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Multivariate Analysemethoden. Vorlesung. Multivariate Distanz – Multivariate Normalverteilung Minimum Distance Classifier – Bayes Classifier. Günter Meinhardt Johannes Gutenberg Universität Mainz. Klassifikation. Multivariate Klassifikation. Ziele.
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Multivariate Analysemethoden Vorlesung Multivariate Distanz – Multivariate Normalverteilung Minimum Distance Classifier – Bayes Classifier Günter Meinhardt Johannes Gutenberg Universität Mainz
Klassifikation Multivariate Klassifikation Ziele • Einordnen von Fällen (Versuchspersonen, Beobachtungen) in Gruppen aufgrund ihrer Werte in mehreren Meßvariablen. • Maßgeblich für die Zuordnung zu eine Gruppe ist a) dieWahrscheinlichkeit des Auftretens des Falles in der Ziel- gruppe (falls ermittelbar) oder b) die Distanz des Falles vom charakteristischen Wert der Gruppe (Prototyp, Zentroid) Methoden • Deskriptive Methoden: * Bestimmung von Distanzen und Wahrscheinlichkeiten auf dem Set der beobachteten Meßvariablen • Analytische Methoden: * Bestimmung von Distanzen und Wahrscheinlichkeiten auf trans- formierten Meßvariablen mit dem Ziel, die Separation von Gruppen zu maximieren (Diskriminanzanalytische Methoden) • Weitere Kriterien sind Kosten von Fehlklassifikationen und die a- priori Wahrscheinlichkeit von Gruppen (Allg. Likelihood-Ratio und Bayes-Klassifikation)
Iso-Distanz Konturen in 2D Klassifikation Iso-Distanz-Konturen in 2D Kreis Kreis mit Radius c: Alle Punkte auf dem Kreisbogen haben euklidischen Abstand c zum Kreismittelpunkt c y x • Der Kreis ist die Grundform der Iso-Distanz Kontur im zweidimen- sionalen Raum (p = 2). • Er entspricht im Variablenraum einer Iso-Distanz-Kontur für 2 unkorrelierte (orthogonale) Variablen mit derselben Skalierung.
Iso-Distanz Konturen in 2D Klassifikation Ellipse: Skalierung Ellipse mit Ellipsenradius c: Alle Punkte auf dem Ellipsenbogen haben, auf Standardskala normiert, denselben Abstand c zum Mittelpunkt y x v Standardskala: u
Iso-Distanz Konturen in 2D Klassifikation Ellipse Translation Translation zum Punkt (x0,y0) ändert an dieser Eigenschaft nichts: v Standardskala: Standard- Transformation u
Iso-Distanz Konturen in 2D Klassifikation Die Invarianz der Distanz im neuen Koordinatensystem mit geneigten Achsen (Korrelation der Variablen) ist über eine Rotation der Koordinaten (anticlock) erklärt: Standard-Ellipse Neigung Korrelation r Koordinaten Korrelierte Achsen Mit der Transformation v u erfüllen alle Ellipsenpunkte: [Tafel: cos a]
polar kartesisch polar kartesisch Iso-Distanz Konturen in 2D Klassifikation Ellipsen sind in kartesischen Koordinaten unpraktisch zu zeichnen. Man geht über zur Darstellung in Polarkoordinaten. Standard-Ellipse: Zeichen-Routine polar kartesisch Es gelten die Transformationen: Zum Zeichnen muß die Ellipsengleichung als Gleichung in Polarkoordinaten (Vektorlänge in Abhängigkeit des Winkels a) umgeschrieben werden
Iso-Distanz Konturen in 2D Von der Darstellung in Polarkoordinaten kann einfach in kartesische Koordinaten zurückgerechnet werden (Setzen der Ellipsenpunkte) Standard-Ellipse: Zeichen-Routine Setze damit Verfahren 1. Variiere a von –p bis p (= ein Kreisumlauf). 2. Für jeden Winkel a berechne q = tan-1(a). 3. Berechne dann 4. Berechne damit r. 5. Berechne dann x,y: [Excel-Sheet]
f(z) f(z) 0.4 0.4 0.4 0.4 68.26% 95.5% 0.3 0.3 0.3 0.3 0.2 0.2 0.2 0.2 0.1 0.1 0.1 0.1 z z -3 -3 -2 -2 -1 -1 1 1 2 2 3 3 -3 -3 -2 -2 -1 -1 1 1 2 2 3 3 Multivariate Normalverteilung Klassifikation 1 D-Normal Verteilung Die Funktion hat Fläche Die auf die Fläche 1 normierte Funktion heißt Normalverteilung (Gauss-Verteilung). Mit ihr sind Wahrscheinlichkeiten als Flächen- Anteile für z - Standardvariablen definierbar. (Standard-NV) [Kurzübung]
Dann definiert mit die Inverse der Varianz- Kovarianz Matrix S. die verallgemeinerte quadrierte Distanz im multivariaten Raum. Sie heißt quadrierte Mahalanobis-Distanz. Mahalanobisdistanz Klassifikation p-variater Fall Man bemerke daß ist. Man habe nun nicht eine, sondern p Variablen: (jeder Messpunkt ist ein p- dimensionaler Vektor und der Zentroid ist ein p- dimensionaler Vektor) mit Zentroid Mahalanobis- Distanz [Excel-Beispiel 2D]
Multivariate Normalverteilung Klassifikation p D-Normal Verteilung Die Funktion hat Volumen Die auf Volumen 1 normierte Funktion heißt multivariate Normalverteilung (multivariate Gauss-Verteilung). Mit ihr sind Wahrscheinlichkeiten als Anteile des Gesamtvolumens eines p-dimensionalen Ellipsoids definiert. Die in ihrem Argument auftretende Mahalanobis-Distanz erfüllt die Bedingung: mit a einem zu setzenden alpha-Fehler Niveau. Alle Mahalanobisdistanzen D, die diese Bedingung erfüllen, erzeugen Konturen gleicher Wahrscheinlichkeit (iso-probability contours) mit P = 1-a in der multivariaten Normalverteilung.
Multivariate Normalverteilung Klassifikation 2 D-Normal Verteilung Die multivariate Normalverteilung mit p = 2 Variablen (bivariate Normalverteilung) hat die Form Die im Argument auftretende Mahalanobis-Distanz definiert eine Ellipse im zweidimensionalen Raum für jede Konstante c: Diese ist eine Iso-Probability-Contour im obigen Sinne (s. multivariate NV, vorherige Folie) [Tafelbetrachtung]
x2 x1 Multivariate Normalverteilung Klassifikation Bivariate Normalverteilung mit p = 2 Variablen und Korrelation r = 0.6 2 D-Normal Verteilung Density-Plot Contour-Plot x2 P=0.95 P=0.75 P=0.5 P=0.25 x1 Ellipsen gleicher Wahrscheinlichkeit und zugehöriges Distanzmaß (quadrierte Mahalanobis-Distanz) [Excel-Übung]
und temporär Setze Iso-Distanz Konturen in 2D NV-2D-Ellipse: Zeichen-Routine (NV-Ellipse) 3. Berechne dann Und es gilt: a) a läuft von –p bis p (= ein Kreisumlauf) Verfahren b) c) [Excel-Sheet]
Multivariate Normalverteilung Klassifikation p D-Normal Verteilung Die Ellipsen der Form sind zentriert in und haben Hauptachsen mit Eigenwertbedingung Eine Eigenwertzerlegung der Varianz-Kovarianz Matrix liefert somit die Hauptachsen des p- variaten Ellipsoids der multivariaten Normalverteilung Beispiel 2D Länge = Länge =
Case is group Minimum Distance Classifier Klassifikation MDC Mit der Mahalanobisdistanz für eine Beobachtung zum Zentroid der Gruppe cj definiere die Regel: Gruppiere in Gruppe ci, wenn gilt MDC-Regel Die Performance des MDC läßt sich mit großen Stichproben für die k – Gruppen mit einer Konfusions-Matrix bewerten: allocated to group Häufigkeit zur Einordnung von Fall (Zeile) in Gruppe (Spalte)
Minimum Distance Classifier Klassifikation Confusion-matrix Korrekte Klassifizierungen sind die Häufigkeiten auf der Diagonalen: Hits Mit den Zeilensummen und N der Summe aller Häufigkeiten gilt Erwartete Häufigkeiten bei Zufall (anteilige Gleichverteilung) (erwartete Zellhäufigkeit) mit pj der A-priori Wahrscheinlichkeit der Gruppe cj pj kann ggf. aus den empirischen Gruppenstärken über pj = hi/N geschätzt werden, wenn keine Information über die A-priori Wahrscheinlichkeiten vorliegt.
Minimum Distance Classifier Klassifikation Erwartete Confusion-matrix Dann ist die erwartete Hit-Häufigkeit. Mit Hits ist ho normalverteilt über die Approximation der Binomialverteilung Erwartete Häufigkeiten bei Zufall (anteilige Gleichverteilung) wenn gilt. Dann testet der z- Test die Hitrate des MDC gegen den Zufall.
Bayesian Classifier Klassifikation A-priori Wahr- scheinlichkeit der Gruppen Man habe Information über die A-priori Wahrscheinlichkeiten der Gruppen cj: Dann liefert eine Klassifikation der Beobachtung nach ihrer A-posteriori WK A-posteriori Wahrscheinlichkeit eine korrektere Zuordnung als nur nach der kürzesten Distanz zum Gruppenzentroid. Regel: Max-Aposteriori WKn Classifier Gruppiere in Gruppe ci, wenn gilt Normalverteil-ungsannahme Um die A-posteriori WKn zu berechnen, muss für die Likelihood- Funktionen die Annahme der multivariaten Normalverteilung gelten.
c2 c3 c1 c4 Bayesian Classifier Klassifikation Likelihoods Mit der multivariaten Normalverteilung haben die Likelihoods die Form A-posteriori WK mit der quadrierten Mahalanobisdistanz zum Gruppenzentroid Klassifikations- Raum Der Klassifikationsraum ist durch alle Gruppen vollständig partitioniert. Es gilt: Und wegen der Disjunktheit: Normalverteil-ungsannahme
Bayesian Classifier Klassifikation Likelihoods Da (Def. der bedingten Wahrscheinlichkeit), folgt Satz der totalen WK Und damit Satz von Bayes der Satz von Bayes für die A-posteriori WK der Gruppe ci, gegeben die multivariate Beobachtung Normalverteil-ungsannahme Die approximative Gültigkkeit der multivariaten NV kann durch Q-Q-Plot Methoden überprüft werden.