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Chagall und die Bibel Seine Bibelsprache. 1. Tudely farbiges Chorfenster 1967. Ablauf Leben Synagoge Jerusalem Museum Nizza Bilder zum Neuen Testament Bilder aus verschiedenen Kirchen Literatur
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Chagall und die Bibel Seine Bibelsprache 1 Tudely farbiges Chorfenster 1967
Ablauf • Leben • Synagoge Jerusalem • Museum Nizza • Bilder zum Neuen Testament • Bilder aus verschiedenen Kirchen • Literatur • Insgesamt geht es bei diesem Vortrag nicht um eineAnalyse der Kunstwerke von Chagall, sondern um eine erste Einführung zum Thema. Selbstbildnis 1909/10 2
Leben • Es können nur die wichtigsten Stationen aufgeführt werden • Marc Chagall (ursprünglich Moishe Zakharovich Shagalov - Chagall ist französisch) wurde am 7. Juli 1887 (greg. Kalender) als ältestes von neun Kindern einer armen orthodoxen jüdischen Arbeiterfamilie in der Nähe von Witebsk geboren. Witebsk hatte seinerzeit 50.000 Einwohner, von denen rund die Hälfte Juden waren. Es gab 60 dort Synagogen und 40 Kirchen. • Nachdem Chagall die Cheder in Witebsk besuchte, konnte er noch die offizielle städtische Schule besuchen, welche normalerweise den Juden verwehrt war. Um dies zu erreichen, hatte Chagalls Mutter den Lehrer bestochen. • Chagall sprach nun Russisch anstatt Jiddisch, nahm regelmäßig Gesangs- und Violinenunterricht und begann zu zeichnen. Im Jahre 1906 schaffte Chagall den Abschluss der Gemeindeschule • und wurde daraufhin Schüler im Atelier des Malers Jehuda Pen. Pen hatte an der Petersburger Akademie studiert und malte Porträts. Marc saß oft auf dem Dach seines Elternhauses und hörte den Raben zu (1923/24) 3
Marc ging am Sabbat in die Synagoge und hörte zu (1917) Er selbst war sein ganzes Leben Jude. Er verstand sich als osteuropäischer Chassidim (frommer Jude), zuerst auch orthodox. Er hat aber gegen das jüdische Bilderverbot biblische Bilder gemalt, er wollte ein modernes Judentum. Deshalb studierte er auch Rembrandt und el Greco. In Paris Manet, Monet, Delacroix, van Gogh, Matisse, Gauguin und andere. Das machte ihn frei. Er sagt: „.. Dass ich mein Getto hinter mir gelassen habe, dass ich hier in la Ruche (Künstlerkolonie), Paris, Frankreich, Europa ein Mensch geworden bin. Jetzt war er ein liberaler Jude. Die Bibel war für ihn entscheidende Lebens- und Kunstquelle. Er hat mit den unsäglichen Leiden seines Volkes gelitten. 4
St. Petersburg „Mit meinen 27 Rubeln in der Tasche, den einzigen, die ich im Leben von meinem Vater für die Reise erhielt, verschwinde ich, immer noch rosig und voller Locken nach Sankt Petersburg, begleitet von meinem Kameraden. Es ist entscheidend.“ – Marc Chagall: in „Mein Leben“ Chagall besorgte sich die für Juden erforderliche Aufenthaltsgenehmigung für Sankt Petersburg, um nach seiner Zeit bei Jehuda Pen in der Hauptstadt eine gründlichere Ausbildung zum Künstler zu erhalten. Im Winter der Jahre 1906 und 1907 zog er mit seinem Freund Viktor Mekler gemeinsam nach Petersburg. 5
Im selben Jahr fiel Chagall durch die Aufnahmeprüfung für die St. Petersburger Kunstakademie und begann daraufhin gemeinsam mit Mekler eine Ausbildung an der Schule der Kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung der Künste in St. Petersburg im Frühjahr 1907. Im Juli des Jahres 1908 verließ Chagall die Schule wieder. Er ging für kurze Zeit an die Privatschule Saidenberg und die Swansewa-Schule. 1910 ging er nach Paris Der Tote (1908) Das berühmteste Bild aus dieser Zeit Auf dem Dach der oft vorkommende „Fiedler on the roof“ Geiger auf dem Dach 6
In Berlin 1913 lernte Chagall den Berliner Kunsthändler Herwarth Walden kennen und nahm noch im selben Jahr am ersten Herbstsalon in Berlin teil; bei diesem Anlass verließ er nach drei Jahren erstmals wieder Frankreich. Im Frühjahr 1914 organisierte Walden auf Fürsprache Apollinaires in seiner Berliner Galerie „Der Sturm“ Chagalls erste Einzelausstellung, der dies als Chance auf einen internationalen Durchbruch ansah. Er reiste zur Vernissage nach Berlin. Marc Chagall: Das Schofarblasen, 1911 7
Wieder in Witebsk Schon auf dem Wege nach Berlin hatte Chagall die Absicht, seiner Familie, seiner Schwester und seiner Verlobten Bella Rosenfeld in Witebsk einen Besuch abzustatten. Dies machte Chagall sogleich und reiste am 13. Juni 1914 nach Beendigung der Ausstellung nach Russland; Während seines Aufenthaltes in Witebsk brach Ende Juli der Erste Weltkrieg aus, wodurch die Grenzen geschlossen wurden und er nicht zurück nach Paris konnte. Noch am 25. Juli des Jahres 1915 heiratete er Bella Rosenfeld in Witebsk gegen die Bedenken seiner Schwiegereltern. 1916 wurde die Tochter Ida geboren. Chagall malt Bella 8 Der Geburtstag (1915)
Als im Oktober 1917 die Oktoberrevolution ausbrach, kehrte der Künstler mit Frau und Tochter nach Witebsk zurück. Er hoffte auf ein Besserung der politischen Situation. Er entwarf die Konzeption einer Kunstschule in Witebsk, die von dem von Lenin zum Leiter des Kulturministeriums bestimmten Lunatscharski gebilligt wurde, den Chagall in Paris kennengelernt hatte und der ihn am 12. September 1918 zum Kommissar für die „Schönen Künste“ im Gouvernement Witebsk ernannte; daraufhin gründete Chagall 1919 diese Schule und übernahm sogleich die Leitung. Der Rabbi macht deutlich, wie sehr Chagall mit seinen jüdischen Wurzeln verbunden war. Die Zitrone bedeutet das gute Leben von Gott und wird am Laubhüttenfest verwendet, ebenso der Palmzweig als Symbol für die Arbeit. Der kleine Rabbi auf dem Kopf weist auf die Beziehung zum Schöpfer hin. 9