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Die Ressourcentheorie in der Sozialen Arbeit – Armut besser verstehen Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit am 1. 12. 2007 in Hamburg Artikel zum Vortrag ist erschienen in Standpunkt: Sozial, Heft 2008/1. Alban Knecht und Peter Buttner Hochschule München.
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Die Ressourcentheorie in der Sozialen Arbeit– Armut besser verstehen Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit am 1. 12. 2007 in Hamburg Artikel zum Vortrag ist erschienen in Standpunkt: Sozial, Heft 2008/1 Alban Knecht und Peter Buttner Hochschule München
Ressourcentransformation: Amartya Sen Einkommen Gesundheit Bildung
Ressourcentransformation: Amartya Sen & Pierre Bourdieu Einkommen (ökonomisches Kapital) Gesundheit Bildung (kulturelles Kapital) Soziales Kapital
Erweiterter Ressourcenbegriff: Sen & Bourdieu & weitere Einkommen (ökonomisches Kapital) Psychische Ressourcen Zeit Gesundheit Bildung (kulturelles Kapital) Soziales Kapital Psychologische Ressourcentheorien: Foa / Foa 1974, 1976; Hobfoll 1989; Hobfoll / Jackson 1991; Becker 1997; vgl. a. Schubert 1994, 2004
Steckbriefe der Armut Äquivalenzeinkommen Alltagskompetenzen Anteil Erwerbseinkommen Sonstiges Netzwerk Mietbelastung Familiales Netzwerk Wohnungsgröße Institutionelles Netzwerk Zeitliche Situation Psychosoziale Situation Bildung Gesundheit Uta Meier et al. (2003): Steckbriefe der Armut. Wiesbaden (modifiziert)
Dynamische Entwicklung I: Einkommen – Gesundheit – Bildung Einkommen t1 Einkommen t2 Einkommen t3 Gesundheit t1 Bildung t1 Gesundheit t2 Bildung t2 Gesundheit t3 Bildung t3 soziales Kapital t1 soziales Kapital t2 soziales Kapital t3
Dynamische Entwicklung II: Einkommen – Gesundheit – Bildung Einkommen t1 Einkommen t2 Einkommen t3 Gesundheit t1 Bildung t1 Gesundheit t2 Bildung t2 Gesundheit t3 Bildung t3 soziales Kapital t1 soziales Kapital t2 soziales Kapital t3
Ressourcenprofile – Bildungsprofil quantitativ Bildungsindex 0 10 20 30 40 50
Ressourcenspender der Meso- und Makroebene Familie Soziale Arbeit Sozialpolitik Gesundheit Einkommen soziales Kapital Bildung
Beispiel: Bedeutung von Kinderkrippen und Frühförderung • Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf • Geringere Armutswahrscheinlichkeit in Doppel-Verdiener-Haushalten und bei arbeitenden AlleinverdienerInnen. • Berufliche Emanzipation durch bessere Vereinbarung von Familie und Beruf • Herstellung von Chancengleichheit durch Frühförderung im Vorschulalter
Anwendungen – Ausblicke • Bessere Erklärung der Verbindung von Mikro- und Makroebene • Verortung der sozialen Arbeit in der Sozialpolitik • Beschreibung von multidimensionaler Armut anhand der Ressourcen (anstelle der Lebenslage) • Relativierung der Vorstellung von „relativer Armut“ • Beitrag zur ethischen Diskussion(Reduktionismus bei Walzer und Rawls)
Nachtrag zu Ressourcentheorien • Foa / Foa (1974, 1976): Ressourcentheorie sozialer Beziehungen • Hobfoll (1989) und Jackson / Hobfoll (1991): Conservation of resources • Schubert (1994, 2004): Unterscheidung in personale Ressourcen, soziale Ressourcen und physikalisch-ökologische Ressourcen • Becker (1997): Anforderungs-Ressourcen-Modell • „Ressourcenansatz“ der ökonomischen Wohlfahrtsforschung, z. B. Andreß (2002)
Bibliographie Andreß, H. (2003): Impulsreferat 1. In: Voges, W. u.a.: Methoden und Grundlagen des Lebenslagenansatzes. Endbericht. Mitautoren: Jürgens, O. / Mauer, A. / Meyer, E.. Hrsg. von: Universität Bremen. Zentrum für Sozialpolitik. S. 8-20 Becker, P. / Bös, K. / Woll, A. (1994): Ein Anforderungs-Ressourcen-Modell der körperlichen Gesundheit: Pfadanalytische Überprüfungen mit latenten Variablen. In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie. 2. Jg., Heft 1, S. 25-48 Foa, U. G. / Converse Jr., J. (Hrsg.) (1989). Resource theory: Explorations and applications. Hillsdale, N.J.: Erlbaum. Foa, U. G. / Foa, E. B. (1974). Societal structures of the mind. Springfield, Ill.: Thomas. Foa, U. G. / Foa, E. B. (1976). Resource theory of social exchange. In: J.W. Thibaut, Spence, J.T. & Carson, R.C. (Hrsg.), Contemporary topics in Social Psychology. Morristown, N.J.: General Learning Press. Hobfoll, St. E. (1989): Conservation of resources: A new attempt at conzeptionalizing stress. American Psychologist, 44, 513-524 Hobfoll, St. E. / Jackson, A. P. (1991): Conservation of resources in Community Intervention. In: American Journal of Community Psychology, Vol. 19, No. 1 Meier, Uta / Preuße, Heide / Sunnus, Eva Maria (2003): Steckbriefe der Armut. Haushalte in prekären Lebenslagen. Westdeutscher Verlag Schubert, F. Ch. (2004): Lebensführung als Balance zwischen Belastung und Bewältigung. Beiträge aus der Gesundheitsforschung zu einer psychosozialen Beratung. In: Schubert, F. Ch. und Busch, H. (Hrsg.): Lebensorientierung und Beratung. Sinnfindung und weltanschauliche Orientierungskonflikte in der(Post-)Moderne. Mönchengladbach, S. 137-213.
Bibliographie (Fortsetzung) Schubert, F. Ch. (1994): Lebensweltorientierte Sozialarbeit – Grundpostulate, Selbstverständnis und Handlungsperspektiven. In: Klüsche, W. (Hrsg.): Professionelle Identitäten in der Sozialarbeit / Sozialpädagogik. 2. Auflage. Mönchengladbach. S. 165-211 Sen, Amartya (2000): Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft. (Engl. Originaltitel: Development for Freedom) München: Hanser