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Trialog - Psychoseseminar - Psychoseforum Miteinander reden - Miteinander lernen

Trialog - Psychoseseminar - Psychoseforum Miteinander reden - Miteinander lernen. Angehörige, Psychiatrieerfahrene und psychiatrisch Tätige im Gespräch Planungsgruppe Trialog Dülmen, 15. Oktober 2007 Kreis Coesfeld. „Willst du etwas wissen, frage einen Erfahrenen, keinen Gelehrten.“

anaya
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Trialog - Psychoseseminar - Psychoseforum Miteinander reden - Miteinander lernen

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Presentation Transcript


  1. Trialog - Psychoseseminar - PsychoseforumMiteinander reden - Miteinander lernen Angehörige, Psychiatrieerfahrene und psychiatrisch Tätige im Gespräch Planungsgruppe Trialog Dülmen, 15. Oktober 2007 Kreis Coesfeld „Willst du etwas wissen, frage einen Erfahrenen, keinen Gelehrten.“ Chinesisches Sprichwort

  2. Trialog statt Monolog @njaIch muß den Sinn im Wahn suchen, auch wenn Du sagst, daß Wahnsinn Unsinn ist.Das Geschwür ist keines. Es ist mein drittes Auge – auf dem seh ich irrsinnig gut.Wenn man mir Tabletten auf´s Auge drückt, werde ich vielleicht erblinden, nicht verstummen.

  3. Stillstand ist Tod – Bewegung ist Leben – auch Fall ist Bewegung.Ich hatte keine Wahl – ich mußte fliegend ins Leben fallen, um nicht am Leben zugrunde zu gehen. Ich habe den Wettlauf mit mir selbst verloren und doch etwas gewonnen. Neben sich stehen kann neue Perspektiven eröffnen.Bitte seht dem Wahnsinn ins Auge und versucht, seine Augenfarbe zu erkennen. Verrückt ist auch normal, nur anders.

  4. Der Trialog lebt von den subjektiven Erfahrungen der Menschen, die psychotische Krisen erlebt habenJe mehr man erzählt, desto mehr nimmt man mitZuhören ist auch ein GewinnJede Teilnahme kann anonym bleibenNeue Teilnehmer sind erstaunt, wie offen diskutiert wird.

  5. Auf den Spuren psychotischer Erfahrung ♦ Psychose ist Kleinkrieg (Angehörige)♦ Psychose ist die Hölle (Psychoseerfahrene)♦ Psychose ist wie der Garten Eden(Psychoseerfahrene)♦ Psychose ist Verlust der Realitätsprüfung (Professioneller)Trialog: Es ist normal verschieden zu sein. Psychose ist eine Form des Lebens, wenn auch eine besondere.

  6. „Was man in der schizophrenen Erkrankung erleidet, ist etwas Unerhörtes. Man erlebt die Hölle und den Himmel, man erlebt, wie man verloren geht, im geistigen Sinne stirbt, wie man ein anderer, fremder, in alter Gestalt wird.Man wird in seiner sozialen Stellung erschüttert. Man wird in seinem Ansehen, seiner Ehre, in seiner Stellung im Beruf und in der Familie bedroht.“ Manfred Bleuler

  7. „Der Schizophrene möchte sein, wie er wirklich ist. Er kann und will sich dem Zwang nicht mehr fügen, seine innere Widersprüchlichkeit zu überwinden und sich als ein konventioneller Mensch unter andere einzuordnen. Sein geistiges Leben rollt in Bildern seines inneren Wesens und in Bildern einer Welt ab, die besser zu ihm paßt als die wirkliche Welt.“ Manfred BleulerBleuler, M.: Die schizophrenen Geistesstörungen im Lichte langjähriger Kranken- und Familiengeschichten. Thieme, Stuttgart 1972, S. 616)

  8. „Nach heutiger Auffassung zerbrechen Menschen mit Psychosen an den gleichen Schwierigkeiten, mit denen wir alle ringen. Wir alle müssen unseren inneren Widersprüchlichkeiten und auch bösen Lebenserfahrungen zum Trotz der Welt einen eigenen Willen, unser eigenes Ich, entgegenhalten. Uns allen fällt das nicht leicht. Bleuler, M.: Gedanken und Erfahrungen zur Schizophrenielehre. In: Bleuler, M. u. J. Angst (Hrsg.) Die Entstehung der Schizophrenie. Huber, Bern 1971, S. 118

  9. Jeder Mensch versteht wirklich nur das, was er selbst erlebt. Jeder von uns hält nur das für wahr, was er wahr-nimmt. Es gibt viele unterschiedliche Wahrheiten über psychotische Krisen und Verstörungen.

  10. Alle Perspektiven sind in gleicher Weise gültig und haben ihre Berechtigung: „Wahrheit gibt es nur im Plural“. Die geschilderten Erfahrungen sind Wahrheiten, gleich bedeutsam, wirklich und wahr.

  11. Im Trialog gehört das Wort den „wirklich Erfahrenen“ als Experten für sich selbst. Erst die Berücksichtigung der individuellen Perspektiven gibt jeder professionellen Hilfe und Therapie die „empirische“ Fundierung. Unser professionelles Hilfesystem krankt an der spracharmen Pathologie des körpermedizinischen Krankheitskonzepts.

  12. Die Zukunft der Lösungsmöglichkeiten ist in nicht geringem Maß von unseren Wünschen, Erwartungen, aber auch von der „Anschlussfähigkeit“ unserer subjektiven Krankheitskonzepte abhängig: „Erkennen wir im psychotischen Menschen den Kampf- und Leidensgefährten, bleibt er einer von uns. Sehen wir in ihm ein degeneriertes Hirn, unzugänglich, fremd, anders, rücken wir unweigerlich von ihm ab.“ Manfred Bleuler

  13. Themen im Trialog • Was ist eine Psychose? Was verändert sich im familiären Umfeld? Was kann in einer Psychose alles passieren? • Wie kann ich mit Psychose leben? • Wie werde ich mit der Entmündigung fertig? • Was bedeuten Psychosen für Angehörige und Familien? • Welche Rolle spielen Angehörige für meine Psychose? Wie bewältigen Psychoseerfahrene die Krisen ihrer Angehörigen? • Welche Auswirkungen haben Psychosen in Partnerschaft und Familie?

  14. Weitere Themen • Welche Behandlungsalternativen gibt es? • Tabuthemen: Sexualität, Gewaltbereitschaft, Selbsttötungswünsche • Psychose und spirituelles Erleben • Sind Angehörige Störfaktor in der Therapie? • Benachteiligung durch Psychosen: Was sind die „Kosten“ und wie sind sie zu bewältigen? • Verstimmungen, Hochgefühle, Panik in Psychosen: Verlust von Sicherheit, Selbstverständlichkeit, gemeinsamer Sprache

  15. Was brauchen psychoseerfahrene Menschen, Angehörige und professionelle Fachkräfte?⇒ sofortige, aufsuchende und psychotherapeutisch orientierte Hilfen ⇒ von Anfang an begleitende Bezugsteams⇒ verständnisvermittelnde Familienkonferenzen⇒ gemeinsam ausgehandelte Behandlungsplanung ⇒ Aushandlung der Begleitung durch das Umfeld ⇒ Flexibilität in der Wahl des Hilfeangebots und des Ortes der ersten Hilfeschritte

  16. Was brauchen Professionelle?⇒ den Trialog mit Pychoseerfahrenen und Angehörigen⇒ einen Trialog zwischen neurowissenschaftlich-, psychodynamisch- und sozialwissenschaftlich- orientierten Psychiatern ⇒ diskursive Strategien für die sanfte Ankoppelung an Andersartiges ⇒ die Einsicht, dass es kein Widerspruch ist oder keine Gefahr für die eigene professionelle Identität bedeutet, wenn man Phänomene psychischer Störungen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und behandelt

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