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Nationalsozialismus und Familiengedächtnis. Wissen ist eine Sache, wie dieses Wissen verwendet wird jedoch eine andere Neben dem Lexikon im Wohnzimmerregal steht das Fotoalbum (Raul Hilberg)
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Nationalsozialismus und Familiengedächtnis • Wissen ist eine Sache, wie dieses Wissen verwendet wird jedoch eine andere • Neben dem Lexikon im Wohnzimmerregal stehtdas Fotoalbum (Raul Hilberg) • Die intergenerationelle Kommunikation funktioniert offenbar wie ein Filter. (Was wird ausgeblendet?) • System der „Stillen Post“: Beweis? • 40 Familien wurden 182 Einzelinterviews in Drei-Generationen-Familien gemacht.
Nationalsozialismus und Familiengedächtnis/ nach Harald Welzer • Familiengedächtnis basiert nicht auf der Einheitlichkeit des Inventars, sondern auf der Einheitlichkeit und Wiederholung der Praxis des Erinnern & der Fiktion einer kanonisierten Familiengeschichte.
Nationalsozialismus und Familiengedächtnis/ nach Harald Welzer • Beispiel Erinnerung Mathilde Beck • „Die Sache mit den Kindern“ im Familiengedächtnis, weil sie neulös, deutungsoffen. Jeder Zuhörer kann die Bestandteile einfügen, die für ihn die höchste Plausibilität besitzen, die Moral der Geschichte zu sichern.
Nationalsozialismus und Familiengedächtnis/ nach Harald Welzer Theorie der kommunikativen Tradierung von Vergangenheit • Vergangenheit wird gemeinschaftlich begangen • Die Vergangenheit im Gespräch verfertigt • Leerstellen durch Zuhörer aufgefüllt • Aneignung des Erzählten/ was für die Hörer Sinn macht • Gebundenheit des Sinns an die emotionale und normative Aufforderung, die Erinnerungsgemeinschaft ihren Mitglieder auferlegen
Nationalsozialismus und Familiengedächtnis/ nach Harald Welzer „Wechselrahmung“ der Geschichten • Tätergesellschaft bedienen sich aus dem Bild- Assoziationsraum des Holocaust • Die kommunikative Tradierung von Geschichte = eine Form der Verlebendigung, die in diesem Prozess nie bleibt, wie sie war
Nationalsozialismus und Familiengedächtnis/ nach Harald Welzer Eine andere Geschichte? • 26 % haben Verfolgten geholfen • 13 % waren im Widerstand aktiv • 17 % haben immer den Mund aufgemacht • 3% waren antijüdisch • 1% Prozent an Verbrechen beteiligt Befragung nach Einstellungen, Handlungsweisen von Angehörigen; Emnid- Institut, Süddeutsche Zeitung 12.9.2002
Nationalsozialismus und Familiengedächtnis/ nach Harald Welzer Kumulative Heroisierung • Gerade das Wissen um den NS zwingt zur Konstruktion einer Vergangenheit, wo die Verwandten mit Verbrechen nichts zu tun haben • Taten vom Tonband aufgezeichnet, aber nicht vom Familiengedächtnis