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Bindung Geschichte und ethologische Forschung

Gliederung. 1. Vorgeschichte der Bindungstheorie2. Entstehung der Bindungstheorie3. Systematische Forschung und Ausarbeitung der Bindungstheorie4. Neuere Entwicklungen5. Harlows Experimente. 1. Vorgeschichte der Bindungstheorie. Werdegang von John Bowlby und Mary Ainsworth. John Bowlby (1907

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Bindung Geschichte und ethologische Forschung

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Presentation Transcript


    1. Bindung – Geschichte und ethologische Forschung Stefanie Exel und Nicole Raum

    2. Gliederung 1. Vorgeschichte der Bindungstheorie 2. Entstehung der Bindungstheorie 3. Systematische Forschung und Ausarbeitung der Bindungstheorie 4. Neuere Entwicklungen 5. Harlows Experimente

    3. 1. Vorgeschichte der Bindungstheorie Werdegang von John Bowlby und Mary Ainsworth

    4. John Bowlby (1907 – 1990) 1927 erstmals Kontakt zu entwicklungspsychologischen Thema Arbeitete in psychoanalytisch orientierten Kinderheim ? Auswirkungen von früher Trennung von Eltern und anderen Störungen in der Familie Beendete Medizinstudium -> Ziel: Psychoanalytiker 1933 Abschluss Psychiatriestudium -> Stellung bei London Child Guidance Clinic Psychoanalyse beschäftigt sich mit kindlicher Phantasie ohne Wirkung der Familienereignisse zu berücksichtigen

    5. John Bowlby (1907 – 1990) Empfehlung, dass Mütter ihre Kinder im Krankenhaus besuchen dürfen 1944 „Fourty-four juvenile thieves, their characters and home lives“ Förderung der Entwicklung als Forscher während der Armeezeit Leiter der Kinderabteilung an der Tavistock Clinic entdeckte verschiedene Muster der Familieninteraktion bei gesunder und gestörter Entwicklung Gründete Forschergruppe, wo später Ainsworth seine Mitarbeiterin wurde

    6. Mary Ainsworth (1913 – 1999) Studierte Psychologie Maßgeblich beeinflusst von Blatz Sicherheitstheorie Sicherheit bildet die Basis, von der aus sich das Individuum nach und nach neue Fähigkeiten und Interessen auf anderen Gebieten erwerben kann Fragebogen zur Bewertung der Sicherheit innerhalb und außerhalb der Familie

    7. Mary Ainsworth (1913 – 1999) Nach Abschluss ihrer Dissertation ging sie zum Frauenkorps der kanadischen Armee -> Beratung, Test, Interviews dadurch Erfahrung mit klinischer Arbeit Arbeitete ehrenamtlich im Krankenhaus für Veteranen Nahm wieder Zusammenarbeit mit Blatz auf Ging mit ihrem Mann nach London -> Tavistock Clinic Aufgabenbereich unter Bowlby -> Forschung über Auswirkungen von frühen Mutter-Kind-Trennungen auf die Persönlichkeitsentwicklung

    8. 2. Die Entstehung der Bindungstheorie Systematische Beobachtungen und erste Formulierungen

    9. Robertsons Beobachtungen im Kinderheim Robertson arbeitete bei Anna Freud als Hausmeister Anna Freuds Angestellte mussten alle Kinderbeobachtungen auf Karteikarten festhalten -> wöchentliche Diskussionsgruppen Robertson viel gründlichere Ausbildung bei Kinderbeobachtung als bei seinem Universitätsstudium Ainsworth war von Robertsons Aufzeichnungen so beeindruckt, dass sie die Methoden selbst übernehmen wollte

    10. Robertsons Beobachtungen im Kinderheim Nach Krieg studierte er Sozialarbeit in der Psychiatrie und wurde unter Anna Freud als Psychoanalytiker ausgebildet In Bowlbys Forschungsgruppe: Kleinkinder in Krankenhäusern und Kinderheimen zu beobachten, die niemals oder selten von ihren Eltern besucht wurden Film „A two-year-old goes to hospital“ Nun durften Eltern in GB und anderen westlichen Ländern ihre Kinder im Krankenhaus besuchen

    11. Bowlbys Bericht an die Weltgesundheitsorganisation Auftrag von Weltgesundheitsorganisation: Bericht über das Schicksal heimatloser Kinder im Nachkriegs-Europa zu verfassen 1958 veröffentlicht „Maternal Care and Mental Health“ Durch Auftrag viel Kontakt mit Forschern, die sich mit Mutter-Kind-Trennungen beschäftigt hatten Bei Ausarbeitung stellte er fest, dass eine neue Theorie erarbeitet werden sollte über die tief greifenden Auswirkungen kindlicher Trennungs- und Deprivationserfahrungen Zitat: „Die Theorie war ein Durcheinander. Ich wollte etwas zur wissenschaftlichen Rolle der Psychoanalyse beitragen.“

    12. Kontakte zu Ethologie Bowbly setzte sich mit Konrads Lorenz Theorie zur Prägung auseinander -> Bildung enger sozialer Eltern-Kind-Beziehungen erklärt werden konnte, ohne das Füttern eine Rolle spielt Machte sich mit Grundsätzen der Ethologie vertraut, um dadurch ein tieferes Verständnis von der Natur der Bindung des Kindes an die Mutter zu erhalten Auch Beschäftigung mit Harlows Rhesusaffen

    13. Kontakte zu Ethologie 1953 Veröffentlichung des ersten theoretischen Aufsatzes über die Bindung -> Mitarbeiter waren nicht überzeugt von Bowlbys Theorie Artikel über Auswirkungen früher Sanatoriumserfahrungen auf spätere Entwicklung wichtig für Ainsworth spätere Arbeit über Mutter-Kind-Beziehung, da bereits Klassifikation verschiedener Interaktionsmuster nach frühen und langandauernden Trennungen vorgenommen wurden

    14. Erste Formulierungen der Bindungstheorie: Vorträge vor der britischen Psychoanalytischen Gesellschaft Darstellung der Bindungstheorie in drei einflussreichen, aber umstrittenen Schriften 1.Vortrag: „The nature of the child´s tie to his mother“ -> Überblick die damals aktuellen psychoanalytischen Erklärungen des Mutter-Kind-Bandes These: Verschiedene Instinkthandlungen im ersten Lebensjahr heranreifen und in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres in ein Bindungssystem eingegliedert werden und auf eine bestimmte Person gerichtet werden

    15. Erste Formulierungen der Bindungstheorie: Vorträge vor der britischen Psychoanalytischen Gesellschaft Ethologische Begriffe in seinen Bericht mit eingebaut 2.Vortrag: „Separation Anxiety“ -> traditionellen psychoanalytischen Theorien können nicht enge Bindung von Kindern an ihre Müttern noch heftige Reaktionen bei Trennung erklären 3 Phasen bei Trennung: Protest -> Verzweiflung -> Verleugnung/Ablösung Trennungsangst wird erlebt, wenn Bindungsverhalten aktiviert, aber nicht abgestellt werden kann

    16. Erste Formulierungen der Bindungstheorie: Vorträge vor der britischen Psychoanalytischen Gesellschaft Bei Furcht von außen -> Suche der Mutter (sicherer Hafen); unerklärlich warum aber nur eine Peson das Kind beruhigen kann 3. Vortrag: „Grief and mourning in infancy and early childhood“ Bowlby kritisierte, dass Kinder angeblich nicht trauern können Trauer und Kummer immer dann, wenn Bindungsverhalten des Kindes aktiv ist, aber Mutterfigur nicht verfügbar ist Trilogie: Bindung -> Trennung -> Verlust 4 Phasen der Trauer im Erwachsenalter: 1. Betäubung 2. Sehnsucht und Protest 3. Desorganisation und Verzweiflung 4. Reorganisation

    17. Ainsworth´ Beobachtungen in Uganda In Uganda Untersuchung der Mutter-Kind- Beziehung während des Abstillens Frühere Brauch Kinder zum Abstillen zur Großmutter zu schicken gab es nicht mehr Neue Untersuchung über Mutter-Kind-Beziehung im ersten Lebensjahr Kinder zwischen 15 Wochen und 2 Jahren -> Untersuchung längsschnittlich Möglichst alle 2 Wochen unter natürlichen Bedingungen beobachten in Bezug auf Einsetzen und Entwicklung bestimmter Bindungsverhaltensweisen Interviews mit Müttern Zeitspanne von 9 Monaten im Wohnraum der Familien, wo sich das soziale Leben ugandischer Frauen abspielt

    18. 3. Systematische Forschung und Ausarbeitung der Bindungstheorie

    19. Erste Befunde aus dem Ugandaprojekt Skala zur Analyse der mütterlichen Feinfühligkeit für kindliche Signale: höchsten Wert, die die gut über ihre Kinder Bescheid wussten und viele spontane Ereignisse ausführlich beschreiben konnten Sicher gebundene Kinder: schrien wenig; unsicher gebundene Kinder: schrien mehr; noch nicht gebundene Kinder: noch kein spezifisches Bindungsverhalten gegenüber Mutter zeigten Bindung konnte in Zusammenhang mit engen Körperkontakt mit der Mutter gesetzt werden Erste Präsentation der Ergebnisse in der Tavistock Study Group Diskussionen, die bei dem Vortrag entstanden, trugen viel zu dem entstehenden Forschungsbereich der sozialen Entwicklung im Kleinkindalter bei

    20. Ainsworth´ Baltimore-Studie Direkte Beobachtung: Neugeborene in Abständen von 3-4 Wochen zu Hause besuchen bei Untersuchung stellte Ainsworth Gemeinsamkeiten zwischen Bowlbys Ideen und Blatz´ Sicherheitstheorie fest Klassifizierung von kindlichen und mütterlichen Verhalten in Form von Verhaltensmustern Bowlbys Ausführungen zu Bindung stützen sich auf Uganda-Studie und noch nicht veröffentliche Befunde der Baltimore Studie FAZIT: Mütter reagieren auf kindliche Signale während des ersten Lebensjahres unterschiedlich

    21. Ainsworth´ Baltimore Studie Untersuchung des Zusammenspiels zwischen dem Bindungs- und Erkundungsverhalten -> Fremde Situation Höheres Erkundungsverhalten des Kindes bei Anwesenheit der Mutter als bei Gegenwart von Fremden oder Abwesenheit der Mutter Unterschiedliches Verhalten bei Rückkehr der Mutter: - ärgerlich -> schrien und wollten Kontakt, aber nicht kuscheln -> Schläge und ärgerliches Strampeln - meiden des Mutter, obwohl sie sie bei Abwesenheit gesucht hatten - Kontaktsuche bei Wiederkehr Fazit: Wiedervereinigung in Fremde Situation ambivalent oder vermeidend -> weniger optimale Beziehung zu Hause Früher: vermeidendes Verhalten der Kinder als Unabhängigkeit gedeutet, durch Ainsworth Ansicht geändert

    22. Die Baltimore-Schule „Internal Working Model“ -> mentale Vorstellungen, welche ein Kind von sich selbst und seiner Bezugsperson aufbaut und mit deren Hilfe es sein Bindungsverhalten zielgerichtet organisiert Waters und Sroufe verfassten einflussreiches Manuskript, welches Bindung als Organisationskonstrukt darstellt ? Längsschnittstudie zur Bindung an einer Risikopopulation ? Minnesota-Studie: Zusammenhang zwischen Qualität des elterliche Verhaltens und den individuellen Unterschieden in der Bindungsqualität

    23. 4. Neuere Entwicklungen

    24. Die Eltern-Kind-Beziehung auf Repräsentationsebene Beginn der Erkundung psychologischer bzw. repräsentationaler Aspekte von Bindung Adult Attachment Interview: Eltern über ihre Bindungsbeziehung in der Kindheit befragt: Sicher autonome Personen -> klarer und konsistenter Rückgriff auf ihre frühere Bindung Unsicher verwickelte Personen -> sehr konfliktbehaftete Kindheitserinnerungen, kein gut organisiertes zusammenhängendes Bild

    25. Die Eltern-Kind-Beziehung auf Repräsentationsebene Unsicher-distanzierte Person -> kaum Erinnerung an Beziehung zu Eltern, neigen zu idealisierter und allgemeiner Beschreibung ihrer Eltern, aber bei Erinnerungen an spezifische Episoden Ablehnung und Zurückweisung ?Fazit: Interview-Klassifikationen entsprachen den sicheren, ambivalenten und vermeidenden Kindheitsmustern von Ainsworth

    26. Bindung zwischen Erwachsenen Am Anfang Untersuchung über Trauer bei Erwachsenen und über Trennungen von Ehepartnern -> ausgeweitet auf bereits länger bestehende Bindungen zwischen Partnern in Ehe- oder ehe-ähnlichen Beziehungen Kindheitsbindungsmuster auf Erwachsenenbeziehung übertragen und Vergleich mit vorausgehenden Kindheitserinnerungen Bindung und Entwicklungpsychopathologie Bindungsorientierter Längsschnittstudien von Familien mit depressiven und misshandelnden Eltern und Eltern mit geringem sozialen Unterstützungsnetz

    27. Kulturübergreifende Untersuchungen Untersuchung ausgelöst durch Debatte über die universelle und kulturspezifische Bedeutung der Fremden Situation Zuerst: Unterschiede als rein kulturspezifisch gedeutet -> später: intrakulturelle Unterschiede oft größer als interkulturelle

    28. Kulturübergreifende Untersuchungen Systematische Untersuchungen über die Frage, wie verschiedene Kulturen das Bindungsverhaltenssystem in ihre kulturellen Organisationen eingliedern, sind noch sehr selten ? Bsp.: Efe – halb-nomadischer Stamm im afrikanischen Tropenwald Kleinkinder werden von Geburt an von mehreren Frauen betreut, gestillt und schlafen nur nachts ausschließlich bei der Mutter -> trotzdem beginnen Kinder im Alter von 6 Monaten auf Mutter zu bestehen, obwohl andere Frauen immer noch große Rolle spielen ERKLÄRUNG: durch Wohnverhältnisse, nah aneinander gebaute Hütten im Urwald -> zwischenmenschliche Beziehungen und gegenseitige Hilfe hochbewertet

    29. 5. Harlows Experimente

    30. Effekte von verschiedenen Mutter-Säuglings Beziehungen in Anbetracht des Verhaltens der Rhesusaffen Harry F. Harlow und Margarete K.Harlow Effekte bei Ablehnung von beiden Müttern und gleichaltrigen Beziehungen Individuelle Verhaltensentwicklung während sozialer Isolation Effekte von Isolation auf soziales Verhalten Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist Effekte von Peer-Entzug während Ersatzmutter da ist Effekte bei totalen Mutterentzug Effekte bei Muttersurrogat ohne Peer Entzug Effekte bei gleichgültiger und brutalen Mutterverhalten Effekte bei mehreren Müttern auf die soziale Anpassung des Säuglings

    31. Harry F. Harlow & Margarete K. Harlow Bereits breite Varietät von Mutter-Säuglings-Beziehungen bei Rhesusaffen untersucht Zwei Extreme: Affen in totaler Isolation Affen wuchsen normal auf

    32. Effekte bei Ablehnung von beiden Müttern und gleichaltrigen Beziehungen Bei Isolation gab es keine Möglichkeit herauszufinden wie sich mütterliche und Peer-Beziehungen entwickeln könnten 2 Varianten von sozialer Isolation: Affen in subtotaler Isolation, die in einem Drahtkäfig mit visuellen und akustischen Zugängen von anderen Affen ausgestattet waren, aber nicht mit körperlichen Affen in totaler Isolation: in einer geschlossenen Metallkammer ohne Sicht auf andere Affen oder Menschen

    33. Individuelle Verhaltensentwicklung während sozialer Isolation Typische Verhaltensmuster die sich während einen längeren Zeitraum der Isolation entwickeln können: Nahrungsverweigerung und richtet sich gegen seine Umwelt und gegen seinen eigenen Körper Selbstumklammerung -> geben sich feste Klapse auf ihren eigenen Körper oder Kopf mit Händen und Füßen Soziale Gleichgültigkeit mit „starren ins Leere“ -> keine Reaktion auf gewöhnliche Stimulation in der Umwelt -> „catatonic contracture“

    34. Individuelle Verhaltensentwicklung während sozialer Isolation Fixe, stereotypische Bewegungen wie hin- und herlaufen und sich selbst im Kreis drehen und auf höchsten Punkt im Käfig klettern Aggression: Mensch lässt seine Hand in einem schwarzen Handschuh schnell über den Käfig laufen Aggression gegen Mensch Aggression gegen sich selbst Selbstgerichtete Aggression unterscheidet isolierte Affen von normalen

    35. Effekte von Isolation auf soziales Verhalten Isolation in unterschiedlichen Zeiträumen: 3, 6 und 12 Monate -> Untersuchung auf Fähigkeit der Anpassung Bei Eingliederung nach 3 Monaten -> können sich gut wieder anpassen, so dass es keine signifikanten Unterschiede im Spielverhalten erkennbar sind Nach 6 Monaten Isolation war 2 Monate kein Spielverhalten erkennbar -> erst nach 32 Testwochen war ein leichtes Spiel erkennbar Nach 12 Monaten: kein soziales Verhalten vorhanden; individuelles Spiel und Vorbereitung zu sozialen Spiel waren unbedeutend -> ähnliches Muster existierte in Spielraum-Situation -> Untersuchung musste eingestellt werden

    36. Effekte von Isolation auf soziales Verhalten Nach 2-3 Jahren Retest nach Aufenthalt in individuellen Käfig: zeigten kein normales Sexualverhalten und beim Spielen waren sie sehr ungeschickt Aggression sind abnormal -> richten sich größere Affen was fast selbstmörderisch ist 12 Monats Isolierten: Angst vor allen sozialen Kontakten, kein Spiel und Sexualverhalten Noch ein Jahr später: unnormale Aggressivität gegen Erwachsene und Gleichaltrige ? Syndrom entsteht bei Entwicklung von 6 auf 12 Monate

    37. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist Experiment von ALEXANDER(1966) zu Konsequenzen vom Entzug von Peers Kontrollgruppe (KG): Mutter von Geburt an da und Interaktion zu anderen ab 3.Woche 2 Experimentalgruppen (EG): Mutter von Geburt an da, andere Kinder und Mütter sind ersten 4. bzw. 8. Monat nicht vorhanden - Anordnung von undurchdringlichen Panellen zwischen benachbarten Käfigen und Laufgittern

    38. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist Experimentalmütter entwickelten ambivalentes Beziehung zu Nachkommen/Jungen -> sind überfürsorglich und überstreng im Vergleich zu KG - 8-Monats-Gruppe wurde mehr bestraft als 4-Monats-Gruppe - negatives Verhalten wurde niemals ein dominantes Merkmal in der Behandlung der Nachkommen 4-Monats-Gruppe -> Eingliederung -> Entwicklung adäquat 8-Monats-Gruppe -> rasche und effektive Anpassung Im Vergleich: 8-Monats-Gruppe weniger Körperkontakt als 4-Monats-Gruppe

    39. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist Nach Trennung der Affen von den Müttern im Alter von 13 Monaten, wurden Tests zu Beziehung zu Peer-Beziehungen und Behandlung von 6-Monats-Säuglingen durchgeführt: 8-Monat: hyperaggressiv 4-Monat: mittel KG: geringe Aggression Zuneigungsverhalten: 8-Monate: gering 4-Monate: mittel KG: sehr hoch

    40. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist Verhalten gegenüber fremden Säugling 8-Montas: feindlich 4-Monats: mittelmäßig KG: keine Feindseeligkeit Keine Gruppe zeigte eine positive Tendenz gegenüber Säuglingen > Aggression und Ignoranz kombiniert gegenüber Eindringling 6 Monate kombiniert mit Mutter und Peerentzug ernste, lang anhaltende Verhaltensstörungen hervorruft

    41. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist 8-Monaten mit Peerentzug: soziale Beziehung ändern sich, auch die Folgen von sozialen Charakter dieser Affen ist unklar In Gruppen mit jeglicher Altersschicht: Tiere aus EG werden zum Einzelgänger oder Außenseiter mit einer geringen Annahme von anderen Tieren und höhere Aggressivität In Gruppe bei Gleichaltrigen: Können sich zu dominanten Mitglied in Gruppe entwickelen durch Gewaltbereitschaft

    42. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist In Gruppe, die ähnlich großgezogen wurde: Adäquates Spiel und normales Sexualverhalten -> Überlegung, ob nicht Mutter am Ende der 8 Monate durch Gleichaltrige ersetzt werden könne Vorkommnis der Trennung zeigt bei Müttern ein kleines Interaktionsspiel Menschliche Mütter richten sich bei Spiel nach Reifegrad des Kindes

    43. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist JOSLYN(1966): beobachtet 2 Affen, männlich und weiblich, 20 Monate lang mit normaler Mutter und bei Peer-Entzug Beide Mütter sind besorgt und beschützen sie, aber gleichzeitig bestrafen sie ihre Säuglinge hin und wieder Langfristig, ohne Peer -> werden angstvoll und entfalten weder interaktives Spiel noch körperlichen Kontakt Wurde Möglichkeit zu Interaktion mit normalen, unfamiliären Peers gegeben Weibchen machte zwei Monate lang keinen Versuch der Interaktion Männchen versuchte sich seinen Spielgefährten anzupassen

    44. Effekte von Entzug Gleichaltrigen während Mutter da ist Extreme individuelle Unterschiede 2.Experiment: ein Männchen und ein Weibchen wuchsen bei Mutter auf und Möglichkeit der Interaktion im Alter von 7 Monaten Weibchen versuchte mehrere Male Kontakt herzustellen Männchen verließ in den 2 Monaten nicht den Lebenskäfig Männchen-Mutter beschützte es vor Weibchen Nach Trennung von Mutter -> zeigten beide kein interaktives Spiel in 2 Monaten

    45. Effekte von Peer-Entzug während Ersatzmutter vorhanden ist Frühere Studien zeigen, dass Säuglinge eine starke Bindung zu ihrer leblosen Mutter aufbauen und Stoffmütter in Fremdsituationen ein starkes Sicherheitsgefühl geben -> Verhalten endet wenn Säugling Attribute Sicherheit und Vertrauen entwickelt hat Experiment zur Untersuchung von Langzeiteffekten von Affen, die mit Mutterersatz großgezogen wurden

    46. Effekte von Peer-Entzug während Ersatzmutter vorhanden ist Ohne richtige Mutter und ohne Peererfahrung in den ersten 7 bis 12 Monaten Stoffmutter: 7 bei Stoffmutter, 2 abweisend, 3 gleichgültig, 2 adäquat Im Käfig aufgewachsen: 6 abweisend, 4 gleichgültig, 3 adäquat Zahl der Untersuchten zu gering für Rückschlüsse, aber Aggression reduziert im Vergleich zu völlig mutterlosen Kindern Soziale Interaktion im 2.Jahr bei Ersatzmutter-Aufgewachsene waren unangemessen im Vergleich zu Käfigkindern Steht im Kontrast zu ALEXANDERs Studie -> Säuglinge, die mit Mutter und ohne Peers groß geworden sind normale Grenzen im sozialen Verhalten aufzeigen, aber Unterschiede bei Zuneigung

    47. Effekte von totalen Mutterentzug Makaken-Affen werden ganz ohne Mutter groß, aber Möglichkeit zur Interaktion mit anderen Säuglingen in Paaren, 4er oder 6er Gruppen -> „together-together-Säuglinge“ In ersten Wochen starker drang nach Kontaktsuche Bindung untereinander ähnelt Affen, die mit normaler oder Ersatzmutter groß worden und Selbstumklammerung selbes Muster wie in totaler oder teilweise Isolation aufgewachsen In Paaren ohne Mutter -> Bauch-Bauch-Klammern -> Muster zerbricht, Spiel setzt ein

    48. Effekte von totalen Mutterentzug In 4er und 6er Gruppen -> Rücken-Bauch-Klammern „choo-choo-Effekt“ Muster zerbricht in großen Gruppen schneller, somit setzt Spiel eher ein Voraussagen waren düster, aber Interaktionsspiel wurde entwickelt, Aggressionen waren gering, heterosexuelle Anpassung Ein Weibchen wurde Mutter und war ihrem Säugling gegenüber in jeder Hinsicht normal

    49. Effekte von totalen Mutterentzug CHAMOVE(1966): untersuchte soziales Verhalten von 5 verschiedenen Gruppen von jeweils 6 Affen, welche die ersten 11 Wochen in individuellen Käfigen aufwuchsen und dann in verschiedene Bedingungen beobachtet wurden: In 6er Gruppe leben Leben mit einen konstanten Partner Leben mit selben Partner eine Woche zusammen und dann allein – jeweils abwechselnd

    50. Effekte von totalen Mutterentzug Leben mit allen 5 Partner abwechselnd die ersten 5 Wochen zusammen und dann mit einem individuellen für den Rest Leben in individuellen Käfigen Im Anschluss 12 Wochen Beobachtung, die 3 Gruppen, die in Paarbedingungen lebten, wurden für 7 Wochen in der 6er Gruppe beobachtet Danach 10 Wochen in individuellen Käfigen -> in Kontrolltiere integriert für 5 Wochen

    51. Effekte von totalen Mutterentzug Ein Jahr später erneut getestet: 2 Wochen allein im Käfig und dann 10 Wochen in 6er Gruppe -> 40 Wochen allein -> 5 Wochen unter den Originalbedingungen Im Spielraum getestet mit Säuglings, Weibchen und 4 jährigen Männchen und später mit Gleichaltrigen Spielverhalten wurde ein Jahr eher getestet Während der ersten 40 Experimentalgruppen keine Unterschiede festgestellt zwischen den sozialen Gruppen

    52. Effekte von totalen Mutterentzug Tests zu Spielverhalte und Aggression wurden durchgeführt Gruppe von 6 Affen: Geringe Aggressivität Hohes Level an individuellen und sozialen Spiel Gruppe mit einem kontinuierlichen Partner: Tendieren mehr zum individuellen Spiel Ernste Aggression in den letzten Wochen beim 5-Wochen-Gruppen-Experiment Starkes Band zwischen den Partnern, aber nicht in Bezug auf Peers

    53. Effekte von totalen Mutterentzug Partner, die eine Woche mit einem Partner zusammenleben und dann allein: Tendieren zum individuellen Spiel Ähnlich in viele Hinsichten Partner wechseln die ersten 5 Wochen und dann leben sie in individuellen Käfigen: Auch geringe Aggressivität Hohes soziales und individuelles Spiel Affen in individuellen Käfigen während der ersten 11 Wochen: Unterschieden sich am meisten von allen Selbstumklammerung überaus hoch Kleines Spiel von beiden Arten

    54. Effekte von totalen Mutterentzug FREUD & DANN(1951): Experiment von einer 6er Gruppe Affen, die bei Geburt oder in frühen Monaten Eltern verloren -> zeigten ähnliches Verhalten in Bindung und Aggression wie die Untersuchung von Chamove

    55. Effekte bei Muttersurrogat ohne Peer Entzug Stoffmutter ist unter der Norm von reeller Mutter, da sie keine Gestik, Mimik und Sprache zur Verfügung hat -> Keine Reaktion auf Kinder möglich Makaken-Affen, die mit Stoffmutter und anderen Affenkindern aufwachsen, zeigen normales soziales und sexuelles Verhalten ROSENBLUM(1961): 2 Gruppen von 4 Affen jeder getrennt von seiner Mutter seit der Geburt und in getrennte Käfige mit Stoffmutter oder Stoff und Drahtmutter auf

    56. Effekte bei Muttersurrogat ohne Peer Entzug Stoffmutter war am Anfang 18 Minuten pro Wochentag präsent im Spielzimmer -> danach noch 5 Tage die Woche präsent (140 Sitzungen gesamt) -> Affen durchschnittlich 12 tage alt Nach Experimentende wurde Beobachtung für 15 Monate fortgesetzt Erst Erkundungsverhalten – dann soziales Verhalten -> komplexe Interaktion und annähernd Sexualverhalten 2 Verhaltensmuster: Balgerei und annähern-zurückziehen Ende des 1.Jahres: Erscheinung des aggressiven Spieles

    57. Effekte bei Muttersurrogat ohne Peer Entzug Rosenblums Tiere verglichen mit Tieren, die im Laufgitter aufwuchsen (Exp. Von Hansen,1966) in Bezug auf soziales Verhalten HANSEN: vergleicht eine Gruppe von 4 wächst mit Stoffmutter auf mit Gruppe, die bei richtiger Mutter aufwachsen im Laufgitter (gilt für beide) Stoffmutter-Gruppe: alle Männlich -> Unterschiede in Aktivität und Spiel könnten auf Geschlechter zurückzuführen sein Reelle Mutter Säuglinge waren im in allen sozialen Faktoren besser als Stoffmutter, aber Unterschiede ließen im Alter nach und am Ende des 1.Jahres waren beide Gruppen fast gleich

    58. Effekte bei Muttersurrogat ohne Peer Entzug 3.Gruppe: 2 Männchen und 2 Weibchen -> von Geburt an bei Mutter - Ersten 8 Monate im 2-Felder Laufgitter und ab 9.Monat im Vier-Felder 12 Tiere von Mutter nach 18 zu 21 Monaten getrennt und gemeinsam verglichen: Stoffgruppe nicht im sozialen Verhalten zu unterscheiden, aber das sexuelle Verhalten der 2 Männchen war nicht normal Bei Mutter lebende Affen -> soziale Vorteile, zum Teil negiert in zweiten Hälfte des Jahres

    59. Effekte bei Muttersurrogat ohne Peer Entzug Stoffmütter geben konstante Reize/Stimulation Möglich das Stoffmutter Kinder Nachteile bei Interaktion mit anderen Kinder haben -> Soziale Konsequenzen können gefestigt werden Bis zum 2.Jahr wird dieses Problem aufgehoben, wenn Experiment soziale Kontakte zulässt

    60. Effekte von gleichgültigen oder brutalen Müttern Weibliche Affen, die in einer subtotalen Isolation aufwuchsen sind häufig sind unzulängliche Mütter bei ihrem ersten Kind -> Motherless Mothers (MM) Verweigern mütterliche und gleichaltrige Zuneigung, sind typischerweise brutal oder gleichgültig gegenüber ihren Nachkommen SEAY; ALEXANDER; HARLOW(1964) Experiment: untersuchten Kind-Kind und Kind-Peer Zuneigung bei 4 Kindern (3 Männlich und 1 Weiblich, fast gleiches Alter, sind MM-Kinder im Laufgitter) Peerzuneigung war anfangs verzögert, aber ab 3.Monat wurden keine Unterschiede gefunden

    61. Effekte von gleichgültigen oder brutalen Müttern Entwicklung komplexer Spielmuster bei individuellen Spiel geschwächt – Unterschiede während des Testes waren nicht signifikant MM Kinder zeigen normales Sexualverhalten, falls nicht frühreif -> ein Männchen und das Weibchen versuchten andere zu unterdrücken Retest im alter von 3 Jahren: weniger angemessenes Spielen und mehr Aggressionen ARLING(1966): 4 gleichgeschlechtliche MMs mit 4 gleichgeschlechtliche KG mit normaler Mutter -> MMs unterlagen der KG in der Entwicklung von Spiel- und Sexualverhalten und zeigten signifikant mehr Aggression FAZIT: schwache Mütter verzögern frühe Anpassung an Peers und ermutigen aggressives Verhalten

    62. Effekte bei aufwachsen bei verschiedenen Mütter für die kindliche soziale Anpassung GRIFFIN(1966):Untersuchung von sozialen Verhalten in 2 Gruppen mit Säuglingen im Laufgitter bei eigenen Mutter aufgewachsen verglichen mit einer Gruppe von 4 Kindern, die alle 2 Wochen innerhalb der 4 Mütter wechseln Bedeutendster Effekt der EG: zeigte unnormal hohes Level an Unruhe/Störung Mutter in EG: kein signifikante Unterschiede im mütterlichen Verhalten im Vergleich zu KG EG-Kinder Kontakt zu Peers -> keine Mängel in Spiel und Sexualverhalten und kein abweichend aggressives Verhalten

    63. Effekte bei aufwachsen bei verschiedenen Mütter für die kindliche soziale Anpassung Im Alter von 8 Monaten: Wahl, ob Annäherung an fremdes Kind oder fremden Erwachsenen -> KG Kinder bevorzugten Kinder und EG zeigten keine Vorliebe SACKETT; GRIFFIN; PRATT; JOSLYN & RUPPETAHL(1966): Experimente mit MMs, verschiedenen und normalen Müttern und deren Kindern -> wollten sehen, ob Mütter ihre eigenen Kinder bevorzugen und umgekehrt SACKETT; PORTER;HOLMES(1965): Affen konnten zwischen 4 Abteilungen im Käfig wählen, wo jeweils ein Anreizaffe vorhanden war -> Affen konnte ihm nah sein, ihn sehen und hören, wenn sie den Käfig betraten

    64. Effekte bei aufwachsen bei verschiedenen Mütter für die kindliche soziale Anpassung Bevorzugung wurde anhand der verbrachten Zeit gemessen Normale Mütter und ihre Nachkommen bevorzugen sich gegenseitig mit verschiedenen Müttern aufgewachsen sind bevorzugen sich nicht untereinander War zu erwarten, weil mit jeder Mutter die selbe Zeit verbracht wurde MM Kinder hatten die größte Vorliebe für ihre eigene Mutter, MM Mütter zeigten keine Vorliebe

    65. Zusammenfassung Bei 3 Monats-Entzug -> schnelle Anpassung Bei Mutter und Peer-Entzug entstehen zuneigungslose Affen Inadäquates Spiel und gar kein soziales Spiel Vermeidung von Körperkontakt Kein normales heterosexuelles Verhalten Können nicht ihre antisoziale Aggression hemmen Gruppe von Peers sind hilfreich im Hinblick auf die Entwicklung

    66. Zusammenfassung Allein Aufwachsender -> negative Effekte in sozialer und sexueller Hinsicht Gleichaltrige kompensieren unangemessene Mutter Mütterliche Zuneigung kompensiert zum Teil auch unangemessene und abwesende Peers Kompensator-Mechanismus

    67. ENDE Danke für eure Aufmerksamkeit! Stefanie Exel und Nicole Raum

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