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Antagonistische Polarisierung – demokratische Defizite. Nach 16 Jahre Systemwandel in OME. Globale Herausforderung – lokale Krisen. Ansätze zur Erklärung der Ursachen und Verlauf des Systemwandels
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Antagonistische Polarisierung – demokratische Defizite Nach 16 Jahre Systemwandel in OME
Globale Herausforderung – lokale Krisen • Ansätze zur Erklärung der Ursachen und Verlauf des Systemwandels • Meine These: Der Zusammenbruch des StaMoSo ist den globalen Herausforderungen zu verdanken, denen diese Regime nicht gewachsen waren • Befehlswirtschaft und Parteidiktatur: Unfähigkeit zu durchgehenden Reformen • Lektion aus dem russichsen vs. Chinesischen Weg
Neoliberales oder Wohlfartsstaatliches Modell • Die Bürger in den Länder OME wollten das europäische Modell des dem.Kapitalismus und Wohlfahrtstaat • Hohe Verschuldung der Wirtschaft, schnelle Privatisierung und FDI der MNC führten zu einem anderen, mehr globalisierten Muster • 2/3 vom BIP in Ungarn wird von Unternehmen ganz oder großenteils in ausländischen Händen produziert • Nicht nur die Wirtschaft, auch die Medien und teils schon Öffentliche Dienstleistungen geraten immer mehr unter ausl. Kontrolle
Dreifacher Prozess der Transformation • Der politische System innerhalb eines Jahres grundsätzlich verändert aufgr. friedlicher Verhandlungen • Rekonstruktion der Marktwirtschaft erheischte jedoch etwa ein Jahrzehnt • Sozialstrukturelle Veränderungen sind kontinuierlich, • die Veränderung kultureller Einstellungen nimmt noch Jahrzehnte in Anspruch • Aus dieser Ungleichzeitigkeit stammen soziale und politische Konflikte, welche Politik und Demokratie beeinträchtigen
Soziale Verwerfungen • Die wirtschaftliche Strukturveränderung verursachte hohe Arbeitslosigkeit, Inflation, Rückfall des BIP. (Letztere erreichte erst in 2000 das Niveau von 1989) • Wohlfahrtsleistungen fielen zurück, soziale Kosten der Transformation relative hoch • Die Sozialstruktur wandelte sich drastisch in Richtung sozialer Polarisierung: eine neue Unterklasse, neue Oberklasse, und eine verunsicherte und schwache Mittelklasse war die Folge • Soziale kohesion brüchig, Solidarität verflüchtigte unter Wettbewerbsdruck
Kapitalismus und/oder Demokratie • Asymmetrisches Verhältnis: Kap. Marktwirtschaft als Grundlage der Demokratie – aber nicht umgekehrt • Verschiedene Entwicklungswege – Demokratie musste erkämpft werden • Verkappter Sinn des Systemwechsels: Befreiung des Privateigentums und der bürgerlichen Gesellschaft von ihren politischen Schranken • Ursprüngliche Akkumulation des Kapitals und globaler Kapitaltransfer ungünstige Bedingungen für breite Demokratisierung der Gesellschaft
Typologie defekter Demokratien • Demokratietheoretische Ansätze • „Embedded Democracy” Konzept: Wahlregime, Politische Teilhaberechte, Bürgerliche Freiheitsrechte, Horizontale Gewaltenkontrolle, Effektive Regierungsgewalt • Defekte Demokratien: unvollständige Subtypen der „embedded democracy”. Grauzone zw. rechtstaatlich-demokratischen und Autoritären Systemen • 1. Exclusive Demokratien • 2. Enklavendemokratien • 3. Illiberale Demokratien • 4. Delegative Demokratie
Internationales Umfeld der neuen Demokratien • Demokratie existiert nicht in aussenpolitischem Vakuum • Legitimität eines Regimes hat immer äussere Stütze • „Nullstunde der Demokratie” und die Rolle der Gewalt • EU und NATO wirkten befördernd und stabilisierend auf die neue Demokratien in OME • Sicherheitspolitisches Vakuum und die Rolle der Ausweitung der NATO • Die EU-Beitrittskriterien als disziplinierende und stabilisierende Vorgaben
Demokratische Qualität der Demokratien in OME • Is Democracy measurable? • Gemeinsame Merkmalen der pol. Systeme der Region: - parlamentarische Demokratien - zentripetale Parteiensysteme (polarisierter Pluralismus) - fragile Regierungen in Legitimationsnot - mangelhafte demokratische politische Kultur - NATO und EU-integration - schwache Interdependenz innerhalb der Region, äussere Dependenz von MNC und FDI • Politischer Kapitalismus als Quelle schwacher Legitimität und demokratischer Defizite
Charakteristik des ung. pol. Systems • Instabile Wählerschaft, electoral volatility • Strafzettel für jede Regierung – kein langfristiges Reformprogram kann durchgeführt werden • Die Konzentrationsystem des Parteiensystems führt zu einem politischen Antagonismus • Blocksystem: Inhalt von Rechts und Links geändert • Versuchung des Populismus und ein neuer „Präsidentialismus” • Spannungen zwischen polarisiertem System und der Verfassung, welche auf Gewaltenteilung und kompromissbereiten Pluralismus besteht - Geteilte Gesellschaft? Der Unterschied zum pillarisierten System der Konsensdemokratien
Demokratische Defizite in Ungarn • Verschärfter Kampf der Eliten oben – wehrlose Gesellschaft unten • Politische Polarisierung – tief in die Gesellschaft? • Lagermentalität • Schwach entwickelte Zivilgesellschaft • Spuren der defekten Demokratien • Niedrige Vertrauensquote – politische Entfremdung
Einstellungs- und Wertewandel • Wandelnde Einstellungen reflektieren die neuen ges. Widersprüche • Demokratie hoch geschätzt aber wenig genutzt: Partizipation und Aktivität niedrig, elitendominierte Politik • Politisches Interesse: very interested 8 %, rather interested 38 %, less interested 37 %, not interested at all 17 %; • Reale Partizipation noch niedriger: s. tabelle
Political activity • From ESS survey data
Zufriedenheit • Bürger sind mehr zufrieden mit der Demokratie als mit der Marktwirtschaft (4,8 vs 3,7) • Vergleich: Poland 4 vs. 2,7, in Denmark 7,2 vs. 6,9 • Erfahrungen mit politischer Korruption, Bestechung, Klientelismus, beeinflussen das Urteil • Zufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage hängt vom Einkommen und business trends ab
European Social Survey • Alle Mitgliedstaaten nehmen Teil in einer vergleichenden Survey • Die Fragen beziehen sich auf die Attitüde zur Gesellschaft, Wirtschaft, politische und kulturelle Werte • 2nd round • Vergleichbare Daten zugänglich gemacht
Conclusions • No political consolidation without a social one • A third way needed between the Scylla of neoliberalism and the Charybdis of populism • The European alternative: a new form of welfare model?
Konzentration des Parteiensystems • Die erste Partei gewann im % der Stimmen:1990 24,73,1994 32,99, 1998 32,92, 2002 42,5 • Die ersten zwei Parteien sukzessive 46,12; 52,73; 62,40, 83,12 • Dritte und vierte Parteien bangen um ihre Parlamentssitze bei der nächsten Wahl