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Journalismus. Journalismus bezeichnet die periodische publizistische Arbeit bei der Presse , im Rundfunk und in Online-Medien . Zur Entstehung des Journalismus siehe den eigenen Beitrag Geschichte des Journalismus , zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Journalismus siehe
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Journalismus bezeichnet die periodische publizistische Arbeit bei der Presse, • im Rundfunk und in Online-Medien. • Zur Entstehung des Journalismus siehe den eigenen Beitrag Geschichte des Journalismus, zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Journalismus siehe • Journalistik, Publizistik, Kommunikationswissenschaft.
Inhaltsverzeichnis • 1 Aufgabe • 2 Tätigkeiten • 3 Medien • 4 Darstellungsformen • 5 Kategorisierungsversuche • 6 Medienrecht und Medienethik • 7 Literatur • 8 Weblinks
Aufgabe • Journalismus trägt zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Er wird deshalb oft als vierte Gewalt im Staat bezeichnet (vgl. Fabris 1981). Wolf Schneider und Paul-Josef Raue (2006) definieren die Aufgabe des Journalismus' als eine zweifache: „Durch den Dschungel der irdischen Verhältnisse eine Schneise der Information zu schlagen - und den Inhabern der Macht auf die Finger zu sehen.“ • Mit dem Entstehen von Amateurreportern und User Generated Content verändert sich die Rolle der Journalisten, vgl. die Diskussion um den Verlust der Gatekeeper-Funktion
Tätigkeiten • Walther von La Roche (2006) definiert das journalistische Berufsbild anhand der Tätigkeiten: • Recherchieren und Dokumentieren • Formulieren und Redigieren • Präsentieren • Organisieren und Planen. • Mit der Veränderung des Berufsbildes seit den 90er Jahren sind für Journalisten bei all diesen Arbeiten • kaufmännische, betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten und • der Einsatz der Computertechnik • stärker in den Vordergrund getreten. • Immer mehr freie Journalisten arbeiten, um zu überleben, nicht mehr ausschließlich im klassischen Journalismus, sondern zusätzlich im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das kann zu Interessenkonflikten führen. Das Netzwerk Recherche und andere Verbände und Gruppen fordern deshalb eine strikte Trennung der Tätigkeiten von Journalismus und Pressearbeit.
Medien • Praktisch jede moderne Form der Nachrichtenübermittlung kann als Medium für den Journalismus dienen: • Printjournalismus (Zeitung, Zeitschrift), • Agenturjournalismus (PR-Agenturen, Nachrichtenagenturen), • Radiojournalismus, • Fernsehjournalismus und • Online-Journalismus. • Je nach Sparte kommen Texte, Fotos, Informationsgrafiken, Originaltöne und bewegte Bilder zum Einsatz.
Darstellungsformen • Die Textsorten im Journalismus ziehen sich durch alle Medien: Meldung, Nachricht, Bericht, Reportage, Interview, Kommentar usw. sind journalistische Darstellungsformen. Information und Meinungsdarstellung/Kommentierung sollen für den Leser deutlich erkennbar getrennt sein (1. Trennungsregel). • Quellen: Häufig werden Meldungen von Nachrichtenagenturen verwendet und bei Bedarf gekürzt oder um Ergebnisse eigener Recherche erweitert. Weitere Methoden sind persönliche Recherchen, Telefonrecherche, Archivrecherche und Recherche im Internet. • In der Praxis werden oft auch Presseerklärungen (auch: „Originaltexte“) von Unternehmen und Institutionen unverändert übernommen. Damit wächst der Einfluss der Public Relations auf den Journalismus. • Grundsätzlich muss laut Presserecht der redaktionelle Teil eines Mediums unabhängig vom Anzeigenteil (Werbung) erstellt werden (2. Trennungsregel).
Kategorisierungsversuche • Nach den journalistischen Handlungsrollen unterscheiden die Kommunikationswissenschaftler Ulrich Saxer und Siegfried Weischenberg zwischen • Informationsjournalismus (Vermittler) • investigativem Journalismus (Wachhund, Anwalt) • interpretativem Journalismus (Erklärer) • sozialwissenschaftlichem Journalismus (Forscher) • New Journalism (Erzähler). • Diese journalistischen Rollenbilder sind jedoch nie in idealtypischer Ausprägung anzutreffen. • Eine weitere Einteilung orientiert sich an den Berichterstattungsfeldern (Fachjournalismus) und Ressorts. Beispiele: Kulturjournalismus, Wirtschaftsjournalismus, Wissenschaftsjournalismus.
Medienrecht und Medienethik • Medienrecht: die Pressefreiheit im Grundgesetz und in den Landespressegesetzen der jeweiligen Bundesländern sind die rechtliche Grundlage der journalistischen Tätigkeit. Für den Rundfunk gibt es den Rundfunkstaatsvertrag, für die Online-Medien das Telemediengesetz. Daneben muss der Journalist in seiner täglichen Arbeit etwa Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte beachten. • Verletzt eine Veröffentlichung diesen Rahmen, kann auf Schadenersatz und Unterlassung geklagt werden. Es besteht grundsätzlich das Recht auf Gegendarstellung. • Medien sind zur Angabe verantwortlicher Personen im Impressum verpflichtet. • Medienethik: selbstverpflichtende Kontrollinstanzen sind darüber hinaus der Deutsche, Österreichische und SchweizerPresserat. • Sie überprüfen die Einhaltung der selbstgeschaffenen journalistischen Kodizes und Rügen - ohne rechtliche Konsequenzen - Verstöße. • Die Kodizes: Pressekodex, Ehrenkodex für die österreichische Presse, Erklärung der Pflichten und Rechte.
Siehe auch • Journalist • Journalistische Darstellungsformen • Fachjournalismus • Journalistenschule • Journalistik • Journalismustheorie • Redaktion • Redakteur • Ressort • Lokaljournalist • Medienrecht • Presserecht • Gegendarstellung • Deutscher Presserat • Paparazzo • Witwenschütteln
Literatur • Christopher Beltz, Michael Haller, Armin Sellheim: Berufsbilder im Journalismus. UKV, Konstanz 1999. • Hans Heinz Fabris: Massenmedien - Instrumente der "Skandalisierung" oder "Vierte Gewalt"?: zum Kontrollpotential der Medien. In: Christian Brünner (Hrsg.): Korruption und Kontrolle. Böhlau, Wien 1981, ISBN 3-2050-8457-8, S. 239-264. • Walther von La Roche: Einführung in den praktischen Journalismus. 17. Auflage. Berlin 2006 (http://www.journalistische-praxis.de/jpeinf.htm). Website zum Buch mit weiterführenden Informationen zum Journalismus • Dagmar Lorenz: Journalismus. 337, Sammlung Metzler, Stuttgart u. Weimar 2002. • Claudia Mast (Hrsg.): ABC des Journalismus.10. Auflage. Konstanz 2004, ISBN 3-89669-419-7. • Wolf Schneider, Paul-Josef Raue: Das neue Handbuch des Journalismus. 2. überarb. Auflage. Reinbek 2006. • Siegfried Weischenberg (Hrsg.): Handbuch Journalismus und Medien. UKV, Konstanz 2005, ISBN 3-89669-429-4. • Leon Tsvasman (Hrsg.): Das große Lexikon Medien und Kommunikation. Kompendium interdisziplinärer Konzepte. Ergon, Würzburg 2006, ISBN 3-89913-515-6
Weblinks • Journalismus in Deutschland - Dossier des Goethe-Instituts • The End of Journalism? – Englischsprachiges Onlineforum über den Zustand und die Zukunft des Journalismus • Bayerischer Rundfunk: Traumberuf Journalist? • Wissenstest für angehende Volontäre • Poynteronline „Everything you need to be a better journalist“ • Columbia Journalism Review - ein zweimonatliches Magazin, das die US-Medien beobachtet • Journalismus.com deutschsprachiges Journalistenportal • Europäisches Journalismus-Observatorium mehrsprachige Monitoring-Plattform zu Medientrends in Europa und den USA • Weischenberg-Studie (2006): Digitalisierung wirkt auf Journalismus (PDF) • Christoph Neuberger / Christian Nuernbergk / Melanie Rischke: Weblogs und Journalismus (2007): Konkurrenz, Ergänzung oder Integration? • Essay zur Zukunft der Zeitung (2007) von Jürgen Habermas, empfohlen vom Netzwerk Recherche • „Arbeit, Familie, Gott und Vaterland. Über einige Tendenzen im deutschen Journalismus“, NZZ, 3. August 2007,von Lutz Hachmeister • Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Journalismus“ • Kategorien: Journalismus | Presse | Rundfunk | Internetanwendung | Kulturwissenschaft