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Herzlich Willkommen zur LV Theologie konkret II SS 2007

Herzlich Willkommen zur LV Theologie konkret II SS 2007. Was erwartet Sie in der LV? Die Ansätze und Perspektiven der Fächer Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft Die unterschiedlichen Religionsbegriffe Der theologische Gottesbegriff und religionswissenschaftliche „Äquivalente“

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Herzlich Willkommen zur LV Theologie konkret II SS 2007

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Presentation Transcript


  1. Herzlich Willkommen zur LVTheologie konkret IISS 2007

  2. Was erwartet Sie in der LV? • Die Ansätze und Perspektiven der Fächer Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft • Die unterschiedlichen Religionsbegriffe • Der theologische Gottesbegriff und religionswissenschaftliche „Äquivalente“ • Transzendenzerfahrung und Offenbarung • Theologie/ Religion und Medien • Je ein Gastreferent aus der Geistes- und Naturwissenschaft

  3. Was erwarten wir von Ihnen? • Mittun, Diskutieren, Gruppenarbeit.... • Lernen für die • Zwischenklausur am 2.5.2007 • und die Endklausur am 27.6.2007 • Lesen der Pflichtlektüre (Kopiervorlage am Institut für Fundamentaltheologie) • Hock, Klaus: Einführung in die Religionswissenschaft, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 10-21. • Türk, Hans Günther: Positionen und Perspektiven in der Wissenschaftstheorie der Theologie, in: Müller, Klaus (Hg.), Fundamentaltheologie - Fluchtlinien und gegenwärtige Herausforderungen, Regensburg: Pustet 1998, 45-58.

  4. Religionswissenschaft und Theologie:Religionswissenschaft als kulturwissenschaftliche Disziplin Religionswissenschaft ist die empirische, historische und systematische Erforschung von Religion und Religionen. (Hock, Einführung die Religionswissenschaft, 7)

  5. Religionswissenschaft und Theologie:Religionswissenschaft als kulturwissenschaftliche Disziplin • Religionswissenschaft ist eine relativ junge eigenständige wissenschaftliche Disziplin (2. Hälfte 19.Jh.) • Religionswissenschaft versteht sich als Kulturwissenschaft • Religionswissenschaft hat keinen einheitlichen Religionsbegriff

  6. Religionswissenschaft und Theologie:Religionswissenschaft als kulturwissenschaftliche Disziplin Unterschiede zwischen Religionswissenschaft und Theologie • Religionswissenschaft befasst sich mit Religion aus der Außenperspektive • Religionswissenschaft befasst sich mit allen Formen von Religion/en • Religionswissenschaft ist keiner bestimmten Form von Religion verpflichtet

  7. Religionswissenschaft und Theologie:Religionswissenschaft als kulturwissenschaftliche Disziplin Unterschiede zwischen Religionswissenschaft und Theologie • ReligionswissenschaftlerInnen müssen in keiner persönlichen Beziehung zu ihrem Lehr- und Forschungsgegenstand stehen • In der Religionswissenschaft gibt es keine oberste Instanz, welche die Lehrinhalte festlegt

  8. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionsgeschichte • Befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung von Religionen • Arbeitet Quellen, v.a. Text orientiert • War lange Zeit in der Religionswissenschaft dominant, ideologisch nicht immer unproblematisch, weil mit Entstehungs- und Entwicklungstheorien zumeist Wertungen verbunden sind.

  9. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionsgeschichte Berühmte VertreterInnen • Friedrich Max Müller (1832-1900) • E.B. Tylor (1832-1917) • William Robertson Smith (1864-1894) • Jane Ellen Harrison (1850-1928) • James George Frazer (1854-1941) • Rudolf Otto (1869-1937)

  10. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionsphänomenologie • Versucht eine Systematisierung unterschiedlicher Erscheinungsformen von Religion • Es werden im Allgemeinen drei Richtungen religionsphänomenologischer Forschung unterschieden

  11. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionsphänomenologie • Deskriptive RPh: beschreibt und klassifiziert die Phänomene • Typologische RPh: erforscht zusammengehörige Gruppen von Phänomenen, auf deren Grundlage sich verschiedene Typen von Religion unterscheiden lassen • Phänomenologische Religionsforschung im engeren Sinn: untersucht Wesen, Struktur und Bedeutung religiöser Phänomene

  12. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionsphänomenologie Bekannteste Vertreter • Gustav Mensching (1901-1978) • Friedrich Heiler (1892-1967) • Gerardus van der Leeuw (1890-1950) • Mircea Eliade (1907-1986)

  13. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionssoziologie • Befasst sich mit der Beziehung von Religion und Gesellschaft • Bekannte Beispiele • Protestantismus und Kapitalismus • Religion als Sinndeutung • Religion und Säkularisierung • Hat einen ´funktionalistischen Religionsbegriff

  14. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionssoziologie Bekannteste Vertreter • Max Weber (1864-1920) • Emile Durkheim (1958-1917) • Bronislaw Malinowski (1884-1942) • Peter L. Berger (geb. 1929) • Thomas Luckmann (geb. 1927)

  15. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionsethnologie • Befasst sich mit den Religionen schriftloser Kulturen (traditionelle Definition) • Zunehmend werden Fragestellungen der Ethnologie auch auf die eigene Kultur bzw. andere historische Schriftkulturen angewandt

  16. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionsethnologie Bekannteste Vertreterinnen • Bronislaw Malinowski (1884-1942) • Edward Evan Evans-Pritchard (1902-1973) • Mary Douglas (geb. 1921) • Victor Turner (1920-1983) • Claude Levi-Strauss (geb. 1908)

  17. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionspsychologie • Befasst sich mit dem religiösen Erleben des Menschen • Ist jene Disziplin, die am weitesten von der Religionswissenschaft entfernt ist • Ist sehr stark in den jeweiligen psychologischen Schulen verankert

  18. Teildisziplinen der Religionswissenschaft Religionspsychologie Bekannte Vertreter • William James (1842-1910) • Carl Gustav Jung (1875-1960)

  19. Was ist Religion? Grundproblem • Der Begriff Religion ist in einem spezifischen kulturellen und historischem Umfeld entstanden, er gehört zur abendländischen Geistesgeschichte • Auch hier wird der Begriff Religion nicht einheitlich verwendet

  20. Was ist Religion? Grundproblem • religio (lat.) von relegere abgeleitet: rücksichtsvolles Tun, gewissenhaftes Beobachten, Götterkult, Pflege der Götter (Cicero) • Religio von religare abgeleitet: rückbinden (Laktanz), sich ausrichten auf Gott (Augustinus) • => pagane und christliche Deutung von religio

  21. Was ist Religion? Grundproblem • Reformation: Religio wird zu einem Begriff, der sich gegen bloßes „Tun“ richtet, also gegen Magie, Aberglaube, aber auch katholischen Ritualismus • Religion als Begriff hinter konkreten konfessionellen Ausformungen von Religion. • Ab der Aufklärung gibt es Religion (allgemein) und Religionen (konkret)

  22. Was ist Religion? Grundproblem • heute: Religionsbegriff wird als tendenziell monotheistisch konzipiert und nicht automatisch auf andere kulturelle Systeme übertragbar gedacht • In der Religionswissenschaft existieren verschiedene Religionsdefinitionen je nach wissenschaftlichem Ansatz

  23. Was ist Religion? Die häufigsten Religionsdefinitionen • Substantialistische Definitionen • Religion als Glaube an ein „höheres Wesen“ • Religion als Heiligkeits- und Transzendenzerfahrung

  24. Was ist Religion? Die häufigsten Religionsdefinitionen (b) Funktionale Definitionen • Religion als Faktor der sozialen Integration • Religion als Mittel der Orientierung und Sinngebung

  25. Was ist Religion? Neuere Versuche zum Religionsbegriff • Religion als offenes Konzept (Arbeit mit verschiedenen Teildisziplinen je nach Forschungsgegenstand) • Religion als Orientierungssystem • Erfassen der Dimensionen von Religion (z.B. ideologisch, ritualistisch etc.)

  26. Gottesvorstellungen/-erfahrungen aus religionswissenschaftlicher Sicht(nach dem Ansatz der Eliade-Schule)

  27. 1. Das Terminologieproblem

  28. Transzendenz (Thomas Luckmann) • Manifestations of sacred power/Hierophanie (Eliade, Theodore Ludwig ER) • Divine Beings/göttliche Wesen (Ludwig) • Gottheiten (spezif. dt. Begriff • Götter/Göttinnen/Gott (polytheist.-monotheist.) • Absolute/göttliche Wirklichkeit (Handbuch Religionswissenschaft)

  29. 2. Zur Entstehung und Funktion von Gottesvorstellungen

  30. In human religious experience, hierophanies (manifestations of sacred power) provide centers of meaning, order, worship, and ethics. Humans have always felt that real life is in close contact with sacred power as encountered in the form of divine beeings. Ideals and experiences of these goddesses and gods thus are not so much intellectual reflections as existential concerns, revolving around the fundamental human question of how to live authentically in this world. (Theodore M. Ludwig: Einleitung zum Artikel Gods and Goddesses, in ER 5&6, 59, Hervorhebung Heimerl)

  31. Gottesvorstellungen entstehen aus der menschlichen Erfahrung einer über den Menschen hinaus gehenden Macht, welche in Gottesvorstellungen konkretisiert wird. • Diese Macht wird als “zuständig” bzw. “verantwortlich” für positive als auch negative Erfahrungen erlebt, d.h. sie ist ambivalent. Dies kann sich in der Ambivalenz einzelner Konkretionen (Gottheiten) selbst äußern (vgl. unten) oder in der Aufspaltung positiver und negativer Aspekte in einzelne Konkretionen (Gottheiten)

  32. 3. Geschichte und Form von Gottesvorstellungen

  33. 3.1 Die geschichtliche Entwicklung • Gottesvorstellungen sind abhängig von der historischen Entwicklung ihrer Kulturen • für bestimmte historische Kultur/Zivilisationsformen sind bestimmte Gottesvorstellungen besonders bedeutsam.

  34. Die historische Entwicklung wird (mit Ludwig) unterteilt in: • (1)Jäger- und Sammler-Kulturen • (2)Argrarische Kulturen(3) • (3)Komplexe soziale Kulturen (“Hochkulturen) • Fortsetzung ?? • (4)Säkulare Kulturen / Postmoderne Kulturen • Für jede dieser Kulturen sind bestimmte Gottesvorstellungen, weil ihre Lebenswelt prägend, von besonderer Bedeutung

  35. 3.2 Formen von Gottesvorstellungen • Bestimmte Erfahrungen der “heiligen Macht” (Übers. v. sacred power) sind in der menschlichen Existenz grundgelegt: • Leben-Tod • Nahrung • Fortpflanzung • Umwelt • Gesellschaft. • In diesen zentralen Bereichen menschlicher Existenz bedarf es einer Strukturierung dieser Erfahrung in Form von Gottesvorstellungen.

  36. 4. Systematischer Abriss der Formen von Gottesvorstellungen (i.e. Konkretionen von „heiliger Macht“)

  37. 4.1 Kosmische Gottheiten 4.1.1 Himmelsgottheiten • Zumeist oberste Gottheit, ursprünglicher Schöpfer, eher wenig in das aktuelle Geschehen eingreifend)

  38. 4.1.2 Luftgottheiten • Meteorologische Gottheiten z.B. Sturm/ Regen: oft als fruchtbar machend, männlich gedacht, übernehmen mitunter Funktionen von älteren Himmelsgottheiten • Sonnengottheiten: Licht, Erkenntnis, Auferstehung (im Sinn von Weiterleben nach dem Tod) • Mondgottheiten: Wechsel, Tod, Fruchtbarkeit • Stern/Planetengottheiten: oft allsehend und allhörend

  39. 4.1.3 Erdgottheiten • Zunächst allgemein eine Erdmutter, später ausdifferenziert in einzelne, weibliche Gottheiten, ambivalent: Leben- und Tod. • Wassergottheiten: Männlich oder weiblich, sehr ambivalent: fruchtbar und tödlich.

  40. 4.1.4 Gottheiten in Tierform • Reichen zurück in frühe Jäger- und Sammlerkulturen, zumeist Tiere, welche besondere Fähigkeiten haben oder als besonders bedeutsam für die Kultur erfahren werden • Zeugen von Erfahrung der Verbundenheit von Tier und Mensch bzw. der gemeinsamen Herkunft und Abhängigkeit von der “heiligen Macht”.

  41. 4.1.5 Unterweltgottheiten • Hier wird der ambivalente Aspekt der “heiligen Macht” besonders deutlich. • Unterweltgottheiten sind mit Tod assoziiert und werden gefürchtet, sie helfen aber auch beim Tod (Gang in die Unterwelt etc.) • Mitunter haben auch Gottheiten, die für “Grenzaspekte” zuständig sind, eine “dunkle Seite” z.B. Hermes als Gott der Reisenden und als Psychopompos/ Geburts- Todesgöttinnen / Mondgottheiten.

  42. 4.2 Gottheiten der gesellschaftlichen Funktion 4.2.1 Schöpfer und Hüter der sozialen Ordnung • Oft der kosmische Schöpfergott oder dessen “Erstschöpfungen” (i.e. Heroen), zuständig für die Ordnung der Welt (z.B. Zeus, Vishnu)

  43. 4.2.2 Beschützer und Krieger • Oft Sturmgottheiten, Lokalgottheiten (Stadtgötter) bzw. Heroen • Beschützen ein Volk/Stamm/Stadt/bestimmte soziale Stände • (z.B. Thor, Indra, Marduk)

  44. 4.2.3 Fruchtbarkeit und Wohlstand • Muttergottheit und deren Ausformungen/ Tiergottheiten/ später auch vgl. Kultur und Technologie, Handel (z.B. Hera, Aphrodite, Regenbogenschlange in Australien) 4.2.4 Häusliche Gemeinschaft • Gottheit des Herdfeuers, Hausgottheiten/oft “kleinere Gottheiten”, Ahnen • Zuständig für Wohl des Hauses und der Hausgemeinschaft (z.B. Hestia, Penaten, ein bestimmter bodhisatva)

  45. 4.2.5 Heilung und Krankheit • Sehr oft ambivalente Gottheiten, welche für Krankheit und Heilung zuständig sind (z.B. Apollon, Rudra), mitunter divinisierte Menschen (z.B. Asklepius) 4.2.6 Kultur, Kunst und Technologie • Sehr oft keine “großen” Gottheiten sondern “trickster”-Gestalten, d.h. (niedere) Gottheiten oder “Erstschöpfungen”, welche den “großen” Gottheiten durch List/Diebstahl Materialien oder Fertigkeiten abnehmen und den Menschen bringen (z.B. Prometheus, der Coyote bei den Indianern Nord-Amerikas)

  46. 4.2.7 Magie und esoterisches Wissen • Gottheiten, welche für den speziellen Umgang mit der “heiligen Macht”/Transzendenz zuständig sind, d.h. für Einweihung in besondere Rituale, Kulte und für Transzendenzvermittler (z.B. Odin, Varuna) • Literaturhinweise • Theodore M. Ludwig: Gods, Goddesses, in: ER 5&6, 59-66. • Figl, Johann/ Heller, Birgit: Vorstellungen absoluter bzw. göttlicher Wirklichkeit, in: Handbuch Religionswissenschaft, 529-568.

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