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Gliederung:. SyntheseSiCN-PrecursorenFormk?rperPyrolyseEigenschaftenthermischmechanischchemischAnwendungenBeschichtungenkeramische FasernVerbundkeramikAnodenmaterialLiteraturverzeichnis. Allgemeines. keramische Werkstoffe:anorganisch und nichtmetallischamorph mit kristallinen Bereiche
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1. SiCN-Precursorkeramik: Synthese und Anwendung
AC-Hauptseminar 06.11.2007 Ullmann Vera
2. Gliederung: Synthese
SiCN-Precursoren
Formkörper
Pyrolyse
Eigenschaften
thermisch
mechanisch
chemisch
Anwendungen
Beschichtungen
keramische Fasern
Verbundkeramik
Anodenmaterial
Literaturverzeichnis
3. Allgemeines keramische Werkstoffe:
anorganisch und nichtmetallisch
amorph mit kristallinen Bereichen
bei Raumtemperatur aus Rohmasse geformt
erhalten typische Werkstoffeigenschaften durch Behandlung mit hohen Temperaturen (Sintern, Pyrolyse)
SiCN-Precursorkeramik:
Nichtoxidkeramik: hohe kovalente Bindungsanteile
thermolytische Zersetzung präkeramischer Polymere (Precursoren)
vielfältige Modifizierbarkeit, einfache Herstellung, gute Verarbeitbarkeit
Probleme: innere Spannung (Rissbildung), Masseverlust (Schwindungs- und Dichteänderungen) bei Herstellung
4. Synthese keramischer SiCN-Precursoren
Grundreaktionen zur Knüpfung von Si-N-Bindungen:
Bildung von Polysilazanen (Schutzgas!)
Katalytische Dehydrokopplung
Kondensations-Deaminierungsreaktion
5.
Silazanspaltung durch Chlorsilane
Umsetzung von Hydrazin mit Chlorsilanen
Ammonolyse bzw. Aminolyse von Chlorsilanen
6. Beispiele für Precursoren HVNG
SiN1,25nC1,5nH4,75n
starkviskose Flüssigkeit,
M = 619 +/- 14 g/mol
HPS
SiNC2nH6n
niedrigviskose Flüssigkeit,
M = 439 +/- 5 g/mol
VN27
SiNC3H7
niedrigviskose Flüssigkeit,
M = 255 g/mol
7. Herstellung der Formkörper Umwandlung der flüssigen Precursoren zu vernetzten duroplastischen SiCNH-Polymeren (Quarzglasschiffchen, 300°C, 3h, N2-Atmosphäre, evtl. Initiator)
Hydrosilylierungsreaktion: R3Si-H + H2C=CH-SiR3 R3Si-CH2-CH2-SiR3
Dehydrokopplungsreaktion: R3Si-H + H-NR‘2 R3Si-NR‘2 + H2
Transaminierungsreaktion: 3 R3Si-NH-SiR3 2 N(SiR3)3 + NH3
Polymerisationsreaktion: 2 H2C=CH-SiR3 -CH(SiR3)-CH2-CH(SiR3)-CH2-
Zerkleinerung der vernetzten Precursoren zu Pulvern (Trockenmahlprozess: unter Inertgasatmosphäre in einer Planetenkugelmühle mit ZrO2-Mahlkugeln, 1h, ca. 200 U/min)
Abtrennen der Pulverfraktionen durch Sieben; gewünschte Partikelgröße <32 µm
8.
Zugabe eines reaktiven, unvernetzten Polymers als Binder (30%):
füllt die Poren im Grünkörper: Verdichten der Presslinge
bewirkt ein Fließen der Pulverpartikel während Formgebungsprozess
fördert die Koaleszenz der Pulverpartikel während Pyrolyse
Formgebung über Pressverfahren
Uniaxiales Pressen bei Raumtemperatur (Glove-Box, Schutzgas, 10 MPa, 5 min)
Uniaxiales Pressen bei erhöhter Temperatur (Glove-Box, Schutzgas, 10 MPa, 30 min, 130°C)
Kaltisostatisches Pressen (gasdichte Gummihüllen, 2000 bar, 3 min) von uniaxial vorgepresstem Material
9. Pyrolyse 2 Stufen:
Aufheizgeschwindigkeit von 1 K/min bis 300°C (3h Haltezeit)
Aufheizgeschwindigkeit von 3 K/min bis 1000°C (1h Haltezeit)
chemische und mikrostrukturelle Änderungen der Precursoren während Pyrolyse
thermische Zersetzung:
ab 300°C: Abspaltung von NH3, CH4 und H2 (bis 800°C abgeschlossen)
bei vinylhaltigen Silazanen: Ethen-, Propen- und Butenbildung (400-600°C)
Thermolyse bis 1000°C: amorphes SiCN
bei weiterer Temperaturbehandlung (ab ca. 1500°C) kristallisieren SiC-,Si3N4- bzw. Graphit-Umgebungen aus (Phasentrennung vom verwendeten Precursor abhängig)
10. Überblick
12. Carbothermische Reaktion in Gegenwart von freiem Kohlenstoff (ab ca. 1600°C):
Si3N4 + 3C 3 SiC + 2N2
13. Materialeigenschaften
Alle Eigenschaften anhängig von:
Porositätsänderung bei Temperaturbehandlung
bei der Pyrolyse gebildeten Phasen
14. Thermische Eigenschaften Wärmeleitfähigkeit:
Aussage über Temperaturwechsel-beständigkeit der Materialien
dem Anstieg der Wärmeleitfähigkeit mit zunehmender Kristallisation wirkt die Zunahme der Gesamtporosität entgegen (gemessen bei RT)
therm. Ausdehnungskoeffizient:
Aussage über Temperaturwechsel-beständigkeit der Materialien
Anstieg des Ausdehnungskoeffizienten mit zunehmender Kristallisation (gemessen im Bereich zwischen 25 und 1300°C)
15. Mechanische Eigenschaften Vickershärte:
Anstieg der Vickershärte mit zunehmender Verdichtung der amorphen Matrix (bis ca. 1300°C)
ab 1400°C wirkt Porositätszunahme einer Erhöhung der Härtewerte entgegen
Elastizitätsmodul:
kennzeichnet elastischen Form-änderungswiderstand
umso größer, je höher die atomaren Bindungen im Festkörper
abhängig von Silazanart, Porosität und Phasenzusammensetzung
16. Risszähigkeit:
beschreibt Widerstand eines Materials gegen einsetzendes Risswachstum
Werkstoffkennwert: kritischer Spannungsintensitätsfaktor, bei dem Gewaltbruch eintritt
Biegefestigkeit:
keine plastische Verformung bis zum katastrophalen Bruch feststellbar (gemessen bei 1400°C Pyrolyse-temperatur)
Steigerung der Festigkeit durch Zuführen von Wärme während Formgebungsprozess: homogenere Verdichtung des Materials, da erhöhte Beweglichkeit der Partikel
17. Chemische Eigenschaften Oxidationsverhalten:
Oxidationsbeständigkeit beruht auf Ausbildung einer SiO2-Deckschicht: weiterer Verlauf der Oxidation diffusionskontrolliert
Deckschicht führt zu Massezunahme: abhängig von Porenmorphologie (Massezunahme nach 72 h (1400°C): HVNG 0,9%; VN27 0,4%; HPS: 0%)
aber: v.a. bei niedrigen Oxidationstemperaturen und im Anfangsstadium der Oxidation zunächst ein Masseverlust durch Reaktion von freiem Kohlenstoff auf der Probenoberfläche mit Sauerstoff (CO- und CO2-Bildung)
Spezifische Oberfläche nimmt auf Grund der SiO2-Schichtbildung von durchschnittlich 2 m2/g auf <0,1 m2/g ab
19. Korrosionsbeständigkeit in Säuren und Laugen
saure Behandlung (10% kochende H2SO4, 3d): kein Masseverlust
basische Behandlung (kochende 1n KOH, 3d): Korrosion abhängig von Pyrolysetemperatur und verwendeten Precursor
20. selektive Auslaugung des Netzwerkes:
KOH greift polarste Bindung (Si-N-Bindung) an (Lewissäure-Base-Reaktion)
Bildung von Silanolen und sekundären und primären Aminen, die zu Ammoniak weiterreagieren
höhere Pyrolysetemperaturen: Bindungsstärke im Festkörper nimmt wegen Kristallisation zu und erhöht somit Laugenbeständigkeit
21. Technische Anwendungen Beschichtungen
Dip-coating (Tauchbeschichtung):
(max. Schichtdicke pro Beschichtungsschritt wg. Rissbildung auf <1µm begrenzt)
Spin-coating (Rotationsbeschichtung):
Sprühverfahren
22. Vorteile:
Abrasionsschutz
Korrosionsschutz
thermischer Schutz
Anwendungsbereiche:
stark beanspruchte Bauteile
tribologische Anwendungen
23. Keramische Fasern
Melt-spinning-Prozess:
Precursorsynthese
Melt-spinning
Vernetzung
Pyrolyse
24. Anforderungen an den Precursor:
thermische Stabilität
chemische Reinheit
Luft- und Feuchtigkeitsstabilität
Anwendungsgebiet:
faserverstärkte Keramik
25. Verbundkeramik
Faserverstärkte Keramik (Ceramic Matrix Composites CMC)
Nomenklatur: Herstellungsverfahren-Fasertyp/ Matrixtyp, z.B. LPI-C/SiC
Herstellung:
Fixierung der Fasern in gewünschter Bauteilform
Einbringen des keramischen Matrixmaterial
Nachbehandlungsschritte (z. B. Beschichten)
26. LPI-Verfahren (PIP-Verfahren)
Liquid-Polymer-Infiltration (Polymerinfiltration and Pyrolysis)
Fasern werden mit Polymer getränkt/ infiltriert
Härtung durch Pyrolyse
Ausgleich des Volumenschwundes und der hohen Porosität durch anschließende Zyklen aus Imprägnieren und Pyrolyse
Eigenschaften
hoher Risswiderstand durch Überbrückung des Risses
Matrix: thermische Isolationswirkung auf Grund der Poren
Zug- und Biegefestigkeit abhängig vom Faser- und Matrixanteil
27. Anwendungsbereiche:
28. Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien
30. Wichtig! Herstellung von Keramiken mit fast beliebiger elementaren Zusammensetzung
Hohe chemische Reinheit, homogene Zusammensetzung
Grad der Keramisierung und so auch Materialeigenschaften auf Anwendungsprofil einstellbar
31. Literatur W. Weibelzahl, „Herstellung und Eigenschaften von polymerabgeleiteten SiCN-Precursorkeramiken“, Dissertation Universität Bayreuth, Herbert Utz Verlag - Wissenschaft, München (2003)
J. Lipowitz, „Structure and Properties of Ceramic Fibers Prepared from Organosilicon Polymers“, J. of Inorganic and Organometallic Polymers, Vol. 1, No. 3, 1991
M. R. Mucalo, „Preparation of ceramic coatings from pre-ceramic precursors“, J. Mater. Sci. 29 (1994) S. 5934-5946
http://www.uni-bayreuth.de/departments/ddchemie/umat/keramik/keramik.htm
http://www.sfb595.tu-darmstadt.de/Status/Status05_A4.pdf
Bilder:
http://images.google.de/images?hl=de&q=bremsscheibe&oe=UTF-8&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi
http://images.google.de/images?hl=de&q=gasturbine&oe=UTF-8&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi
http://de.wikipedia.org/wiki/Ceramic_Matrix_Composites
http://www.chemie.uni-jena.de/institute/glaschemie/SolGelDipCoating.pdf
http://images.google.de/images?hl=de&q=spin-coating&oe=UTF-8&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi
http://images.google.de/images?hl=de&q=melt-spinning&oe=UTF-8&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi
32.
Vielen Dank!