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Schleiermachers Theologie

Schleiermachers Theologie. Vorlesung Sommersemester 2012 Jena. B . Schleiermachers Leben. 21.11.1768 - 12.2.1834. Wiederholung. 1. In welchem Bezug stand Schleiermacher zu den Herrnhutern ? (Zitat: B an Reimer, 1802, KGA 5/III , 393) 2. Welche Bedeutung hat Kant für Schleiermacher ?

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Presentation Transcript


  1. Schleiermachers Theologie Vorlesung Sommersemester 2012 Jena

  2. B. Schleiermachers Leben 21.11.1768 - 12.2.1834

  3. Wiederholung 1. In welchem Bezug stand Schleiermacher zu den Herrnhutern? (Zitat: B an Reimer, 1802, KGA 5/III , 393) 2. Welche Bedeutung hat Kant für Schleiermacher? 3. Welche Bedeutung hat Spinoza für Schleiermacher?

  4. 7. Befreiungskriege

  5. 8. Schl und Berlin • Ab 1807 wieder in Berlin • Ab 1810 Professur an der Theologischen Fakultät der neuen Berliner Universität • Prediger an der Dreifaltigkeitskirche • Mitglied der Akademie

  6. 8. Schl und Berlin Werke • 1811/1830: Enzyklopädie • 1821/22 // 1830/31 Glaubenslehre

  7. 8. Schl und Berlin Vorlesungen • Staatslehre • Pädagogik • Ethik

  8. 8. Schl und Berlin Akademiereden • „Über den Begriff der Hermeneutik“ • „Über den Unterschied zwischen Naturgesetz und Sittengesetz“ • „Über den Begriff des höchsten Gutes“

  9. 9. Schl und die Kirche Predigten Engagement für Union Agendenstreit ab 1822

  10. III. Hermeneutik

  11. 1. Begriff Hermeneutik als Lehre vom Verstehen und Auslegen

  12. 2. Geschichte der Hermeneutik • Spezielle Hermeneutik (Antike, MA) • Allgemeine Hermeneutik (Schleiermacher) • Grundlage der (historischen) Geisteswissenschaften (Droysen, Dilthey) • Gadamer

  13. 3. Schleiermachers Hermeneutik „Die Hermeneutik beruht auf dem Factum des Nichtverstehns der Rede. In seiner größten Allgemeinheit genommen auch in der Muttersprache und im gemeinen Leben.“ (E 1)

  14. 3. Schleiermachers Hermeneutik „Das Nichtverstehn ist theils Unbestimmtheit theilsZweydeutigkeit des Inhalts. Nämlich ohne Schuld des Redenden gedacht“ (E 2) „Die Auslegungskunst ist also die Kunst, sich in den Besitz aller Bedingungen des Verstehens zu setzen.“ (E3)

  15. 3. Schleiermachers Hermeneutik „Ziel der Hermeneutik ist das Verstehn im höchsten Sinne. Niedrige Maxime: man halt alles verstanden, was man , ohne auf Widerspruch zu stoßen, wirklich aufgefasst hat. Höhere Maxime: Man hat nur verstanden, was man in allen seinen Beziehungen und in seinem Zusammenhange nachconstruiert hat.“ (E12)

  16. 3. Schleiermachers Hermeneutik „Dazu gehört auch, den Schrifsteller besser zu verstehn, als er sich selbst.“ (E12)

  17. 3. Schleiermachers Hermeneutik Grammatische und Technische Interpretation

  18. 3. Schleiermachers Hermeneutik Grammatische Interpretation „Die Aufgabe ist, aus der Sprache den Sinn einer Rede zu verstehen. Gegeben mußseyn Gesetze der Sprache, Gehalt ihrer Teile. Gesucht wird dasselbe in Gedanken, was der Redende hat ausdrücken wollen.“ (I2)

  19. 3. Schleiermachers Hermeneutik Grammatische Interpretation Unterschied zwischen Materiellem und Formalem (Wörter und Verbindungen) „Die Auslegung besteht immer darin, das grammatisch unbestimmte zu bestimmen durch das grammatisch Bestimmte.“ (I5)

  20. 3. Schleiermachers Hermeneutik Grammatische Interpretation „Jedes einzelne Element in der Rede für sich giebt eine Richtung auf ein Mannigfaltiges.“ (I18)

  21. 3. Schleiermachers Hermeneutik technische Interpretation „Das technische Verstehen der Sätze beruht auf der Kenntniß der Eigentümlichkeit des Vortragenden als auf ihrer inneren Einheit.“ (II 5) „Alles Eigenthümliche in dem Menschen hängt zusammen und trägt Einen gemeinschaftlichen Charakter.“ (II 6) Diese Eigentümlichkeit heißt Stil.

  22. 3. Schleiermachers Hermeneutik technische Interpretation „Das Maximum der Kenntnis der Eigentümlichkeit in ihrer Anwendung auf das Verstehn ist die Nachbildung.“ (II 8) „Die Eigenheit des Stils ist theils Eigenheit der Compostion, theils Eigenheit des Sprachgebrauchs.“

  23. 3. Schleiermachers Hermeneutik technische Interpretation Vorläufige Übersicht der Gliederung des Ganzen ist der erste Grund zu beiden Interpretationsarten. Technisch gesehen besteht jede Rede aus zwei Elementen: überwiegend objektiven und überwiegend subjektiven.

  24. 3. Schleiermachers Hermeneutik Der Vortragende ist in einer zwiefachen Funktion: er ist in der Gewalt des Gegenstandes im objektiven Element; und er ist außer dieser Gewalt, sie hemmend, unterbrechend im subjectiven Element, welches das retardierende Prinzip in der Darstellung ist. Das Nachconstruieren beruht vorzüglich darauf, dass man das Verhältnis beider Functionen und ihr Ineinandergreifen verstehe.

  25. 3. Schleiermachers Hermeneutik Thema der Rede: Das Thema ist das was der Redende in denen für welche er darstellt hervorbringen will. Thema und Objekt der Rede können sich stark voneinander unterscheiden.

  26. 3. Schleiermachers Hermeneutik Erkenntnis des Eigenthümlichen „Eigenthümliches jeder Art zu erkennen müssen zwei Methoden verbunden werden, die unmittelbare und die comparative.“ Unmittelbar: Vergleich mit der reinen Idee seiner Gattung bzw. intuitiv, divinatorisch Comparativ: Vergleich mit anderen Werken

  27. 3. Schleiermachers Hermeneutik Das vollkommene Verstehen in seinem Gipfel aufgefasst, ist ein den Redenden besser Verstehen als er selbst.

  28. 4. Zusammenfassung • Ausgangspunkt: Nichtverstehen • Voraussetzung: prinzipielle Verstehbarkeit, aber als unendliche Annäherung • Gegenstand: Textverstehen im Allgemeinen • Vorgehen: Verstehen als Nach-konstruieren • Bedeutung: nur durch Verstehen auch Entwickeln der eigenen Individualität und des eigenen Denkens

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