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Jurek Becker Referent: András Lájer

Jurek Becker Referent: András Lájer. Lebenslauf. Er war ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor Am 30. September 1937. in Łódź (Polen) geboren Mit den Eltern in das Ghetto von Łódź zwangsumgesiedelt.

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Presentation Transcript


  1. Jurek BeckerReferent: András Lájer

  2. Lebenslauf • Er war ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor • Am 30. September 1937. in Łódź (Polen) geboren • Mit den Eltern in das Ghetto von Łódź zwangsumgesiedelt. • 1943-1945 – Internierung in den Konzentrationslagern Ravensbrück und später nach Sachsenhausen. Nach der Befreiung finden sich er und seine Vater, der in Auschwitz überlebt hat, durch Hilfe einer amerikanischen Suchorganisation wieder. Seine Mutter, sowie ungefähr 20 weitere Familienmitglieder sind in den KZs gestorben. • Ab 1945 lebt er mit seinem Vater in Ost-Berlin. Er geht zur Schule, und erlernt die deutsche Sprache, weil er bislang nur polnisch sprach. • 1957 – Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. Noch im selben Jahr wurde Mitglied der SED.

  3. 1960 – Er wurde aus politischen Gründe vom Studium relegiert. Er wurde freier Schriftsteller. • Fest angestellter Drehbuchautor bei der DEFA. Er schreibt einige Fernsehspiele und Drehbücher. Sein Drehbuch Jakob der Lügner wurde abgelehnt, und er arbeitet es zu seinem ersten Roman um. • 1969 – Jakob der Lügner erscheint als Roman im Aufbau-Verlag, Ost-Berlin. • 1972 – Tod seines Vaters. • 1973 – Irreführung der Behörden, Roman. Wahl in den Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR. • Der Roman Jakob der Lügner wird verfilmt. Am 17. April 1975. feiert der Film seine Kinopremiere. • 1976 – Der Boxer, Roman. Ausschluss aus der SED wegen der Protestnote gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns.

  4. Im Wettbewerb um den „Oscar“ der amerikanischen Filmakademie im Jahre 1977 kommt Jakob der Lügner in der Kategorie „Ausländische Film“ in die engere Auswahl der besten fünf Filme und erhält einen Ehrenpreis. Austritt aus dem Schriftstellerverband der DDR aus Protest gegen den Ausschluss Reiner Kunzes. Seit 1977 lebt mit Genehmigung der DDR-Behörden vorwiegend in West-Berlin. Von 1978 bis 1984 erschienen zwei weitere Romane (Schlaflose Tage (1978) und Aller Welt Freund (1982)) und eine Sammlung von Erzählungen (Nach der ersten Zukunft 1980). Jurek Becker war Gastprofessor an Universitäten und hielt mehrere programmatische Vorträge. 1986 – Bronsteins Kinder, Roman. Drehbücher zur Fernsehserie Liebling Kreuzberg. 1990 – Er hält drei Vorlesungen in Frankfurt, mit dem Titel Warnung vor dem Schriftsteller. Drehbuch zum Film Neuner. Mitarbeit an Drehbuch zu Bronsteins Kinder. 1992 – Sein letzter Roman erscheint, Amanda herzlos. Am 14. März 1997 stirbt er an Darmkrebs.

  5. Werke • 1969 – Jakob der Lügner • 1973 – Irreführung der Behörden • 1976 – Der Boxer • 1978 – Schlaflose Tage • 1980 – Nach der ersten Zukunft (Erzählungen) • 1982 – Aller Welt Freund • 1986 – Bronsteins Kinder • 1992 – Amanda herzlos

  6. Verfilmungen • 1974 – Jakob der Lügner • 1979 – Der Boxer • 1982 – Schlaflose Tage • 1991 – Bronsteins Kinder • 1999 – Jakob the Liar

  7. Drehbücher • 1965 – Ohne Pass in fremden Betten • 1969 – Jungfer, Sie gefällt mir • 1970 – Meine Stunde Null • 1978 – Das Versteck • 1979 – David (mit Peter Lilienthal) • 1985-1996 – Liebling Kreuzberg (Fernsehserie) • 1986 – Last call, Mr. Cornfeld (mit Thomas Barsch) • 1988 – Der Passagier – Welcome to Germany! (mit Thomas Barsch) • 1990 – Neuner • 1991 – Schlaflose Tage (TV-Film) • 1991 – Bronsteins Kinder (mit Jerzy Kawalerovicz) • 1994 – Wenn alle Deutschen schlafen (TV-Film) • 1994-1995 – Wir sind auch nur ein Volk (Fernsehserie)

  8. Auszeichnungen • 1971 – Heinrich-Mann-Preis und Charles-Veillon-Preis (für Jakob der Lügner) • 1974 – Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (für Irreführung der Behörden) • 1975 – Nationalpreis der DDR • 1982/83 – Stadtschreiber von Bergen-Enkheim • 1986 – Goldener Gong (für Liebling Kreuzberg) • 1987 – Adolf-Grimme-Preis in Gold (für Liebling Kreuzberg) • 1988 – Deutscher Fernsehpreis „Telestar“ (für Liebling Kreuzberg) • 1990 – Bayerischer Fernsehpreis zusammen mit Werner Masten und Manfred Krug (für Liebling Kreuzberg) • 1990 – Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster • 1991 – Bundesfilmpreis – Filmband in Gold (für Neuner) • 1992 – Bundesverdienstkreuz (Verdienstkreuz 1. Klasse)

  9. Jurek Becker zum Thema Judentum • „Meine Eltern waren Juden.“ – Er wurde in eine jüdische Familie hineingeboren. • Zwei Jahre alt wurde er mit seinen Eltern Bewohner des Ghettos. • Er war in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen. Sein Vater war in Auschwitz. • Nur drei Personen aus der ganzen Familie haben den Krieg überlebt (sein Vater, seine Tante, und er selbst). • Nach dem Krieg lebte er mit seinem Vater in Ost-Berlin.

  10. Er selbst hatte nie als ein Jude gelebt, er wurde von seinem Vater nie ins Judentum eingeführt. • Keine große Erinnerungen von der Zeit (Ghetto und KZ), er hat dafür auch eine Erklärung in seinem Essay Mein Judentum (1977) gegeben: • der späte Beginn seiner Erinnerungen hat etwas mit Verdrängung zu tun • es gibt kaum etwas zum Erinnern • was damals im Ghetto geführt wurde, darf kaum als Leben genannt werden • Er versuchte später mit Hilfe von Recherchen selbst etwas über die Vergangenheit herauszufinden und die Ereignisse in Geschichten zu verarbeiten. Darüber schreibt er in seinem Essay Die unsichtbare Stadt (1989).

  11. Werke mit jüdischem Thema • Trilogie: Jakob der Lügner (1969), Der Boxer (1976), Bronsteins Kinder (1986) • Fiktive Schilderung von Beckers Kindheit und Jugendzeit. • Jakob der Lügner (1969) • Ein Leben im Ghetto Litzmannstadt (Łódź) vom Sommer 1944 bis zur Räumung Ende 1944. • Die Geschichte Jakobs wird von einem beobachtenden Beteiligten erzählt. • Hoffnung aus Lügen, die Erinnerung des Ghettos.

  12. Der Boxer (1976) • Ein Leben in der Nachkriegszeit von 1945 (Besatzungszone) bis 1960 (DDR). • Erzählt von einem interessierten Interviewer. • Hoffnung aus Selbstverteidigung, die Einsamkeit der Opfer (Arno Blank) • Beschreibt das Leben eines heimgekehrten Juden aus einem KZ im Mai 1945 und seinen Versuch, sich und seinen wiedergefundenen Sohn in die soziale Gemeinschaft einzufügen.

  13. Bronsteins Kinder (1986) • Ein Leben in der DDR von 1973 bis 1974. • Erzählt vom Betroffenen. • Hoffnung auf ein „neues Leben“ aus Selbstüberwindung, das neue Leben eines Nachgeborenen kann beginnen, nachdem der Einsame (Arno Bronstein) tot ist.

  14. Zitate • Aus dem Essay Mein Judentum (1977): • „Wenn es kein Antisemitismus geben würde, hätte ich mich auch keine Sekunde als Jude gefühlt.” – das hat der Vater von Jurek Becker gesagt. • Aus dem Essay Die Unsichtbare Stadt (1989): • „Jedenfalls kenne ich das Ghetto nur vom dürftigen Hörensagen. Ein paarmal hat mein Vater darüber gesprochen, widerwillig und selten. Solange er lebte, war ich nicht neugierig genug, ihn mit geschickten Fragen zu überlisten, und dann war es zu spät. Dennoch habe ich Geschichten über Ghettos geschrieben, als wäre ich ein Fachmann. Vielleicht habe ich gedacht, wenn ich nur lange genug schreibe, werden die Erinnerungen schon kommen. Vielleicht habe ich irgendwann auch angefengen, manche meiner Erfindungen für Erinnerungen zu halten. Ohne Erinnerungen an die Kindheit zu sein, das ist, als wärst du verurteilt, ständig eine Kiste mit dir herumzuschleppen, deren Inhalt du nicht kennst. Und je älter du wirst, um so schwerer kommt sie dir vor, und um so ungeduldiger wirst du, das Ding endlich zu öffnen.”

  15. Quellen • Jurek Becker (1999): Jakob der Lügner, Suhrkamp BasisBibliothek, Frankfurt am Main • Jurek Becker (1976): Der Boxer, VEB Hinstorff Verlag, Rostock • Jurek Becker (1988): Bronsteins Kinder, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt am Main • Rüdiger Bernhardt (2005): Erläuterungen zu Jurek Becker – Bronsteins Kinder, C. Bange Verlag, Hollfeld • http://de.wikipedia.org/wiki/Jurek_Becker

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