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Ester. Experimentalvortrag von Alexander Achenbach WS 07/08 am 16.01.2008. Gliederung. Einleitung Carbonsäureester 2.1 Vorkommen 2.2 Struktur und Nomenklatur 2.3 Physikalische Eigenschaften 2.4 Darstellung 2.5 Verseifung
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Ester Experimentalvortrag von Alexander Achenbach WS 07/08 am 16.01.2008
Gliederung • Einleitung • Carbonsäureester 2.1 Vorkommen 2.2 Struktur und Nomenklatur 2.3 Physikalische Eigenschaften 2.4 Darstellung 2.5 Verseifung 2.6 CH-acide Ester 2.7 Verwendung • Ester anorganischer Säuren 4. Schulrelevanz
1. Einleitung 1. Einleitung • Stoffgruppe organischer Verbindungen • Entstehung durch Reaktion von Sauerstoffsäuren mit Alkoholen • Es gibt Ester organischer und anorganischer Säuren • Ester sind Derivate dieser Säuren
1. Einleitung 1. Einleitung • Organische Ester sind Carbonsäure-Derivate • Ersatz der Hydroxylgruppe (-OH) durch eine Alkoxygruppe (-OR) • Ester anorganischer Säuren leiten sich analog her
2. Carbonsäureester 2.1 Vorkommen Vorkommen in der Natur: Fette und Öle: Ester höherer aliphatischer, gesättigter oder ungesättigter Monocarbonsäuren Glycerin ist dreiwertige Alkoholkomponente Glycerin = 1,2,3-Propantriol
2. Carbonsäureester 2.1 Vorkommen Wachse: Ester höherer einwertiger Alkohole und höherer einwertiger Carbonsäuren Palmitinsäuremyrizylester C15H31-CO-OC30H61 zu 72 % in Bienenwachs
2. Carbonsäureester 2.1 Vorkommen Riechstoffe: Ester in vielen ätherischen Ölen enthalten Verantwortlich für zahlreiche Düfte von Früchten und Blüten Meist Ester niederer Alkohole und Carbonsäuren flüchtig Pyrola uniflora (Einblütiges Wintergrün) enthält Salicylsäuremethylester
2. Carbonsäureester 2.2 Struktur und Nomenklatur Struktur: • Moleküle enthalten Carbonsäure-Teil und Alkohol-Teil • Carbonsäureester besitzen die funktionelle Gruppe -COOR (Als Substituent: Alkoxycarbonyl)
2. Carbonsäureester 2.2 Struktur und Nomenklatur Namen der Carbonsäureester hängen von den beteiligten Kohlenstoffgerüsten der eingesetzten Säuren und Alkohole ab: Mehrere Möglichkeiten: • Systematisch (IUPAC) • Alternativ (gebräuchlich) • Trivialnamen
2. Carbonsäureester 2.2 Struktur und Nomenklatur Systematische Nomenklatur nach IUPAC: Ester sind nach IUPAC also Alkanoate Beispiel:
2. Carbonsäureester 2.2 Struktur und Nomenklatur Alternative Nomenklatur (gebräuchlich): Beispiel:
2. Carbonsäureester 2.2 Struktur und Nomenklatur • Ein cyclischer Ester wird Lacton genannt: • Entstehung durch intermolekulare Veresterung • Systematisch: Oxa-2-cyclo alkanon:
2. Carbonsäureester 2.3 Physikalische Eigenschaften Niedermolekulare Ester: Höher molekulare Ester: Siedepunkte: • Flüssig und farblos • Brennbar • Niedrig siedend • Fest / wachsartig
2. Carbonsäureester 2.3Physikalische Eigenschaften Polarität: Die funktionelle Gruppe der Ester enthält eine Carbonylgruppe: Carbonylsauerstoff ist größtenteils für Polarität verantwortlich Polarität = schwach
2. Carbonsäureester D2 Löslichkeit von Styropor Styropor (Polystyrol) löst sich gut in Essigsäureetylester: Prinzip: Gleiche Polarität „Similia similibus solvuntur“ (Gleiches löst sich in Gleichem)
2. Carbonsäureester V1 Wasserlöslichkeit vonEssigsäureethylester • Geringe Wasserlöslichkeit von Essigsäureethylester • Wechselwirkung des Carbonylsauerstoffs mit dem Wasserstoff im Wasser • Mit wachsendem Alkylrest sinkt Wasserlöslichkeit
2. Carbonsäureester V1 Wasserlöslichkeit von Essigsäureethylester Aussalzen: • Ionen des Salzes werden solvatisiert • Solvatation benötigt Wassermoleküle • Diese stehen dann zur Solvatation anderer Moleküle nicht mehr zur Verfügung
2. Carbonsäureester 2.4 Darstellung • Carbonsäuren und Alkohole reagieren langsam miteinander • Mineralsäure als Katalysator • Erhitzen Hermann Emil Fischer
2. Carbonsäureester 2.4 Darstellung Frage: Woher stammt der Sauerstoff ? Isotopenmarkierung:
2. Carbonsäureester V2 Darstellung von Essigsäureethylester
2. Carbonsäureester 2.5 Verseifung • Unter „Verseifung“ versteht man zunächst die basische Hydrolyse eines Esters • Der Begriff „Verseifung“ kommt aus der Nutzung dieses Reaktionstyps zur Herstellung von Seife aus Fett Andere Variante: Erhitzen von Estern mit Überschuss von Wasser in Gegenwart von Mineralsäuren
2. Carbonsäureester V3 Alkalische Verseifung Esterhydrolyse durch Umsetzung mit starker Base: • Über tetraedrische Zwischenstufe • Letzter Schritt ist irreversibel
2. Carbonsäureester V4 Quantitative Hydrolyse von Oxalsäurediethylester Es handelt sich um einen Gleichgewichtsprozess: • Wasserüberschuss zwingt System zu neuer Gleichgewichtseinstellung • Carbonsäure kann durch Neutralisation aus Gleichgewicht entfernt werden
2. Carbonsäureester V4 Quantitative Hydrolyse von Oxalsäurediethylester Neutralisation: • Mittels vollständiger Neutralisation kann über den Verbrauch an Natronlauge die Stoffmenge n des eingesetzten Esters berechnet werden
2. Carbonsäureester 2.6 CH-acide Ester • Ester verfügen über eine schwache Acidität des a –Wasserstoffatoms • Besonders CH-acide Ester verdanken ihre Eigenschaft der Mesomeriestabilisierung des gebildeten Anions durch elektronenziehende CO-Gruppen in b-Stellung.
2. Carbonsäureester V5 Keto-Enol-Tautomerie Definition: Tautomerie „Das Vorhandensein zweier im Gleichgewicht stehender Molekülformen, die sich nur durch die Stellung eines Protons (mit der entsprechenden Verschiebung der Bindungen) unterscheiden, wird als Tautomerie bezeichnet.“
2. Carbonsäureester V5 Keto-Enol-Tautomerie • Das mesomeriestabilisierte Enolat-Anion steht im Gleichgewicht mit der tautomeren Enol-Form • Acetessigsäureethylester ist ein b-Keto-Carbonsäureester
2. Carbonsäureester V5 Keto-Enol-Tautomerie • Orange-rote Färbung durch Zugabe von Eisen(III)-chlorid • Chelat-Komplex • Oktaedrisch koordiniert • Eisentrienolat
2. Carbonsäureester V5 Keto-Enol-Tautomerie Trans-Addition von Brom an C-C-Doppelbindung:
Aromastoffe: Lösungsmittel: Emulgatoren/ Konservierungstoffe: - Nahrungsmittel - Parfüme - Lacke - Klebstoffe - Haushaltsreiniger - Fischkonserven (PHB-Ester) 2. Carbonsäureester 2.7 Verwendung PHB-Ester = para-Hydroxybenzoesäureester
2. Carbonsäureester 2.7 Verwendung Medizin: • Acetylsalicylsäure • 1899 wurde Aspirin zum Patent angemeldet • Hemmt Prostaglandinsynthese im Körper
Kunststoffe: PET Polyethylenterephtalat (Verpackungen) - Phtalsäureester - Fettsäureester - Citronensäureester (Weichmacher für PVC) 2. Carbonsäureester 2.7 Verwendung
2. Carbonsäureester V6 Darstellung eines Polyesters Vorgehensweise:
Citronensäure 3 Carboxylgruppen 1 Hydroxylgruppe Ricinusöl Enthält zu ca. 85 % Ricinolsäure 2. Carbonsäureester V6 Darstellung eines Polyesters
2. Carbonsäureester V6 Darstellung eines Polyesters Es findet eine Polykondensation statt: Dreidimensional vernetztes Harz (Wassereinschlüsse)!
3. Ester anorganischer Säuren 3. Ester anorganischer Säuren Entstehung durch formale oder tatsächliche Kondensationsreaktion zwischen Säure und Alkohol Im Folgenden: Bekannte Beispiele für: • Phosphorsäureester • Schwefelsäureester • Salpetersäureester • Borsäureester
3. Ester anorganischer Säuren Phosphorsäureester Ester der ortho-Phosphorsäure: • Natürlich vorkommend: Als Phosphorsäurediester sind in der DNA die Nucleotide miteinander verbunden
3. Ester anorganischer Säuren Schwefelsäureester Ester der Schwefelsäure: • Natürlich vorkommend: Carrageen (E 407) aus Rotalgen (Geliermittel: z.B. in Babynahrung)
3. Ester anorganischer Säuren Salpetersäureester Ester der Salpetersäure: Salpetersäureester von Polyalkoholen sind Explosivstoffe Nitroglycerin: (Propan-1,2,3-trioltrinitrat) Darstellung durch Veresterung der drei OH-Gruppen des Glycerols mit Nitriersäure
3. Ester anorganischer Säuren V7 Flammenfärbung mitBorsäuretrimethylester Trimethylborat entsteht durch Veresterung von ortho-Borsäure mit Methanol: • Schwefelsäure katalysiert die Reaktion und entfernt Wasser aus dem Gleichgewicht
3. Ester anorganischer Säuren V7 Flammenfärbung mit Borsäuretrimethylester Trimethylborat verbrennt als borhaltige Verbindung mit grüner Flamme: +3 -2 0 +3 -2 +4 -2 +1 -2 Keine C-C-Bindungen Kein Ruß, welcher glüht Keine Überdeckung der Flammenfärbung