zwei Dominikanermönche • Walter Kerlinger: besonders grausam • Die Hexenbulle • Inquisitor Heinrich Kramer • Papst Innozenz VIII. bezeichnet Hexenwesen als real • Reformation beendete Ketzerinquisition Die Wirkungsgeschichte der Inquisition - Deutschland
Ziele: • Reinerhaltung des katholischen Glaubens • Hauptziel der mittelalterlichen Inquisition • Häretiker waren von ihrem Weg abzubringen • Ihre Seelen dem eigen Heil zuzuführen • Anstiftung zur Reue und Buße • Auch physische Vernichtungen Finanzierung aus dem Vermögen der Verurteilten • Bulle Ad Extirpanda aus dem Jahr 1252 nach Christus • Vermögen aus Konfiszierungen und Geldstrafen • Ein Drittel an die Stadtgemeinde • Ein Drittel an die beteiligten Ortsbischöfe und Amtsträger • Ein Drittel an die Inquisitionskommission Ziele und Finanzierung der mittelalterlichen Inquisition
Aufträge direkt vom Papst • Inquisition besaß keine übergeordnete Behörde • Aufträge an Bischöfe, Legaten oder Orden • Aufträge von Bischöfen oder Orden • Anregung weltlicher Herrscher • Politische Interesse • Einteilung in Frankreich und Italien • Unterteilung in Inquisitionsbezirke • Sonderfall Südfrankreich • Eigene Struktur (Häuser, Archive) • Großen Miterbeiterstab • Deutschland und Österreich • Keine Inquisitionsprovinzen Die Organisation der mittelalterlichen Inquisition
Voraussetzungen für eine Ketzer-inquisition • Nennenswerte Zahl von Ketzern • Aktivwerden einer zuständigen Kirchenstelle • Unterstützung durch den Machthaber • Bereitstellung von Exekutivpersonal und Gefängnissen • Entsendung von Mönchen in das Gebiet • Öffentliche Predigten und Ankündigung der Untersuchung • Vorladung der Angeklagte • Inquisitor und sein Mitarbeiterstab kommen in den betroffenen Ort • Angeklagte werden an Zentralort gebracht Ablauf einer mittelalterlichen Ketzerinquisition
Heranziehen von Archivdaten • Wenn schon Inquisitionsverfahren stattfanden • Abgleichen und Aufdeckung von Ungereimtheiten • Einvernahme der Angeklagten • Auch gesamte volljährige Einwohnerschaft konnte ein-vernommen werden • Einräumen einer Gnadenfrist • Ab dem 13. Jahrhundert nach Christus • Innerhalb der Gnadenfrist Strafnachlass bzw. Straffreiheit • Verhöre in Gruppen üblich • Auch Möglichkeit von Einzelverhören • Urteile wurden schriftlich niedergelegt und verkündet Ablauf einer mittelalterlichen Ketzerinquisition
Entscheidung über Härte oblag dem Inquisitoren • Schwache Verdachtsfälle • Gütliches Gespräch • Konfrontation mit Zeugenaussagen • Rückgriff auf ältere Aktenvermerke • Schwerwiegende Verdachtsfälle • Gefängnisaufenthalt • Androhung und Ausführung der Folter • Die Folter als Verhörmittel • Kirchliche und weltliche Strafverfahren • Die Folter und die Inquisition • Päpstlicher Erlass Ad Extirpanda erlaubt Folter • Keine bleibenden, körperliche Schäden • Inquisitoren gaben untereinander die Absolution Die übliche Verhörpraxis der mittelalterlichen Inquisition
Erhalten der Absolution • Abschwören der Häresie vor der Inquisition • Buße und Tragen von gelben oder blauem Gewand mit Bußkreuzen • Gefängnis oder Todesstrafe • Bei Rückfälligen oder bei schweren Fällen • Tod durch Verbrennen • Todesurteile • Von den Inquisitoren ausgesprochen • Von weltlichen Herrschern umgesetzt Die Urteile der mittelalter-lichen Inquisition
Der Protestantismus • Neue Dimension religiösem Widerspruchs • Herkömmliche Häresiebekämpfung reichte nicht mehr aus • Agenden der Ketzerverfolgung • übernommen von staatlichen Organen • Die drei Herrschaftsbereiche der neuen Inquisition • Spanische Inquisition • Portugiesische Inquisition • Römische Inquisition Die Inquisition in der Neuzeit
Das Ende der eigentlichen Inquisition: • Umbenennung in SacracongregatioRomanaeet universalisInquisitionisseuSanctiOfficci oder SandtumOfficum durch Papst Pius X. im Jahr 1908 nach Christus • Aufsichtsorgan der lokalen Inquisition • Kardinal war Vorsitzender dieser Kongregation • Die Kongregation für die Glaubenslehre = moderner Name des SanctumOfficium • Präfekt dieser Einrichtung war der Kurienkardinal • Josef Kardinal Ratzinger hatte diese Funktion inne Die Inquisition in der Gegenwart
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Manuel H. Sanin, 2009 Die Inquisition