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DIN 1055 neu, Schnee und Wind. Dr.-Ing. Günter Timm, Hamburg Allgemeines Stand der Bearbeitung Hinweise zu Teil 1, 2 und 3 Windlasten Schnee- und Eislasten Hinweise zu Teil 7, 8, 9, 10 Weitere Entwicklung. DIN 1055 neu, Schnee und Wind. Allgemeines
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DIN 1055 neu, Schnee und Wind Dr.-Ing. Günter Timm, Hamburg Allgemeines Stand der Bearbeitung Hinweise zu Teil 1, 2 und 3 Windlasten Schnee- und Eislasten Hinweise zu Teil 7, 8, 9, 10 Weitere Entwicklung Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Allgemeines • Einheitliche Bauwerkssicherheit in Europa • Voraussetzung für freizügigen Warenaustausch • Umstellung deutscher Normen auf Eurocode • Grundlage probabilistisches Prinzip mit Sicherheitsbeiwerten • Einheitliche Bezugsdokumente gelten für Nachweise mechanische Festigkeit, Standsicherheit und BrandschutzVertragsgrundlage für Ingenieur- und Bauleistungen Grundlage für technische Zulassung europäischer Produkte • DIN 1055 aus den Teilen 1 – 10 und 100 • Einwirkungen weitgehend unabhängig von Bauart und Konstruktion • Lastansätze bilden Obergrenze, die selten überschritten wird. Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Tabelle 1, Lastannahmen für Bauten, DIN 1055 Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Stand der Bearbeitung • Einführung zum 01.01.2007 maßgebender Teile (Bauanzeige, Bauantrag) • Teile 7 und 8 nicht eingeführt, da für Hochbauten keine große Bedeutung • Umfassende deutsche Erfahrungen in Eurocodes (besonders Teile 4, 5 und 10) • Ausarbeitung nationaler Anhänge (NA) • Gültigkeit allein Eurocode 2010. Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Hinweise zu Teil 1, 2 und 3 Teil 1, Wichten und Flächenlasten • Werte entsprechen oberen Grenzwerten • Lastfälle Lagesicherheit und Auftrieb besonders beachten Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Teil 2, Bodenkenngrößen • Werte und Erfahrungswerte für nicht bindige und bindige Böden • Ursprünglich DIN 1054 zugeordnet • Bandbreiten für Reibungswinkel und Kohäsion • Keine Angaben für Erddruckermittlung • Bodenuntersuchungen durch Sachverständige erwünscht Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Teil 3, Eigen- und Nutzlasten • Abstimmung auf die Nutzungsart mit Betreiber • Gleichmäßig verteilte Nutzlasten für Decken und Dächer • Einzellasten zur Sicherstellung der lokalen Tragfähigkeit von Decken und Dächern • Unterschiedliche Modelle der Lastweiterleitung • Horizontale Nutzlasten auf Brüstungen, Geländer und weitere Absperrungen infolge Personen • Parkhauslasten in Abhängigkeit der Lasteinflussfläche • Unterschiedliche Nutzungskategorien Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Teil 4, Windlasten Windzonenkarte Gebäuderauhigkeit und Topographie Ermittlung des Geschwindigkeitsdruckes Erweiterung der Angaben für cp-Werte Schwingungsanfällige Bauten Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Windzonenkarte Basis Meßdaten der Wetterdienste Statistische Annahmen, 50-Jahres-Werte (98 % Fraktile) Abgleich benachbarter Windstationen Zusammenfassung zu Windzonen Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Windzonenkarte Neue Windzonenkarte mit 4 Windzonen Karte gilt für 10 min-Mittel in 10 m über Grund inebenem offenem Gelände Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Geländerauhigkeit und Topographie • Windgeschwindigkeit abhängig von Bodenrauhigkeit • Mittlere Windgeschwindigkeit bei Großstadtbebauung (Profil A) nur langsame Zunahme vom Boden aus • Gradienten-Geschwindigkeit vG erst in großer Höhe über rauem Gelände • Windturbulenz nimmt mit der Höhe ab Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Geländekategorie I Offene See; Seen mit mindestens 5 kmfreier Fläche in Windrichtung; glattes,flaches Land ohne Hindernissez0 = 0,01 m Geländekategorie II Gelände mit Hecken, einzelnenGehöften, Häusern oder Bäumen,z.B. landwirtschaftliches Gebietz0 = 0,05 m Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Geländekategorie III Vorstädte, Industrie- oderGewerbegebiete; Wälder z0 = 0,30 m Geländekategorie IV Stadtgebiete, bei denen mindestens 15 % der Fläche mit Gebäuden bebaut sind, deren mittlere Höhe 15 m überschreitetz0 = 1,00 m Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Ermittlung des Geschwindigkeitsdruckes • Genaueres Verfahren im Anhang B mit Einfluss der Bodenrauhigkeit • Vereinfachtes Verfahren für Bauwerke < 25 m Geschwindigkeitsdruck konstant über Geländehöhe. Geschwindigkeitsdrücke für alle Windzonen Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Geschwindigkeitsdruck bei vereinfachtem Verfahren Tabelle 2 – Vereinfachte Geschwindigkeitsdrücke für Bauwerke bis 25 m Höhe Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Angaben für cp-Werte • Außendruckbeiwerte cpe abhängig von Lasteinzugsfläche A • Angaben cpe,1 für 1 m², cpe,10 für 10 m²Zwischenwerte dürfen interpoliert werden. • Werte < 10 m² ausschließlich für Ankerkräfte von unmittelbar belasteten Bauteilen, derVerankerung und der Unterkonstruktion. Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Aerodynamische Beiwerte für vertikale Wände • q ist abhängig von der Höhe h und der Breite b Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Abhängigkeit vom Verhältnis h/d für Flächenbereiche A bis E e = b oder 2 h, kleinerer Wert maßgebend b = Abmessung quer zum Wind Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Innendruckbeiwerte cpi • Offener Außenwandflächenanteil 30 % gilt als durchlässige Wand • Innen- und Außendruck sind gleichzeitig wirkend anzunehmen • Allgemeiner Nachweis nur bei z.B. Hallen. Bei Büro- und Wohngebäuden kein Nachweis erforderlich, wenn Öffnungsanteil < 1 % • = • daraus folgt cpi nach Diagramm Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Schwingungsanfällige Bauten • Verformungen am Bauwerk aus Böenresonanz 10 %, keine Schwingungsanfälligkeit, • sonst genauere Nachweise Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Beispiel 1055-T.04/1: Ermittlung von charakteristischen Windlasten für ein Wohngebäude mit Satteldach Gebäudemodell mit Außenmaßen sowie qualitative Lastbilder mit Teilflächenabmessungen bei Queranströmung = 0° (rechtwinklig zur Firstlinie Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind (bei = 90°: d = 10 m b = 9 m) Standort: Münster Binnenland: Windzone II Gebäudehöhe: h = 10,80 m Grundrissmaße: d = 9 m (bei = 0°) b = 10 m Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Geometrische Aufteilung bei Queranströmung: Einflussbreite: e = min [b = 10 m bzw. 2·h = 21,60 m] e = 10 m Wandabschnitt: dA = e/5 = 10,00 / 5 = 2 m Dachflächenstreifen: dF = dG = dJ = e/10 = 10,00 / 10 = 1 m bF = e/4 = 10,00 / 4 = 2,50 m bG = b – 2 · bF = 5 m Charakteristischer Wert des Windgeschwindigkeitsdrucks Vereinfachte Annahme für den Böengeschwindigkeitsdruck (Tab. 2 in DIN 1055-4) Binnenland: WZ II: q = 0,80 kN/m² über die gesamte Gebäudehöhe Charakteristischer Winddruck bei Queranströmung ( zur Firstlinie) Aerodynamische Außendruckbeiwerte cpe,10 für Gebäudewände: h/d = 10,80 / 9,00 = 1,20 cpe,A = 1,2 – (1,4 – 1,2) · 0,2 / 5 – 1) = - 1,21 (linear interpoliert)cpe,B = - 0,80; cpe,D = + 0,80; cpe,E = - 0,50 Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Winddrücke auf die Bauwerksaußenwände we = cpe · q: wA = - 1,21 · 0,80 = - 0,97 kN/m² wB = - 0,80 · 0,80 = - 0,64 kN/m² wO = +0,80 · 0,80 = +0,76 kN/m² wE = - 0,50 · 0,80 = - 0,40 kN/m² • Aerodynamische Außendruckbeiwerte cpe,10 für das Satteldach: • cF = cG = + 0,70; cI = - 0,40; cJ = - 0,50 • wH = 0,4 + (0,6 – 0,4) · (40-30)/(45-30) = + 0,53 (interpoliert für Dachneigung 40°) • Winddrücke auf die Dachflächenbereiche we = cpe · q: • wF = +0,70 · 0,80 = +0,56 kN/m² • wG = +0,70 · 0,80 = +0,56 kN/m² • wH = +0,53 · 0,80 = +0,42 kN/m² • wI = - 0,40 · 0,80 = - 0,32 kN/m² • wJ = - 0,50 · 0,80 = - 0,40 kN/m² Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Charakteristischer Winddruck bei Längsströmung (Richtung Firstlinie) • Geometrische Aufteilung bei Längsanströmung: Einflussbreite: e = b = 9 m < 2h Fall: e < d Wandabschnitte: dA = e/5 = 1,8 m dB = 4e/5 = 7,2 m dC = 10-9 = 1 m Dachbereiche: dF = dG = e/10 = 90 cm dH = e/2-e/10 = 3,6 m Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Außendruckbeiwerte cpe,10 für Gebäudewände: cpe,A = 1,2–0,08·(1,4–1,2)/(5-1) = 1,2 (interpoliert für h/d =10,8/10=1,08)) cpe,B = - 0,80; cpe,D = + 0,80; cpe,E = - 0,50 (siehe auch vorne) cpe,C = - 0,5 (I<I cpe,10 der Bereiche A und B, daher nicht entscheidend) • Winddrücke auf die Bauwerksaußenwände we = cpe · q: wA = - 1,2 · 0,80 = - 0,96 kN/m² wB = - 0,64 kN/m² wC = - 0,5 · 0,80 = - 0,40 kN/m² wD = +0,64 kN/m² wE = - 0,40 kN/m² • Aerodynamische Außendruckbeiwerte cpe,10 für das Satteldach: cpe,F = - 1,1; cpe,G = - 1,4; cpe,I = - 0,50 cpe,H = -0,80-(0,9–0,8)·(40-30)/(45-30) = -0,87 (interpoliert für Dachneigung 40°) • Winddrücke auf die Dachflächenbereiche we = cpe · q: wF = - 1,10 · 0,80 = - 0,88 kN/m² wG = - 1,40 · 0,80 = - 1,12 kN/m² wH = - 0,87 · 0,80 = - 0,70 kN/m² wI = - 0,50 · 0,80 = - 0,40 kN/m² Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Zusammenfassung praxisrelevanter charakteristischer Werte • Windlasten auf die Außenwände (falls bemessungsrelevant): Nachweis für jede Wandfläche auf Druck und Sog wmaxwmin = +0,64/-0,64 [kN/m²] Nachweis für Wandeckstreifen auf bm = 2m Sog wEck = -0,97 kN/m² • Windlasten auf die Dachfläche: • günstig wirkende Lastanteile werden zu null gesetzt(s.a. DIN 1055-4, Abschn. 8, Abs. (5) bis (7)) • maximaler Druck auf die Dachfläche für eine Bemessung der primärenTragkonstruktion wH = 0,42 kN/m² großflächig luvseitig bei Queranströmung wG = 0,56 kN/m² randflächig (luvseitiger Traufenbereich) • maximaler Sog hinsichtlich „Lagesicherheit / abhebende Wirkungen“: wH = -0,70 kN/m² großflächig bei Längsanströmung wG = -1,12 kN/m² randflächig (luvseitiger Ortgang) Anmerkung: Für Lasteinzugsflächen A < 10 m² sind gegebenenfalls erhöhte Druckbeiwerte für die Berechnung von Ankerkräften zu berücksichtigen. Die Dachbereiche F und G haben eine geringere Fläche als 10 m², bei einer Dachneigung von 40° ergeben sich dafür jedoch keine höheren Druckbeiwerte (cpe,1 = cpe,10). Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Allgemeine Hinweise • Grundlage ist die DIN EN V 1991-2-3 • Gegenüber DIN 1055, Ausgabe 1975, werden nicht nur die Schneehöhen, sondern die Wasseräquivalente gemessen • Semiprobabilistisches Sicherheitskonzept • Einführung eines Sockelwertes der Schneehöhe(Schneezonenkarte vereinfacht), damit ist nicht an allen Orten der charakteristische Wert erfüllt • Überarbeitete Schneezonenkarte • Lastbilder und Formbeiwerte werden definiert • Annahme charakteristischer Eislasten mit vergrößerten Windangriffsflächen • DIN 1055, Teil 5, entspricht weitgehend der europäischen ENV, folglich geringe Abweichungen bei Einführung der ENV • Europäisches Konzept der Widerkehrperiode 50 Jahre (98 %-Fraktile) • Angrenzende Nachbargelände haben vergleichbare Schneehöhen • Grundwert der Schneelastsk auf Boden kartiert • Neben verschiedenen Dachformen ist Schneesackbildung aufgenommen Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Anwendungsbereich • Gilt für bauliche Anlagen, in der Regel bis 1.500 m über NN • Natürliche Schneelastverteilungen • Für künstliche Anhäufungen gesonderte Betrachtung • Lastmindernde Einflüsse, z.B. infolge Wärmedurchgang durch die Dachhaut wird nicht berücksichtigt • Normative Verweisungen • DIN 1055, Teil 100, Grundlagen der Tragwerksplanung, Sicherheitskonzept und Bemessungsregeln • DIN 1055, Teil 4, Windlasten • Klassifikation der Schneelast • Charakteristischer Wert der Schneelast sK (spez. Wichte = 2 KN/m³) Schneelasten und Formbeiwerte • Schneelast sk auf dem Boden • Charakteristische Werte für regionale Zonen Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Neue Schneelastzonenkarte • Grundlage Wasseräquivalente Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind sk = Charakteristischer Wert der Schneelast auf dem Boden A = Geländehöhe über dem Meeresspiegel in m Bild 2 Charakteristischer Wert der Schneelast sk auf dem Boden Legende Sockelbeträge (Mindestwerte): 1 Zone 1 Zone 1 0,65 kN/m² (bis 400 m ü.d.M.) 2 Zone 2 Zone 2 0,85 kN/m² (bis 285 m ü.d.M.) 3 Zone 3 Zone 3 1,10 kN/m² (bis 255 m ü.d.M.) Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Vergleich alter und neuer Schneelasten auf dem Dach ( i= 0,8i Si = 0,8 x sk) Schneelast Zone 1 Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Schneelast Zone 2 Schneelast Zone 3 Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Sondergebiete mit außergewöhnlichen Schneelasten • Norddeutsches Tiefland Höhere Schneelasten als außergewöhnliche Einwirkungen • Betroffen sind hiervon die Regionen nördlich des 52. bzw. 52,5. Breitengrades • Sofern örtliche keine zusätzlichen Festlegungen für Städte oder Gemeinden getroffen werden, sind folgende Nachweise nach DIN 1055-100 zu führen:1. Für ständige und vorübergehende BemessungssituationEd = 1,35 Gk + 1,5 x x skRd = Rk / R mit R = 1,1 bei Stahl und R = 1,3 bei Beton2. Für außergewöhnliche BemessungssituationEdA = 1,0 Gk + 1,0 x x Ak,SRk / RA mit z.B. Teilsicherheitsbeiwert für Beton 1,1AK,S = 2,3 x sk • Windzonen 3 und 4Im Bereich Nord- und Ostseeküsten und Inseln darf auf die Kombination in den Schneelastzonen 1 und 2 mit Schnee verzichtet werden. • Zone 3Begrenzte Bereiche mit höheren Schneelasten (Oberharz, Alpen u.a.)Hier sind bei 12 Messstationen höhere 50-Jahres-Werte festgestellt worden, so dass örtlich eine Anpassung erfolgt. Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Schneelast auf Dächern Allgemeines • Schneelasten und Lastbilder auf dem Dach sind abhängig von der Dachform si = i x sk si :charakteristischer Wert der Schneelast auf dem Dachlotrecht auf die Grundrissprojektion der Dachfläche i:Formbeiwert der Schneelast entsprechend der Dachform sk : charakteristischer Wert der Schneelast auf dem Boden, in kN/m² • Voraussetzungen - ausreichend wärmegedämmte Konstruktion (U 1 W/m² K), übliche Dacheindeckung - gilt näherungsweise auch für Glaskonstruktionen Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind - Fläche und geneigte Dächer (Pultdächer) Bild 3 Lastbild der Schneelast für flache und einseitig geneigte Dächer Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Satteldächer • Das ungünstigste Lastbild ist zu berücksichtigen Bild 4 Lastbild der Schneelast für das Satteldach • Schneeverteilungen (a) ohne Windeinwirkung • Schneeverteilung (b) + (c) mit Verwehungen und Abtaueinflüssen Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Aneinander gereihte Sattel- und Sheddächer Für die Innenfelder ist dabei der mittlere Neigungswinkel = 0,5 (1 + 2) maßgebend. Fensterband geneigt Bild 5 Lastbild der Schneelast für gereihte Satteldächer und Sheddächer Formbeiwert2, begrenzt auf h / sk + 1 = 2 kN/m³, h in m, sk in kN/m² Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Bild 6 Formbeiwerte der Schneelast für flache und geneigte Dächer Tabelle 1 – Formbeiwerte der Schneelast für flache und geneigte Dächer • Voraussetzung: Schnee kann ungehindert vom Dach abrutschen • Brüstungsgitter o. ä. an der Traufe 0,8 Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Tonnendächer • Lastfälle (a) gleichmäßige Schneelast (b) unsymmetrische Schneelast • Voraussetzung: Schnee kann ungehindert abgleiten Bild 7 Lastbild der Schneelast für Tonnendächer Legende h = Stichhöhe des Tonnendaches b = Breite li = Sehnenlänge zwischen den Punkten mit einer Tangentenneigung von = 60° Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Dachflächen steiler = 60° bleiben ohne Schneelast Bild 8 – Formbeiwerte der Schneelast für Tonnendächer Tabelle 2 – Formbeiwerte der Schneelast für Tonnendächer Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Höhensprünge an Dächern • Anhäufung von Schnee durch Anwehen und Abrutschen bei Höhensprüngen 50 cm. • Stoßlasten eventuell zusätzlich berücksichtigen. • Tiefer liegendes Dach wird als Flachdach mit 1 = 0,8 angenommen. Bild 9 Lastbild der Schneelast an Höhenversprüngen Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • 4 = s + wsaus abgleitendem Schneewaus Schneeverwehungen • s- Dachneigung 15° s= 0- Dachneigung > 15° s= 50 % der Gesamtlast der Grundrissprojektion auf der anschließenden Dachseite des oberen Daches mit 1= 0,8 (unabhängig von ) z.B. s = mit ls = 2 h (5 ls 15 m) • w = (b1 + b2)/2h h/sk • Begrenzung 0,8 w 4 • Bei offenen Überdachungen (z.B. Laubengänge, Vordächer) gilt 0,8 w + s 2 Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Verwehungen an Wänden und Aufbauten • Verwehungen für Ansichtsflächen 1 m² oder h 0,50 m • Formbeiwerte1 = 0,82 = h/sk mit 0,8 2 2,0 • Einflusslänge ls = 2 h mit 5 m ls < 15 m Bild 10 Lastbild der Schneelast an Wänden und Aufbauten Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Sonderfälle • Schneeüberhang an der Traufe • Der auskragende Teil des Daches erhält die Zusatzlast se Bild 11 – Lastbild für den Schneeüberhang an der Traufe • Die Last se beträgt se = si ²/ [in kN/m] mit = 3,0 kN/m³neu = se = 0,4 · si2/ Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind • Schneelasten auf Schneefanggitter und Aufbauten • Schneefanggitter gegen abgleitende Schneemassen oder zum Abfangen von Schnee auf tiefer liegenden Dachflächen • Die Schneelast Fs wird ohne Reibung zwischen Schnee und Dachfläche ermittelt zuFs = i sk b sin [kN/m] miti= Formbeiwert, i.d.R.1 sk=charakteristische Schneelast auf dem Boden b = Grundrissentfernung Gitter zum First Bild 12 – Schneelast auf Schneefanggitter Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Ermittlung von charakteristischen Schneelasten für ein Wohngebäude mit Satteldach und Garagenbau Gebäudeansicht, Außenmaße, qualitative Lastbilder Standort: Bremen Höhe: 10 m ü.d.M. Schneezone 2 Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Charakteristischer Wert der Schneelast sK auf dem Boden Sk = 0,25 + 1,91 · [(10+140)/760]² = 0,32 kN/m² < 0,85 kN/m² Sk = 0,85 kN/m² in Zone 2 maßgebend Charakteristische Schneelast auf dem Hausdach - Formbeiwert 1 für = 41° 1 = 0,8 · (60°-41°) / 30° = 0,51 - Schneelasten auf der schrägen Dachfläche, bezogen auf die Grundfläche (ungünstigstes Lastbild maßgebend) sa = 1 · sk = 0,51 · 0,85 = 0,43 kN/m² sb,1 = sc,2 = 0,5 · 1 · sk = 0,5 · 0,43 = 0,22 kN/m² sb,2 = sc,1 = 1 · sk = 0,43 kN/m² - Streckenlast aus Schneeüberhang an der Traufe Se = sI2 / = 0,43² / 3,00 = 0,06 kN/m (als Linienlast an der Trauflinie) neu: se = 0,4 · 0,06 = 0,024 kN/m Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Charakteristische Schneelast auf dem Garagendach - Gleichmäßige Grund-Schneelast (Flachdach: 1 = 0,8): si = 0,8 · 0,85 = 0,68 kN/m² - Länge und Größe des Verwehungskeils Is = 2 · h = 2 · 5,0 = 10 m > 5 m < 15 m Dr.-Ing. Günter Timm
DIN 1055 neu, Schnee und Wind Abrutschender Schnee: ½ Schneelast aus angrenzendem Dach = Schneekeil aus Abrutschen des Schnees S1 = (b1/2) · 0,5 · 1 · sk = Ls · s · sk/2 = Ss 1 = 0,8 (Neu) • s = 1 · (b1 / 2 · Is) = 0,8 · (12/2·10) = 0,48 • ss,rechts = 0,48 · 0,85 = 0,41 kN/m² Hier bei Is > b2: Trapezlast • sa,links = (3/10) · 0,26 = 0,12 kN/m² Dr.-Ing. Günter Timm