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Chrom und seine Verbindungen. Chrömchen und seine Söhnchen. Ordnungszahl. Öxidationsstufen (wichtige). Elektronegativität. Relative Atommasse. Geschichtliches. Das Wort Chrom leitet sich vom griechischen Wort chroma (= Farbe) ab
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Chrom und seine Verbindungen Chrömchen und seine Söhnchen
Ordnungszahl Öxidationsstufen (wichtige) Elektronegativität Relative Atommasse
Geschichtliches • Das Wort Chrom leitet sich vom griechischen Wort chroma (= Farbe) ab • 1761 entdeckte Johann Gottlob Lehmann ein orange-rotes Bleichromat-Mineral (PbCrO4) im Ural, das er Rotbleierz nannte • 1770 fand Peter Simon Pallas an gleicher Stelle ein rotes Bleimineral, das wegen seiner Rotfärbung Krokoit (von griech. krokos =safranfarben) genannt wurde • 1797 entdeckten Martin Heinrich Klaproth und Louis-Nicolas Vauquelin Chrom(III)oxid (Cr2O3) im Krokoit • 1798 gewann Louis-Nicolas Vauquelin elementares Chrom aus Chrom(III)oxid; dies war jedoch stark mit Carbiden verunreinigt • 1894 gelang es Hans Goldschmidt reines Chrom zu gewinnen (Goldschmidtverfahren)
Peter Simon Pallas Rotbleierz Hans Goldschmidt Louis-Nicolas Vauquelin Martin Heinrich Klaproth
Allgemeines • Chrom tritt in der Lithosphäre nur in gebundener Form, meist als Chromeisenstein / Chromit (FeCr2O4) • Physiologisch ist Chrom essentiell für den Menschen (Glucose- und Lipidabbau) • 3/4 des Weltjahresumsatzes werden für die Herstellung von Ferrochrom verwendet, 1/8 für Feuerwerkskörper und 1/8 für reines Chrom und Verbindungen • Nuklid, ein künstliches Chromisotop, wird als Tracer in der Medizin verwendet • Chrom(VI)-Verbindungen sind führen zur Ödemen und gelten als cancerogen sowie mutagen
Vorkommen • Chrom stellt 0,02 % der Erdkruste und ist somit sehr häufig • Dennoch gibt es Lagerstätten und wird hauptsächlich in Südafrika (78%) und Simbawe (19%) abbgebaut • Neben Chromit und Rotbleierz findet man Chrom als Chrom(III)-oxid oder Chromocker (Cr2O3) Chromocker Chromit
Gewinnung • Aluminothermie
Chemische Eigenschaften • Übergangsmetall • Elektrische Leitfähigkeit • Elektronenkonfiguration [Ar] 3d5 4s1 (eigentlich: [Ar] 3d5 4s1 • Atomradius 129 pm • Chrom(IV) und (V) – Verbindungen disproportionieren in wässriger Lösung sofort wieder
Physikalische Eigenschaften • Zwei Modifikationen • α – Chrom: kubisch raumzentriet • β – Chrom: hexagonal dichteste KP • Silberglänzendes Metall • rein: gut schmiede- und dehnbar • mit Sauer- oder Wasserstoff verunreinigt: spröde • Smp: 1903°C; Sdp: 2640°C • Bei RT außerordentlich widerstandfähig (oxidiert an feuchter Luft kaum; reagiert nicht mit Halogenen, …) • Läßt sich „passivieren“
Versuch 1Vergleich aktives und passiviertes Chrom • Passivieren eines Chrombleches • Vergleich: aktivies und passiviertes Chrom in verd. Salzsäure • Reaktivieren des passivierten Chroms
Reaktionsgleichungen Versuch 1 • Passivieren Cr + HNO3 Cr2O3 + • Reaktion in verd. Sallzsäure • Reaktivieren des passivierten Chroms Und weiter wie oben!
Auswertung Versuch 1 • Die Reaktion des Chroms mit der Salpetersäure führt zu einer sehr dichten Oxidationsschicht die das Chrom innert gegenüber der Säure macht (Passivierung) • Das unedlere aktive Chrom reagiert mit der verd. Salsäure und wird aufgelöst • Normalpotentiale • Chrom: E° = - 0,74 V Zwischen Eisen (-0,44 V) und Zink (-0,76 V) • Chrom(III)-oxid: E° = + 1,33 V Zwischen Quecksilber (+0,86 V) und Gold (+1,51 V) • Durch den Elektronenfluß von aktivierten zum passivierten Chrom wird die Oxidationsschicht aufgelöst und somit das Chrom reaktiviert
Verwendung • Chrom-Eisen-Legierungen werden zur Herstellung von nichtrostenden Stählen verwandt • Das Chrom hebt des Weiteren die Wärmebeständigkeit des Stahls • Chromatieren: Korrosionsschutz und Verbesserung der Hafteigenschaften für Lacke aus sauren Chrom(VI)-Lösungen (auch mit Chrom(III)-Verbindungen möglich; Lebensmittelindustrie) • Galvanisches Verchromen
Industrielle Verarbeitung • Wichtigste Verwendung von Chrom ist der Einsatz als Legierung, dazu benutzt man in der Regel Ferrochrom • Dieses wir aus Chromit und Eisen(II)-oxid unter Zugabe von Kohle in Siemens-Martin-Öfen durch Reduktion hergestellt • Der Chromgehalt beträgt normalerweise 52-75 %
Toxikologisches • Ein Mensch sollte jeden Tag 0,05 -0,5 mg Chrom aufnehmen und kann bis zu einer Menge von 10 mg an einem Tag ohne bleibende Schäden vertragen (Höchstgrenze) • Besonders Chrom(VI)-Verbindungen sind gefährlich für den Menschen • Sie verätzen Haut und besonders Schleimhäute und führen dort zu schlecht heilenden Geschwüren • Bei Vergiftungen kommt es zu Magen-Darm-Erkrankungen, Leber- und Nierenschäden • Die roten Blutkörperchen reduzieren diese Verbindungen zu Chrom(III)-Verbindungen, die in den Erythrozyten erhalten bleiben und dort als cancerogen eingestuft werden • Folge: Leukemie
Versuch 2anodische Oxidation von Chrom • Ein Chromblech wird in verd. Salpetersäure als Anode einer Elektrolyse geschaltet • Gegenelektrode ist ein Eisenblech
Auswertung und Reaktionsgleichungen von Versuch 2 • Die Elektrolyse des Chroms führt zur Bildung einer Chrom(VI)-Verbindung, die sich in dünnen Schlieren von der Anode aus in Lösung geht • Diese gelbe Chrom(VI)-Verbindung ist das Chromat • Eine Elektrolyse in Anderer Richtung entspricht einer galvanischen Verchromung 2- Cr + 4H2O CrO4 + 4H2
Versuch 3Gleichgewicht zwischenChromat und Dichromat • Eine Chromatlösung wird verschieden stark angesäuert • Die schwächer angesäuerte Lösung wird wieder neutralisiert • Die neutrale Lösung wird basisch gemacht • In die stark angesäuerte Lösung wird ein Impfkristall gegeben
Auswertung und Reaktionsgleichungenvon Versuch 3 • Das Chromat-Ion ist gelb • Das Dichromat-Ion ist orange-rot • Die Reaktion zwischen Chromat und Dichromat ist eine protonenabhängige Gleichgewichtsreaktion • Schon ab pH 6 (und höher) liegt das Gleichgewicht vollständig beim Chromat 2- 2- 2CrO4 + 2H3O+ ↔ Cr2O7 + 3H2O
Auswertung Versuch 3Teil 2 • Ab pH 2 (und darunter) liegt das Gleichgewicht vollständig beim Dichromat • Die Reaktion verläuft in zwei Schritten 2- + - 2- 2CrO4 + 2H3O ↔ 2HCrO4 + 2H2O↔ Cr2O7 + 3H2O • Die Hydrogenchromate lassen sich nicht ungelöst nachweisen • Sie sind schwach sauer und bilden das eigentliche Gleichgewicht zu den Chromaten und Dichromaten • Unter Wasserabspaltung bildet sich aus Hydrogenchromaten ein Dichromat
Auswertung Versuch 3Teil 3 ♦ In einer stark sauren Lösung mit einer höheren H+ Konzentration Kommt es zu einer Kondensationsreaktion, die zur Bildung von Trichromaten, Tetrachromaten oder Polychromaten führen kann♦ Diese Verbindungen sind mehrfach verknüpfte Tetraeder und rot
Das Trichromat (und alle anderen Polychromate) wird genau wie das Dichromat unter Wasserabspaltung gebildet
Auswertung Versuch 4 • Das Ethanol wirkt reduzierend auf das starke Reduktionsmittel Dichromat • Das Dichromat (Cr(VI)) wird hierbei zu einem Cr(III)-Ion reduziert Farbänderung • Das Ethanol wird zu einem Aldehyd und weiter zur Essigsäure oxidiert • Bei der Zugabe von NaOH bildet sich Chromhydroxid und Acetat-Ionen • Die Acetat-Ionen lassen sich mit Eisen(II)-Ionen nachweisen
Versuch4Reaktionsgleichungen I • Reduktion des Dichromat-Ions in saurer Lösung
Versuch4Reaktionsgleichungen II • Bildung des Chromtrihydroxids grün • Chromtrihydroxids ist amphoter und bleibt in Lösung tiefgrün
Versuch4Reaktionsgleichungen III • Fällung des Acetat-Ions als Eisen(III)-triacetat rot
Versuch 4bReduktion durch thermische Zersetzung Der chemische (oder rauschende) Vulkan
AuswertungVersuch 4b • Ammoniumdichromat zersetzt sich zu Chrom(III)-oxid, Stickstoff und Wasser • Das voluminöse Chromoxid wird durch die entstehenden Gase aufgewirbelt
Farben der Oxidationsstufen Quelle: Hollemann-Wieberg Auswirkungen auf Färbungen in Edelsteinen Smaragd (grün): Cr(III), V(III) Rubin (rot): Cr(III) Amethyst (violett): Cr(III), Ti(IV)
Chrom als Farbstoff • Chrom diente seid seiner Entdeckung (und schon davor) als Farbpigment • Viele Chromfarben sind ausschließlich Künstlerfarben • Die Automobilindustrie verwendet einige Chromlacke • Grüne und gelbliche Kosmetikprodukte beinhalten häufig Chrom (-Verbindungen)
Evt Versuch 5Cr-Nachweis in Lidschatten • Als Oxidationsschmelze • + Nachweis als Phosphorsalzperle (nur erwähnen und rumgeben)
Versuch 5 Auswertung • Die Hydrationsisomerie ist ein Spezialfall der Ionisations-Isomerie bei Komplexen, bei dem Wasser einmal komplexgebunden und einmal im Kristallwasser vorliegt violett grün • Ab einer Temperatur von 43°C bildet sich der grüne Tetraaqua-Komplex aus dem violetten Hexaquakomplex • Über 70°C liegt das Gleichgewicht vollständig auf der rechten Seite • Beim Abkühlen bildet sich wieder der Hexaquakomplex; die vollständige Umsetzung erfolgt jedoch erst nach einigen Tagen
AuswertungVersuch 6 • Das Chrom(III)-chlorid ist in Wasser unlößlich • Spuren von Cr(II)-Ionen oder wie im Versuch dargestellten Reduktionsmitteln übertragen Elektronen auf das Cr(III) im Kristallgitter wodurch dieses in Lösung geht und wiederum zu Cr(III) oxidiert da dieses stabiler ist • Das Zink und HCl Gemisch ist ein starkes Reduktionsmittel (über naszierenden Wasserstoff) und somit für eine schnellere Reaktion geeignet als Cr(II)-Ionen
AuswertungVersuch 6 Teil II • Wird die Lösung länger bei Zimmertemperatur stehengelassen wird sie zunächst hellblaugrün und schließlich violett • Dies ist wiederum eine Hydrat-Isomerie dunkelgrün dunkelgrün hellblaugrün violett • Durch Erwärmen lässt sich diese Reaktion wieder umkehren
Schulrelevanz • Klasse 9 • Elektrolyse & Ionenbegriff • Klasse 11 • Redoxreaktionen • Kohlenstoffchemie (Alkoholtest) • Klasse 13 • Chemische Analysen (zB: Nachweis Chrom in Kosmetika) • Komplexchemie • Chemisches Gleichgewicht • Fächerübergreifend • Biologie: Umweltschutz (Bsp.: Gärbung mit und ohne Chrom • Kunst: Was steckt in den Farben
Versuch 7Alkoholteströhrchen • Vor ca. 20 Jahren waren diese Röhrchen im gängigen Einsatz bei der Polizei
AuswertungVersuch 7 • In den Alkoholteströhrchen ist schwefelsaures Chromat auf Kieselgel in mehreren Lagen eingeordnet und mit luftdurchlässigem Demmmaterial fixiert • Befindet sich Alkohol im Atem der Testperson so oxidiert das Chromat und wechselt die Farbe von orange-gelb zu grün
Ledergerbung • Cr(III)-Ionen haben eine große Tendenz kationische, neutrale und anionische Komplexe zu bilden • Die meisten Komplexe sind hierbei oktaedrisch und kinetisch sehr stabil • Bei der Chromgerbung nutzt man dieses um die Kollagene in der Haut zu verknüpfen und die Belastbarkeit des Leders zu erhöhen • Kollagene besitzen –COOH – Gruppen welche leicht mit Chrom vernetzen lassen • Dies erhöht die Temperaturunempfindlichkeit und verringert gleichermaßen die Quellbarkeit des Kollagens was zum aushärten des Leders führt