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Lethe – Oder - Mnemosyne. Konzept für eine Foto-Ausstellung zur Oder-Akademie 2009. Lethe – Oder – Mnemosyne
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Lethe – Oder - Mnemosyne Konzept für eine Foto-Ausstellung zur Oder-Akademie 2009
Lethe – Oder – Mnemosyne Polen erhielt 1945 im Rahmen der Westverschiebung neue Gebiete, die im vergangenen Jahrtausend neben den slawischen Stämmen vor allem durch Brandenburg, Preußen und Schweden verschiedene kulturelle und politische Einflüsse erhielten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine Debatte um die Angliederung dieser Gebiete an Polen geführt wurde, deren Legitimation auf die slawische Zeit zurück zu führen ist. Die Frage nach einer legitimen Eingliederung dieser Gebiete ist stark national aufgeladen. Wie geht man mit dem kulturellen Erbe um? Ist es ein Fremderbe oder ein gemeinsames europäische Kulturerbe? Die Griechische Mythologie besagt, wer von dem Hadesfluss Lethe Wasser trinkt, wird allen Erinnerungen und Lasten des Lebens beraubt. Ihr Zwillingsfluss aber, Mnemosyne genannt, ermöglicht die Rückbesinnung auf die guten Erlebnisse im Leben. Es scheint, als seien mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Stalinisierung sowohl Lethe als auch Mnemosyne über die polnischen Ufer der Oder getreten. Während die brandenburgische, preußische und schwedische Vergangenheit unbeachtet blieben, wurde durch die Rückbesinnung an die Piastenzeit die Anbindung der Westgebiete an Polen legitimiert. Dieser Mythos bildete die Entscheidungsgrundlage über Abriss oder Wiederaufbau historischer, stark durch den 2. Weltkrieg zerstörter Bauwerke. Seit jüngerer Vergangenheit ist in Stettin ein Wandel sichtlich. Neben nationalen Erinnerungsorten entstehen auch europäische Erinnerungsorte. Am Schloss Stettin wird sowohl an Otto von Bamberg, der sich für die Christianisierung verdient gemacht hat, als auch an die schwedische Herrschaft erinnert.
Rückbesinnung auf die Piasten 972 nach CHr.: Der piastische Fürst Mieszko I. schlug die Truppen des Markgrafen Hodo. Dieses monumentale Denkmal erinnert an den Sieg der Piasten.
Rückbesinnung auf die Piasten Beeindruckend ist das nicht unweit gelegene, gut 20 Meter lange Mauerwerk- geziert von einem prächtig erhaltenem Mosaik, wird die Schlacht illustriert.
Rückbesinnung auf die Piasten Schwerter und Schilder – die Symbole der Piasten - in Cedynia zur Erinnerung an die Schlacht bei Grunwald im Jahr 1410.
Wiederaufbau oder Abriss Die Festung Küstrin wurde 1945 beim Vormarsch der sowjetischen Truppen fast vollständig zerstört.
Wiederaufbau oder Abriss Innerhalb der Festung erinnern nur noch Ruinen an die einst blühende Altstadt. Ein Kreuz markiert die Stelle, an der früher eine Kirche stand.
Wiederaufbau oder Abriss Die ehemalige Zollbrücke bei Gozdowice/Hohenwutzen wurde 1945 – wie andere Brücken auch – aus Elementen verschiedener Brücken wiedererichtet.
Wiederaufbau oder Abriss Die Brücke bei Kłopot wurde 1945 von den Deutschen zerstört, um den sowjetischen Vormarsch zu stoppen. Im Gegensatz zur polnischen wurde sie auf deutscher Seite abgetragen.
Geschichtsverdrängung Der Brunnen des weißen Adlers: eigentlich handelte es sich um einen schwarzen deutschen Adler, der nach 1945 umgefärbt und umgedeutet wurde.
Opfer des 2. Weltkrieges Der Soldatenfriedhof bei Sikierki ist einer von vielen Orten in der Region, der der Opfer des 2. Weltkrieges gedenkt.
Opfer des 2. Weltkrieges In Gozdowice wird mit diesem Denkmal und einem Museum an die Leistung und Opfer der polnische Pioniere bei der Überquerung der Oder 1945 gedacht.
Europäische Erinnerung Das Stettiner Schloss. Eine Statue zeigt Otto von Bamberg, der die Piasten bei der Christianisierung unterstützte.
Europäische Erinnerung Die Uhr am Stettiner Schloß zeigt den Schwedischen Löwen und den piastischen Greifen.