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Fachhochschule Düsseldorf University of Applied Sciences. Prof. Dr. Manfred Turban. Fallstudie 2 Die Internationalisierung der Metro Group. 1. Aufbau der Metro Group. Stellung der Metro Group im internationalen Einzel- und Großhandel Diversifizierter Filialkonzern
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Fachhochschule DüsseldorfUniversity of Applied Sciences Prof. Dr. Manfred Turban Fallstudie 2 Die Internationalisierung der Metro Group
1. Aufbau der Metro Group Stellung der Metro Group im internationalen Einzel- und Großhandel Diversifizierter Filialkonzern • im Lebensmittel-Groß- und Einzelhandel und • im Nonfood-Einzelhandel Gründung der Metro AG als strategischer Management-Holding • 1996 Verschmelzung eigenständiger Gesellschaften zu einem Konzern • 1998 grundlegender Konzernumbau • Integration des europäischen C&C-Umsatzes der Metro-Makro-Gruppe Merkmale der Konzernorganisation der Metro Group • Sparten firmieren als Kapitalgesellschaften und werden von der Metro Group strategisch geführt • Operatives Geschäft wird selbstständig von den einzelnen Vertriebslinien betrieben • Querschnittsgesellschaften bündeln Dienstleistungen
2. Umsatz- und Ergebnisentwicklung Metro AG als börseneingeführte AG • Grundkapital 835 Mio. € Knapp 69% des Grundkapitals bei drei Altgesellschaftern • Haniel-Konzern (34,24%) • Familie Schmidt-Ruthenbeck (15,77%) beide Gesellschaftergruppen zusammen seit 2007 > 50% der Anteile • Otto Beisheim (18,46%) Marktkapitalisierung der Metro AG • Ende 2007 18,7 Mrd. € • Ende 2006 15,8 Mrd. € • Ende 2005 13,4 Mrd. € • Ende 2004 13,3 Mrd. € • Ende 2003 11,5 Mrd. € • Ende 2002 7,5 Mrd. € • Ende 2001 13,0 Mrd. €
3. Entstehung und Entwicklung der Metro Group Geschichte der Metro mit C&C-Großhandel in Deutschland eng verwoben 1964 Gründung der Metro-Großmärkte GmbH & Co. KG und Errichtung der ersten C&C-Märkte • bis 1980 Expansion und Internationalisierung des C&C-Großhandels Betriebsformen-Diversifikation durch Übernahmen ab 1980 • 1980 Beteiligung an der Kaufhof-Warenhaus AG • 1992 mehrheitliche Übernahme der Asko • 1993 Übernahme der Horten AG Bereinigung und Stärkung der Vertriebslinien durch Übernahmen und Verkäufe: • 1997 Übernahme der Makro, Utrecht • 1998/99 Übernahme von Allkauf und Kriegbaum • 1999 Ausgliederung von Randaktivitäten an Verwertungsgesellschaft Divaco AG • 2005 Börsengang von Praktiker AG • 2006 Übernahme der Wal-Mart Deutschland GmbH • 2007 Verkauf von Extra an Rewe
Entstehung und Entwicklung der Metro Group Verschmelzung des Konzerns nach Gründung der Metro AG mit der Zielsetzung • Nutzung von Synergien • Bereinigung des Portfolios • Verlagerung von Dienstleistungen in Querschnittsgesellschaften • Ausgliederung von Immobiliengesellschaften Kernelemente der heutigen Konzernorganisation • Metro Group als Management Holding mit Sitz in Düsseldorf (ebenso Konzerneinkauf und Führung der Vertriebslinie C&C-Großhandel) • Operative Führung der anderen Vertriebslinien dezentral • Auslandsgeschäft in 29 Ländern über Tochtergesellschaften gesteuert
4. Führungskonzeption der Metro Group Kernelemente der Neuausrichtung des Konzerns: • Bündelung der Ressourcen • Fokussierung auf ausgewählte Wachstumsfelder • Stärkung der Kerngeschäftsfelder • Desinvestition auf Geschäftsfeldern mit geringer Rentabilität • Ausrichtung auf internationale Expansion • Erschließung von Synergien durch konzerninterne Dienstleistungsgesellschaften Wertsteigerung des Konzerns durch • Kontinuierliches Umsatzwachstum • Optimierung des Portfolios • Verbesserung der Vertriebskonzepte
Führungskonzeption der Metro Group Wertorientierte Unternehmensführung basierend auf Economic Value Added (EVA) als Steuerungs- und Managementsystem (EVA = Geschäftsergebnis – Kapitalkosten) • Δ EVA als Bezugsgröße des variablen Vergütungssystem des Managements Metro als fokussierter international agierender Handelskonzern mit 4 Geschäftsfeldern Portfoliostrategie mit folgenden Sachzielen: • Marktführung im Segment oder Position in der Spitzengruppe • Nachhaltige Ertragskraft und überdurchschnittliche Rentabilität • Signifikante Größe des Segments und angemessene Größe der VL • Entwicklung eigenständiger „Retail Brands“ • Internationalisierbarkeit der bearbeiteten VL
5. Portfolio der Metro Group Spartenstruktur nach Akquisitionen bis 1997 (13 Sparten mit ca. 20 Vertriebslinien)
Portfolio der Metro Group Bereinigung des Portfolios Ende 1998: • 4 Kerngeschäftsfelder mit 6 Vertriebslinien (heute 4)
Metro Cash & Carry Kernsparte der Metro-Group: 2007: fast 50% Umsatzanteil und ca. 59% Anteil am EBIT Metro C&C-Märkte • International einheitliches Basisvertriebskonzept • 3 verschiedene Marktformate • Landesspezifisches Sortiment von bis zu 50.000 Artikeln • Bearbeitung gewerblicher Kunden und Großverbraucher Marktstellung • Inland Marktanteil › 59% • Marktführer Westeuropa mit differenzierten Vertriebskonzepten • Wachstumsschwerpunkt in Osteuropa und Übersee • Investitionsschwerpunkt im Ausland: Umsatzanteil 82%
Metro Cash & Carry Umsatz- und ertragsstärkste Sparte der Metro Group Geplante Weiterentwicklung: • Verstärkte Präsenz in jungen Auslandsmärkten • Optimierung der Konzepte auf reifen Märkten • Mittelfristig Eröffnung von 40 zusätzlichen Märkten proJahr
SB-Warenhäuser „Real“ Primär im Inland, starkes Wachstum in Osteuropa Profil der Vertriebslinie • Klassischer Vollsortimenter • Attraktives Preis-Leistungsverhältnis • Familienfreundlichkeit • Vorreiter beim Einsatz neuer Technologien Marktstellung durch Akquisitionen und organisches Wachstum erreicht Marktposition: • Im Inland Marktführer • Selektive Internationalisierung Geplante Weiterentwicklung • Neupositionierung mit ansprechender Warenpräsentation und modernem Erscheinungsbild • Verbesserung der Kostenstruktur durch Prozessoptimierung und innovative Technologien • Neueröffnung von 15 Märkten pro Jahr (primär Ausland)
Unterhaltungselektronik-Fachmärkte „Media-Markt“ „Saturn“ Marktführung bei UE-Fachmärkten • Attraktive Sortimentsstruktur • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis • Aufmerksamstarke Werbung Vertriebslinien mit zwei Vertriebsmarken „Media Markt“ und „Saturn“ • Vertriebslinien lange unternehmerisch von Minderheitsgesellschafter geführt • Dezentrale Führungsstruktur Expansion durch starkes organisches Wachstum im In- und Ausland • Marktführer im Inland • Starkes Auslandswachstum (Auslandsanteil am Umsatz ›53% • rentabilitätsstärkste VL Dynamische Entwicklung der Vertriebslinie • Verdichtung im Inland • Ausbau der Auslandspräsenz • Europäisierung des Retail Brand • Geplante Weiterentwicklung der Vertriebslinie: • Weitere Verdichtung und Modernisierung im Inland • Neuer Werbeauftritt • Neueröffnung von 70 neuen Märkten pro Jahr
Warenhäuser „Galeria Kaufhof“ Führender Anbieter der deutschen Warenhausbranche • Neupositionierung mit „Galeria-Konzeption“ als Lifestyle-Marke Markposition: • Multispezialist mit internationalem Sortiment • Konzept- und Systemführerschaft Künftige Ausrichtung als lifestyle-orientierter Anbieter • Trading-up mit Galeria-Konzept • Zielgruppenspezifische Sortiments- und Marketingmaßnahmen • Konzentration auf Oberzentren • VL als Retail Brand
Umsatz und Betriebsergebnis der Vertriebslinien 2007 Ergebnissituation der VL sehr unterschiedlich
6. Zentrale Querschnittsgesellschaften • Business Solutions: MGS Metro Group Solutions GmbH • Einkauf: MGBI-Metro Group Buying International GmbH • Logistik: MGL Metro Group Logistics GmbH • Informatik-Dienstleistungen: MGS Metro Group Information Technology GmbH • Immobilienmanagement und immobiliennahe Dienstleistungen: Metro Group Asset Management • Besitzgesellschaft der Immobilien: Metro Group Real Estate Management GmbH & Co. KG
7. Grundlinien der Internationalisierungsstrategie • Generelle Internationalisierungsstrategie Ausgangsüberlegungen • Sättigungseffekte in Deutschland und Europa • Marktchancen in MOE-Märkten und Asien Internationales Umsatzwachstum der Metro Group: • primär über internationale Expansion und Ausbau des Vertriebsnetzes möglich • nur mit systematisierbaren und im Heimatmarkt erfolgreichen Betriebstypen möglich
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie Ausrichtung der internationalen Expansionsstrategie • Länderfokus auf Osteuropa und Asien • Markteintritt in frühem Entwicklungsstadium des Marktes (First Mover) • Fokus auf moderne Formen der Massendistribution • Markteintritt zuerst mit dem C&C-Konzept • nachfolgend wahlweise Einsatz weiterer Vertriebslinien Vorbereitung des Markteintritts nach einem standardisierten Stufenmodell: • Laufende Beobachtung potenzieller Märkte und Identifikation potenzieller Expansionsfelder • Umfeld- und Marktanalyse bei attraktiven Ländermärkten • Machbarkeitsstudie durch bereichsübergreifendes Expertenteam • Nach Go-Entscheidung durch Vorstand beginnt Management-Team mit konkreter Umsetzung
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie Markteintrittsmanagement als besondere Herausforderung • Kontakte zu Entscheidungsträgern auf Länderebene, Identifikation von Lieferanten • Aufbau der Zusammenarbeit auf politischer und administrativer Ebene • Entwicklung von Umsetzungskonzeptionen für Märkte und Sortimente sowie von Vermarktungsstrategien • Identifikation attraktiver Standorte • Bauplanung der Märkte • Aufbau von Lieferantenbeziehungen • Auswahl und Schulung lokaler Mitarbeiter
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie B) Strategische Konzeptionen auf Ebene der einzelnen Vertriebslinien Metro Cash & Carry „Brückenkopf“ der Internationalisierung der Metro Merkmale der Vertriebslinie • International einheitliches Basisvertriebskonzept mit Adaption an landesspezifische Anforderungen • Sourcing zu 90% von einheimischen Lieferanten Internationale Marktstellung • Starkes Wachstum im Ausland, Penetration zahlreicher Märkte • Westeuropa: starke Position, Segmentierung der Märkte, relativ geringes Wachstum • Osteuropa und Übersee: starkes Wachstum • OE: gute Ausgangsposition, Multiplikation der Verkaufsstellen • Asien: Wachstum aus Nischenformat ohne Systemwettbewerber
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie Weiterentwicklung der Vertriebslinie: • Verstärkung der Präsenz auf den jungen Auslandsmärkten • Ausbau der Präsenz durch Eigenmarken und Optimierung der Marktkonzepte SB-Warenhäuser (Real) Auslandspräsenz nur auf ausgewählten Ländermärkten • mit hohem Wachstumspotenzial • mit Chancen im Systemwettbewerb • nur Emerging Markets Ausrichtung • Verdichtung bereits erschlossener Märkte (Polen, Russland, Türkei) • Neuerschließung einzelner aussichtsreicher Märkte (Rumänien)
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie Unterhaltungs-Elektronik-Fachmärkte (Media-Markt, Saturn) Marktführende Position Starkes organisches Wachstum • Auslandspräsenz auf 14 Ländermärkten • Präsenz nur auf europäischen Ländermärkten • Verdichtung des Filialbestands Fortsetzung der dynamischen Entwicklung • Pro Jahr 50 Neueröffnungen • Erschließung weiterer Ländermärkte • Ausbau von „Media-Markt“ zum europäischen Retail-Brand
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie Warenhäuser (Galeria Kaufhof) Marktpräsenz primär im Inland Auslandsmarkt Belgien • Akquisition von Inno 2001 (15 Filialen) • Marktauftritt „Galeria Inno“ • Hochwertige Ausrichtung Weiterentwicklung als lifestyl-orientierter Anbieter • Übertragung des Galeria-Konzepts • Profilierung durch Premium-Marken • Profilierung durch Retail-Brand
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie C) Erfolgsfaktoren der Internationalisierung der Metro 1. Unternehmenskultur Aufbau einer internationalen Unternehmenskultur • Respekt für kulturelle Integrität anderer Länder und Märkte • Englisch als verbindliche Unternehmenssprache • Aufbau eines international besetzten Managements • Auslandserfahrung verbindlich • Gleiche Aufstiegschancen für alle 2. Personalentwicklung Aufbau von international mobilen Managementressourcen • Managemententwicklungsprogramme für junge Talente • Weiterbildungsprogramme für Führungsmitarbeiter • Personalgewinnungsprogramme für Mitarbeiter auf der Fläche • Programm „Metro-Education“ für Osteuropa
Grundlinien der Internationalisierungsstrategie 3. Anpassung an regionale Märkte Anpassung an unterschiedliche Kulturkreise und Kundenbedürfnisse • Dezentrale Entscheidungsfindung auf Basis einer hochgradig standardisierten Struktur • Verantwortung der Sortiments-, Preis- und Produktpolitik sowie von Marketing und Standortentwicklung durch örtliches Management • Unterstützungsfunktionen wie IT, Logistik, Rewe und weltweiter Einkauf zentral organisiert • Anpassung an lokal und regional unterschiedliche Kundenpräferenzen • Sourcing weitgehend im jeweiligen Land • Sicherstellung hoher Qualitätsstandards Ergebnis weitgehend durch Metro Cash & Carry getragen • Primär im Ausland erzielt • Finanzierung der internationalen Expansion aus dem Cash Flow
7. Perspektiven Aufschließen in Ertragskraft zu internationalen Handelskonzernen als Ziel • Weiterführung der wertorientierten Ausrichtung • Fortführung der internationalen Expansion • Ausrichtung auf forcierte Internationalisierung Spezifische Stärken der Metro Group bei der Internationalisierung • Starke Marktstellung bei C&C-Märkten, SB-Warenhäusern und UE-Fachmärkten • Strategische Konzernführung • Leistungsfähige Prozessketten • Erfahrung durch bereits hohen Internationalisierungsgrad