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Fragen. erlernbare Elementen der Textgestaltunganalytische VorgangsweiseAutorpoeta doctus mit gewisser allgemeiner und vor allem literarischer BildungTopik (= rhetorische Mittel) lange Zeit einziger Hinweis auf Stil eines AutorsAeraria poetica: Sammlungen von Mustern f
E N D
1. Allgemeine Literaturwissenschaft Literatur als Sprachgestaltung
3. Horaz: Ars poetica Versepistel
genus demonstrativum
Definition von Gattungen und ihren Eigenschaften
in eine Tradition gestellt
zugehörige Sprache beschrieben
gesellschaftliche Funktion der Dichtung reflektiert
Bedingungen für vollkommenes Kunstwerk skizziert
4. Gegenstand und Sprache pictoribus atque poetis quidlibet audendi sempre fuit aequa potestas. (9-10)
non ut serpentes avibus geminentur, tigribus agni. (12-13)
sumite materiam vestris, qui scribitis, aequam viribus et versate diu, quid ferre recusent, quid valeant umeri. (38-40)
nova fictaque nuper habebunt verba fidem, si Graeco fonte cadent parce detorta. (52-53)
si volet usus, quem penes arbitrium est et ius et norma loquendi. (71-72)
5. Überzeugungskraft cur ego si nequeo ignoroque poeta salutor ? (87)
non satis est pulchra esse poemata: dulcia sunto et quocumque volent animum auditoris agunto. (99-100)
Aristoteles, Rhetorik 3.7: Korrelation zwischen Sprache und Emotion, Charakter, Gegenstand. Man muss das Publikum von der Echtheit der Gefühle überzeugen.
aetatis cuiusque notandi sunt tibi mores (156)
respicere exemplar vitae morumque iubebo doctum imitatorem et vivas hinc ducere voces. (317-318)
6. Gestaltung intererit multum, divusne loquatur an heros, maturusne senex an adhuc fiorente iuventa fervidus, et matrona potens an sedula nutrix (114-116)
audes personam formare novam, servetur ad imum, qualis ab incepto processerit, et sibi constet. (125-127)
neve minor neu sit quinto productior actu fabula (189-190)
nec deus intersit, nisi dignus vindice nodus inciderit (191-192)
nec quarta loqui persona laboret (192)
7. Zweck der Dichtung aut prodesse volunt aut delectare poetae aut simul et iucunda et idonea dicere vitae. (333-334)
sic animis natum inventumque poema iuvandis, si paulum summo decessit, vergit ad imum. (377-378)
natura fieret laudabile carmen an arte, quaesitum est (408-409)
Es braucht Kunst und Inspiration (furor).
Es geht allgemein um die Einstellung zur Kunst
keine deskriptive Poetik, das ist eher Aristoteles
8. Aristoteles Mimesis der Natur
mögliche Welt auf der Bühne
Tragödie als gemeinsame Handlung
katharsis durch eleos (Mitleid) und phobos (Schrecken)
Impfung des freien Staatsbürgers gegen Schicksalsschläge
Handlung im Verlauf eines Tages
9. Renaissance und Klassik Poetiken der Antike Grundlage für moderne Literatur
Gesetz der drei Einheiten (Ort, Zeit, Handlung)
Ständeklausel, Fallhöhe, Dramenstruktur usw.
Girolamo Vida, Poetica (1520)
Philip Sidney, Defence of Poetry (1595) – Die wahre Poesie ahmt nach, um zu belehren und zu erfreuen.
Martin Opitz, Buch von der deutschen Poeterey (1624) – Anwendung der Prinzipien auf deutsche Literatur
Nicolas Boileau, L’art poétique (1674) – Normen der klassischen Dichtung aus Horaz und Aristoteles
Johann Christoph Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst (1729)
10. Sprachlicher Text Phoneme: einzelne Lauteinheiten (a, e, i), deren Verknüpfung erst Sinneinheiten schafft
Morpheme: kleinste sinntragende Einheiten, deren Kombinationen ein Wort ergeben: mög - lich, mög - en; re - vital - isieren; wurm - isieren
Lexikon: Verzeichnis der möglichen oder tatsächlichen Wörter einer Sprache
Semantik: Bedeutung, die mit den einzelnen Wörtern verbunden ist (= das Konzept von Dingen, nicht die Dinge selbst) Syntax: regelgesteuerte Verknüpfung von Bestandteilen des Lexikons zu größeren Sinneinheiten
Prosodie: Intonation, die die Bedeutung von Wörtern oder Sätzen auch verändern kann (Ironie, Pathos)
Diskurs: Verbindung von Satzeinheiten zu einem Text nach gewissen typologi-schen Regeln (Brief, SMS, Billet)
11. Übertragung eines Textes
12. Übersetzung eines Textes
13. Funktionen eines Textes the creative function of generating new messages
the artistic function of the stylistic choice and of the poetic transformation of the language
the function of memory in the culture
14. Strukturalismus – Alltagssprache Achse der Selektion(unter Äquivalenzen = Paradigmata) s1 o1 s2 p1 o2 s3 p2 o3 s4 o4 Achse der Kombination (Syntagmata mit bestimmten Regeln)
produzierte Sätze: s1+p1+o1: Le ciel + brille + de lumière. s2+p2+o2: Le firmament + est plein + de la vaste clarté. s1+p2+o1: Le ciel + est plein + de lumière.
15. Strukturalismus – poetische Sprache Roman Jakobson: „Die poetische Funktion überträgt das Prinzip der Äquivalenz von der Achse der Selektion auf die Achse der Kombination.“
s1+p1+o1 s2+p2+o1 s1+p3+o5 s1+p2+o3 s2+p2+o4+o3..
poetischer Text = ausgewählte Kombination
Le firmament est plein de la vaste clarté;Tout est joie, innocence...(Victor Hugo: Les Contemplations I/4)
16. Funktionen und Strukturen Funktionen in einer Märchenerzählung (Vladimir J. Propp: Morfologia della fiaba. Turin 1966):
1 allontanamento; 2 divieto; 3 infrazione;4 investigazione; 5 informazione; 6 inganno; complicità involontaria; 8 danneggiamento; 9 missione; 10 partenza; ...29 trasfigurazione; 30 punizione; 31 nozze / ascesa al trono
7 personaggi fissi:l’eroe; l’antagonista; il donatore; l’aiutante; la principessa / il re; il mandante; il falso eroe.
17. Funktionen und Strukturen Makrostruktur eines Krimis (Claude Bremond: Logique du récit. Paris 1973)
1. Rätsel ? 2. Nachforschung – Aufklärungstätigkeit {2.1. Prüfung der Indizien – Beobachtungen ?2.2. Erstellen einer Hypothese – Schlussfolgerungen [2.2.1. Erstellen eines Tests ? 2.2.2. Durchführung des Tests ? 2.2.3. Testerergebnis positiv] ?2.3. Hypothese überprüft} ? 3. Rätsel gelöst.
Möglichkeit von Schleifen wegen blinder Motive
Permutation in einem Liebesroman (Franziska Ruloff-Häny: Liebe und Geld. Zürich 1976)
18. Erzählsequenzen 1. Held und Heldin lieben sich, aber jeder der beiden glaubt, dass der andere ihn nicht liebe.
2a. Sie lieben sich, aber er glaubt, dass sie ihn nicht liebe.
2b. Sie lieben sich, aber sie glaubt, dass er sie nicht liebe.
2c. Variation zu 2a: Sie glaubt, ihn nicht lieben zu dürfen.
2d. Variation zu 2b: Er glaubt, sie nicht lieben zu dürfen.
3a. Er glaubt, die ihn treu Liebende nicht zu lieben, erkennt aber schließlich ihren wahren Wert.
3b. Sie glaubt, den sie treu Liebenden nicht zu lieben, erkennt aber schließlich seinen wahren Wert.
4a. Erst liebt er die Falsche, dann die Richtige (diese hat unterdessen treu auf ihn gewartet).
4b. Erst liebt sie den Falschen, dann den Richtigen.
4c. Variation zu 4a: Der Frauenheld, der die wahre Liebe kennen lernt. Erst liebt er falsch, dann liebt er richtig. ...
19. Aufbau von Texten Fabel / Plot (bei Aristoteles auch Mythos)
Grundplan im Handlungsverlauf: Stoff (sachlicher Inhalt) und verwendete Motive (Ausgestaltung durch Personen und Orte)
Stoff: Opferung der Tochter für den Ruhm, Sühne für Elternmord, Opfer der eigenen Person für Vaterland usw.
Motiv: Orakel, Erscheinen eines Geistes, Prüfung durch Fragen usw.
Stoff und Motive durch Tradition aneinander gebunden: Iphigenie, Don Juan usw.
Je konventioneller der Stoff und die Motive, desto deutlicher ist die besondere Ausgestaltung zu erkennen.
Motivanalyse erster Schritt für Strukturanalyse
Haupt- und Nebenmotive; Leitmotive; blinde Motive (im Krimi zur Irreführung z.B.)
Makrostruktur / Mikrokontext: inhaltlich und formal
Komposition: formaler Aufbau (Akte, Strophen usw.)
20. Originalität eines Textes Plagiat und Verfälschung
umstrittene Fälle:The Vampyre 1819 (John Polidori / Lord Byron); Mémoires inédits de Joseph Balsamo 1841 (Cagliostro / Pierre Cousin); Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland (Hans Paasche, 1913) – Der Papalagi (Erich Scheurmann, 1920).
passive und aktive Rezeption
Literarisches Zitat: ironische Abwandlung; Hinweis auf passive oder aktive Rezeption
21. Plagiat?
23. Plagiat oder Zitat ? manche Details des Pferdes stimmen überein
andere weichen ab
Hauptfiguren verhalten sich anders
Wilhelm von Ockham: † 1350, Nominalist
Mönche glauben an Autorität
Kopf usw. bei Isidor von Sevilla: Etymologiae; Brunello Name eines Pferdes bei Buridan
Zadig als Magier angeklagt
Aberglaube verdunkelt die Gehirne
24. Spielerische Verfremdung Limerick
There was a young lady from RigaWho smiled when she rode on a tiger.They came back from the ridewith the lady insideand the smile on the face of the tiger.
5 Zeilen aa bb a Calembour(g) / Kalauer
Algorithmen und Regeln
Bah! Beh! Bi beau: butCaquet: qui cocu?Dad est dit doduFaf’ et fifre au fût!Gag: Eh, Guy gogues hue!
25. Sprachspiele Computerlyrik = Aleatorik
Cyberlyrik = aleatorische Lektüre
Figurative Poesie
Oulipo = Ouvroir de littérature potentielle
Verformung nach technischen Regeln (nur mit einem Vokal, oder ohne einen bestimmten Konsonanten, Anfangsbuchstaben des folgenden Wortes vorgegeben, Vokalfolge vorgegeben, Wechsel der Stilebenen usw.)
Georges Pérec, Raymond Queneau, Italo Calvino
Ecriture automatique / automatischer Text
26. Paraphrase Arma virumque cano, Troiae qui primus ab orisItaliam fato profugus Laviniaque venitlitora, multum ille et terris iactatus et altovi superum saevae memorem Iunonis ob iram...
Le donne, i cavallier, l’arme, gli amori,le cortesie, l’audaci imprese io canto,che furo al tempo che passaro i Morid’Africa il mare, e in Francia nocquer tanto,seguendo l’ire e i giovenil furorid’Agramante lor re...
Vergil: Aeneis – Ludovico Ariosto: Orlando furioso
27. Parodie – Satire – Karikatur Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! DahinMöcht ich mit dir, o mein Geliebter ziehn.
Kennst du das Land, wo die Faschisten blühn,im dunkeln Laub die Diebslaternen glühn,ein Moderduft von hundert Leichen weht,die Freiheit still und hoch der Duce steht?Kennst du es wohl? Dahin! Dahinmöcht ich mit dir, mein Adolf Hitler ziehn!
J. W. v. Goethe – Erich Mühsam
28. Normative Poetik und Rhetorik schreiben Gestaltungstechniken vor
z.B. Gesetz von den drei Einheiten
Klassische Rhetorik
genus iudiciale (gerichtliche Rede)
g. deliberativum (politische Rede)
g. demonstrativum (sachliche Rede)
5 Hauptschritte:
inventio (Stoffsammlung)
dispositio (Aufbau, Motive)
elocutio (Ausformulierung)
memoria (Lernen)
actio (Vortrag) Genus-Lehre
Zuordnung von Stoff und Darstellungsweise auf drei Ebenen
Forderung des aptum (Angemessenheit)
genus grande /sublime
genus medium / mediocre
genus subtile / humile
29. Rota Vergilii Johannes von Garlandia(13. Jh.)
gravis stylusAeneis
mediocris stylusGeorgica
humilis stylusBucolica
30. Modus und Schriftsinn Dante in Brief an Can Grande della Scala
modus tractatus = äußere Gliederung des Textes (Bücher, Gesänge, Strophen, Verse)
modus tractandi = Behandlungsweise
z.B. poeticus, fictivus, descriptivus, digressivus …
Exegese des vierfachen Schriftsinns
Gregor d. Gr. (~ 600)
sensus litteralis
sensus allegoricus
sensus moralis
sensus anagogicus
Jerusalem
= eine Stadt auf Erden
= die Kirche
= die Seele der Gläubigen
= die himmlische Stadt
Dante Alighieri: plurisemico
31. Rhetorische Figuren 1) Lautfiguren:
Gestaltungsweise des Textes auf lautlicher Ebene, Vokal- oder Konsonantenfolge
a) repetitiv: durch Wiederholung, Beschwörungsformeln, Rituale
b) alliterativ: immer mit gleichem Anlaut
Pour qui sont ces serpents qui sifflent sur ma tête?veni – vidi – vici
c) expressiv: Wiedergabe von Emotionen mit konventionellen Mitteln 2) Wortfiguren:
Chiasmus (Spiegelung)
Les riches plafondsLes miroirs profonds
Anapher
Anagramm
Amor - Roma, amari – Maria
Katachrese: Fehler durch Kombination zweier Bedeutungen
Geldmagnet, Visionen des Eukalyptus, Elephantom
3) grammatikalische Figuren:
Änderungen der Position
Zeitenverwendung: historisches Präsens
32. 4) Gedankenfiguren: Bild: zusätzlich zum wörtlichen Sinn wird ein weiterer eingeführt (analog, vergleichend, symbolisch, allegorisch)
Il pleure dans mon coeur comme il pleut sur la ville..
Symbol: Sinnbild; Übereinstimmung von zwei wesentlichen Elementen
Justiz – Waage ? Ausgewogenheit; Verräter – Schlange ? Hinterhältigkeit.
Metapher: Übertragung auf einen anderen Ausdruck durch Ausnützen gemeinsamer Bedeutungselemente; Winkel der Bedeutungslinien
Kamel – Schiff der Wüste ? durchquert Wogen der Dünen.
33. Emblem
34. Gedankenfiguren Metonymie: Umbenennung
Ersatz des eigentlichen Begriffes durch einen Eigennamen
Ersatz des Inhalts durch den Behälter
Oxymoron
Antithese
ghiaccio bollente – Icy Fire
Pleonasmus
Klimax: Steigerung
Friends, Romans, Countrymen
35. Konzept und Konnotation
36. Denotat und Konnotat Denotat = konventionelles Konzept
Konnotat = individuelle Vorstellung
André Martinet: La connotation, c’est tout ce qui dans l’emploi d’un mot, n’appartient pas à l’expérience de tous les utilisateurs de ce mot dans cette langue.
Konnotationsmodell von Louis Hjelmslev:
Denotat 1. Ausdruck 2. Inhalt 3. ZeichenKonnotat I. Ausdruck II. Inhalt III. Zeichen
37. Metrik Gliederungsprinzipien
Rhythmus und Vers
Rhythmus – auf Akzent ausgerichtetMetrum – Anzahl und Qualität der Silben
alternierend, akzentuierend und quantitierend
romanische Sprachen alternierend
einsilbige Hebungen und Senkungen in bestimmter Silbenzahl
? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
? große Bedeutung des Endreims
38. Metrik germanische Sprachen akzentuierend
Rhythmus (Versfüße) von Hebungen und Senkungen
Versakzent = Wortakzent
??? ??? ??? ??? ??? ???
klassische Antike quantitierend
Füße aus langen und kurzen Silben
–?? –?? –?? –?? –?? –??
Ersatz von Doppelkürzen durch eine Länge
kein Endreim
Übergänge in mittelalterlicher Dichtung
39. Versfüße und Reime Jambus
kurz-lang bzw.unbetont-betont
Dialog im griechischen Drama
Alexandriner= 6 Jamben
Trochäus
lang-kurz
Anapäst
kurz-kurz-lang
Daktylus
lang-kurz-kurz Spondeus
lang-lang
Peter Luder 1456
Versus quidem exameter habet sex pedes Primus enim potest/ esse spondeus uel dactilus secundus spondeus uel dactilus/ tercius spondeus uel dactilus Quartus similiter Quintus dac/tilus tantum Sextus spondeus uel trocheus ut in multis/uersibus declarabimus Sed in uersu penthametro primo/ debemus ponere spondeum uel dactilum ...
40. Reim, Strophen und Cursus Reim
männlich (auf Hebung endend, mit Kleinbuchstaben)
weiblich (auf Senkung endend, im Franz. Konsonant + e, mit Großbuchstaben)
Fülle des Reimes nach Anzahl der Silben
Schema in der Abfolge usw.
fortgesetzter (aaa)
gepaarter (aaBB)
umschlungener (aBBa)
gekreuzter (aBaB)
Binnenreim (..a..a/..B..B) Strophen
meist syntaktische Einheit
3-12 Verse
isometrische und heterometrische Strophe
Distichon
Cursus
rhythmischer Satzschluss der Kunstprosa
2 mindestens dreisilbige Endwörter
41. Epische Formen Einfache
Märchen, Sage, Legende
Großformen
Roman, Epos
Kleinformen
Novelle, Kurzgeschichte, Anekdote; Satire; Verserzählung, Ballade, Romanze Roman
ständige Formensuche
Aussageweise (empfindsam, didaktisch, satirisch)
Form (Ich, Brief, Rahmen)
Gehalt (Abenteuer, Entwicklung, Krimi, Gesellschaft, Heimat)
Niveau (trivial, experimentell)
42. Formen Dramatische
Tragödie, Komödie, Melodram, Drama, Lustspiel…
Traditionelle Gliederung in Akte
Einsatz des Chores
Zuordnung einer bestimmten Versart
usw. Lyrische
fixierte Gebilde aus Strophen, Versen und Reimen (feste Formen)
Sonett: 14 Zeilen, 4 + 4 + 3 + 3 Verse
Kanzone: 5-10 Strophen von 13 Elfsilblern
Tenzone: Wechselgesang in bestimmten Strophen
usw.
43. Moderne rhetorische Analyse Gestaltungsmittel
a) Stilprinzipien
Angemessenheit
Richtigkeit
Klarheit
b) Stilkategorien
Disposition
syntaktische Figuren
Tropen
c) Stilarten
44. Stil 6 Modelle:
a) Stil als Hinzufügung
b) Stil als Stimmigkeit
c) Stil als Abweichung von der Norm
d) Stil als Auswahl
e) Stil als individuelle Sprachcharakteristik
Le style, c’est l’homme lui-même. (Buffon)
f) Stil als konventionelle Sprachcharakteristik
45. Stilstatistik Verhältnisse einer Stichprobe (einzelner Text) zu Gesamtkorpus (alle erfassten Texte)
standardisierte Abweichung des Vokabulars, des Satzbaues usw.
in Relation zu anderen Werken des Autors oder der Epoche – spezifische Zeichensetzung, Schlüsselvokabular für Werk, Autor oder Epoche; Verteilung der Phänomene über den Text
Hinweise auf Archaismus und Neologismus, bzw. Preziosität des Vokabulars
46. Leser und Literaturgeschichte Heranbildung des Geschmacks und Beurteilung des Textes nach sprachlichen Merkmalen
sprachliche Kunstfertigkeit fordert Anerkennung
Periodisierung auf Grund gemeinsamer Stilmerkmale oder vorherrschender Gattungen (= Gemeinsamkeit von diesen Merkmalen)