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Fehlbildungen des Urogenitaltaktes. Erich Hafner. Entdeckungsraten: Euroscan study group Stoll C, : 2001. isoliert multipel Nierenfehlbildungen: 83% 89% Extremitätenfehlbildungen: 25% 48% Herzfehler: 16% 45% Lippenspalte: 18% 45% Gastroschisis: 84% 91%
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Fehlbildungen des Urogenitaltaktes Erich Hafner
Entdeckungsraten: Euroscan study group Stoll C, : 2001 isoliert multipel • Nierenfehlbildungen: 83% 89% • Extremitätenfehlbildungen: 25% 48% • Herzfehler: 16% 45% • Lippenspalte: 18% 45% • Gastroschisis: 84% 91% • Daten aus 20 Fehlbildungsregistern, 12 Länder, 709.000 Geburten 1996-98
Nieren 22 Wo Nebenniere Nierenbecken Nieren-kapsel Corticomedulläre Differenzierung Neben-niere
Wachstum der Nieren • Länge und Nierenumfang wachsen in der gesamten Schwangerschaft • Nierenumfang ca. 30% des Abdominal- umfangs bleibt gleich
Nierenbecken • <5mm zwischen 15 - 19 Wochen • <6mm zwischen 20 - 29 Wochen • <8mm zwischen 30 – 40 Wochen
Ureter • Bei normalen Feten kaum zu sehen
Harnblase • Schon im ersten Trimenon sichtbar • In 80 % mit 11 Wochen • In 90 % mit 13 Wochen • Veränderungen in der Größe sind hilfreich für die DD von pathologischen cystischen Strukturen
Harnblase Blase Umbilicalarterien Nabelschnurinsertion
Nieren Nebennieren Vaginaler Zugang
Sonographisch sichtbare Nieren-Pathologien in der 19-23 Woche • Nierenagenesie • Einseitig • beidseitig • Zystennieren • Infantile polyzystische Nierendysplasie ARPKD • Adulte polyzystische Nierendsplasie ADPKD • Multizystische Nierendysplasie • Obstruktive Uropathien • Hydronephrose • Ureteropelvine Obstruktion • Ureterovesikale Obstruktion • Vesikoureteraler Reflux • Megycystis-microcolon-hypoperistalsis Syndrom • Urethrale Obstruktion, posteriore Urethralklappe • Blasenexstrophie und Sonstige
Nierenagenesie bilateral • Bilateral 1:10000, unilateral 1:1000
NN-Echo Bilaterale Nierenagenesie schwere Hypoplasie Oligo/Anhydramnion Nieren und Blase nicht sichtbar
bilaterale Nierenagenesie • Prognose: letal • Ätiologie: meist sporadisch, vereinzelt fam. Wiederholung (ev AD mit variabler Penetranz) • Mögliche Zusatzanomalien: VACTERL, Meckel Gruber, kardiale Anomalien • DD: Blasensprung, Hypoplasie der Nieren, frühe schwere Wachstumsretardierung
Schwangerschaftsleitung Beendigung • bei Vd. Nierenhypoplasien MRT, ev Auffüllung, • Bei unklarem Blasensprung ev Auffüllung • bei IUGR Doppler umbilicalis u uterina
Fehlen einer Niere • Prognose gut
Nierenzyste, Zystennieren Multiple Zysten Echogene Nieren
Zystennieren beim Fetus • Autosomal rezessive (ARPKD) oder infantile polyzystische Nierendysplasie • Autosomal dominante (ADPKD) oder adulte polyzystische Nierendysplasie • Multizystische Nierendysplasie (MDKD) • Meckel Syndrom • Aneuploidien
Infantile polyzystische Nieren ARPKD • Prävalenz:1:30000
Infantile polyzystische Nieren ARPKD • Diagnose: beidseits große echoreiche homogene Nierentumore • Ätiologie: autosomal rezessiv, lokalisiert am Chromosom 6, prän. genetische Diagnostik möglich (CVS) • Pathogenese: Fruchtwasser nach der 22-25 Woche, manchmal später • DD: adulte autosomal dominante Form
Infantile polyzystische Nieren ARPKD • Prognose: Bei Beginn in der früheren Schwangerschaft ungünstig, bei late-onset Überleben bis zur Adoleszenz möglich
Schwangerschaftsleitung Beendigung, bei late-onset Fällen Beratung bez. postpartaler Dialyse und späterer Nierentransplantation
Adulte polyzystische Nierendysplasie ADPKD • Prävalenz 1:500 - 1:1000. • Diagnose: große echoreiche Nieren etwas weniger homogenes Bild • DD: infantile polycystische Nierendysplasie
Adulte polyzystische Nierendysplasie ADPKD • Häufigste lebensbedrohliche Erbkrankheit beim Menschen. Üblicherweise erst im Erwachsenenalter • Ätiologie: autosomal dominant. Chromosom 16, Pränatale Abklärung möglich • Prognose: günstiger als bei der infantilen Form
Multizystische Nierendysplasie • Prävalenz 1:1000 zumeist einseitig, häufiger bei Knaben, bds. häufiger bei Mädchen
Multizystische Nierendysplasie • Diagnose: Niere vergrößert mit multiplen unterschiedlich großen Zysten, nicht kommunizierend • DD: obstuktive Uropathien mit Erweiterung der Nierenbecken und Kalices kommunizierend)
Multizystische Nierendysplasie • Prognose: wenn einseitig gut. Beidseitig letal
Schwangerschaftsleitung • Normale Betreuung • Postpartale Kontrollen, zumeist keine Nephrektomie nötig
Ev. Zusatzanomalien bei Zystennieren • T18, • Meckel-Gruber-Syndrom, • Sonstige Syndrome z.B. Zellweger • Herzfehlbildungen, • Nierenagenesie auf der Gegenseite,
Meckel Gruber Syndrom Polydactylie Multizyst Nieren
Erweiterungen des Harntraktes Ureteropelvine Obstruktion Vesicoureterale Obstruktion Urethrale Obstruktion
Obstruktive Uropathien • Hydronephrose • Ureteropelvine Obstruktion • Ureterovesikale Obstruktion • Vesikoureteraler Reflux • Megacystis-microcolon-hypoperistalsis Syndrom • Urethrale Obstruktion, posteriore Urethralklappe
Hydronephrose • Mild • ap-Durchmesser: 15-19W: > 4mm 20-29W: > 5mm 30-40W: > 7mm Milde Formen zumeist nicht zunehmend. Vergeht in der Neugeborenenperiode. • Moderat • Ap-Durchmesser > 10mm mit Kelcherweiterungen. Zumeist zunehmend. Beobachtung in der Neugeborenenperiode.
Schwangerschaftsleitung • Normale Betreuung • Postnatal: • Milde Formen: 20% Reflux oder ureteropelvine Obstruktion. Beobachten 1Jahr ev. OP. • Moderate Formen: OP in 50% zumeist erst nach dem 1 LJ • Schwere Formen: OP vor Ende des ersten LJ abhängig von Nierenfunktion
Ureteropelvine Obstruktion • Zumeist einseitig • Diagnose: Hydronephrose ohne sichtbaren Ureter. Harnblase normal.
Schwangerschaftsleitung • Normale Betreuung. Punktionen üblicherweise nicht nötig. Ev vorzeitige Einleitung bei Vd auf vermeidbare Schädigung des Parenchyms • Postnatal: Überprüfen der Nierenfunktion mit Isotopennephrogramm, ev Pyeloplastik bei guter Nierenfunktion abwartend
Ureterovesikale Obstruktion • Erweitertes Nierenbecken plus Hydroureter. Ureter oft stark geschlängelt. • Ursachen: Ureterstrikturen, Atresien retrocavaler Verlauf des Ureters, vaskuläre Obstruktion, Klappen, Divertikel, Ureterozele (zumeist bei Doppelnieren), Reflux.
Ureterovesikale Obstruktion Doppelniere Ureterozele
Doppelniere Obere Niere entleert sich weiter kaudal in eine Ureterozele. Dadurch oft gestaut