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Frank Schwärzler, Anne Röhm, Anke Tolzin, Marina Astahova, Gerhard Längle

DGGPP Kongress 11.-13. Mai 2011 Projekt “Sucht im Alter”: Was bewirkt ein Training zur Früherkennung und Frühintervention in den Pflegeteams?. Frank Schwärzler, Anne Röhm, Anke Tolzin, Marina Astahova, Gerhard Längle Klinik für Psychiatrie , Psychotherapie und Psychosomatik Reutlingen

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Frank Schwärzler, Anne Röhm, Anke Tolzin, Marina Astahova, Gerhard Längle

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Presentation Transcript


  1. DGGPP Kongress 11.-13. Mai 2011 Projekt “Sucht im Alter”: Was bewirkt ein Training zur Früherkennung und Frühintervention in den Pflegeteams? Frank Schwärzler, Anne Röhm, Anke Tolzin, Marina Astahova, Gerhard Längle Klinik für Psychiatrie , Psychotherapie und Psychosomatik Reutlingen Medizinischer Geschäftsführer und Projektleitung: Prof. Dr. G. Längle Ergebnisse:Aktuell liegen Daten aus stationären Einrichtungen der Altenpflege vor (N=111). Die Ergebnisse zeigen einen bedeutsamen Zuwachs von Wissen nach dem Training (p< .001), jedoch keinen Anstieg von Interesse (p>.05). Die Teilnehmer geben dabei an, besonders beim handlungsrelevanten Wissen vom Training zu profitieren. Diskussion:Erwartungsgemäß war der Zuwachs von (handlungsrelevantem) Wissen deutlich erkennbar, diese Zielsetzung des Projektes also erfolgreich. Kontraintuitiv ist die Abnahme des Interesses, was der kleinen Zahl geschuldet sein kann, jedoch auch möglicherweise Schulungsinhalten oder dem didaktischen Ansatz. Zusammenfassung undSchlussfolgerung:Zum aktuellen Stand des Projektes kann festgehalten werden, dass durch o.g. systemübergreifende Kooperation eine bislang zu wenig wahrgenommene Patientengruppe besser in den Focus gerückt wird, und zwar über die Grenzen der Suchtpsychiatrie oder Alterspsychiatrie hinaus und in den beteiligten Institutionen eine Verbesserung der Vernetzung stattfindet und der Druck erhöht wird, geeignete Angebote für diese Patientengruppe zu schaffen und entsprechende Behandlungspfade zu definieren. Allg. Hintergrund:Aufgrund der wachsenden Lebenserwartung und des ansteigenden Anteils der älteren Bevölkerung werden Suchterkrankungen im Alter zunehmend zu einem versorgungsrelevanten Thema. Daten aus Bevölkerungsstudien zeigen, dass der Konsum von Alkohol mit zunehmendem Alter zurückgeht. Dafür sprechen Querschnitts- und Längsschnittsdaten (Molgaard et al., 1990; Adams et al., 1990). Die Prävalenz der Alkoholabhängigkeit im Alter unterliegt starken Schwankungen und reicht bei Feldstudien – je nach untersuchter Population – von 2 bis 22% (Booth et al., 1992 etc.), In der bisher einzigen repräsentativen Studie in Deutschland (Bühringer et al., 2000), in der auch ältere Menschen einbezogen waren, wurden der Grenzwert für Riskanten Konsum auf 20/30 g gesetzt. Bei 60jährigen lag die Häufigkeit bei 15,4%, wobei die Rate bei Männern wesentlich höher war als bei Frauen (26,9 vs 7,7%). Die bislang einzige größere Studie zum Alkoholkonsum bei Hochaltrigen in Deutschland (Weyerer et al., 2009) fand bei Personen im Alter von 75 Jahren und älter in Privathaushalten ohne Demenz 6,5% riskanten Alkoholkonsum und 0,8% schädlichen Konsum (täglicher Konsum >40g bei Frauen und >60g bei Männern), wobei sich auch hier deutliche Geschlechterunterschiede zeigten. Alkoholkonsumenten waren zudem zweimal so häufig Raucher. Die Einnahme von Medikamenten mit Suchtpotenzial (vor allem Benzodiazepine) steigt mit höherem Alter an (Weyerer & Bickel, 2007), während der Gebrauch aller anderen Substanzen mit zunehmendem Alter abnimmt. Der Gebrauch illegaler Drogen spielt in älteren Bevölkerungsgruppen derzeit noch keine wesentliche Rolle. Die Häufigkeit von riskantem Konsum, Missbrauch und Abhängigkeit von Alkohol und Tabak ist im höheren Alter im Vergleich zu jüngeren Menschen niedriger (Rumpf & Weyerer, 2006). Liegt jedoch abhängiges oder missbräuchliches Trinken vor, sind die Folgen für die Versorgung deutlich relevanter als in jüngeren Jahren. Grundlage der Feststellung einer Alkoholabhängigkeit – auch im Alter – sind operationalisierte Diagnosesyteme DSM-IV und ICD-10. Dabei können einige Items für Ältere nicht gut greifen, so dass altesspezifische Screening- und Diagnoseinstrumente zur Anwendung kommen sollten wie der Lübecker Alkoholismus Screening Test (LAST) von Rumpf, Hapke u. John (2001) Für den insgesamt geringeren Anteil älterer Alkoholabhängiger sind unterschiedliche Gründe verantwortlich: höhere Mortalitätsrate von Alkoholkranken, altersbedingte Veränderungen des Stoffwechsels und Abnahme der Alkoholtoleranz, gesundheitliche Beschwerden und chronische Erkrankungen. Die Auffassung, dass Alkoholkonsum und alkoholbedingte Erkrankungen im höheren Alter eine marginale Rolle spielen, wandelt sich jedoch. Hintergrund sind Erfahrungsberichte aus der Suchtmedizin, die steigende Zahlen von Patienten jenseits des 60.Lj feststellen (Lieb, Rosien, Bonnet & Scherbaum, 2008). Zu den steigenden Zahlen dürfen veränderte Konsumgewohnheiten, vor allem aber die zunehmende Lebenserwartung der Bevölkerung beigetragen haben. Bisher kommt es jedoch aufgrund unzureichend valider alterssensibler Diagnose- und Erhebungsverfahren häufig zu einer Unterschätzung der alkoholbezogenen Probleme (Hoff und Klein). Während die Erreichbarkeit der betroffenen Älteren durch Versorgungsangebote bisher als gering und problematisch eingeschätzt wird, zeigen erfolgte Interventionen bei alkoholbezogenen Problemen bei Älteren eine positive Wirksamkeit (ebenda). Nach Bestimmung der Häufigkeit, der Risiken und Folgen von psychischen Erkrankungen ist die Interventionsforschung ein wesentliches Ziel. Dem dient das vorgestellte Projekt. Zielsetzung:Durch eine systemübergreifede Kooperation von Einrichtungen der kommunalen Suchthilfe und Altenhilfe und des somatischen Kreisklinikums im Landkreis Reutlingen (Baden-Württemberg) wird in den Teams der einzelnen Einrichtungen ein Training zur Erkennung und Frühintervention von Suchtmittelmissbrauch bei älteren und alten Patienten / Bewohnern angeboten. Durch Folgetermine wird die Impelementierung in den klinischen / pflegerischen Alltag gesichert. Zielsetzung ist neben der vermehrten Inanspruchnahme von spezifischen Hilfen im kommunalen Suchthilfenetzwerk ein Interesse- und Wissenszuwachs in den Teams der beteiligten Einrichtungen der Altenpflege und des Kreisklinikums. Das Projekt wird gefördert durch die Baden-Württemberg Stiftung. Methode:Neben der Outcome Variable “Inanspruchnahme von suchtspezifischen Hilfen” wird vor und nach dem Training die Veränderung von Interesse, krankheitsbezogenem und handlungsrelevantem Wissen in den Teams mittels Fragebögen gemessen. Training von Pflegeteams der stationären Altenhilfe in Einrichtungen der Bruderhausdiakonie Reutlingen • Ziele des Trainings für die Betroffenen: • Verbesserung der Inanspruchnahme suchtspezifischer • Hilfen • Ziele des Trainings für die Teilnehmer: • - Wecken von Interesse für das Thema • Problemaktualisierung anhand von Fällen aus dem Alltag • Interaktive Didaktik • Zugewinn an krankheitsbezogenem Wissen • Symptomatik, Screening, Diagnostik und • Therapiebesonderheiten • - Zugewinn an Handlungskompetenz • Motivational Interviewing ,Tandemübungen/ Rollenspiel, Wissen über das Versorgungssystem Alterspsychiatrie/ Sucht, Angehörigenarbeit • Kontinuierliche Teamschulungen zur Entwicklung • individueller Lösungswege durch Begleitung der • Teams vor Ort Abb. 1 Teilnahme an Evaluation Projektablauf Abb. 2 Interesse und Wissen in t=1 Basiserhebung (Items siehe Abb.2) • Basis-Fortbildung • Aktueller Stand im April 2011: • 9 Schulungstermine • 4 Dienststellen • 9 Häusern • 121 Teilnehmer und Teilnehmerinnen • 23 Teams die • 594 Bewohnerinnen und Bewohner • betreuen Evaluation (Item siehe Abb.3) Abb. 3 Interesse und Wissen in t=2 Fallbezogene Teamschulungen Evaluation Literatur bei Autor Korrespondensadresse: Dr. F. Schwärzler Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Reutlingen PP.rt Wörthstrasse 52/1 72764 Reutlingen Germany frank.schwaerzler@pprt.de Lübecker Alkoholismus Screening Test (LAST) Rumpf, Hapke u. John (2001) 1. Sind Sie immer in der Lage, Ihren Alkoholkonsum zu beenden, wenn Sie das wollen? 2. Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, dass Sie Ihren Alkoholkonsum verringern sollten? 3. Haben Sie schon einmal wegen Ihres Alkoholtrinkens ein schlechtes Gewissen gehabt oder sich schuldig gefühlt? 4. Haben Ihre (Ehe-)Partner oder Ihre Eltern oder andere nahe Verwandte sich schon einmal über Ihr Trinken Sorgen gemacht oder sich beklagt? 5. Haben Sie wegen des Trinkens einmal Probleme am Arbeitsplatz bekommen? 6. Ist Ihnen schon einmal gesagt worden, Sie hätten eine Störung der Leber (z.B. Fettleber oder Leberzirrhose)? 7. Waren Sie einmal in einem Krankenhaus wegen Ihres Alkoholkonsums?

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