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„ Spenden, Stiftungen, Steuersätze – Formen der zukünftigen Finanzierung des Journalismus“. Dr. Marc Jan Eumann. Situation des Zeitungsmarkts. Umbruch in der Medienbranche Verluste im Printsektor: Rückgang der Auflagenzahlen von Tageszeitungen sind von 27,3 Mio. in 1991 auf 18,8 Mio. in 2011
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„Spenden, Stiftungen, Steuersätze – Formen der zukünftigen Finanzierung des Journalismus“ Dr. Marc Jan Eumann
Situation des Zeitungsmarkts • Umbruch in der Medienbranche • Verluste im Printsektor: Rückgang der Auflagenzahlen von Tageszeitungen sind von 27,3 Mio. in 1991 auf 18,8 Mio. in 2011 • Der Werbeumsatz von Tageszeitungen lag 2011 bei knapp 3,6 Mrd. Euro; dies entspricht dem Niveau von 1988
Reaktionen der Verlage • Maßnahmen zur Kostendämpfung: • Reduktion des Personals: die Zahl der Redakteure bei Tages- und Wochenzeitungen ist, so der BDZV, von 15.300 im Jahr 200 auf 13.00 im Jahr 2011 stetig zurückgegangen (Rückgang von etwa 15%. • Der WAZ-Konzern plant bis zum Jahr 2014 Kosteneinsparungen von weiteren 20 %. • Marktaustritt als ultima ratio: • Einstellung der Nürnberger Abendzeitung Ende September 2012
Konzentration im Zeitungsmarkt • Verkäufe erfolgen i.d.R. branchenintern • Zunahme der horizontale Konzentration • Konzentration im Zeitungsmarkt hat 2012 einen neuen Höchstwert erreicht • Vielfalt ist gefährdet • Dies gilt insbesondere für die lokale und regionale Berichterstattung.
Presseförderung • Fördermaßnahmen für Zeitungsverlage haben bei uns traditionell eine eher geringe Bedeutung • Im europäische Ausland wird Zeitungen zum Teil massiv unter die Arme gegriffen. • Klassiker: Schweden mit knapp 61 Millionen Euro Fördergelder • Politischer Diskurs über mögliche Stützmaßnahmen erforderlich
Stiften gehen • USA: jährlich werden etwa 100 Millionen Dollar Mittel für die Förderung von Journalismus zur Verfügung gestellt • Positive Auswirkungen: beim Lokaljournalismus, dem investigativen Journalismus und bei ausgewählten Themen wie etwa der Gesundheitspolitik • Stiftungen sind ein guter Weg, um Unabhängigkeit und Transparenz zu sichern
Mitarbeiter beteiligen • Mitarbeiter zu beteiligen kann ein Ausweg aus dem von Renditeerwartungen gebeutelten System sein. • Mitarbeiterbeteiligung kann kein Ersatz für fehlende Geschäftsmodelle sein . • Für den noch stabilen deutschen Zeitungsmarkt halte ist dieses Modell für diskussionswürdig; auch im Rahmen von Tarifverhandlungen.
Leserbeteiligung • Leser können mehr als Lesen • Die taz praktiziert seit 1992 ein Genossenschaftsmodell (12.000 Mitglieder, 11 Mio. € Genossenschaftskapital) • Das Modell funktioniert nur bei Zeitungen mit intensiver Leserbindung • Gute Erfolgsaussichten bei • traditionsreichen Zeitungen • aber m.E. auch im lokalen und regionalen Bereich, weil hier häufig eine enge Bindung zwischen Leser und Blatt gegeben ist
Streiten über den besten Weg • Wir müssen streiten; und zwar über folgende Fragen: • Wie viel Vielfalt wollen wir? • Wie viel Geld soll wer und warum in die Hand nehmen? • Wie gelingt Transparenz? • Welche Kontrollmechanismen sind erforderlich? • Ich freue mich auf die Diskussion mit Ihnen.